|| Outer Rim Territories || Hutten-Raum || Nar Shaddaa || am Treffpunkt || Lucy Dent, Etara, Spectre, Sam, Nevis, Paul (NSC) und Silas ||
//---->Einige Zeit vor den aktuellen Geschehnissen
Eine Stimme… Eine Männerstimme. Diese Worte… Einen Tag vor dem Beginn der IGD-Mission, wo man ihr die Ausrüstung gezeugt hatte. Es ging um die Injektoren…
“...zum Schluss… der letzte Teil der Ausrüstung. Bacta Injectoren. Wir statten Sie mit einem Injektor aus, der Ihre Schmerzen etwas lindern kann und die Heilung von Verletzungen unterstützt. Wir legen dem Set noch ein experimentelles Exemplar dazu. Nehmen Sie den nicht in Kombination mit anderen Substanzen ein. Es könnte dann zu starken Nebenwirkungen kommen.”
Dieses Set war experimentell. Klar. Waren getarnt als Standard-Injectoren. Doch was waren die Nebenwirkungen? Die Szene formte sich um. Sie war wieder auf Argai. Ihr Weg führte sie zum imperialen Unterschlupf, nachdem sie ihr Waffen übergeben hatte. Wer war sie? Die Gestalt war kaum mehr als ein Schemen. Eine Waffenkoffer, dazu ein Koffer mit doppeltem Boden, der ein paar Datenträger enthielt. Es ging um irgendeine Mission. Sie war verfolgt worden. In eine Gasse gezogen und hinterhältig zusammengeschlagen. Wer auch immer das gewesen war, hatte dies nicht zum ersten Mal getan. Irgendjemand verjagte die Truppe und beugte sich über Lucy. Ein weiterer Filmriss folgte.
Lucy befand sich auf der Deathwing. Einen Frachter, der vieles, aber sicherlich nicht diesen Namen verdient hatte. Der Pilot, Captain und eigentlich einzige Angehörige dieses Schiffes. Der Frachter war nicht gut. Eine Gruppe Piraten jagte sie. Lucy saß in dem einzigen Geschütz des Frachters und tat ihr Bestes, dem Piloten Zeit zu verschaffen. Sie waren zu dem Zeitpunkt ein paar Wochen unterwegs. Der Gungan Rohoos und Lucy. Der Pilot wurde von Lucy angeheuert, um sie irgendwo hinbringen zu können, wo sie untertauchen konnte. Sie schafften es gerade so in den Hyperraum. Es war die Zeit gewesen, in der Lucy noch nichts über sich wusste. Nur, dass der Inhalt in den Waffen- sowie normalen Koffer wertvoll war. Die Reise im Hyperraum verlief so weit friedlich. Der Frachter pfiff aus dem letzten Loch sobald der Hyperraum in der Nähe von Nal Hutta verlassen wurde. Das alte Schiff hatte einiges einstecken müssen. Der Antrieb pfiff aus dem letzten Loch und fing an zu stottern, sobald sie einen Raumhafen Nar Shaddaas anflogen. Er fiel teilweise immer wieder aus. Lucy, die keine Ahnung von Schiffen oder Fliegen hatte, musste das Teil irgendwie stabil in der Luft halten, während Rohoos zumindest den Antrieb halbwegs zusammen flickte, während die Deathwing kurz davor war, wie ein Stein aus dem Himmel zu fallen. Irgendwann hatte der Gungan das Steuer wieder übernommen. Er schaffte es, das alte Schiff not zu landen. Regelrecht hart zu landen, aber gemessen daran, dass das Schiff nur noch Schrott war, hatte er sich nicht schlecht geschlagen.
Die folgenden Tage hat Lucy mit Rohoos zusammen nach Arbeit gesucht und versucht herauszufinden, wer Lucy eigentlich war. Mit einem Fixer hatten die Beiden die Koffer aufgebrochen. Der Inhalt verwirrte die Frau. Ein Scharfschützengewehr, Ein ID-9 Droide sowie Munition in dem großen Koffer, jedoch zum Teil waren Gewehr und Droide zerlegt. In dem anderen Koffer waren Papiere. Gefälscht. Dazu ein Blaster und eine Funkausrüstung, die irgendwie sehr komplex wirkte. Lucy selbst wusste nicht, was sie damit tun sollte. Zusammen mit Rohoos hatten sie sich um ein Versteck bemüht. Den Blaster verkaufte Lucy bei einem Waffenhändler und bezahlte so die Dienste des Gungan. Sie selbst arbeitete dort ein wenig für Läufer der kleinen Ganoven. Was so viel hieß, dass sie Nachrichten transportierte, die nicht abgehört werden durften. Von ihren ersten Credits besorgte sich Lucy die beiden Pistolen, die sie nun hatte. Aus irgendeinem Grund war sie nicht an Energiewaffen interessiert gewesen, sondern an die beiden Pistolen, welche mit Projektilen feuerten. Selbst der Verkäufer erwähnte, dass es die vermutlich schlechtesten Waffen auf dem ganzen Markt waren und fragte um sie Verrückt oder einfach nur dumm war mit solchen Waffen herum zu rennen. Man gab ihr Munition dazu und Lucy sah sich bereit, endlich richtig zu arbeiten.
Wenige Tage später starb Rohoos in ihren Armen. Selbst in dieser Situation hat er nie aufgehört, fröhlich zu sein. Auf die Frage, ob er sich denn kein schöneres Ende gewünscht hätte, lachte er. Nennt ihr diese Worte.
“Happy End? Auf Nar Shaddaa? Sorry meine Liebe… falscher Ort in der Galaxie dafür. Scheiß drauf. Mein Leben war Großartig!”
Ein letztes Mal lachte der Gungan. Er war wahrscheinlich der erste richtige Freund von Lucy gewesen. Sie hatte im Imperium nie einen Sinn in Freundschaften gesehen. Jetzt als freiberufliche Problemlöserin schien es anders. Ab da hatte die Frau abermals kaum noch jemanden an sich ran gelassen. Hatte sich hinter einer Maske versteckt. So ein Dreck. Das war doch genauso scheiße!
Die folgenden Monate erledigte Lucy ein paar Aufträge und konnte sich bald ein Apartment leisten. Mit der Zeit kamen ein paar Erinnerungsfetzen zurück. Alles lief gut. Lucy erarbeitete sich den Grundstock eines guten Rufes, bis ein gewisser Lacta sie anheuern und ihren mühsam aufgebauten Ruf durch den Dreck ziehen würde. So war sie nach und nach ärmer geworden. So wurde Lucy in der Unterwelt zu der Person, die dank Lacta irgendwann nur noch als “Luckless Lu” verspottet wurde. Am Anfang hatte sie noch jene Leute zusammengeschlagen, doch irgendwann wurden es zu viele. Sie wollte raus. Weg von dieser Kloake eines Planeten. Oder wenigstens irgendwie zumindest diesen Ruf wieder aufzubauen. Deswegen hat sie Lacta getötet. Deswegen war sie so wütend auf die Gruppe gewesen. Vor allem auf die Togruta. Sam schuldete ihr “nur” Credits. Diese Nevis hatte Lucy öffentlich gedemütigt. Hatte den Mord an Lacta durch den Dreck gezogen, wie der Hutte es mit allem getan, was sie erreicht hatte. Die Kleine war nur ein beschissenes Kind! Sie sollte erst einmal alt genug werden, um sich selbst Alkohol kaufen zu können. Bei ihrem bisherigen Verhalten würde sie aber nicht lange überleben, sollte Sam den Löffel abgeben.
(...)
//---->im Hier und jetzt zurück
Sie roch Kotze. Alter stank das. Kippen. Alkohol. Definitiv. Sie hörte Stimmen. Sie hörte Stimmen. War sie… Sie erinnerte sich wieder etwas mehr. Diese Injektoren waren wahrscheinlich abgelaufen. Die Dinger sollten nicht länger als ein paar Wochen gelagert werden. Und sie hat sich das Zeug dennoch in den Körper gejagt. War sie eigentlich verrückt? Sie hatte nun die restliche Anweisung von damals im Kopf. Es ging um die konzentrierte Variante…
“...nehmt dieses Präparat nur, wenn es nicht anders geht. Vor allem aber… nehmt es nicht mit irgendetwas anderem! Das Zeug führt noch hin und wieder zu Aussetzern. Die Nebenwirkungen sind… unschön. Man könnte sogar temporär sogar glauben, ihr wärt komplett hinüber. Auswurf und leichte Schmerzen können auch auftreten. Wir sind mit der Entwicklung nicht fertig. Im Idealfall vermeidet ihr das Zeug.”
Stöhnend drehte sich Lucy zur Seite und spürte all die Schmerzen, die nun seit dem Vorabend nur schlimmer wurden. Ihr Schädel brummte. Flatternd öffnete sie ihre Augen und spürte einen Schmerz in der Seite Ihres Torso. Das war neu… Fuck…
“Hat sich jemand den Namen dieses beschissenen Sohnes eines Rancors notiert?”
Langsam öffnete Lucy ihre Augen. Sah dann erst die junge Frau, die sie mit der Gruppe befreit hatte.
“Bin ich im Himmel?”
Dann allerdings klarte sich ihr Sichtfeld langsam auf und sie bemerkte Spec, Etara und die anderen nach und nach.
“Shit… eher die Hölle…”
Lucy lachte und realisierte erst jetzt, dass jemand etwas über Bugba sagte. Bugba? Bugba… Buuugbaaah? Langsam richtete sich Lucy auf. Sie hatte den Namen mal gehört. Konnte ihn aber noch nicht ganz einsortieren. Aber hatte sie den Typen nicht gesehen? Gehört… Komm schon… Langsam richtete sich Lucy auf.
“Bugba? Der Typ, der Hutten beliefert? Wollt ihr den noch angreifen? Der Typ ist…”
Lucy verstummte, würgte und ließ sich dann noch einmal ihr Frühstück durch den Kopf gehen.
“Ich wollte eigentlich sagen ‘ein Arschkriecher’, aber das trifft es, glaube ich auch.”
Sie schaute an sich runter. Bemerkte, dass Silas sie bis gerade zumindest zusammen geflickt hatte. In diesem Moment schwebte der ID-9 vor ihr Gesicht. Sie hatte den mit dem Splicer komplett von seinen imperialen Protokollen befreit. Der Kleine war ein brauchbarer Sekundant und gut dafür, Informationen zu holen. Zu mehr taugte der aber nicht. Lucy lehnte sich an die Wand, schaute in die Runde. Bugba… Da war was. Sie dachte nach, ehe sie zu Etara schaute.
“Lacta… hatte bei dem Arsch etwas bestellt. Megonitmoos… Eine Pflanzenart. Kann für farbige Explosionen verwendet werden. Das Zeug muss gut gesichert transportiert werden. Die scheiß Schnecke wollte den eigenen Geburtstag besonders Farbenfroh feiern. Er konnte die scheiße mit den extra Löchern, die ich ihm verpasste wohl kaum abholen… Bugba sollte sich darum kümmern. Findet ihr heraus, wo er das Zeug hin gebracht hat, dann haben wir sein Lager, oder?"
Lucy wollte aufstehen, merkte aber recht schnell, dass sie nicht aufstehen, geschweige denn laufen könnte. Benommen zog Lucy eine ihrer Pistolen aus dem Holster und holte das Magazin raus. Stoisch fing sie an ihre Kugeln zu zählen. Fünf Schuss. Das Gleiche wiederholte sie mit der anderen Pistole. Vier… Das war alles andere als gut… Neun Schuss. Das Gewehr hatte noch zwei. Damit konnte man mal einen Job knacken. Erst beim Zählen der Kugeln bemerkte Lucy, dass ihr ein Schuh ausgezogen wurde… Der andere saß auch irgendwie nicht richtig.
“Leute… Meine Schuhe…”
Setzte Lucy an.
“Wie high war ich, dass ich sie ausziehen wollte?”
Ihr war komisch. Immer noch leicht übel. Wieder zuckte sie leicht, als ihr Kopf einen üblen Schmerz durchzuckte. Sie musste sich um Arbeit kümmern. Schnell. Vielleicht wäre es besser, ihr Gewehr zu verticken. Besser: kleine Aufträge, um keine Nullnummer zu riskieren. Ihre Arbeit war getan.
“Sorry… wollte euch nicht nerven. Bin weg sobald ich wieder laufen kann…”
Lucy lachte, zuckte wieder zusammen wegen Kopfschmerzen, atmete tief durch und versuchte erst einmal wach zu bleiben. Sie würde eine neue Hose brauchen. Zeitnah. So halbnackt wäre der Mist wirklich alles andere als optimal. Allgemein war ihre Stimme noch recht heißer und deutlich schwächer als sonst. Aber das wars schon. Wer war das mit der Seite noch gewesen? War das schon beim Umziehen passiert? Der Droide würde ihr helfen können. Hoffentlich. Zu diesem Zeitpunkt war Lucy der festen Überzeugung, dass sie fertig war und ihrer Wege gehen könnte.
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