LordLaser schrieb:
Was mir daran so gefällt, ist der leichte Unterton vom faustischen Pakt.
Jo, das hat natürlich seinen Reiz, bedingt aber ein bewusstes Böses. Davon gibt's schon genug. Ich bin froh, wenigstens bei einer größeren Fiktion dem Dualismus entkommen zu können.
Ich muss auch zugeben, dass eine Fiktion mit übergeordneten Instanzen für mich etwas beruhigendes hat, weil ich das in der Realität total ausschließe.
Verständlich. Mir gefällt die neue Richtung von SW-Literatur, wozu auch diese philosophische Komponente gehört, allerdings gerade weil sie dunkler und weniger beruhigend ist. Ich lese mich z.Z. in Vorbereitung auf 'Betrayal' durch die alten Marvel-Comics (teils zum zweiten Mal, teils kenne ich sie auch noch nicht). Das ist wirklich Eskapismus pur.
Wie wärs mit einem nach Ausgleich und Harmonie strebenden Energiefeld, dass durch seine bloße Existenz einen gewissen Rahmen setzt, bezüglich dessen, was günstig und ungünstig für es selbst ist.
Von einem Selbsterhaltungstrieb würde ich auch ausgehen. Nur muss das in keinem Bezug zu irgendwelchen menschlichen Moralvorstellungen stehen. Die Lebewesen der GFFA stehen in Beziehung zur Macht etwa so da wie Mikroorganismen zum menschlichen Körper: Die Bakterien etc. - durchaus eigenständige Lebewesen, aber in Symbiose mit einer wesentlich größeren Entität lebend - sind nicht in der Lage, sich einen Begriff vom gesamten menschlichen Körper zu machen (allerhöchstens einem kleinen Teil), und der Mensch selbst weiß entweder gar nicht, dass sie existieren (obwohl er sie miternährt und zumindest teilweise auch von ihnen abhängig ist), oder er ignoriert sie. Und natürlich hat der Mensch seinerseits keine Vorstellung davon, was Mikroorganismen so denken und fühlen.
Wenn wir davon ausgehen, dass die Prophezeiung über das Gleichgewicht der Macht stimmt, dann ist der Auserwählte die Antwort der Macht auf irgendeine Störung. Was diese Störung aber ist (meine persönliche Lieblingsthese ist ja immer noch "Anomalie Palpatine"), ob Anakin wirklich der Auserwählte war (textimmanent), wie das Gleichgewicht herbeigeführt wurde... das weiß keiner so richtig. In einem so großen Maßstab, wie die Macht "handelt", können Menschen überhaupt nicht denken. ("handeln" in Anführungszeichen, weil das imho eben gerade keine bewusste Handlung war, sondern ein automatischer Reflex, um Harmonie wiederherzustellen.)
EDIT: Du kennst doch sicher die Akira-Comics von Otomo oder?
Mangas würde ich nicht mal mit 'ner Greifzange anfassen

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Garm Pellaeon schrieb:
Was die Narben von Palpatine usw angeht, so mache ich es selbst so, dass ich diese einfach nicht akzeptiere. Für mich verwandelt sich Plapatines Gesicht nicht in ROTS überhaupt denke ich mir die Szene meistens Weg.
Naja, diese Szene ist noch gar nicht so schlimm. Als ich den Film gesehen habe, war mein erster Gedanke, dass Palpatine bis dato eine Machtillusion über sein Gesicht projiziert hat, die jetzt eben (durchaus absichtlich; "schau, Annie, der Windu ist bös zu mir!") zusammenbricht. Soweit es mich betrifft, könnte er sie jederzeit wieder aufbauen, er will bloß nicht. Es ist jetzt ja nicht mehr so, als müsste er den Bewohnern der Galaxis wie ein vertrauenswürdiger Onkel erscheinen. Im Gegenteil, seine "Verunstaltung" kommt seinen Zwecken zugute, sieht man dann ja auch im Senat.
So ist die Szene akzeptabel. Und zeigt sogar erneut erstens Palpatines politisches Genie und zweitens sein Machtpotential (nicht nur verbirgt er vor den Jedi, dass er ein Sith ist; zu allem Überfluss wendet er die Macht jeden Tag an, im Beisein der Jedi, und die merken's nicht).
Es gibt viele Ideen aus GL Gehirn, die ich ignoriere und durch die Ideen von den Buchautoren oder durch meine eigenen ersetze.
Das mache ich auch (z.B. in Bezug auf Chewbaccas Verbindung zu den Jedi, für mich der größte Frevel der PT), aber Diskussionen auf dem Boden des Kanon lassen sich nur ohne Einbeziehung dieser Anpassungen an den individuellen Geschmack führen.
GL weiß doch in Bezug auf SW sowieso schon lange nicht mehr was er will. Obwohl dies nicht ganz richtig ist, er will Geld und wenn er glaubt dieses durch "Schrott" wie Palpatines Umwandlung, Grivious oder Anakins Blick beim abschlachten der Seperatisten erreichen zu können, so lässt er gerne mal die Qualität der Filme in den Keller sinken.
Ich denke eher, dass Lucas SW einfach nicht so wichtig ist wie vielen Fans. Des Geldes wegen wird er "unpassende" Szenen wohl nicht eingebaut haben; eher, meine ich, weil er selbst das halt "cool" fand (oder glaubte, dass die Fans das so sehen würden).