Horatio d'Val schrieb:
Es wäre schön, wenn Du mir den Namen des Politikers und einen Quellenverweis nennen könntest, denn die Geschichte ist mir in der Tat absolut neu.
Okay, ich werde mich noch mal erkunden. Werd dann meine Ergebnisse in diesen Thread stellen.
Horatio d'Val schrieb:
Warum war Nader dann an den TV-Diskussionen nicht beteiligt - oder ein anderer Präsidentschaftskandidat (wobei ich im Augenblick zugeben muß, daß mir ein zusätzlicher nicht bekannt ist). Übrigens auch eine Sache, die mir hier in Deutschland zunehmend missfählt - eine Konzentrierung auf die beiden Spitzenkanditaten und das außen vor lassen anderer "Teilnehmer".
Weil die Ammis schon ziemlich in dieses Zwei-Parteien-System vernarrt sind. Andere Parteien interessieren sie nicht wirklich. Dass man trotzdem jeder Partei gleiche Chancen einraeumen sollte, ist richtig, wird aber nun mal nicht so gemacht. Warum? Vermutlich aus den gleichen Gruenden, wie in Deutschland: Zu grosser Aufwand.
Horatio d'Val schrieb:
Ich denke nicht, daß es das erste Beispiel dieser Art war. Es war nur das erste mal, daß es dermaßen im Blickpunkt der Öffentlichkeit war. Immerhin hat selten zuvor ein Kandidat dermaßen polarisiert, war ein Wahlkampf sogut wie nie so knapp und aufgrund der modernen Mediengesellschaft die Informationsmöglichkeiten und der Wissensdurst niemals so groß.
Der erste so dramatische Fall wird es seit dem Eintritt in das Informationszeitalter bestimmt sein. Illigegale Aktionen im kleineren Raum kann ich mir allerdings auch sehr gut vorstellen. Doch ohne Beweis, bleibt es nun mal nur reine Spekulation.
Horatio d'Val schrieb:
Zwei der Richter wurden von Bush Sr. ernannt, drei durch Reagan, der politisch Bush sehr ähnlich ist und auch miteinander gut konnten, wie man so schön sagt. Von insgesamt 9 Mitgliedern.
Ürbigens ist der aktuelle Vorsitzende ein ehemaliger Berater von Jeb Bush.....just zur Zeit der Wahl 2000 (das steht zwar auch in Wikipedia, allerdings wußte ich dies vorher

).
Ich denke auch, dass man da ganz systematisch Posten mit Menschen besetzt, auf die man Einfluss hat bzw. die mit "dazu" gehoeren. Wie war das in Fahrenheit 9/11? Der jetzige Staatsvorsitzende in Afghanistan war Berater einer Firma, die im Endeffekt mit der Bush-Familie zusammenarbeit? Immer diese komischen Zufaelle...
Horatio d'Val schrieb:
Gibt es ein gesetzlich legitimiertes und limitiertes Zwei-Partein-System in den USA?
Nein.
Es wird in der Tat in keinem Gestzestext so aufgefuehrt. Man darf es aber ruhig als "ungeschriebenes" Gesetz ansehen, wobei viele wirklich existierende Reglen auf dieses System ausgerichtet sind. Zum Beispiel das "the winner takes it all" - Prinzip. Das kann ja nur einiger Massen funktionieren, wenn auch jemand ueber 50% bekommt, was mit nur zwei verschiedenen Parteien garantiert ist.
Horatio d'Val schrieb:
Gibt es Gesetze, welche es kleineren Parteien erschwert, auf bundespolitischer Ebene mitzumachen?
Vielleicht - haben wir in Deutschland aber auch, die sog. 5%-Hürde.
Sie koennen aber nichts desto trotz zumindest erstmal gewaehlt werden. Die meisten Minderheitsparteien, die zur Wahl des Presidenten in den USA antraten, hatten nicht einmal in allen Staaten die
Moeglichkeit, gewaehlt zu werden. Kein Scherz.
Horatio d'Val schrieb:
Habe ich mein Wissen aus Wikipedia?
Nein. Zwar schaue ich gerne dort rein und entnehme mir dort Anlagen, allerdings stützt sich mein Wissen auch auf andere Quellen sowie Allgemeinbildung. Ich verwende Wikipedia hauptsächlich als Gedankenstütze, Reminder oder als Ausgangs- jedoch nicht Hauptquelle
Weil Du dich zur Zeit als Austauschschüler in den USA aufhälst, mußt Du nun deinerseits nicht glauben, Du hättest die Weisheit mit Löffeln gefressen, weil Du an der Quelle sitzt. [...]
Ich wage zu behaupten, daß ich kein Dummkopf bin. Und wer mich kennt weiß, daß ich meine "Klappe" nicht ohne Grund oder zwecks rechthaberei "aufreiße".
Nehm ich dir ja alles ab

Ich hatte ja auch nur teilweise etwas ueberhitzt geantwortet, da deine Antworten zuvor doch auch sehr herabwuerdigend wirkten.
Horatio d'Val schrieb:
Über das amerikanische Schulsystem läßt sich streiten. Über die Sinnigkeit ihrer Lehrbücher ganz besonders - ich verweise da auf die unglückseelige da religös verzehrte Diskussion rund um den sog. Kreationismus oder die Art und Weise, wie in den USA Schulbücher (die Du hier verteidigtst) beschafft werden (*).
Ich kann dir mit reinen Gewissen berichten, dass die Highschool-Schulbildung im Vergleich zu dem, was ich in Deutschland gewohnt war, einfach nur ein schlechter Witz ist. Die Aufgaben schaffen es manchmal, unsere Mittelschulen zu unterbieten - nein, warte, sie schaffen es sogar ziemlich oft. Der Schueler muss seinen Kopf absolut nicht selbst gebrauchen und wird nur sehr begrenzt ermuntert, es zu tun. Es wird haarklein erklaert, was genau zum Test drannkommt und Kreuzeltest sind absoluter Standart. Das Ergebnis sind hohle, oberflaechlische Fakten, die sich die Schueler nicht mal richtig einpraegen muessen. Kreuzeltest sei Dank. Es gibt zwar "Diskussionen", die werten aber in der Regel nicht bewertet und sind eigentlich auch ziemlich laechlerlisch.
Mein schwierigstes Fach ist mit Abstand Grammatik, wobei ich selbst dort - obwohl englische Grammatik nun wirklich nicht meine Staerke ist - besser bin als fast jeder andere in meiner Klasse. Ich finde es wirklich schlimm, wie miess die Bildung dort ist. Allerdings scheinen die Schulen in der Tat mehr Geld zu haben, als deutsche Schulen. Jedes Klassenzimmer ist vollgestopft mit Computern, Fernsehen und anderem teschnichen Schnickschnack (in Mathe werden Tests nicht vom Lehrer kontrolliert, sondern durch elektronisches Scannen ausgewertet).
Schoen sind da immer so ein paar kleinere Ausnahmen, die sich dieser schlechten Bildung wirklich bewusst sind - unsere Geologielehrerin ist da ein schoenes Beispiel. Wenn ihr langweilig ist, haelt sie uns immer mal gerne einen kleinen Vortrag. In einem kam vor, dass sie es katastrofal faende, wie Austauschschueler stest mehr ueber das eigene Land und die eigene Sprache ("Die koennen sogar besser englisch lesen als wir!") wuessten, als Amerikaner. Aber klar gibt es Leute, die trotz dieser Bedingungen was drauf zu haben scheinen. In Mathe ist eine Schuelerin, die jeden Misst in null komma nix rauszubekommen scheint. Sie ist die einzigen Person in meiner Klasse, der ich in hoeherer Mathematik Chancen einraeumen wuerde.
Das Problem ist halt auch, dass die Lehrer einfach nur unterqualifiziert sind. Ich kann euch da Anekdoten von Physik oder Mathe erzaehlen... man weiss nicht, ob man lachen will oder einfach nur unglaeubig den Kopf schuettelt.
Von Befuerworten wird uebrigens stets angefuehrt, dass dieses niedrige Level in den Colleges wieder angeglichen werden wuerde. Das ist ja schoen und gut, aber ein Grossteil der Bevoelkerung, der nicht aufs Colleges geht (oder dort aufgrund von sportlichen Leistungen hingeht

) stirbt trotzdem, ohne ein einziges mal anpsruchsvollere Bildung genossen zu haben.
Ich persoenlich kann dieses Schulsystem zwar nur als angenehm bezeischnen

- die Allgemeinbildung bleibt aber wirklich auf der Strecke.
Trotzdem behaupte ich mal, dass in den Lehrbuechern keine falschen Fakten ausgelistet werden. Oberflaechlichkeit und manchmal fehlende Neutralitaet, damit gehe ich noch konform, aber einfach falsch durchaus nicht.
@Jedihammer
Die Sache mit dem russischen Politiker schien mir derart nach Unrecht zu stinken, da hab ich halt mal auf den Hinweis des fehlenden endgueltigen Beweises verzichtet. Aber hast natuerlich Recht, man sollte es in irgend einer Form kennzeichnen.
Das es keine richtige Demokratie ist, wenn alle Minderheitsparteien mehr oder weniger behindert werden, ist in der Tat keine unwahre Aussage. Andererseits koennte man hier auch auffuehten, dass unsere 5% Huerde die Demokratie behindert, schliesslich verfaelscht sie das Ergebniss. Jedoch ist wiederrum klar, dass diese Huerde eine mehr als verkraftbare Sache darstellt, wenn man den praktischen Nutzen betrachtet, dagegen alles auf zwei Parteien senken zu wollen eher weniger.
Hm... ich kann halt nur auffuehren, dass es theoretisch durchaus moeglich ist, als Minderheitenpartei zu gewinnen (in der Vergangen ist es auch bereits geschehen), nur halt seeeeeeehr schwierig. Ist wohl wahrscheinlich deshalb eine Demokratie, weil die Mehrheit der Bevoelkerung diese Zweiparteinloesung vorzieht. Oder habt ihr etwas anderes gehoert?
Ich hatte mal vorsichtig nachgefragt, was sie denn auch zum Beispiel davon halten, dass alle Stimmen eines Staates nur fuer einen Kandidaten sein koennen usw... Das es theoretisch Bloedsinn, ist denen zwar schon irgendwo bewusst, aber das scheint sie dann doch nicht so wirklich zu interessieren. "Das ist nun mal so, wie es bei uns gemacht wird. So wurde es schon immer gemacht und es hat auch funktioniert." ist so die Standartmeinung, mit der solche Schwaechen gerechtfertigt werden. Hat natuerlich auch damit zu tun, dass man sich doch nicht gerne von einem Deutschen kritisieren laesst. Schliesslich haben die keine Autos, ja nicht einmal Haeuser und leben in einem armen, afrikanischen Land, dass irgenwann mal versuchte, die Welt an sich zurreisen ^^. In dieser Hinsicht konnte ich uebrigens schon viel zur allgemeinen Bildung beisteuern. Lernfaehig sind sie zumindest.