[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Industriegebiet | umkämpfter Straßenzug] Wonto Sluuk, Wonka Third, Soldaten
Wie aus dem Nichts tauchte Wonka Third wieder neben Wonto auf. Der Ortolaner hatte keine Ahnung, wo der Lieutenant sich in der Zwischenzeit herumgetrieben und was er dort getan hatte, doch hatte er auch nicht den Eindruck, dass ihn das etwas anginge und wäre nicht auf die Idee gekommen, zu fragen. Das änderte sich jedoch, als Third eine Frage stellte:
»...Wen... hat's... erw-... ischt?« fragte er mit stockender Stimme und Betroffenheit im Gesicht.
Wonto brauchte einen Moment bis ihm klar wurde, was der Offizier von ihm wollte. Offenbar hatte er - von wo auch immer - beobachtet, wie Cecily niedergeschossen worden war.
»Private Cecily King«, antwortete er. »Nach dem ersten Angriff und wir sind einen ganzen Tag zusammen durch den Wald geflohen. Wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt...«
Er konnte den Satz nicht beenden, da erneute Tränen hochkamen und seine Kehle sich zuschnürte.
»Private King war ein Mitglied meiner Einheit«, sagte der Sarge. »Sergeant Ross Vullow, Bullhead-Company, Sir«, stellte er sich vor.
Auf diese Weise erfuhr auch Wonto wieder seinen Namen, an den er sich nicht mehr erinnert hatte. Aber im Augenblick beschäftigte ihn eine ganz andere Frage. Wenn Wonka Third gesehen hatte, dass Cecily getrofffen worden war... hatte er dann vielleicht auch den Schützen sehen können? Das war natürlich nicht wahrscheinlich, und dass dieser daraufhin zur Rechenschaft gezogen werden konnte, noch viel weniger. Aber er klammerte sich an diesen Strohhalm und fragte daher:
»Äh, Lieutenant, Sir... haben Sie gesehen wer geschossen hat?«
Die Antwort darauf entsetzte ihn mehr als so mancher Schrecken des Krieges. Hatte Third gerade gesagt, dass er selbst auf Cecily abgedrückt hatte? Dass er lediglich nicht getroffen hatte und ihm ein Imperialer zuvor gekommen war? Er konnte es nicht fassen! Nichts war für Soldaten an der Front schrecklicher als Friendly Fire: Kameraden oder das eigene Leben an einen Verbündeten zu verlieren oder selbst einen Kameraden zu töten, gehörte zu den grauenvollsten Erfahrungen, die man im Krieg machen konnte. Die Vorstellung, dass der Mörder Cecilys direkt vor ihm stehen könnte und dass er die Uniform seiner eigenen Streitmacht trug, ließ ihn schwindlig werden; seine freie Hand tastete nach einem Mauerstück, um sich abzustützen. Ganz egal ob es stimmte, dass er nicht getroffen hatte: Geschossen hatte der Lieutenant. Warum? Wieso?
»Wie konnten Sie nur...« ächzte Wonto.
Doch abermals forderte eine unerwartete Wendung des Kampfes ihre volle Aufmerksamkeit. Ein mehrstimmiger Schreckens- und Warnruf ließ sie herumfahren. Hinter einem turmartigen Gebäudeteil des Fabrikkomplexes war der Kopf eines gewaltigen AT-AT-Kampfläufers aufgetaucht. Während die Kriegsmaschine sich auf ihren haushohen Laufpylonen rasch vorwärts schob, richtete der Kopf mit den tödlichen Geschützen auf das Häuflein Republikaner. Noch bevor jemand irgendwie reagieren konnte, gaben die Laserkanonen einen Feuerstoß ab und trafen einen der Panzer.
Ob dieser dabei zerstört wurde, und ob es sich um den handelte, auf dessen Rumpf Cecilys Leichnam lag, konnte Wonto schon nicht mehr sehen. Ihn hatte das blanke Entsetzen gepackt. Alleine der Anblick eines AT-AT konnte unheimlich demoralisierend sein, und man musste schon eine verdammt harte Sau sein, um auch bei einer Demonstration seiner Feuerkraft ungerührt zu bleiben. Mit einem Mal waren die Bilder ihres ersten, missglückten Angriffes wieder so frisch, als passierten diese Dinge gerade eben erst. Er fühlte sich wieder genau wie in der vernichtenden Niederlage, die sie vor zwei Tagen nicht weit von hier erlebt hatten. Noch bevor die tödlichen Geschütze ihr Feuer ausgespuckt hatten, hatte Wonto Sluuk in einem Anfall von Todesangst einfach kehrt gemacht und war, so schnell seine kurzen Beine ihn trugen, losgerannt. Ob auch andere rannten oder ob sie vielleicht seine Hilfe brauchten, war ihm in diesem Moment der äußersten Panik völlig egal. Die Gefahr von Prellungen, Abschürfungen und Schlimmerem in Kauf nehmend, hechtete er hinter den nächsten Schutthaufen. Dass darin die entstellte Leiche des exekutierten imperialen Offiziers lag, war ihm nun völlig gleichgültig. Zitternd in die Deckung gekauert, kostete es ihn schon eine Menge Überwindung, überhaupt einen Blick über die Betontrümmer hinweg zu wagen.
[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Industriegebiet | umkämpfter Straßenzug] Wonto Sluuk, Wonka Third, Soldaten
Wie aus dem Nichts tauchte Wonka Third wieder neben Wonto auf. Der Ortolaner hatte keine Ahnung, wo der Lieutenant sich in der Zwischenzeit herumgetrieben und was er dort getan hatte, doch hatte er auch nicht den Eindruck, dass ihn das etwas anginge und wäre nicht auf die Idee gekommen, zu fragen. Das änderte sich jedoch, als Third eine Frage stellte:
»...Wen... hat's... erw-... ischt?« fragte er mit stockender Stimme und Betroffenheit im Gesicht.
Wonto brauchte einen Moment bis ihm klar wurde, was der Offizier von ihm wollte. Offenbar hatte er - von wo auch immer - beobachtet, wie Cecily niedergeschossen worden war.
»Private Cecily King«, antwortete er. »Nach dem ersten Angriff und wir sind einen ganzen Tag zusammen durch den Wald geflohen. Wenn sie nicht gewesen wäre, dann wäre ich jetzt...«
Er konnte den Satz nicht beenden, da erneute Tränen hochkamen und seine Kehle sich zuschnürte.
»Private King war ein Mitglied meiner Einheit«, sagte der Sarge. »Sergeant Ross Vullow, Bullhead-Company, Sir«, stellte er sich vor.
Auf diese Weise erfuhr auch Wonto wieder seinen Namen, an den er sich nicht mehr erinnert hatte. Aber im Augenblick beschäftigte ihn eine ganz andere Frage. Wenn Wonka Third gesehen hatte, dass Cecily getrofffen worden war... hatte er dann vielleicht auch den Schützen sehen können? Das war natürlich nicht wahrscheinlich, und dass dieser daraufhin zur Rechenschaft gezogen werden konnte, noch viel weniger. Aber er klammerte sich an diesen Strohhalm und fragte daher:
»Äh, Lieutenant, Sir... haben Sie gesehen wer geschossen hat?«
Die Antwort darauf entsetzte ihn mehr als so mancher Schrecken des Krieges. Hatte Third gerade gesagt, dass er selbst auf Cecily abgedrückt hatte? Dass er lediglich nicht getroffen hatte und ihm ein Imperialer zuvor gekommen war? Er konnte es nicht fassen! Nichts war für Soldaten an der Front schrecklicher als Friendly Fire: Kameraden oder das eigene Leben an einen Verbündeten zu verlieren oder selbst einen Kameraden zu töten, gehörte zu den grauenvollsten Erfahrungen, die man im Krieg machen konnte. Die Vorstellung, dass der Mörder Cecilys direkt vor ihm stehen könnte und dass er die Uniform seiner eigenen Streitmacht trug, ließ ihn schwindlig werden; seine freie Hand tastete nach einem Mauerstück, um sich abzustützen. Ganz egal ob es stimmte, dass er nicht getroffen hatte: Geschossen hatte der Lieutenant. Warum? Wieso?
»Wie konnten Sie nur...« ächzte Wonto.
Doch abermals forderte eine unerwartete Wendung des Kampfes ihre volle Aufmerksamkeit. Ein mehrstimmiger Schreckens- und Warnruf ließ sie herumfahren. Hinter einem turmartigen Gebäudeteil des Fabrikkomplexes war der Kopf eines gewaltigen AT-AT-Kampfläufers aufgetaucht. Während die Kriegsmaschine sich auf ihren haushohen Laufpylonen rasch vorwärts schob, richtete der Kopf mit den tödlichen Geschützen auf das Häuflein Republikaner. Noch bevor jemand irgendwie reagieren konnte, gaben die Laserkanonen einen Feuerstoß ab und trafen einen der Panzer.
Ob dieser dabei zerstört wurde, und ob es sich um den handelte, auf dessen Rumpf Cecilys Leichnam lag, konnte Wonto schon nicht mehr sehen. Ihn hatte das blanke Entsetzen gepackt. Alleine der Anblick eines AT-AT konnte unheimlich demoralisierend sein, und man musste schon eine verdammt harte Sau sein, um auch bei einer Demonstration seiner Feuerkraft ungerührt zu bleiben. Mit einem Mal waren die Bilder ihres ersten, missglückten Angriffes wieder so frisch, als passierten diese Dinge gerade eben erst. Er fühlte sich wieder genau wie in der vernichtenden Niederlage, die sie vor zwei Tagen nicht weit von hier erlebt hatten. Noch bevor die tödlichen Geschütze ihr Feuer ausgespuckt hatten, hatte Wonto Sluuk in einem Anfall von Todesangst einfach kehrt gemacht und war, so schnell seine kurzen Beine ihn trugen, losgerannt. Ob auch andere rannten oder ob sie vielleicht seine Hilfe brauchten, war ihm in diesem Moment der äußersten Panik völlig egal. Die Gefahr von Prellungen, Abschürfungen und Schlimmerem in Kauf nehmend, hechtete er hinter den nächsten Schutthaufen. Dass darin die entstellte Leiche des exekutierten imperialen Offiziers lag, war ihm nun völlig gleichgültig. Zitternd in die Deckung gekauert, kostete es ihn schon eine Menge Überwindung, überhaupt einen Blick über die Betontrümmer hinweg zu wagen.
[New Plympto | Nordhalbkugel | Subtropische Zone | Industriegebiet | umkämpfter Straßenzug] Wonto Sluuk, Wonka Third, Soldaten