Kannste doch machen, wenn du beim Supermarkt warst und Karotten und Sellerie gekauft hast.
So, ein wenig Wasser ist den Rhein runter gelaufen und ich muss mal
mein Rezept von weiter oben auch hier auf den neuesten Stand bringen. Unser Gespräch hat mich doch tatsächlich dazu gebracht, das ganze mal neu zu überdenken und einige, sehr erfolgreiche, Versuche später bin ich hierbei raus gekommen:
Die Zutatenliste und die Zubereitung bleibt im Grunde eigentlich genau so, wie sie oben schon beschrieben ist, nur dass ich mittlerweile eine fertige abgepackte Schale voller Suppengrün mit einem Gesamtgewicht von ca. 500g mit dazu kaufe.
Darin enthalten sind in der Regel 2 bis 3 Karotten, ein Stück Knollensellerie, ein Stück Stangenlauch und ein wenig krause Petersilie. Das kann man alles in der Soße verarbeiten und man spart sich dadurch auch das Strecken durch Instant-Brühe, weil Suppengrün + Fett + Salz + Pfeffer + Wasser + Zeit nun mal nix anderes, als eben Gemüsebrühe ist.
Die Karotten und den Knollensellerie bearbeite ich zunächst mit einem
Sparschäler und anschließend reibe ich diese mit einer
feinen Handreibe in sehr filigrane Stifte. Wichtig ist mir persönlich, dass das Wurzelgemüse durch diese halbwegs einheitliche Größe gleichmäßig fertig wird und die spätere Konsistenz nicht durch krasse Stückchen verhunzt wird.
Dann kommt das Stangenlauch an die Reihe:
Das wird an beiden Enden erst mal großzügig einen Kopf kürzer gemacht und dann den Länge nach einmal aufgeschnitten und anschließend werden die einzelnen Filamente unter fließend Wasser ausgewaschen. Das ist erforderlich, weil sich da meiner Erfahrung nach durch das normale Wachstum auf dem Felde durchaus eine ordentliche Portion "Dreck" drin Sammeln kann (schätzungsweise bis zu einem Teelöffel voll!). (
Hier nochmal als Video!)
Anschließend wird das Lauch sehr fein quer zur Wuchsrichtung geschnitten. Am Ende bleibt davon nix Wesentliches mehr in der fertigen Soße übrig, außer ganz viel leckerem Geschmack.
Jedenfalls kommen dann Sellerie, Karotten und Lauch in einen Topf mit Olivenöl oder Butterschmalz (Zuerst auf Temperatur bringen und dann wieder runter damit!) und werden darin mindestens 30 Minuten auf mittlerer bis kleiner Hitze bei geschlossenem Deckel unter regelmäßigem Durchrühren gegart. Ein wenig anpappen ist okay, das löst sich wieder, ein Anbrennen aber nicht! Auge drauf halten!
Am Ende wird noch, unter "ferner liefen", die Petersilie gewaschen und ohne die Stiele fein gehackt. Die kann man direkt beim Kochen mit in die Soße tun, dann fällt es nicht auf, oder man bewahrt diese auf streut davon ein wenig beim Anrichten über die einzelnen Teller. Bemerkenswert ist halt, dass man das ganze Suppengrün ohne Weiteres in der Bolognese verarbeiten kann und genau ein einziges Teil im Markt in den Wagen packen muss.
Dann wird in dem Topf das ganze Gemüse erstmal, so gut es geht, beiseite geschoben, die Hitze ggf. nochmal kurz aufdrehen und das Tomatenmark in der Mitte mit Röstaromen versehen. Anschließend alles gut durchmengen.
Parallel dazu in einer Pfanne zunächst die geschnittenen Zwiebeln glasig machen und in den Gemüsetopf geben. Viel Braun & Schwarz bei Gemüse = bitter, also aufpassen!
Und dann das Hackfleisch, wie oben beschrieben, scharf anbraten und dadurch ebenfalls mit viel Röstaromen versehen und anschließend in den Topf mit dem Gemüse geben. Durch das viele Suppengrün muss da schon einiges als Salz und Pfeffer dazu kommen, also nicht zu sparsam damit sein. Anschließend auch das Fleisch in den Gemüsetopf geben, dann noch 0,5l Tomatenpüree, Balsamicoessig oder trockenen Rotwein dazu geben (ca. 100 bis 150 ml). Und Mit Lorbeerblättern (2-4 Stück), Oregano (1-2 TL) , Rosenpaprika (Max. 1 EL) ausstatten.
Den Knoblauch mache ich mittlerweile in einem Mörser klein. Dazu kommen 2-5 geschälte Knoblauchzehen und ein wenig grobes Meersalz in den Mörser und dann geht's rund, bis da eine feine Paste draus wird. Je nach Geschmack kann man den Knoblauch mit dem Fleisch in der Pfanne erhitzen oder eben direkt in den Gemüsetopf tun.
Anschließend wird das Ganze noch mindestes 120 bis 150 Minuten auf kleiner Flamme weiter geköchelt und gelegentliche umgerührt. Das Ergebnis ist im Vergleich zur ursprünglichen Hackfleischsoße ein deutlich fruchtigeres und leichteres Ragout mit doppeltem Volumen.