Osarian-System – Rhommamool – Orbit - „Ocean of Silence“ – Brücke – Aram Acheron, Alyssa Valan, Peppi Moss, Matthew, Crew (NPCs) und Vail
Vail begann sich zu fragen, ob sich die Senatorinnen nicht falsche Vorstellungen über die Jedi machten. Anscheinend schienen sie irgendwelche Geschichten über Wundertaten und andere Dinge zu glauben.
Aber auf jeden Fall war es ersichtlich, daß Senatorin Moss über seine Worte enttäuscht zu sein schien, als er das beinahe Offensichtliche noch einmal herausstellte. . Aber gegen die nicht näher bestimmbare Erwartungshaltung der beiden Senatorinnen war die offensichtliche Ablehnung von Senator Acheron, die beinahe schon in Feindseligkeit überging, beinahe erfrischend.
Vail wußte nur zu gut, aus welchen Grund, die Jedi zu dieser Mission angefordert worden waren, allerdings wäre es mit Sicherheit von Vorteil, die Einstellung der Einwohner zu den Jedi im Vorfeld zu prüfen, ansonsten konnte ihre Begleitung eher verschlimmern als verbessern. Allerdings fand er es doch sehr amüsant, daß Senatorin Moss den Spieß nun umdrehte, um ihn ihrerseits zu ermahnen.
Vail nickte leicht und dann betrachtete jeder aus der Gruppe bei der Landung die zerstörte Landschaft und die Trümmer, die von ehemaligen Städten übrig geblieben war. Vail war dieser Anblick vertrauter als es eigentlich sein sollte.
Aber der Krieg machte vor gar nichts Halt und hinterließ immer Trümmerhaufen und zahlreiche Gräber.
Das erste, was ihm auffiel, als sie das Schiff nach der Landung verließen, war die Hitze, die ihm das Atmen für einen Augenblick schwer machte. Es war ihm nur recht, daß die Senatoren vorangingen und Matthew und er hielten sich gerne im Hintergrund.
Niemand an Bord hatte Zweifel an dieser Hilfsmission, aber bereits im Anflug hatte man genügend sehen können, um diese Zweifel leiser werden zu lassen und jetzt sollten sie komplett verschwunden sein.
Aber selbst Vail war sich nicht sicher, wann er das letzte Mal in Gesichter geblickt hatte, die anscheinend durch jahrelange Entbehrungen so verhärmt aussahen. Zum Teil mochte es mit den beschwerlichen Bedingungen in den Minen geschuldet sein, aber dieser Gesichter strahlten darüber hinaus etwas aus, was Vail schwer in Worte fassen konnte.
Diese Mission schien diese Leute die letzte Hoffnung zu sein, ihre Lebensumstände zu ändern. Sie hatten alles gewagt und wenn diese Mission aus welchen Gründen auch immer fehlschlug, wäre das eine Katastrophe, für welche auch die Republik kein geringer Anteil Schuld tragen würde.
Hilfe tat hier dringend not.
Das sah anscheinend auch der Bürgermeister so, denn er kürzte die Vorstellung so rigide ab, daß es Vail schwer fiel, sich ein Lachen zu verkneifen.
Aber Senatorin Moss wollte sich anscheinend das Ruder nicht aus der Hand nehmen lassen und fing an, die Delegation vorzustellen. Alles ging gut, bis, wie konnte es auch anders sein, sie bei den Jedi ankam. Das aufgeregte Tuscheln konnte man nicht überhören und das Mißtrauen in den Augen des Bürgermeisters war nicht zu übersehen.
Vail unterdrückte ein Seufzen und verbeugte sich leicht, als der Bürgermeister eines von vielen Vorteilen über die Jedi kundtat. Zauberer? Was erwarteten die Leute eigentlich? Sollte er ein Kaninchen aus der Kutte zaubern?
Vail schickte stattdessen ein inständiges Flehen an die Macht und wurde anscheinend postwendend erhört, als ein Jüngerer, anscheinend der Enkel des Bürgermeisters, das Wort ergriff und die Sache mit den Zaubern einfach und deutlich klärte.
Allerdings kam Vail nicht umhin vor sich selbst zu zugeben, daß er sich wünschte, die Wahl des Rates wäre auf einen anderen Jedi gefallen. Allerdings konnte er nicht ahnen, wie stark dieser Wunsch in den folgenden Stunden werden würde.
Aber die Jedi hatten ihre Anziehungskraft schnell verloren, die Leute waren es anscheinend gewohnt, sich hier nicht lange mit unnötigen Dingen aufzuhalten und der Bürgermeister wollte, daß sich die Delegation die Überreste der Stadt und die Stollen anschaute. Die Fahrt zu den Stollen verdeutlichte nur den Eindruck, den man bereits vom Cockpit des Schiffes hatte gewinnen können.
Als man bei den Stollen angekommen war, wurde der Bürgermeister von seinen Leuten bereits erwartet. Er teilte ihnen mit, wer diese Delegation war und welche Absichten sie verfolgten. Verhaltener Jubel wurde laut, bis sich nur einige Augenblicke die Situation gravierend änderte und Schüsse im hinteren Teil der Mine erklangen.
Alarmiert blickte sich Vail um, das noch deaktivierte Lichtschwert in der Hand haltend, um die Gefahrenstelle ausmachen zu können, während er sich mit dem Rest der Gruppe, rückwärts gehend zu den Containern zurückzog.
Und dann kamen aus dem Eingang der Mine ungefähr fünfzehn Leute, die mit Überresten imperialer Uniformen gekleidet waren. Sie hatten Geiseln genommen, von denen eine, wie es den Anschein machte mit dem Bürgermeister und seinem Enkel verwandt war, denn der Bürgermeister führte den ersten Wortwechsel.
Vail dagegen versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, denn das letzte, was sie brauchen konnten, wäre unter zwei Feuer zu geraten.
Und das Allerletzte, was er nun gebrauchen konnte, war eine hysterische Senatorin, die nach seinem Dafürhalten an diesem Ort nichts zu suchen hatte. Anscheinend hatte Senatorin Valan noch keinerlei Erfahrung in solchen Krisengebieten oder nur sehr schwache Nerven.
Allerdings war Vail kein Zauberer und für diesen Moment hatte er keine Ahnung, wie sie vorgehen sollten. Er befand sich auf gänzlich fremdem Terrain und eine Mine war ihrer Komplexität nie zu unterschätzen. Je nach Abbaumethode traten Gase aus, die zusammen mit den Thermaldetonatoren, die die Imperialen in der Hand hielten, eine fatale Reaktion auslösen konnten.
Vail entfernte sich einige Schritte von den Containern, um mit einem Minenarbeiter zu reden, damit sie ihn über die Begebenheiten vor Ort informierten. Aber erst hatte er einen der Sicherheitsleute angewiesen, sich mit den Einheiten im Orbit in Verbindung zu setzen und sie über die Geiselnahme zu informieren.
Das Einzige, was Vail in dem Moment nicht bedacht hatte, war Matthew. Und er bereute es auch augenblicklich, als Matthews Stimme erklang. Beunruhigt drehte sich Vail um, wo er eigentlich erwartete, Matthew zu sehen, aber der Junge war nicht dort. Stattdessen erklang seine Stimme aus der direkten Nähe der Geiselnehmer.
“Verdammter Bengel.“
fluchte Vail verärgert, wobei er einige Sätze wirklichen Grund hatte, sich zu ärgern, denn Matthew bot sich selbst als Geisel an. Und danach Vail. Also wenn sie das hier irgendwie lebend überstehen sollten, würde er ein paar ernste Worte mit Matthew reden müssen. Aber im Moment verschaffte ihm Matthew wichtige Minuten.
Vail wandte sich an die Minenarbeiter.
“Das sind nicht alle imperialen Gefangenen, oder?“
fragte er und der Minenarbeiter schüttelte den Kopf. Das hatte er befürchtet. Dieser verdammte Stollen war anscheinend ein imperiales Nest und die Imperialen waren tödlich unterschätzt worden.
“Wir brauchen ein Gas, was die Leute in den Minen betäubt. Dann wären die Imperialen von ihren Verbündeten in den Minen abgeschnitten. Wenn wir das Gas über die Luftschächte einleiten, haben wir nur die Gruppe am Eingang als Gegner und die Leute in der Mine wären nicht weiter gefährdet.“
Vail schaute die anwesenden Minenarbeiter aufmerksam an. So weit er wußte gab es beim Abbau immer unerwünschte Nebenprodukte, unter anderem Gase, die den Minenarbeitern gefährlich werden konnten. Und auf genau diese Gase setzte er jetzt.
“Wir werden schauen, was wir gelagert haben. Warten Sie.“
antworten die zwei Arbeiter und entfernten sich unauffällig.
Aber Vail hatte keine Zeit zu warten, die Szene, die er mit einem Ohr verfolgt hatte, war so gar nicht nach seinem Geschmack.
Er konnte nur froh sein, daß Matthew nicht ausgeplaudert hatte, daß es sich bei Alyssa Valan um eine Senatorin handelte, und daß die Imperialen beim Who’s Who des Senats nicht auf dem neusten Stand waren.
Vail machte sich nun auf den Weg zu Matthew, der direkt von der Geiselnehmern stand. Als erstes mußte er den anscheinend lebensmüden Padawan aus der Schußlinie bringen. Dann mußte er darauf hoffen, daß die Senatoren von den Sicherheitsleuten geschützt wurden und danach, daß die Minenarbeiter die Idee mit dem Gas umsetzen konnten.
Der Ritter schritt ruhig bis zu Matthew und legte ihm eine Hand auf die Schulter.
“Das reicht jetzt, Matthew. Geh zurück zu den anderen.“
sagte er ruhig, während er den Anführer musterte.
“Mit wem habe ich die Ehre?“
fragte er erst einmal, denn es war zu bezweifeln, daß diesem die Anrede Mittagessen recht sein würde. Die republikanischen Streitkräfte würden nicht zulassen, daß ein Transporter mit einer Horde imperialer Soldaten in den Hyperraum sprang.
Osarian-System – Rhommamool – außerhalb von Redhaven ~ Minenkomplex – Aram Acheron, Alyssa Valan, Peppi Moss, Matthew, Sergeant Kine Noye (TD-2380),TD-3827, TR-1204, TK-3444, Geiseln, Haarl Branno, Symi Ly’la, Marrko Linn und Vail