Oscars 2009 - Die Nominierten

Das heißt deiner Meinung nach sollten Schauspieler, die reale Personen spielen, eher einen Oscar bekommen, als Schauspieler, die eine rein fiktive Gestalt spielen? Und vor allem dann nicht wenn die fiktive Figur auch noch ein Psychopath im Stile des Jokers ist?

Um es mal mit Al Borlands Worten zu sagen: "Das glaube ich nicht, Tim!"

Hat kein Mensch gesagt. Bei realen Personen gibt es aber immer eine perfekte Konkurrenz, während Ledger sich sein Spiel so zurechtlegen konnte wie er wollte, die Figur ist noch nicht mal sonderlich tiefgründig. Der Joker ist keine großartige Rolle mit der man glänzen könnte. Und wenn man sagt, dass Ledgers beste Leistung die des Jokers war, dann tut man ihm dadurch keinen gefallen.

The Dark Knight wäre bzw. ist auch ohne Ledgers Tod ein genialer Film

Für manche Fans bestimmt.
 
Der Hype um Dark Knight war schon vor Ledgers Tod überaus gewaltig, wesshalb ich nicht glaube, dass sich ein lebendiger Ledger groß auf die Einnahmen des Films ausgewirkt hätte.
Wie es mit dem Oscar steht ist fraglich.

Hat kein Mensch gesagt. Bei realen Personen gibt es aber immer eine perfekte Konkurrenz, während Ledger sich sein Spiel so zurechtlegen konnte wie er wollte, die Figur ist noch nicht mal sonderlich tiefgründig. Der Joker ist keine großartige Rolle mit der man glänzen könnte. Und wenn man sagt, dass Ledgers beste Leistung die des Jokers war, dann tut man ihm dadurch keinen gefallen.

Hier muss man aber eben auch sehen, inwiefern sich der Schauspieler in die Rolle hinein verstezt.
Die Aussage, Ledger konnte sich alles zurechtlegen, stimmt so zwar schon, aber sein Schauspielerisches Talent ist dennoch gut erkennbar.
Schon daran wie er im Joker "verschwindet" und wie sich sein Schauspiel hier von allen bisherigen Rollen unterscheidet, zeigt doch wie gut er hier spielt.
Im gegensatz dazu, spielte Nicholson z.B: wieder einmal sich selbst.
Sein Joker agiert/Gestikuliert und spricht wie so viele Rollen von Nicholson.
Ich will damit nicht einmal Nicholsons Schauspiel schlecht machen, denn er hatte wirklich geniale Rollen und spielt einfach großartig, aber beim Joker hat er imo nicht viel gespielt sondern wieder einmal auf alt bekanntes gestetzt.
So sehe ich halt bei Ledger schon viel Schauspiel und wage zu behaupten, dass der Hype schon lange vor seinem Tod bestand und auch in Trailern wurde sein Schauspiel schon so dermaßen gelobt und da war er noch am Leben.
 
von TomReagan: Bei realen Personen gibt es aber immer eine perfekte Konkurrenz, während Ledger sich sein Spiel so zurechtlegen konnte wie er wollte,

Und in dem Punkt stimme ich dir eben nicht zu. Meiner Meinung nach ist es mindestens genauso schwer, einen Charakter quasi von Grund auf neu zu erfinden und zu gestalten wie eine bereits bestehende Figur im Film abzubilden. Und da vermutlich kaum jemand aus dem Publikum die Originalversion von Brolins Figur jemals live erlebt hat oder vor dem Film auch nur von ihm gehört hat, stellt da auch niemand Vergleiche an und sagt: "Ja, sehr gut getroffen!" Man akzeptiert ihn einfach so, wie Brolin die Rolle spielt und nicht anders ist es beim Joker (der durch Jack Nicholson auch eine Art Konkurrenz hatte, gegen die er sich behaupten musste).




die Figur ist noch nicht mal sonderlich tiefgründig.

Noch etwas über das man streiten kann. Meiner Meinung nach ist die Figur des Jokers in ihrem Kern doch sehr tiefgründig und vieles was er sagt - über das Chaos, über Menschen und ihre Moral, über den Zufall - ist bei längerem Nachdenken sogar höchst sozialkritisch und aussagekräftig. Genug zumindest, um mich und meinen Freundeskreis mehrere Stunden lang nur über ihn, seinen An- und Absichten und seine Mentalität diskutieren zu lassen. Schau dir ruhig nochmal die Verhörszene oder die Szene im Gespräch mit Harvey "Two-Face" Dent an...

Der Joker ist keine großartige Rolle mit der man glänzen könnte.

Das ist deine Meinung... offenbar sieht die Academy das anders. Und vielleicht gehörst du ja zu denen, die im Kino saßen und von der Ausstrahlung Ledgers so in ihren Bann gezogen wurden, dass sie während des ganzen Films keinen Schluck ihres Jumbo-Trinks getrunken haben... vielen ging das allerdings anders. Aber das ist eben Ansichtssache.

Und wenn man sagt, dass Ledgers beste Leistung die des Jokers war, dann tut man ihm dadurch keinen gefallen.

Meinst du? Sicher, mein Favorit, was Ledgers Filme angeht, ist auch "Ritter aus Leidenschaft" und den Oscar für "Brokeback Mountain" hätte ich ihm auch gegönnt. Achso, der Oscar für die beste Nebenrolle im Vorjahr ging an Javier Bardem für seine Rolle als Anton Ciguhr in "No Country for old man"--- eine Rolle, die dem Joker nicht unähnlich ist und die - meiner Meinung nach - weniger tiefgründig als Heath Ledgers Joker, aber genau so immens was die Ausstrahlung angeht. Und Javier Bardem ist auch noch am Leben, also so weit hergeholt ist es nicht, dass die Rolle eines fiktiven Psychopathen mal einen Oscar gewinnt...

von Put Put:So sehe ich halt bei Ledger schon viel Schauspiel und wage zu behaupten, dass der Hype schon lange vor seinem Tod bestand und auch in Trailern wurde sein Schauspiel schon so dermaßen gelobt und da war er noch am Leben.

Das kommt noch hinzu. Zudem gibt es nicht wenige, denen es vollkommen schnurz ist, ob der Schauspieler in einem Film noch lebt oder nicht, die mit dem Namen Heath Ledger vor "Dark Knight" vielleicht nicht einmal etwas anfangen konnten und für die der Joker trotzdem DIE Filmfigur des Jahres ist...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieder unterstellst du mir etwas, was ich nicht gesagt habe... Vielleicht liest du dir doch nochmal meinen Beitrag durch, es ging in meinem Beitrag NUR um den Oscar den Heath Ledger bekommen hat.

"Und wenn er nicht gestorben wäre, wäre der Film auch gar nicht so groß rausgekommen und er wäre auch nie für den Oscar nominiert worden."
Für mich hat sich der Satz so angehört, als beziehe sich das "er" auf den Film und nicht auf Ledger.

Also lieber mal ein bisschen genauer Lesen, bevor man gleich rumzickt ;)

Oder etwas genauer schreiben, damit solche Misverständnisse gar nicht erst aufkommen. ;)

Fakt oder Geschmackssache? Bitte mal entscheiden. ;)

"Matrix" gilt auch als geniales Meisterwerk und ich mochte den Film auch nicht.
Aber irgendwo hast du schon recht, ich geb's ja zu. ^^
 
"Und wenn er nicht gestorben wäre, wäre der Film auch gar nicht so groß rausgekommen und er wäre auch nie für den Oscar nominiert worden."
Für mich hat sich der Satz so angehört, als beziehe sich das "er" auf den Film und nicht auf Ledger.

Da ich mich in meinem gesamten Beitrag aber auf Ledger und seinen Oscargewinn bezogen habe (abgesehen davon, dass ich MEINE Meinung, wie ICH den Film finde gesagt habe), denke ich dass man das auch gut aus dem Kontext hätte herauslesen können.
 
Und in dem Punkt stimme ich dir eben nicht zu. Meiner Meinung nach ist es mindestens genauso schwer, einen Charakter quasi von Grund auf neu zu erfinden und zu gestalten wie eine bereits bestehende Figur im Film abzubilden.

Das kann sogar richtig gut werden, wie man vielleicht an Col. Kurtz oder Hannibal Lector sehen kann. Alles sehr tiefgründige Charaktere denen man den Bezug zur Realität trotz ihrer Irrationalität jederzeit glaubt, eben weil sie von genialen Schauspielern verkörpert wurden. Das passt bei dem Joker eben nicht.

Schau dir ruhig nochmal die Verhörszene oder die Szene im Gespräch mit Harvey "Two-Face" Dent an...

Ich muss mir gar nicht mehr angucken, hab beim ersten Mal schon aufgepasst. Die Verhör-Szene ist übrigens unangenehm plakativ.

Und Javier Bardem ist auch noch am Leben, also so weit hergeholt ist es nicht, dass die Rolle eines fiktiven Psychopathen mal einen Oscar gewinnt...

Kommt drauf an wie gut das Spiel ist...Anthony Hopkins hat auch den Oscar bekommen, aber zu recht :D
 
Zuletzt bearbeitet:
@ TomReagan: Ich sehe, wir bewegen uns im Kreis. Ich zum Beispiel hab mir das Schweigen der Lämmer angesehen und dachte mir als dann die Credits über den Bildschirm scrollten: "Wie? Das wars schon?" Sicher, Anthony Hopkins hat das ganze recht überzeugend gespielt aber wo du da einen einen Bezug zur Realität und eine tiefgründigere Darstellung sehen willst, die dem Joker fehlen, ist mir nicht ganz klar.
Hopkins Leistung hat mich auf jeden Fall nicht so dermaßen aus dem Sitz gehauen wie die von Heath Ledger oder Javier Bardem.... ist wohl Geschmackssache.
 
@masterTschonnes:
Ich würds gar nicht weiter probieren.
TomReagan hat meist gar kein Interesse zu diskutieren, sondern wird an seiner Meinung festhalten!
Je weiter du gehst um sehr mehr provoziert er dich.
 
So ist das halt mit den Geschmäckern, ich mag lieber einen Brando oder Hopkins und finde diese auch überzeugender in ihren Darstellungen.
Ich will da nun Heath nicht allzu schmällern,doch so grandios war die Darbietung nun nicht,wäre aber bestimmt eine gute Bereicherung gewesen für seine spätere Karriere.
 
@masterTschonnes:
Ich würds gar nicht weiter probieren.
TomReagan hat meist gar kein Interesse zu diskutieren, sondern wird an seiner Meinung festhalten!
Je weiter du gehst um sehr mehr provoziert er dich.

Ja, kann ja nicht jeder mit dem Strom schwimmen und seine Meinung dem Kollektiv unterwerfen.

Und wo provoziere ich überhaupt? Ich glaube eher, dass manche nicht mit anderen Meinungen klar kommen und da eine Provokation drin sehen. Klar, ich reize das nur zu gerne aus, weil man es mit den Leuten halt machen kann. Glaub mir, bei manchen Personen empfinde ich eine diebische Freude wenn die darauf eingehen. :kaw:
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Put Put und TomReagan:

Och, im Moment gehts noch und allzu provozierend ist das ganze ja (noch) nicht. Ich habe absolut kein Problem mit eigenen Meinungen (hab schließlich selber eine ;) ) aber was mich immer so ein bisschen befremdet ist, wenn diese Meinung pur und ohne irgendwelche Argumentationsgründe vorgetragen wird, zum Beispiel wenn es heißt: Anthony Hopkins hat den Oscar verdient, Heath Ledger nicht. Punkt. Wieso? Viel mehr Tiefe. Punkt." Ich meine wenn man sich weigert, genauer auszuführen, wie man zu einer bestimmten Ansicht kommt, steht diese als ernst zu nehmende Meinung doch auf wackeligen Beinen.
 
Ein Schauspiel so klar zu beurteilen, wie es häufig getan wird, finde ich persönlich sowieso häufig sehr schwer verständlich. Ich kann oft diese eindeutigen "Der hat alle unter den Tisch gespielt" oder "Das war miserabel" nicht so ganz nachvollziehen.

Es scheidet sich ja schon am Stil an sich. Der eine spielt lieber subtiler, damit vielleicht auch realitätsnäher, kann alle Emotionen oder Gedanken in einer winzigen Geste verpacken. Der eine findet das großartig, der andere schläft dabei fast ein und fragt sich was daran besonders gewesen sei, der habe ja den ganzen Film praktisch nichts getan.

Die oberste Aufgabe des Schauspielers ist es Emotionen, oder auch Gedanken von seinem gespielten Charakter auf die Zuschauer zu übertragen und das ohne Worte. Da allerdings Menschen sehr unterschiedlich sind bräuchte es, wöllte man wirklich alle Zuschauer erreichen, für jeden Zuschauer ein unterschiedliches Schauspiel. Daher frage ich mich nach welchen Kriterien ein Schauspiel auf diesem Niveau objektiv bewertet wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich fand' The Dark Knight nicht wirklich berauschend. OK, Batman ist nicht gerade für seine Tiefgründigkeit bekannt, aber man kann auch solches "Popcornkino" verhunzen - siehe Uwe Bolls "Meisterwerke". Für mich ist Nicholson der wahre Joker. Ledger hat den Joker als psychisch gestörten gespielt, Nicholson hatte aber noch dieses gewisse fies-skrupellos-böse Etwas in seinem Spiel. Sicherlich kann man jetzt sagen, das hat er in einigen anderen Rollen auch (z.B. in dem Film, wo er einen Werwolf gespielt hat), und dass das einfach er selbst ist, aber wenn ein Schauspieler einfach so 'ne Natur hat und er meint das würde zur Rolle passen, wieso soll er dann nicht "er selbst" sein?

Ich muss gestehen ich habe die anderen Filme, die in der Kategorie nominiert waren, nicht gesehen, daher kann ich schlecht beurteilen, ob Ledger den Oscar im Vergleich zu seinen Mitnominierten verdient hat. Wenn ich das Spiel an sich beurteilen müsste, fand ich es allerdings nicht Oscar reif. Es fehlte das gewisse Etwas, mit dem ich ihm den genial verrückten narzistisch veranlagten Gangster abgekauft hätte. Gestik und Mimik passten irgendwie nicht zu den Aktionen. Daher teile ich GGs Meinung der Oscar war eher als Trost für die Familie und Anerkennung seiner gesamten Leistung gedacht, als tatsächlich für diese eine Rolle.

Und WALL-E war einfach nur genial :D
 
Anthony Hopkins hat den Oscar verdient, Heath Ledger nicht. Punkt. Wieso?

Im gleichen Beitrag gehe ich darauf sogar ein, sogar ganz am Anfang, weil Hopkins für mich der Filmpsychopath überhaupt ist.

Und mehr als das Ledger den Joker ganz doll böse und tiefgründig und sozialkritisch (was sowieso nicht Ledgers Verdienst ist) gespielt hat, kam doch auch nichts. :verwirrt:
Ich steh halt sowieso nicht darauf meine Meinung aufzublasen sondern prägnant abzugeben. Ich versteh gar nicht was es da zu diskutieren gibt. Bei mir hat Ledger mit seinem genialem Spiel eben nicht das Höschen feucht gemacht. Warum das gerade so sehr stört, dass man mich unbedingt vom Gegenteil überzeugen will...keine Ahnung, aber schön das meine Meinung anderen so wichtig ist. :p
 
Wenn Heath Ledger für diese Rolle einen Oscar bekommt, dann sollte Brandon Lee für seine letzte Rolle auch einen bekommen.
Aber "The Crow" war halt zu düster, zu brutal und zu wenig Mainstream... und so ziemlich der perfekte Prototyp für TDK. :rolleyes:

Sinn macht das alles auf jeden Fall mal gar keinen. Ist halt die Academy. :zuck:
 
Zurück
Oben