Parallele Charakterentwicklung

Einen Ersatz für ein zügig vorangehendes Inplay mit all seinen Facetten sehe ich hier trotz meiner grundsätzlichen Begeisterung für die Idee nicht, da es einen solchen Ersatz per se nicht geben kann, wie ich finde. Es steht nämlich jedem frei, Geschichten zu seinem Charakter nieder zuschreiben, das ersetzt aber das Zusammenspiel mit anderen Schreibern, das unser Rollenspiel ja eigentlich definiert, noch lange nicht.

Ich glaube, Ian hat das weniger als "schnellen Ersatz" gemeint, sondern einfach als eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit mit einem Charakter, der gerade in einer hängenden Story steckt. Bei mir ist's jedenfalls oftmals so, dass ich nach einer Weile des Wartens das "Gefühl" für einen Charakter verliere und mich dann, wenn es wieder weitergeht, erst einmal neu hineinversetzen muss. In solchen Fällen kann es meiner Meinung nach schon ein guter Ausgleich sein, um eben weiterhin am "Puls" zu bleiben.

Wichtig wäre vllt auch, zu wissen, ob die typische Ortsangabe Pflicht ist?

Ich bin mir da unschlüssig. Grundsätzlich braucht es meiner Meinung nach nicht das typische Format, dass wir von unseren Beiträgen kennen. Momentan kann ich mir beispielsweise gut vorstellen, dass jemand Logbucheinträge seines Militärcharakters als mögliche Form wählt (... nur dann bitte ohne Sternzeit :D). Dann hätten wir eine gewisse Orts- und Zeitangabe. Als ich am Anfang des Jahres aber mit dem Gedanken spielte, selbst am Kurzgeschichtenwettbewerb teilzunehmen, hatte ich schon im Sinn, dass man wenigstens den Plot, auf den man sich mit seinem Text bezieht, erwähnt. Eventuell unter dem Titel der Geschichte.

So aus dem Bauch heraus würde ich jetzt aber sagen, dass man vielleicht auch hier einfach mal schauen kann (und soll). Sobald wir ein paar Geschichten haben, kann man das Thema ja noch einmal aufgreifen und genauer diskutieren. Vielleicht lassen sich ganz im Allgemeinen mit der Zeit "Leitlinien" (um einmal von dem starren Begriff der Regeln wegzukommen) entwickeln, die man dem Thread voranstellen kann.

Wie sieht es aus, mit Haupthandlungen der Charaktere in der Vergangenheit? Klar sollte alles wichtige ausgespielt werden, doch wenn etwas gravierendes in der Vergangenheit passiert ist, dass den eigentlichen Grundstein für die Hauptstory legt, was dann?

Eine knifflige Frage. Ich denke, (fast) jede Hintergrundgeschichte hat irgendein gravierendes Ereignis, das man in Kurzgeschichten aufgreifen kann. Sei es der Padawananwärter, der erst durch ein tragisches Ereignis im Camp auf Haruun Kal bemerkte wie viel entbehrungsreich das Leben eines Jedi sein kann, oder der Imperiale, dessen von Piraten verwüstete Heimat durch das unerbittliche Turbolaserfeuer des Sternzerstörer gerächt wurde, sind für mich problemlose Darstellungen. Solche Sachen kann man niemanden verbieten - und letztendlich wollen "wir" solche Geschichten auch lesen. Immerhin stellt sich jeder die Frage: "Wie wurde der Charakter wie er am Anfang seines Mitwirkens ist?". Gänzlich auschließen kann man auch nicht, dass manche beim Entwerfen der Hintergrundsgeschichte schon ausgespielte Ereignisse als "Ankerpunkte" wählen. Riesige Schlachten wie zuletzt Bastion, Denon oder Corellia waren militärische Meilensteine, die man manchmal vielleicht nur schwer umgehen kann. In solchen Fällen sollte man meiner Auffassung nach jedoch bloß darauf achten, dass derjenige seinem Charakter nicht irgendwelche "auszeichnungswürdigen Heldentaten" andichtet. Doch meiner Erfahrung nach sind das Gros der Spieler maßvoll in solchen Dingen.

Insgesamt sehe ich also grundsätzlich kein Problem dabei größere Ereignisse aufzugreifen, solange man sein Handeln nicht "überzeichnet" und die eigentliche Charakterentwicklung im Inplay belässt. Denn dafür ist das Inplay ja da. :)

Doch wie sehen das die anderen Interessierten?

Grüße,

Aiden
 
Mein ursprünglicher Gedanke war ja, damals beim eröffnen des Threads :rolleyes: , dass man eben genau den Charakter seines Charakters durch zusätzlichen Lesestoff nachzeichnen kann, da im inplay oft die Gelegenheiten fehlen bestimmte charakterliche Züge oder angestrebte Ereignisse auszuformulieren. Dabei sollte die "Charakterentwicklung", die sich auf das "Besser werden" bezieht, also z.B. bei den Jedi den besseren Umgang mit der Macht erlernen, nicht mit einfließen.

In der Biographie eines Charakters stehen einschneidende Ereignisse vor dem RS-Beitritt des Spielers unter Umständen zwar, aber was ist wenn man mal eine Auszeit vom RS genommen hat und die Lücke gerne erzählerisch für sich selbst und die jenigen die es interessiert schließen will? Derartige Situationen hatte ich im Kopf.

Solange die genannten Punkte beachtet werden und sich aus dem Geschriebenen kein Inplay-Vorteil irgendjemanden ergibt, finde ich die Form in der geschrieben wird unerheblich. Da geht es dann eher um die Qualität und und die beurteilen wir eh alle unterschiedlich. Eine bunte Mischung ist vielleicht auch ganz schön. :)
 
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