Ich habe den Film jetzt auch gesehen und war beeindruckt - und überrascht.
Da es etwas schwierig war, einen passenden Termin in meinem "3D-Fluchtkino" zu finden und nachdem ich eine eher durchwachsene Kritik gelesen hatte, hatte ich schon angefangen, in Frage zu stellen, ob ich ihn mir überhaupt im Kino ansehen soll. Ich hatte den Eindruck, dass ich mit den Trailern den Film schon kenne: Ein zweifelsohne grandios animiertes CGI- und Action-Spektakel, in dem am Anfang ein bisschen auf Verständigung und Versöhnung gemacht wird (irgendeinen Anschein von Story brauchts ja
), aber dann geht was schief, die Affen werden wütend, Gary Oldman als Kriegstreiber kriegt Oberwasser und für mindestens die gesamte zweite Filmhälfte hauen dann Affen und Menschen ordentlich auf den Putz und aufeinander ein.
Das ist nicht ganz falsch, aber der Film weist wesentlich mehr Umwege und Differenzierungen auf, als ich erwartet hatte. Die größte Überraschung war aber, dass Dawn of the Planet of the Apes ein für dieses Genre geradezu nachdenklicher Film über Zivilisation und die menschliche Natur ist, der eine tragische Geschichte des Scheiterns erzählt und dabei die ganz große Action sparsam und daher umso effektvoller einsetzt.
Statt mich - wie ich eigentlich erwartet hatte - einfach nur visuell für den Moment zu beeindrucken, hat mich dieser Film daher sehr berührt. Zumal man im Moment nur die Nachrichten anschalten muss, um genau dieses tragische, menschliche Scheitern im echten Leben beobachten zu können...
Derartige Sequels / Reboots / whatever sind wirklich lohnenswert, weil sie den Geschichte eine völlig neue Dimension verleihen. Episode VII wird sich noch wärmer anziehen müssen, nachdem mir jetzt schon zwei Blockbuster in jüngerer Zeit gezeigt haben, dass dieser Typ Film auch "mehr" sein kann - während Abrams STID den Ball eben leider verfehlt hat.
9 von 10 verlorenen Taschen
Micah