Was ist Star Wars?
„Worum es bei [Star Wars] wirklich geht, ist der Übergang von der Pubertät ins Erwachsenenalter. Und ein großer Teil davon hängt mit der Beziehung zu seiner Familie zusammen, zu den Eltern und den Leuten, die einem am nächsten stehen, die man am meisten liebt, vor denen man am meisten Angst hat... Für mich geht es [bei Star Wars] darum, ein Kind zu sein und in die nächste Phase deines Lebens zu gehen.”
Porgs oder nicht Porgs?
„Haben Sie sie schon satt?”, fragt Johnson lachend. Die Porgs, erklärt er, seien von den Papageientauchern inspiriert, die auf Skellig Michael leben, der vor der irischen Küste gelegenen Insel, auf der die Szenen zu Lukes Rückzugsort gedreht wurden. „Ich dachte mir, oh, sie gehören zu dieser Insel, wir müssen die Star-Wars-Version davon finden”, erklärt der Regisseur. „Und aus erzählerischer Sicht wollte ich auf der Insel unbedingt ein Element haben, das für Komik sorgen konnte. Sie spielen natürlich keine große Rolle in der Geschichte, aber in dieser Beziehung waren sie sehr nützlich.”
Im Star-Wars-Universum neigen niedliche Kreaturen dazu, gemischte Reaktionen bei Fans auszulösen. Die Ewoks können davon ein Lied singen. Sorgt sich Johnson um einen Meinungsumschwung mit Blick auf seine Porgs? „Erst als wir die eigentlichen Puppen am Set hatten, reagierten alle Mitarbeiter mit einem 'Oh wow, sie sind süß', und selbst dann warfen ihnen einige Leute noch misstrauische Blicke zu, als wollten sie sagen, 'ja, sie sind süß, aber sind sie nicht schon zu niedlich?'”, erinnert sich Johnson lachend. „Aber die überwältigende Reaktion am Set war, dass jeder die Porgs liebte. Und ich liebe sie, also wissen Sie was? Ich verstehe es, wenn es Sorgen gibt, dass etwas im Star-Wars-Universum zu niedlich ist, aber ich persönlich liebe sie, und ich denke, sie haben ihren Platz im Film.”
Carrie Fisher
Laut Johnson, der Drehbuchautorin Carrie Fisher als „einen meiner Helden” betrachtete, unternahm die Schauspielerin große Anstrengungen, um sicherzustellen, dass Leia in jedem Augenblick zu der Figur passte, die sie in Star Wars: Eine neue Hoffnung zum Leben erweckt hatte.
„Sie war sich der Stellung sehr bewusst, die Leia nicht nur in der Popkultur insgesamt, sondern auch in Bezug auf Mädchen einnimmt, die mit Star Wars aufgewachsen sind und Leia als einzige Heldin des Films erlebt haben”, sagt Johnson. „Sie wollte dem gerecht werden und die Figur weiterentwickeln. Auf diese Grundhaltung hat sie uns immer wieder eingeschworen. Und für mich war es phantastisch, denn neben all den anderen Vorteilen, die es hat, wenn man mit einer so tollen Autorin wie Carrie zusammenarbeitet, war es es auch sehr hilfreich, dass es eine Stimme gab, die wie eine Kompassnadel ganz klar in die richtige Richtung wies und sagte: Das ist es, was diese Figur bedeutet, und das ist die Rolle, die sie immer spielen muss, mit ihrer Stärke und auch mit ihren Schwächen. So haben wir eine dreidimensionale Figur erschaffen, die für Menschen, die mit Leia aufgewachsen sind, inspirierend wirken wird.
Die Rolle von IMAX und Geheimnissen
„Ich kann keine bestimmte Szene nennen, die wir so aufgenommen haben, denn damit würde ich die Szenen schon beschreiben. Und erzählen kann ich nichts”, so Johnson.
Vor etwas über einem Jahr habe ich mich mit meinem Produzenten Ram [Bergman] und den Leuten von Lucasfilm zusammengesetzt und darüber gesprochen, was wir hier und da enthüllen können und was wir nicht vor dem Kinostart zeigen werden. Wir haben faktisch eine No-Fly-List erstellt, die Material enthielt, das auf keinen Fall vorher nach außen gegeben wird. Es war ein faszinierender Prozess, weil ich mein ganzes Leben lang Fan war und plötzlich hinter dem Vorhang stand und sah, wie es funktioniert und wie bewußt mit solchen Entscheidungen gearbeitet wird.
Johnson erzählt dann aber doch, dass die gigantische Imax-Kamera („Sie sieht aus wie ein Schiffscontainer”) für einige der Aufnahmen verwendet wurde, die vor Ort auf Skellig Michael gemacht wurden. Weil die Kamera sowohl sehr sperrig als auch zu laut ist, um Dialoge einzufangen, hätten er und seine Mitarbeiter sich aber sehr bewusst entschieden, wann sie eingesetzt wurde. „Wir haben die Dinge ausgewählt, die die größte visuelle Wirkung haben würden. Deshalb brachten wir die Kameras nach Irland und benutzten sie in ein paar Szenen für diese riesigen Landschaftsaufnahmen.”
Was macht Johnson jetzt?
Fürs Erste unterzieht sich Johnson noch seinem Star-Wars-Entzug. „Ich wandere wahllos durch die Walt Disney Studios und mache Blaster-Geräusche, versuche Leuten Regieanweisungen zu geben und niemand hört mehr auf mich”, scherzt er. „Ich verwandle mich in einen Machtgeist. Es ist ein seltsames Gefühl.”