lass man den menschen doch ein klein wenig freiheit, denn sonst nimmt man uns das recht auf das menschsein.
Freiheit? Klar, kann jeder gerne haben. Solange er die Grundrechte es anderen nicht verletzt. Und ich persönlich muss es
nicht haben, an der Bushaltestelle von allen Seiten zugequalmt zu werden, oder im Kino (Anmerkung: Ich mein natürlich nicht den Vorführraum, sondern den Eingangs - und Aufenthaltsbereich, wo leider nach wie vor extrem gequalmt wird), oder eben in Restaurants.
Und ich halte auch nach nichts von der sogenannten Freiheit, wenn ich rauchende Mütter oder (noch schlimmer!) Schwangere sehe, die es einfach nicht lassen können.
Und, noch was zum Thema Freiheit:
Das kann nicht dein Ernst sein, oder? Raucher unter derartig sozialen Druck zu setzen. Wir sprechen hier immernoch von einer Droge. Einem Suchtmittel. Was glaubst du wie viele Menschen schon erfolgslos versucht haben da Rauchen aufzugeben? Auch mit professioneller Hilfe? Und was glaubst du, was passieren würde, wenn ein Raucher versucht aufzuhören, weil die Freunde ihm die freundschaft aufkündigen, aber zu schwach dazu ist? Was glaubst ist das Ende dieser Drucks und Stress? Ich tipp auf Brücke oder Strick. Warum? Weil die Menschen verzweifelt sind. Zu schwach um aufzuhöen mit dem Rauchen, weil der Körper und Geist danach verlangt, aber zu stark um die Freunde aufzugeben. Ich halte so einen Gedanken für überaus gefährlich.
Wer so reagieren würde, nur weil ihm ein Genussmittel fehlt, der ist doch nicht frei, oder? Ich halte es übrigens für unwahrscheinlich, dass jeder Raucher, der von heute auf morgen nicht mehr zum Glimmstengel greifen darf, plötzlich von der Brücke springen würde. Ich kenne genug Beispiele von Menschen (einschließlich meiner Mutter), die früher viel bis extrem viel geraucht haben und von heute auf morgen aufhören konnten, weil sie's nicht mehr wollten, und die bis heute nicht rückfällig geworden sind.
Ok, meine Mutter hatte einen guten Grund (Schwangerschaft), aber es zeigt auf jeden Fall, dass es möglich ist.
kay du sitzt circa 1 1/2 Stunden in einem Restaurant, etwa 6-8 Stunen in ner Kneipe/Disko. Und du bist täglich auf der Straße. Was glaubst du was du einatmest, wenn du an ner Ampel stehst. Frische Bergluft? Beim Anfahren stoßen die Autos das meißte Abgas ab.
Ich bestreite ja nicht, das Zigarettengeruch schädlich ist. Aber ich kann es auch nicht leiden, wenn sich Nichtraucher hirnrisse Gesetze ausdenken oder rumjammern das sie sich auf offener Straße ohne direkten Raucherkontakt belästigt fühlen aber sowas einfach außen vor lassen. Das finden die okay? Ist das Unwissen über den Schadstoff der Autos? Oder Ignoranz?
Das ist alles richtig, trotzdem sind mir deine Relativierungen zu einfach.
Ich denke, dass wir uns wohl einig sind, dass man in der heutigen Zeit versuchen muss, Schadstoffe zu vermeiden. Asbest wird als Baumaterial abgeschafft, krebserregende Farben und Lösungsmittel verboten, und der Schadstoffausstoß verringert und irgendwann wohl ganz vermieden (wenn die Wasserstoffautos kommen), und es gibt mittlerweile ja auch Vorschriften, die Rußpartikel einzuschränken. So gesehen kann man hier meiner Meinung nach nicht von Ignoranz sprechen, und ich finde das ist eine seltsame Rechtfertigung, zu sagen "Rauchen ist doch nicht so schlimm, Autos sind schlimmer!", fast so komisch wie die Aussage: "Es ist doch nachgewiesen, das Passiv - Rauchen schädlicher ist als Aktivrauchen."
Fakt ist - und da stimmst du mir sicherlich zu - dass Zigarettenrauch nunmal ungesunder Qualm ist, der die ohnehin schon durch Autos und Fabriken belastete Luft noch zusetzlich verschmutzt, und welcher eben (zumindest in öffentlichen Zonen) weitgehend vermieden werden könnte.