Wirklich zufrieden bin ich mit den Charakteren als solchen eigentlich auch nicht. Es gibt aber eben nunmal einen Unterschied zu TCW: Rebels hat immerhin überhaupt Charaktere. In der gesamten TCW-Serie gibt es vielleicht drei storybezogene Charaktere, wovon allerdings nur Ahsoka ein Hauptcharakter war, der (spät) irgendeine Form von Entwicklung durchmacht. Die meisten anderen sind im Prinzip Statisten, die sich nie ändern. Anakin oder Obi-Wan machen über die Staffeln hinweg nun wahrlich keinerlei Entwicklung durch. Deswegen empfinde ich den überwiegenden Teil der ersten Staffeln auch als belanglos. Es gibt nunmal keine storyrelevante Entwicklung in TCW, sondern nur Episoden, die man - bis auf ein paar Ausnahmen eben - in völlig willkürlicher Reihenfolge anschauen kann, ohne etwas zu verpassen, die also für sich stehen sollen und daher eben gerade keine Charakterentwicklungen beinhalten können. Man kann problemlos Folge 11 nach Folge 1 schauen und hat keinerlei möglicherweise relevante Information verpasst. Bei Rebels ist das anders.
Das ist das massive Problem, das ich lange Zeit mit TCW hatte: Es hat eben rein vom Konzept her nunmal keine Story. Es hat einfach nur zusammenhanglose Plots, die meistens eine Folge oder vielleicht mal drei Folgen lang sind. Davon ist man im Prinzip erst ab Staffel 4 ein bisschen abgerückt. Die abstrakte Erwähnung, dass ein galaktischer Krieg toben soll und man Planet X - der weder davor noch danach in irgendeiner Form eine Rolle spielt, schon gar nicht auf irgendeine Charakterentwicklung - von den Separatisten erobert, reicht für eine Story nicht aus. Wenn man wenigstens eine galaktische Karte gesehen hätte, die sich entsprechend dem Verlauf der Episoden verändert und man damit die Konsequenzen davon einschätzen kann, könnte man wenigstens das vielleicht noch als Auswirkung und somit als gewisse Storyline verstehen. So bleibt es aber eben doch nur an einer losen Aneinanderreihung weitgehend unabhängiger Episoden.
Das stimmt natürlich. Clone Wars hatte nie ein brauchbares bzw vorhandenes Story-Konstrukt. Aber m. E. war es auch nie als eine Serie mit einem solchen konzipiert wurden. Sie bietet einfach verschiedene (mal mehr mal weniger gut gelungene) Schnappschüsse aus den sowieso gänzlich unübersichtlichen Klonkriegen ohne dabei großartig aufeinander aufzubauen. Dabei bleibt die Serie natürlich storytechnisch anspruchsloser als Rebels, jedoch schafft es selbe IMHO nicht die angebliche "Entwicklung" glaubhaft darzustellen. Die Serie bleibt für mich bislang ähnlich flach wie TCW, hat allerdings im Gegensatz zu selbiger den Anspruch fortsetzungsbasiert zu sein...
Zur Charakterentwicklung kann ich dir natürlich nur zu 100% Recht geben. In TCW quasi nicht vorhanden, in Rebels wenigstens bemerkbar (wie gut oder schlecht kann man sich natürlch drüber streiten)...
Weniger ernstzunehmen als dauerhafter, krampfhafter Kampfdroidenhumor, gegen den sogar der aus Episode II oder III wie ein ernsthaftes Drama wirkt, oder etwa die Droiden- oder Jar-Jar-Folgen? Dass TCW in irgendeiner Form ernster gewesen wäre, halte ich für eine mutige Behauptung. Ein paar Folgen vor allem gegen Ende der Serie, die dann "schockierend" ernst sein könnten, sollten über den Großteil der Folgen eigentlich nicht hinwegtäuschen können.
Das stimmt natürlich auch auf seine Art und Weise. Stellenweise (besonders natürlich mit dem von dir zitierten JarJar) war TCW wirklich fremdschämen pur. Infantil-peinlicher Humor der eigentlich besser ins Vormittagsprogramm von KiKa gepasst hätte als in eine Serie, bei der vor Produktion bereits davon ausgehen konnte dass auch eine Menge Menschen außerhalb der Zielgruppe sie schauen werden.
Allerdings war es m. E. über lange Strecken auch nur eben die anspruchslose Unterhaltung die ich erwartet/erhofft hatte. Als kleinen Bonus gabs dann sogar ein paar richtig gute Folgen, vor allem natürlich in der sechsten Staffel, aber auch z. B. #201, #210, #310, #409 & #410 oder #518.