Laut K-2SO war die Datenmenge "ein Problem". Möglicherweise war eine Übertragung aus der Entfernung durch den Hyperraum gar nicht möglich. Oder man wollte es nicht riskieren weil der Funkspruch hätte abgefangen werden können und dann hätte man die Imperialen ganz schnell an der Backe gehabt. Cassian hat sich auch nicht getraut, nach der Zerstörung Jedhas einen Funkspruch abzusetzen.
Das Ende steht aber dennoch in einem Widerspruch zu Vaders Aussagen in ANH. Er wirft Leia vor, dass die Tantive IV mehrmals Funkverbindung zu Schiffen der Rebellion hatte und den Offizier, den er erwürgt fragt er explizit, was mit der Funkübertragung der Pläne passiert sei, die sie empfangen haben. Sieht man das Ende von R1, dann müsste Vader allerdings klar sein, dass die Pläne auf einem Datenträger übergeben wurden.
Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Nachdem es mir bisher aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich war, den Film zu sehen, habe ich es gestern endlich ins Kino geschafft. Der Film hat mich ziemlich mitgerissen und begeistert. Das war eine Art Star Wars-Film, den ich immer sehen wollte. Düster, mit viel Action, Abseits vom ¨großen Geschehen¨, endlich mal so gut wie keine Jedi und mit einem Endruck davon, was es heißt, dass Bürgerkrieg herrscht. Besonders der Angriff auf den Konvoy in der heiligen Stadt war dahingehend sehr stark. Zu sehen, dass es Rebellen gibt, die bei der Durchsetzung ihrer Ziele nicht gerade zimperlich sind, und die es zumindest billigend in Kauf nehmen, dass Unbeteiligte zu Schaden kommen.
Zu Beginn war der Film etwas ungewohnt, da es keinen klassischen Eröffnungstext gibt und sehr oft der Schauplatz gewechselt wird. Andererseits war es interessant, auch mal andere Planeten zu sehen, als die, die man eh schon aus den anderen Filmen in- und auswendig kennt, und so ein wenig von der Größe der Galaxis rüberkommt und von der Dimension des Konfliktes zwischen Imperium und Rebellen. Spätestens als man Yavin IV sah war dann bei mir das volle Star Wars-Feeling da, und dieses sollte auch bis zum Ende anhalten. Bei der Szene von Vader im Bactatank wäre ich dann schier aus meinem Sessel gefallen. Nicht dass die anderen Szenen mit Vader schlecht gewesen wären, aber das war einfach eine irre Idee überragend umgesetzt.
Ebenfalls positiv überrascht war ich von der Konsequenz, die der Film besonders am Ende an den Tag legt. Die Schlacht am Ende erinnert eher an einen Kriegsfilm und spart humorige Einlagen komplett aus. Der Tot wirklich aller Helden ist für einen Star Wars Film ebenfalls ziemlich krass und bisher noch nicht dagewesen. Bei uns im Kino saßen einige Kinder, so um die zehn Jahre alt, die zu Anfang noch an einigen passenden und unpassenden Stellen gekichert haben, und die waren am Ende allesamt ziemlich still. Für einen FSK-12 Film in der Tat sehr ungewöhnlich, dass wirklich alle Identifikationsfiguren draufgehen.
Technisch gibt es ebenfalls nix zu meckern. Der Look war wieder sehr physisch und bildete das gute alte Second-Hand-Universum ab. Die Darsteller waren ebenfalls sehr gut gewählt und lieferten zumindest solide Leistungen ab. Ein kleiner Wermusttropfen ist, dass die einzelnen Charaktere wenig Gelegenheit hatten, sich zu entwickeln und teilweise recht schablonenhaft blieben. Aber auch hier: Jammern auf hohem Niveau.
Ansonsten gibt es wenig auszusetzen. Perfekte Kinounterhaltung, und Star Wars, wie es sein sollte. Bisher muss man echt eingestehen, dass der Wechsel zu Disney dem Franchise sehr gut getan hat.
Nichtmal das Einfügen von verstorbenen Darstellern in einen aktuellen Film hat mich groß gestört, wobei ich mir nicht sicher bin, wo eine solche Entwicklung hinführt, und ob ich das gut finden soll. Aber hey, Tarkin gehört unbedingt in diesen Film, und obwohl man weiß, dass das eine Computeranimation ist, hat das sehr ordentlich funktioniert. Ich hoffe, dass der Film noch eine Weile läuft, und ich es schaffe, ihn nochmal auf der großen Leinwand zu sehen.
C.