Ring von Kafrene

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Hochsicherheitstrakt - Kommunikationszentrale] Tyris, Tirasina, Arkadi, Faith, Moore

Für Moore stand eindeutig fest: Sie konnte den Agenten nicht leiden. Nicht mal so ein kleines bisschen, der Moment in dem er wieder aussah als würde er sie gleich erschießen ohne das er vorher vielleicht mal sein Erbsenhirn angestrengt hatte, bestätigte Moores Meinung nochmal. Nani fand ihn ganz knuffig... aber die vögelte ja eh mit allem was männlich und nicht komplett deformiert, einfacher gesagt hässlich, war. Immerhin wurde die ganze Situation durch einen der Agenten unterbrochen der Ariannas Körper unter den Trümmern entdeckt hatte. Sie war entstellt keine Frage, aber es war eindeutig das es die Königin von Kafrene war, Moore kniete sich kurz hin um die Interna der KI in Augenschein zu nehmen. Kabelverbindungen bildeten anscheinend nur die äußere Schicht, man hatte ein auf Fluiden und Biochemischen Prozessen basierendes Grundgerüst gewählt zumindest vermutete Moore das beim ersten hinsehen. Nicht zu vergessen das man der "Frau" ein komplettes selbst-fluktuierendes und lernendes "Sentience Programming" verpasst hatte. Das Duval ihr zustimmte, ohne jegliche weitere Gegenwehr überraschte die Sephi, die damit gerechnet hatte das der Agent zunächst die Halbe Kommandozentrale flambieren würde um seine Geltungssucht gegenüber der Königin zufrieden zu stellen... der plötzliche Blaster der sich gegen ihren Bauch presste war da schon eher der Umgangston mit dem Moore gerechnet hatte. Da konnte er noch so viel lächeln wie er wollte, wirkliche Intelligenz steckte hinter dieser ganzen Handlung doch eigentlich nicht. Moore konnte sich mehr als nur damit abfinden das der Mann ihr aufgrund ihrer Natur nicht traute, sie traute immerhin auch niemandem, aber sie überdachte Situation bevor sie irgendwelchen sinnlosen Vermutungen mithilfe von Gewalt nachging. Der Typ allerdings schien seinen Verstand in dem Moment abgegeben zu haben als ihn Arianna zu ihnen ins Archiv verfrachtet hatte, kein Wunder das sie ihn so hatte lesen können.

Das Arkadi Duval Nani dann tatsächlich zur Überprüfung seiner Reiztheorie in den Magen schlug, was einen heftigen Kotzreiz hevor rief und unwillkürlich dafür sorgte das sich Nani zusammenzog und den Bauch hielt, war nur ein weiterer Beweis der sich in das Gesamtbild Moores von dem Mann fügte. Durch das schmerzerfüllte wimmern hindurch zischte sie den Menschen an der weitere Befehle an sein Team gab,
"Ist ihnen eigentlich schonmal in den Sinn gekommen das man viele Probleme nicht lösen kann indem man auf sie schießt oder irgendjemanden schlägt?", langsam ebbte der Schmerz ab und Frustration und Wut über die schlichte Inkompetenz des Republikaners übernahmen, natürlich verborgen hinter dem kühlen Aussehen der Sephi.

"Immerhin nutzen sie Worte wie Wirt und Kontrollübernahme ohne anscheinend wirklich darüber nachzudenken was das eigentlich genau bedeuten würde. Also damit auch ihr Erbsenhirn das versteht: Es ist schlicht und ergreifend unmöglich das eine Maschine einfach so einen steuernden Einfluss auf ein biologisches System nehmen kann. Dafür müssen bestimmte Vorraussetzungen gegeben sein. Entweder verfügt die Maschine über eine speziell programmierte Schnittstelle die einen Kontakt mit dem Nervensystem ermöglicht oder das Lebewesen besitzt eine Schnittstelle für die digitale Welt.", Moore deutete auf ihr zerstörtes Datapad welches sie von ihrem Handgelenk löste und von sich warf. Das sie eigentlich das HNAI in ihrem Rücken meinte, musste der Agent derzeit nicht wissen. Das HNAI hatte sich aufgrund des Stromschlags noch nicht wieder eingeschaltet, es war zwar gegen EMPs und Ionenwaffen geschützt, eine Überspannung bildete dennoch einen effizienten Kill-Switch. Durch das Blut, welches daher kam das das Pad ihr in den Arm geschitten hatte sah es beinahe so aus als würde sie sich das Gerät aus der Haut ziehen. Sie verließen währenddessen den den Raum und machten sich auf den Weg zum Safehouse. "Geblickt? Als nächstes zu ihrer lächerlichen Annahme mit der Unempfindlichkeit gegenüber Reizen angeht... ich kann ihnen versichern das die absolut da gewesen wären, nur die Reaktionen sich anders verteilt hätten bis Arianna verstanden hätte wie genau welcher Reiz der in meinem Gehirn ankommt funktioniert. Ein technischer Körper funktioniert eben nach einem gänzlich anderen Prinzip aber glauben sie mir, Schmerzen hätte sie wargenommen. Wäre sie Reizen gegenüber unempfindlich gewesen hätte der Stromschlag den sie durch meinen Körper erlebt hat sie wohl kaum soweit außer Gefecht gesetzt das sie wie ein Stein ihrem kleinen Trick mit dem Detonator zum Opfer gefallen wäre... Arianna ist jede Kamera dieser Station, sie sieht faktisch jede noch so kleine Bewegung die sie machen."

Das Gesicht des Agenten sah ein wenig verständnislos aus, so als wäre all das auch noch keine wirkliche Erklärung dafür das er sich hätte sicher sein können das Nani wirklich Moore und nicht Arianna war. "Man ich habe ihnen den Wink mit dem Stromschlag gegeben damit sie sie aus meinem Körper vertreiben und zeitgleich ihre Wahrnehmung überlasten... die Querverbindung sollte man mit ein wenig Ahnung von technischen Gerätschaften doch ziehen können... was bringen die euch Agenten eigentlich heutzutage beim Geheimdienst bei...", den letzten Satz hatte Moore nur noch leise zu sich selbst gesagt während sie sich weiterhin beherrschen musste den Agenten nicht zu sagen für wie dumm sie sie eigentlich alle hielt. An der Spitze der Gruppe lotste sie die Agenten bis zum großen Marktplatz an dessen gegenüberliegender Seite das Stellarian Prime lag.

"Fragen beantwortet oder wollen sie noch irgendwas wissen?..."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Marktplatz am Stellarian Prime] Tyris, Tirasina, Arkadi, Faith, Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Hochsicherheitstrakt | Sicherheitszentrale | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tyris Reth, Moore (alias Nani), Faith, Tirasina, NRGD-Team

Je mehr Arkadi über die sogenannte „Königin“ von Kafrene in Erfahrung brachte, desto größer wurde sein Wunsch, sie und alle Spuren ihrer Existenz für immer aus der Galaxis zu tilgen. Eine Maschine, die über solche Macht gebot und ganz offenkundig daran Gefallen gefunden hatte, über andere zu herrschen, war eine existentielle Bedrohung für die Neue Republik, und in den Augen des Agenten mussten solche Gefahren rasch und entschlossen bekämpft und im Keim erstickt werden. Nicht auszudenken, was geschehen würde, falls es Arianna Trallok gelingen sollte, ihren Einfluss über die Raumstation hinaus auszudehnen, mit größter Sorge dachte Arkadi an die zahlreichen Droiden und automatisierten Systeme, die beispielsweise in der Flotte zum Einsatz kamen. Seine Aufgabe war klar, er musste die Schwachstellen dieser KI finden und ausnutzen, dafür war jedes Mittel recht. Selbst die Allianz mit einer Slicerin, deren überbordende Arroganz in dem eigentlich doch recht stoischen blonden Mann den Wunsch weckte, sie daran zu erinnern, dass ihr Leben in seinen Händen lag. Aufgrund ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten war Nani zweifellos nützlich, aber damit erschöpfte sich ihr Wert für Arkadi auch schon. Bereits jetzt wusste die Weißhaarige viel zu viel und Wissen war gefährlich, wenn es in den falschen Hände fiel. Sollte sie noch am Leben sein, sobald die Mission zu Ende war, würde er sich um dieses Problem kümmern. Für den Moment aber brauchte er die Unterstützung der Sephi, Arkadi war pragmatisch genug, um das nicht zu leugnen. Der „Körper“ von Arianna Trallok, dessen mechanisches Innenleben nun für alle sichtbar war, bestätigte diesen Gedanken nur noch zusätzlich. In der Vergangenheit hatte es Fälle gegeben, in denen der Geheimdienst es mit hochgefährlichen Droiden zu tun gehabt hatte, aber das hier war eine neue Qualität der Bedrohung und verlangte nach entsprechenden Maßnahmen. Diese Kreatur vor ihm war etwas revolutionäres, trotz aller Sorge konnte sich Arkadi der Überlegung, was wohl eine Armee dieser Maschinen in den Diensten der Neuen Republik bewirken könnte, nicht erwehren. Außergewöhnlich widerstandsfähig, intelligent und lernfähig, mit einem eigenen Bewusstsein und der Fähigkeit, die Kontrolle über elektronische Systeme zu übernehmen, damit konnte kein ihm bekannter Kampfdroide auch nur ansatzweise konkurrieren. Aber das Risiko war zu groß, solche fortgeschrittenen Maschinen waren nicht effektiv zu kontrollieren, wie die Ereignisse auf Kafrene nur allzu deutlich machten.

Also blieb nur eine Option: Die vollständige Vernichtung, und Nani würde ihm dabei helfen, immer vorausgesetzt, die Sephi verfügte noch über ihren eigenen freien Willen und war nicht im geheimen weiterhin eine Marionette Tralloks. Arkadi musste sich selbst eingestehen, dass er nur wenige Informationen besaß, um einen Test zu entwickeln, aber es gehörte zu den notwendigen Fähigkeiten eines Agenten, zu improvisierten. Lieber eine mittelmäßige Lösung jetzt als eine perfekte Lösung übermorgen, dann war es bereits zu spät. Selbst wenn sich herausstellen sollte, dass seine Annahmen über die Reizaufnahme falsch waren, und dafür sprach einiges, würde die Reaktion der Sephi ihm trotzdem einiges verraten und sie vielleicht sogar dazu bringen, mehr preiszugeben als unter anderen Umständen, und das musste genügen. Mit beiläufiger Ruhe drückte der ehemalige Soldat seine Blasterpistole gegen den Bauch der Nichtmenschin, eine unmissverständliche Drohung, gefolgt von einem heftigen Schlag, bei dem sich Nani wimmernd zusammenkrümmte. Aus mitleidlosen, kühlen blauen Augen beobachtete Arkadi die Reaktion, für ihn war es vollkommen selbstverständlich, zu solchen Maßnahmen zu greifen. Die erhoffte Wirkung kam zustande, nicht ohne eine eine deutlich zu hörende Empörung zischte ihm die Slicerin die Frage zu, ob er alle Probleme durch Schüsse und Schläge zu lösen pflegte, ohne Alternativen in Erwägung zu ziehen. Der blonde Mensch lächelte maliziös und zuckte beiläufig mit den Schultern, seine glatte Stimme war gefährlich ruhig.


„Sie wären überrascht, wie oft das funktioniert. Zugegebenermaßen, Folter ist kein effektives Mittel, um an verlässliche Informationen zu gelangen, aber hervorragend dazu geeignet, Reaktionen zu provozieren und die mentalen Barrieren zu schwächen. Wenn Lebewesen leiden, tritt ihre wahre Natur zu Tage. Was den Rest angeht...der Tod löst viele Probleme. Kein Lebewesen, kein Problem.“


Die beiläufige Erklärung Arkadis wäre wohl bei den meisten Agenten des NRGD auf heftigen Protest gestoßen, aber glücklicherweise war er nicht durch die lächerlichen Moralvorstellungen und Vorschriften gebunden, die ihre Arbeit erschwerten. Aufgeklärte Geister in der Sektion Null hatten längst erkannt, dass außergewöhnliche Bedrohungen außergewöhnliche Maßnahmen notwendig machten. Und die Reaktion von Nani gab dem Agenten recht, die Slicerin setzte zu einer langen Erklärung von oben herab an, verärgert ob seiner vermeintlichen Ignoranz verwies sie darauf, dass seine geäußerten Vorstellungen von „Wirtin“ und „Kontrollübernahme“ nicht der Realität entsprachen. Schnittstellen waren notwendig, Verbindungen, die als Einfallstore fungieren, damit entweder die mechanische oder die organische Entität die andere beeinflussen konnte. Vielsagend deutete die Weißhaarige auf das von Arkadi zerstörte Datapad an ihrem Handgelenk, offenbar hatte es genau diese Funktion erfüllt. Das war zumindest in Teilen eine gute Nachricht, bedeutete es doch, dass Arianna Trallok nicht einfach die Kontrolle über beliebige organische Lebewesen erlangen konnte, sie brauchte eine Schnittstelle, um angreifen zu können. Für den Agenten allerdings kein Grund, eine verminderte Gefahr zu sehen, mit betont ausdrucksloser und leicht fragender Miene hörte er weiter zu. Ganz offensichtlich war Nani eine überaus stolze Frau und hörte sich selbst gerne reden, sie hielt sich für anderen in Intelligenz und Wissen überlegen und bewies das nur allzu gerne. Arkadi vermied ein dünnes, zufriedenes Lächeln. Sicher, sein technisches Wissen war im Vergleich zu ihrem begrenzt, aber er konnte hervorragend in Rollen schlüpfen und andere Lebewesen einschätzen. Solange er den tumben Schläger mimte, würde Nani es sich nicht nehmen lassen, ihn zu belehren – und dabei vieles verraten. Als sie die Sicherheitszentrale verließen – nicht ohne einen letzten explosiven Abschiedsgruß – fuhr die Slicerin im Brustton der Überzeugung mit ihrer Erklärung fort. Seine Annahmen über die Reizunempfindlichkeit waren also tatsächlich falsch gewesen, was rückwirkend betrachtet Sinn machte, der Stromschlag hätte sonst in der Tat wohl kaum seine Wirkung entfaltet. Nachdenklich runzelte Arkadi die Stirn, während er weiterging und zuhörte. Der Vorschlag mit dem Einsatz von Strom als Mittel, um Trallok zu blenden und aus dem Körper zu vertreiben...konnte man das in größerem Maßstab anwenden?

Arkadi behielt seine Gedanken für sich, als sich die Gruppe dem Marktplatz näherte, und er überging beflissen den leisen, spitzen Kommentar der Sephi, der gewiss nicht freundlich ausgefallen war. Im herablassenden Ton wollte sie wissen, ob er noch Fragen hatte, was den Agenten innehalten ließ, betont langsam strich er sich übers Kinn und blickte vor sich hin, bevor ein schmales, kühles Lächeln an seinen Mundwinkeln zupfte und er langsam den Kopf drehte, seine blauen Augen suchten den Blick der Slicerin und mit einem Mal war sein Gesichtsausdruck nicht mehr fragend oder verwirrt, sondern eine stählerne, glatte Maske, die seiner ruhigen Stimme eine einschüchternde Qualität verlieh.


„Danke, im Moment nicht. Sie haben mir sehr weitergeholfen, Nani. Wie bedauerlich, dass Sie es nicht schon früher taten, das hätte Ihnen einige Unannehmlichkeiten erspart. Betrachten Sie es als wertvolle Lektion für die Zukunft – manchmal ist es die eigene Intelligenz, die einen blind macht für die Bestrebungen anderer. Sie erwähnten ein sicheres Haus? Ich schlage vor, wir begeben uns umgehend dorthin und kontaktieren Ihren Boss, bevor Trallok uns erneut konfrontiert. Nach Ihnen, bitte.“


Höflich bedeutete er der Weißhaarigen mit einem Wink seines Blasters, doch bitte die Spitze zu übernehmen, für den Fall der Fälle, dass es Sicherheitsmaßnahmen gab oder ein misstrauischer Wächter das sichere Haus hütete, war es wohl besser, wenn ein bekanntes Gesicht den ersten Kontakt herstellte und nicht ein Trupp schwer bewaffneter republikanischer Agenten.


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[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Kneipe – Pumpkin, Duke, Bane]

In der Kneipe warte, zwischen all den Fleischsäcken ist unerträglich. Glücklicherweise kann der Droide die verschiedenen Gerüche der Wesen nicht riechen, sein Ekel würde sich wohl weiter steigern. Während sich Bane und Duke Drinks geben, sitzt der Droide in der stickigen und vollen Kneipe etwas deplaziert am Tresen. Seine schmutzige Lackierung lässt ihn, trotz auffälliger Farbe, mehr zum Ambiente passen. Der ganze Laden sieht versifft aus. Da würde so ein verschmutzter Blecheimer nicht sonderlich auffallen.

Während der Droide zum Warten verdammt ist, begibt er sich zu einem Terminal. Auch wenn er hier und dort an einigen Leuten aneckt, scheint keiner sonderlich Kenntnis von ihm zu nehmen. Wozu auch. Jeder hier will eher unter sich bleiben und keiner hat wirkliches Interesse an einer bewaffneten Auseinandersetzung. Schlussendlich begibt sich der Droide an das Terminal und lädt sich die aktuellen Nachrichten des HoloNets herunter. Auch ein Droide muss sich am laufenden halten, wer mit wem zu tun hat, wer mit wem kämpft, verbündet ist oder wo die derzeitigen Krisenherde sind. Immerhin bedeuten Krisen auch immer Geld und Aufträge. Doch während der Sichtung kommt eine Textnachricht ein, direkt an Pumpkin, von Ral. Ungewohlich. Was will der Typ von ihm. Er sichtet die Textbotschaft und versteht schnell.

*** Kom Nachricht an Pumpkin und Bane ***
Kanal für sichere Kommunikation steht, wir haben die Daten der Fists und sind auf dem Weg euch zu exfiltrieren. Der Hangar der von den Red Fangs auf eurer Ebene benutzt wird ist das Ziel. Ein wenig mehr Sachschaden zu dem abhanden gekommenen Schutzgeld dürfte sie soweit wachrütteln.
Ral Ende
*** Ende der Kom-Nachricht ***


Der Droide unterbricht seine Recherchen und drängelt sich wieder zurück zu Bane, tippt ihn an und fragt ihn knapp:

"Frage: Botschaft erhalten?"

Sofern der Mando bestätigt, würde der Droide nach draußen gehen und draußen kurz das weitere Vorgehen besprechen – was zumindest der Droide geplant hat. Kurzum: hingehen, Feuer legen, wild um sich schießen, Sachen zum explodieren bringen und so viel Chaos stiften, wie es nur geht. Am Besten ist, wenn Pumpkin aus der Ferne schießt und Bane den Nahbereich sichert. Ein Scharfschütze ist zwar in der Ferne gut, doch im Nahbereich für Nahkampfangriffe anfällig. Doch zunächst müssen sie zum Hangar der Red Fangs.

Nun, wo der sichere Kontakt steht, übermittelt der Droide eine Textbotschaft an Nani, darin enthalten einige Lagepläne und Informationen zu einem toten Briefkasten. Immerhin sollten Informationshändler auch Wege finden ohne digitale Kommunikation und solche stillen oder toten Briefkästen sind Paradebeispiele und Klassiker für Kommunikationsverstecke und -möglichkeiten.

Während der Droide sich dann gen Hangar bewegt, bemerkt er, dass die Botschaft nicht bei Nani ankommt, da diese entweder sich in einem abgeschirmten Bereich aufhält oder es andere Probleme bei der Kommunikation gibt. Der Droide widmet diesem keine große Aufmerksamkeit zu, die Botschaft würde schon irgendwann ankommen.

Schlussendlich gelangen sie in die Straße zum Hangar, einige "Wachhunde" stehen am offenen Tor. Ein Mensch und ein Rhodianer, leicht und mittel bewaffnet. Da der Droide – zuvor durch einen Maus-Droiden - einen Lageplan erbeuten konnte, lenkte er die Gruppe gleich in eine Richtung, von dem sie nicht gleich auffalen und man sie sehen kann. Es wäre jeglicher Logik den direktesten Weg zu nehmen und sich gleich zu zeigen. In einer Seitengasse, nahe des Hangars, angekommen, kontrolliert der Droide seine Energiezelle im Blaster und muss unweigerlich feststellen, dass sein "Magazin" noch circa Dreiviertel bis zur Hälfte gefüllt ist. Um ein Feuergefecht führen zu können, benötigt er mehr Energiezellen. Daher gilt der erste Schlag den Wachen, schnell und präzise, um dessen Munition abzunehmen, um dann aus einer verbesserten Position das Feuergefecht zu beginnen und einen Einblick in den Hangar zu gewinnen.

Immerhin gilt es einen hohen Sachschaden anzurichten und das könnte der Droide unweigerlich am besten, indem er die Wartungsroboter beschießt und zerstört, die sich um die Betankung kümmern. Spätestens nach dem großen Knall sind ne Menge Leute aufgeschreckt. Ab dann beginnt der spannende Teil. Doch zunächst müssen die Wachen am Eingang beseitigt werden.

Auch wenn Bane und Pumpkin verschiedene Heransgehensweisen haben, versucht der Droide den Mando immer mit einzubeziehen, wohl eher aus dem Grund, dass dieser nicht in die Schussbahn des Droiden kommt.

Soweit der HK-Droide den Mando einschätzen kann, ist dieser nicht nur sehr schweigsam – was sehr angenehm ist – aber abgesehen von seiner brachialen Gewalt, scheint Bane wenig für Taktik übrig zu haben. Zwar mag sich dieser durch seine brachiale Gewalt bis jetzt behauptet haben, doch gemäß dem Leitspruch: "Be the fitest" überlebt der, der sich am besten anpasst, nicht der, der am stärksten ist. Und das wird Pumpkin sein und nicht Bane.

Egal ob Bane will oder nicht, der Killerdroide würde zuschlagen und zwar – wie all seine Aufträge – schnell, effektiv und tödlich.

In einer sehr kurzen Auseinandersetzung, sind die beiden Wachen ausgeschaltet und beide können zum Eingang vorrücken. Die Leichen schnell beseitigt und aus Sichtweite gebracht, wird ihre Ausrüstung kurzerhand geplündert, darunter einpaar nicht nennenswerte Credits, Waffen und Energiezellen für die Waffen.

Nun endlich kann der Droide einen Blick in den Hangar erhaschen und sieht das 'Treiben' in diesem. Derzeit scheint nicht viel los zu sein, einige Container werden verladen und umgeladen, Wartungsdroiden fahren umher, einpaar Männer gehen entspannt von A nach B, unterhalten sich in einer lockeren Athmospäre. Es scheint so, als hätte niemand die Infiltration bemerkt – noch nicht. Sofort sondiert der Killerdroide alle natürlichen Verstecke, Deckungen, Schießscharten, anwesenden Personen und deren Bewaffnung. In der Anzahl sind circa zehn Personen direkt zu sehen und auf einen Überraschungsangriff absolut nicht vorbereitet. Bevor sie das Feuer erwidern könnten, wären sie vom ersten Schuss bis zur ersten Deckung schon überwältigt worden. Weitere fünf Personen laufen auf einer höheren Ebene und wiederum fünf Personen halten sich im Hintergrund auf. Gewiss sind noch mehr anwesend, doch derzeit nicht einzusehen. Seine roten Photorezeptoren haben sich längst von orange auf rot verfärbt und zeigen nur, dass er voll im Tötungsprogramm ist. Den HK-47-Droiden juckt es schon eine ganze weile in den Metallklauen, endlich wieder seine urspünglichen Programmierung zu folgen und wie die Pest um sich zu wüten.

Ohne sonderlich auf Bane zu warten, erhebt sich der Droide aus seiner Deckung und erschießt in Windeseile zwei Piloten und einen Techniker, bevor einer der Anwenden überhaupt realisiert, was da passiert. Sofort wechselt der Droide seine Position und schießt auf einen Betankungsdroiden, der sofort in Flammen aufgeht und eine ordentliche Erschütterung erzeugt. Alle Anwesenden werden entweder umgerissen oder gehen in Deckung und versuchen von der Explosion zu fliehen, doch Pumpkin hat da andere Pläne und hat sich längst an eine Position begeben, wo er einigen Fliehenden in den Rücken schießen kann, bzw. neugierigen Personen direkt in die Brust, die durch die Explosion aufgeschreckt ist. Wenn diese verdammte Tötungsmaschine etwas kann, dann ist es Chaos erzeugen – und Tote. Schon nach der ersten Explosion ertönt der Feueralarm und wilde Schreie ertönen, die sich wie Musik in Pumpkin's Ohren anhören. Aus weiterer Ferne werden Befehle gebrüllt, doch derweil schießt der Droide sein angebrochenes Magazin schon an einige Gleitertriebwerke leer, um diese zu zerstören und eine Flucht oder Verfolgung zu sabotieren.

Es gehört schon eine große Portion Wahnsinn dazu, solch ein Chaos und Zerstörungswut anzurichten. Auch gehört eine gewisse Kaltblütigkeit dazu, hilflos Fliehenden in den Rücken zu schießen. Mit jeder Explosion und Toten rückt der Droide näher an seiner Kernprogrammierung – einer Killermaschine. Einmal in Fahrt, ist es nur angsteinflößend, wenn diese zum töten programmierte Maschine los legt. Nicht ohne Grund werden noch heute Droiden als "Menschen zweiter oder dritter Klasse" angesehen, gefürchtet oder gehasst. Wild schießt er um sich, fast könnte man meinen, dass er all seinen Hass gegenüber den Organischen rauslassen will. Vollautomatisch wechselt er die Energiezelle, als die angefangene Energiezelle sich dem Ende neigt und zerschießt jeden Droiden, der sich bewegt. Pumpkin wäre es zwar lieber, wenn es Organische wären, da er seine 'Kameraden' eher noch als nützlich ansieht, doch der Auftrag ist eindeutig.

Ein bis zwei Minuten lang, wütet der Killerdroide um sich, bis die ersten bewaffneten Mitglieder der Fists anrücken und das Feuer auf den Droiden eröffnen. Zwar bewegte er sich in den ersten zwei Minuten recht arrogant deckungslos umher, doch das ständige Positionswechseln und herum laufen ist nur Kalkyr. Auch er weiß, dass er aufgehalten werden kann, zerstört werden kann, doch solange er sich seiner Überlegenheit sicher ist, sucht und zerstört er Alles und Jeden. Wenn dabei hier und dort eine Energiezelle abgestaubt werden kann, ist das taktisch praktisch, da solange die kleine Gruppe noch nicht extrahiert wird, kann das Feuergefecht noch eine Weile andauern.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Marktplatz am Stellarian Prime] Tyris, Tirasina, Arkadi, Faith, Moore

Nein überrascht wie oft Rohe Gewalt ein Problem des Agenten löste war Moore nicht, ob das ganze am Ende tatsächlich eine wirklich effiziente Lösung darstellte wagte die Sephi stark zu bezweifeln. Nani redete mal wieder zu viel, aber so war sie eben und Moore war zuversichtlich das sie nichts sagen würde das dem Agenten tatsächlich weiter in die Karten spielte. Unquittiert lassen wollte sie Duvals Bemerkung jedoch nicht. "Wenn Arianna Trallok doch nur ein Lebewesen wäre nicht wahr?", damit war für Moore das Thema geschlossen. In einem der folgenden Punkte hatte der Lieutenant Commander des Geheimdienstes dann aber doch nicht ganz unrecht... es hätte eventuell geholfen dem Agenten ein wenig mehr über Tralloks Natur im vornhinein zu verraten, zumindest das was sie vermutet hatte, oder das es Trallok möglich war sie mental zu beeinflussen. In der Revue hätte es nicht viel geholfen, sehr wahrscheinlich wären sie alle tot, bezog man den Hang zur Gewalt des Geheimdienstlers mit in die ganze Sache ein. Arianna hätte ihnen alleine gegenüber gestanden, keine Hintertür, die KI hätte sie in den Boden gestampft ohne das sie etwas hätten ausrichten können. Eine Rechnung die die Sephi vorerst für sich behielt, das der Agent nun auch noch versuchte sie zu belehren sprach fast schon Bände. Der Aufforderung nachkommend übernahm die Sephi erneut die Führung und schlängelte sich durch die Massen an herumwuselnden Aliens, immer darauf bedacht das zumindest einer der Agenten sie sehen konnte. Für den Moment waren die Republikaner nicht ihre Feinde und das sollte auch noch ein wenig so bleiben. Als sie durch den Eingang des Stellarian Prime trat war die Rezeption leer... vielleicht hatte der Portier gerade frei... Ohne sich weitere Gedanken darüber zu machen ging Moore zielstrebig auf den gesicherten Besprechungsraum zu, entriegelte die Tür und machte eine einladende Geste.

"Meine Damen und Herren, ich präsentiere ihnen einen Raum ohne Holonetanbindung oder Anbindung ans Stationsnetz mit einem eigenen Generator für den Strom. Sollte denke ich ihren Standards für den Moment genügen.", der große Holotisch in der Mitte war abgeschaltet und Sessel und Stühle standen so kreuz und quer wie sie sie verlassen hatten. "Denke mal sie können sich hier soweit einrichten, ich muss mich um noch ein paar Sachen kümmern.", trotz des derzeitigen Status als Verbündete auf Zeit war Moore ganz froh, die Agenten fürs erste los zu sein. Sie musste in ihr Zimmer und sich ihre Holowand holen, sowie die restliche Technische Ausrüstung die sie dabei hatte, einerseits um eventuell noch ihr Tablet zu retten und andererseits um möglichst schnell bereits zu sein das Gebäude zu räumen wenn der Mandalorianer und die anderen Söldner hier wieder ankamen. Der Aufzug brachte sie schnell in den dritten Stock, rechts den Flur runter die 4. Tür links, ein wenig kämpfen bis die Schlüsselkarte sich aus der Tasche nehmen ließ und schon stand sie in ihrem kleinen Reich... in dem es noch immer nach Sex mit Tyris Reth roch... die Luftfilter mussten auch mal wieder ausgetauscht werden. Schnell griff sie nach ihrer Tasche und suchte den schwarzen Würfel mit glatter, spiegelnder Oberfläche und nahm ihn heraus und platzierte ihn möglichst frei auf dem Boden. "Aurora.", die Wort und Stimmverschlüsselung aktivierte das kleine Gerät und innerhalb von Sekunden flutete eine riesige Anzahl von Holobildern, Gleichungen, Aufsätzen und allem was Moore je zu Papier gebracht hatte. Unter anderem auch die einzige noch existente fehlerfreie Version von den Bauplänen des HNAI, genau den Plänen die sie jetzt brauchte. Für Moore war wichtig festzustellen ob das Gerät technisch nach einer Überspannung wirklich aus war oder ob einer ihrer Failsaves eine komplette Abschaltung verhindern würde... immerhin produzierten die Raum-Null-Generatoren an sich weiterhin Energie, simple Rechnung da Moore bereits tot wäre wenn die kleinen Reaktoren eine Macke aufweisen würden, die Strahlendosis und die Verunreinigung des Blutes hätten innerhalb von Minuten zum Organversagen... ein Geräusch ließ sie herum wirbeln und eine simple Handbewegung schaltete die Wand wieder ab. In der Tür stand Duval... Nani verschwand vollständig und zurück blieb nur die komplexe Entität die alle Leben in sich vereinte die dieser Körper je durchlaufen hatte. Das Haar nicht offen sondern zu einem Pferdeschwanz gebunden, eine Maske über die untere Partie des Gesichts gezogen hatte sie mit Nani, der redseligenleicht nymphomanen Slicerin mit dem offenen Haar und dem weichen fröhlichen Gesicht kaum mehr etwas gemeinsam

"Was tun sie hier?", ihr Blaster zielte auf den Republikaner der wahrscheinlich etwas gesehen hatte, das er niemals im Leben hätte sehen dürfen. Auch wenn er wahrscheinlich nichts von all dem verstanden hatte so war es doch riskant ihn jetzt nicht gleich zu töten. Solche Leute wurden dazu gedrillt sich kleinste Details zu merken. Sie sah seinen Blick der kurz auf ihrem Wissenspeicher ruhte.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Marktplatz am Stellarian Prime | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Tyris Reth, Moore (alias Nani), Faith, Tirasina, NRGD-Team

In den Jahren seiner Tätigkeit als Geheimdienstoffizier hatte Arkadi eine wertvolle Lektion gelernt: Lebewesen sahen oft das, was sie sehen wollten. Wenn man ihre Erwartungen und Ansichten kannte und sich entsprechend verhielt, konnte man sie hervorragend täuschen, ohne auch nur den geringsten Verdacht zu erregen. Der blonde Mann war dazu ausgebildet worden, problemlos und effizient in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen, und eine der erfolgreichsten war die einer Person, die weder sonderlich intelligent oder kreativ war, aber ihre Arbeit pflichtbewusst und zuverlässig erledigte. Ein Sekretär, ein Hausmeister, ein Assistent, all diese Tätigkeiten, die gerne ignoriert wurden oder auf die man herabblickte, boten exzellente Möglichkeiten, um an Informationen zu gelangen. Wenn sich jemand mächtig und überlegen fühlte, wurde er unvorsichtig und gab Dinge Preis, die er sonst nie verraten hätte. Nani bildete da keine Ausnahme, mittlerweile war Arkadi der Ansicht, dass er die selbstbewusste Slicerin recht gut einschätzen konnte. Es bereitete ihr Vergnügen, ihre Überlegenheit zu demonstrieren und mit ihrem Wissen zu glänzen, salopp formuliert könnte man sagen, dass sie damit prahlte. Deutlich hatte die Sephi ihre Abneigung gegen aus ihrer Sicht zu simple, rohe Lösungen kundgetan, ein weiterer interessanter Charakterzug. Arkadi musste zugeben, dass diese Frau zweifellos über Talent verfügte, Talente, die man auch in der Sektion Null zu schätzen wissen würde, aber er bezweifelte, dass die Weißhaarige in der Lage wäre, sich in eine Hierarchie einzufügen und sich unterzuordnen. Nein, Nani machte den Eindruck einer Einzelgängerin, die es vorzog, nach eigenen Regeln und Gesetzen zu leben, und politische Sympathie für die Neue Republik hatte sie ebenfalls nicht anklingen lassen. Was die Slicerin aber ganz eindeutig besaß, war eine spitze Zunge, trocken kommentierte sie seine Aussage mit dem Konter, dass Arianna Trallok eben kein Lebewesen war und seine Methoden bei der „Königin“ von Kafrene nicht funktionieren würden. Arkadi reagierte mit einem kühlen Lächeln, seine ruhige Stimme strahlte eine unerbittliche Entschlossenheit aus und machte deutlich, dass er nicht aufgeben würde.


„Kein System ist perfekt. Niemand ist unbesiegbar. Trallok, so fremdartig und mächtig sie auch sein mag, ist das keine Ausnahme. Wenn wir ihre Schwachstellen ermittelt haben, werden wir sie vernichten. Auf die eine oder auf die andere Weise.“


Der Agent würde nicht ruhen, bis dieses Versprechen Realität geworden war, die Herrscherin der Raumstation würde nicht gewinnen. Mittlerweile hatte sich Arkadi soweit von seinem Schock angesichts der Art der Bedrohung, mit der er es zu tun hatte, erholt, dass er wieder eine nüchterne Analyse der Lage vornehmen konnte. Zwar standen die Chancen nicht gut, aber mit Nani und ihrem mandalorianischen Boss hatte er eine Trumpfkarte in der Hinterhand. Und selbst wenn nicht...all das würde keine Rolle mehr spielen, sobald der NRGD den REDLINE-Code erhalten hatte. So oder so, er würde seine Pflicht erfüllen...und gewinnen. Für den Moment aber war es am wichtigsten, ein sicheres Versteck aufzusuchen und mit den Verbündeten auf der Station in Kontakt zu treten, das Team konnte jede Hilfe gebrauchen, die sie bekommen konnten. Und wenn sie halbwegs vernünftig war, würde Nani in Zukunft weniger sparsam mit Informationen umgehen. Sicher, Arkadi hätte ernsthaft in Erwägung gezogen, sie sofort zu erschießen, wenn er früher von der Möglichkeit der Kontrollübernahme durch Trallok erfahren hätte, aber aller Wahrscheinlichkeit nach wäre die Sephi am Leben geblieben, sie war als Informationsquelle einfach zu wertvoll und damit das Risiko wert. Aber das musste er ihr ja nicht auf die Nase finden, es war durchaus nützlich, wenn eine gewisse Furcht vor ihm erhalten blieb, damit die Weißhaarige nicht auf dumme Gedanken kam. Sie schien verstanden zu haben, dass sie und die Republikaner zusammenarbeiten mussten, als sie sich elegant durch die Menge auf dem Marktplatz schlängelte, tat sie es so, dass sie stets im Sichtkontakt zu dem Team blieb. Eine weise Entscheidung, bei einem Fluchtversuch hätte Arkadi nicht gezögert, sie zu eliminieren. Nani war schlicht zu nützlich, um sie einfach gehen zu lassen, und sie durfte auch Trallok nicht in die Hände fallen, eine simple Rechnung.

Wachsam und misstrauisch behielt Arkadi die Umgebung im Auge, als sie sich dem Versteck näherten, aber nicht geschah und der Eingang war leer. Diskret wies der ehemalige Soldat sein Team an, die Umgebung zu prüfen und sicherzustellen, dass ihnen niemand folgte. Ein vermeintlich sicheres Gebäude konnte sich rasch als Todesfalle entpuppen, wenn man sich darin festnageln ließ und keinen Fluchtplan besaß. Entsprechend aufmerksam hörte er zu, als Nani die Gruppe willkommen hieß und erklärte, dass es sich um einen vom Rest der Station isolierten Ort handelte, Trallok hatte hier also keinen Zugriff. Keine Verbindung mit dem Holonet und auch nicht zum internen Netzwerk der Station, eine eigene Energieversorgung, damit konnte man in der Tat arbeiten. Die Sephi entschuldigte sich auch prompt und behauptete, noch einige Sachen erledigen zu müssen, dann verließ sie den Raum. Arkadi sah ihr kurz hinterher, seine kühlen blauen Augen funkelten und er schöpfte Verdacht, dass es sich lohnen könnte, ihr zu folgen. Aber nicht sofort, stattdessen nickte er knapp und sprach nur noch kurz mit ihr, als sich die Weißhaarige bereits auf den Weg machte.


„Gut. Wir bereiten hier soweit wie möglich alles vor, während Sie sich um Ihre Angelegenheiten kümmern.“


Demonstrativ wandte sich der schlanke blonde Mensch seinem Team zu, das wie durch ein Wunder noch vollzählig war. Weitere Ressourcen, die er im Kampf gegen Arianna Trallok einsetzen konnte, immer vorausgesetzt, sie blieben einsatzbereit. Ganz selbstverständlich stellte sich Arkadi an den Kopf des Tisches und räusperte sich, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es wurde Zeit, die nächste Phase vorzubereiten und sicherzustellen, dass sie bereit für eine erneute Konfrontation mit der Herrscherin der Station waren. Sie durften sich nicht darauf verlassen, an diesem Ort Ruhe zu haben, und sie durften auch nicht einfach warten und ihrer Gegnerin die Initiative überlassen. Es war möglich, Trallok zu überraschen und zu überrumpeln, und genau daran wollte Arkadi anknüpfen. Seine konzentrierte, autoritäre Stimme ließ keine Zweifel daran aufkommen, dass diese Auseinandersetzung noch lange nicht vorbei war.

„Herhören! Ich will unsere Kommandozentrale genau hier haben. Lieutenant, weisen Sie Ihre Leute entsprechend an. Wachen am Eingang, melden Sie verdächtige Ereignisse sofort, aber verhalten Sie sich ruhig, Aufmerksamkeit können wir nicht gebrauchen. Waffen, Energiemagazine und Ausrüstung hier sammeln und überprüfen, jeder muss allzeit ausgestattet sein. Organisieren Sie Schichten, damit jeder ein wenig Ruhe bekommt, der nächste Kampf steht uns bevor. Die Neue Republik verlässt sich auf uns, wir alle werden unsere Pflicht tun. Ich vertraue Ihnen, dass Sie unsere Heimat nicht enttäuschen werden. Und jetzt los, jeder Moment ist wertvoll!“


Weitere Worte waren nicht notwendig, die Republikaner würden sich entweder zusammenreißen und bis zum bitteren Ende durchhalten, oder sie würden sang- und klanglos untergehen. Arkadi wusste, welche Variante er bevorzugte, und zufrieden sah er, dass seine Ansprache Wirkung zeigte, Jedi, Formwandler und Soldaten arbeiteten Hand in Hand, legten die Ausrüstung auf den Tisch, prüften Blaster und andere Waffen, luden Energiemagazine nach und gingen auf Datapads die Informationen durch, die sie bis jetzt über Kafrene und die Herrin dieser Station gesammelt hatten. Es war gut, dass jeder beschäftigt war, so kam niemand auf abwegige Gedanken, und gleichzeitig erlaubte die allgemeine Betriebsamkeit es dem Agenten, unauffällig seiner eigenen Aufgabe nachzugehen. Nani hatte sich vorhin auffallend schnell verabschiedet und Arkadi war sich sicher, dass er seinem Instinkt vertrauen konnte. Es wurde Zeit, ein wenig Nachforschungen anzustellen, leise und dezent brach der blonde Mann auf und begab sich in die Richtung, in die Nani aufgebrochen war. Zum Glück war die Slicerin noch nicht weit gekommen, Arkadi erhaschte einen Blick auf sie, als einen Fahrstuhl betrat. Rasch verbarg sich der ehemalige Soldat hinter einer Säule, die elektronische Anzeige verriet, dass sein Ziel in den dritten Stock fuhr. Ein kurzer Blick, eine Tür führte zum Treppenhaus und Arkadi eilte los. Fahrstühle waren gefährlich, meist überwacht und man war darin gefangen, falls etwas schief ging, dann doch lieber die Treppe. Der blonde Mann verfügte über eine ausgezeichnete Kondition und so dauerte es nicht lange, bis er den dritten Stock erreichte, vorsichtig öffnete er dort die Tür und spähte hinaus. Nani ging gerade den Gang entlang, kramte eine Schlüsselkarte hervor und betrat einen der Räume. Geduldig wartete Arkadi ab, dann schlich er hinterher und beäugte prüfend das Schloss. Nicht sonderlich kompliziert, mit ein paar Handgriffen die Verkleidung zu entfernen und die Drähte neu zu verkabeln, Standardarbeit. Geübte Handgriffe öffneten dem Agenten den Weg, die Tür wurde leise entriegelt und Arkadi zog seine Blasterpistole. Es war besser, auf Nummer sicher zu gehen.

Seine Vorsicht erwies sich als berechtigt, als der Geheimdienstler langsam die Tür öffnete, bot sich ihm ein überaus beunruhigender Anblick. Dort, im Zentrum des Raums und dem Eingang den Rücken zugekehrt, stand Nani und starrte aufmerksam, geradezu gebannt, auf eine riesige holographische Wand, auf der eine Vielzahl von Informationen abgebildet waren. Ein kleiner schwarzer Würfel bildete den Ausgangspunkt der Projektion. Ein Datenspeicher? Es musste so sein. Arkadi wagte einen Schritt vorwärts, um besser sehen zu können, was dort auf der Wand abgebildet war. Mathematische Gleichungen, Texte, Baupläne...ein Meer aus Informationen, von denen eine besonders ins Auge stach: Die Abbildung einer Art Implantat, befestigt am Rücken eines organischen Lebewesens. HNAI, die Abkürzung sagte Arkadi nichts, die Schrift war leider großteils von dem schlanken Körper der Sephi verdeckt. Einem anderen Mann wären in dieser Situation vielleicht die wohlproportionierten Rundungen der Nichtmenschin am meisten aufgefallen, aber auch wenn Arkadi diese registrierte, konzentrierte sich der Großteil seiner Aufmerksam auf den Rücken der Slicerin, der ein wenig freilag. Konnte es sein, dass...Leider gab genau in diesem Moment die Zimmertür ein klagendes Knarren von sich und alarmiert wirbelte Nani herum, deaktivierte den Projektor und zielte ihrerseits mit ihrem Blaster auf den Agenten. Nun, das stimmte nicht ganz, die Frau, die dort stand, hatte zwar das Gesicht und den Körper der Weißhaarigen, war aber dennoch in Auftreten, Erscheinung und Haltung jemand ganz anderes. Das Haar zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden, eine Maske, die den unteren Teil ihres Gesichts verbarg, eine kalte, nüchterne Miene, das war nicht die selbe Frau wie vorhin. Auch ihre Stimme klang anders, rauer, härter. Unnachgiebiger. Bestimmend verlangte sie zu wissen, was der Agent in dem Zimmer machte, Arkadi reagierte zunächst nicht, zielte weiter mit dem Blaster auf sie und riskierte einen kurzen Blick auf den Datenspeicher am Boden, bevor seine Augen sich auf die der Sephi richteten und sie prüfend, durchdringend ansahen.


„Eine Frage, die ich genauso gut Ihnen stellen könnte, Nani. Sie sind keine gewöhnliche Slicerin, das war mir schon vorher klar, aber offenbar verbergen Sie noch mehr Geheimnisse, als ich ahnte. Sehr interessanten Datenspeicher, den Sie haben. Kein Standardmodell, sehr leistungsfähig...Eigenkreation? So wie Ihr, wie hieß es noch gleich, HNAI, hm? Ich habe die Baupläne dort an der Wand gesehen. Sagen Sie mir, wenn Sie mir jetzt den Rücken zuwenden und Ihre Kleidung ausziehen würden, dann würde ich dieses Interface – es ist ein Interface, das erklärt einiges von vorhin – dort finden, nicht wahr?“


Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. Arkadi machte eine bedeutungsschwere Pause, dann lächelte der Agent dünn, durchaus anerkennend, wenn nicht sogar beeindruckt, als er die Sephi musterte, seine kühlen blauen Augen funkelten.


„Ich habe Sie unterschätzt, ein Fehler, den ich nicht zweimal begehen werde. Kein Wunder, dass Trallok so interessiert an Ihnen ist und Sie solche Angst vor Ihr hatten. Jetzt sind nur wir zwei hier, also schlage ich vor, dass wir ganz offen reden – soweit das Lebewesen wie uns überhaupt möglich ist. Sie wollen runter von dieser Station. Ich will runter von dieser Station. Sie wollen, dass Trallok keine Gefahr mehr für Sie ist. Ich will, dass Trallok keine Gefahr für die Neue Republik mehr ist. Unsere Ziele überschneiden sich, wir können einander helfen. Sie verfügen über spezielles Wissen und Fähigkeiten...und ich habe Verbindungen, die weit über das hinausgehen, was Sie allgemein unter dem NRGD verstehen. Gehen wir mal davon aus, Sie und ich überleben diese Sache, was dann? Personen mit Ihren Fähigkeiten sind sehr begehrt, ich könnte mir vorstellen, dass Sie daran interessiert sein könnten, in der Zukunft – unabhängig, natürlich – für meine Auftraggeber tätig zu werden. Wir stellen keine Fragen und zahlen ausgesprochen gut. Denken Sie darüber nach...und bitte, senken Sie den Blaster, Nani. Wenn ich Sie hätte erschießen wollen, hätte ich das längst getan.“


Nachdenklich taxierte Arkadi seine Gegenüber und wartete geduldig auf ihren nächsten Zug, ließ sich durch nichts aus der Ruhe bringen – nicht einmal den penetranten Geruch, der in diesem Zimmer hing und verriet, dass es nicht nur zu Arbeitszwecken verwendet worden war. Nun, das Privatleben der Slicerin interessierte ihn momentan nicht, sehr wohl aber, was es mit diesem HNAI auf sich hatte.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Kneipe – Pumpkin, Duke, Bane]

Dieser orangefarbene Altmetallhaufen hatte sie also endlich gefunden. Mutterseelen allein war Pumpkin nur wenige Minuten nach Bane und Duke in dieses Drecksloch von Kneipe gestapft und hatte sich neben sie an die Bar gesetzt. Allerdings hatte er kein Wort mit einem von ihnen gewechselt. Zumindest am Anfang nicht. Er hatte sich eher interessiert im Raum umgeblickt. Zumindest wenn man das bei Droiden so beschreiben konnte. Bane kannte Droiden noch nicht allzulange, und wie sie funktionierten war ihm immer noch ein Rätsel. Er konnte nicht gut programmieren. Es reichte um ein Datapad zu bedienen. Seine Kenntnisse beschränkten sich auf das was er am meisten gebraucht hatte. Kämpfen, jagen, töten, Waffen reparieren und modifizieren und noch weiteres in der Richtung. Unvermittelst setzte sich Pumpkin in Bewegung und begab sich an ein Info-Terminal. Nach kurzen herumtippen kam er zurück und hielt Bane eine Nachricht vor die Nase. Sie kam von Rath. Ein kleiner Schmerzensstich bohrte sich in Banes Brust, als er wieder daran denken musste wie der stolze Mandalorianer ihn abgelehnt hatte. Er würde es ihm schon noch beweisen. Er musste es einfach. Die Nachricht enthielt ihre Exfilltrationsplanung. Kurz und bündig. Hangar der Fangs, Sachschaden, Schiff. Perfekt. Bane hatte schon daran gedacht, dass er sich bald wieder abreagieren müssen würde.
Beigefügt war auch eine Karte. Der munter plappernde Droide voran verließ das Trio die Kneipe. Pumpkin navigierte sie mittels der Karte durch die Raumstation bis zum Hangar, unterwegs besprachen sie ihre Taktik. Beziehungsweise Pumpkin besprach seine Taktik mit ihnen, dem Droiden ins Wort zu fallen war gar nicht so einfach. Zwei Wachen standen am Eingang, doch ohne skrupel erschoss Pumpkin sie.
Danach betraten sie unbemerkt den Hangar.
Es herrsche geschäftiges Treiben. Ware wurde bewegt, Schiffe wurden gewartet und Humanoide sowie Droiden bewegten sich in einem allgemeinen Durcheinander. Nach einer weiteren kleinen Strategie-Sitzung begann Pumpkin einfach wild drauf los zu schießen. Nach nicht einmal 30 Sekunden fegte eine Explosion Bane und Duke von den Beinen. Dieser bekloppte, absolut irrationale Droide hatte einfach ohne Warnung einen Tankdroiden zerlegt. Bastard.Um nicht in das Chaotische Feuer zu geraten hielt Bane sich zurück. Sogar als die Bewaffneten Truppen der Fangs eintrafen unternahm er noch nichts. Er versteckte sich hinter ein paar Kisten und lauschte auf die Schritte ihrer Gegner. Bei dem ganzen Blasterfeuer war das zwar anstrengend, aber es gehörte nun mal zu seinem Kampfstil. Nach dem Bane ungefähr wusste, wo jeder war, setzte er sich in Bewegung. Geduckt lief er hinter den Kisten entlang, gelangte hinter einen Gegner und brach ihm das Genick mit einer einzigen, fließenden, Handbewegung. Menschen waren so zerbrechlich. Das trockene Knochen mit dem die Halswirbel des Mannes brachen verschaffte Bane etwas Befriedigung. Er brauchte kein Gemetzel. Er brauchte nur eine gute Jagd.

Schnelle Positionswechsel und Scharmützel, begleitend vom gefühlt voll-automatisch feuernden Präzisionsgewehr des droidischen Wahnsinnigen sorgten für ein ausgeglichenes Gefecht unter den Parteien. Allerdings kam es zum Overkill. Ein gebündelter Laserstrahl bohrte sich durch die Hangarwand und vaporisierte drei Feinde, die Bane grade ins Visier genommen hatte. Durch das Loch schoss ein kleines Schiff, welches, einer Discokugel gleich, ein zufälliges Sperrfeuer mit vier Turbolasern veranstaltete. Bane hatte Pumpkin schon für absolut unzurechnungsfähig gehalten was seine Zeit zwischen Zielauswahl und Schuss betraf, doch der Pilot dieses Schiffes übertraf einfach alles. Er zielte nicht. Er feuerte. Niemals zwei mal in die selbe Richtung und egal wohin. Mehrfach musste Bane zur Seite oder in Deckung springen um nicht verdampft zu werden.

Nach dem Augenscheinlich alle Gegner tot, kampfunfähig, oder einfach nicht mehr vorhanden waren, landete das Schiff etwas unsanft auf dem Hangarboden. Bane war wirklich gespannt, wer ihn da abholen kam. Und machte sich bereits Gedanken ob er ihn vor dem umbringen noch foltern sollte, oder nicht.


[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore

Sie war mehr als nur bereit abzudrücken. Ihr Blaster war auf Dauerfeuer eingestellt, wenn der Agent also nur einen einzelnen Schuss abfeuern würde, dann war die Wahrscheinlichkeit auf ihrer Seite. Ansonsten könnte sie Schwierigkeiten bekommen. Gut ihr Datenspeicher war an ihre Biodaten gekoppelt, ohne das sie als Lebendes Wesen die Holowand öffnete würde dieser seine interne Verschlüsselung nicht lösen, eine Verschlüsselung die auf Quantenkryptographie beruhte und damit in endlicher, annehmbarer Zeit wohl kaum von einem konventionellen Rechensystem geknackt werden konnte. Selbst mit einem Quantencomputer war der Aufwand noch immer groß genug damit ein hohes Tier daran verzweifelte und eine mögliche Arbeit daran einstellte. Moore hatte nicht vor dem Agenten Auskunft über diese Details zu geben, bei ihrer Entscheidung sollte sie jedoch alles berücksichtigen, der erste Schritt sollte nun sein, herauszufinden was genau Duval beobachtet hatte und ob sie sich einfach wieder aus seinem Griff herauswinden konnte. Mit ein wenig Planung und ein zwei kleinen Happen die sie ihm über sich selbst eingestreut als kleine Nichtigkeiten hinwarf. Gut was er gesehen hatte beantwortete sich relativ schnell... wenn er vom HNAI wusste dann musste er früher oder später sterben. Ein wenig Holorecherche würde den Geheimdienst nach Arkadia führen, wo der sabotierte Zweitentwurf weggeschlossen war. Es würde die Agenten wohl kaum zu Raleen führen aber es könnte eine potentiell gefährliche Verbindung zwischen Nani und Jarael entlaven die Moore eher nicht riskieren wollte. Die Schlussfolgerung, dass sich das Gerät ihrem Rücken verbarg war nur logisch und auch korrekt, mit dem kleinen Formfehler das der Agent nichts sehen würde außer zwei, durch die Injektion von vor einigen Stunden, leicht verblasste gerade Narben die dem Verlauf ihrer Wirbelsäule links und rechts folgten. 'Lass ihn erstmal reden. Wenn er sein Blatt offenbart macht es dir den Zug geradezu lächerlich einfach.', klang nach einem guten Rat den Raleen Moore da ins Ohr flüsterte. Also zielte sie nur weiter auf den Menschen der schließlich erneut den Mund aufmachte und die Stille brach. Vielleicht, ja ganz vielleicht konnte er Moores Panik gegenüber einem in allen Punkten überlegenen Wesen nachvolziehen das es auf das eigene Leben abgesehen hatte, doch an dieser Möglichkeit zweifelte die Sephi ein wenig. Mit seiner simplen "Zerstören wir Arianna ist da Problem gelöst"-Attitüde hatte er vielleicht die konventionellen Aspekte dieses Gefühls erfassta aber die dahinter stehende technische oder gar geistige Ebene war dem Agenten doch vollkommen verschlossen. Ja sie wollte weg und natürlich ließ sich darauf eine wacklige Allianz aufbauen... die Frage war ob sie das wirklich wollte. Angesichts des Angebotes ihr eine Arbeitsstelle beim NRGD zu arbeiten, senkte Moore langsam die Waffe. In ihrem Kopf bildete sich ein relativ simpler Plan, der Agent schien wirklich zu glauben das er auf Ressourcen zugreifen konnte von denen sie nicht einmal träumen konnte. Je länger sie darüber nachdachte, desto mehr verwandelte sich das geringschätzige Grinsen unter der Maske in ein abschätziges Lachen. Zeit sich wieder zurück zu ziehen und Nani vorerst wieder das Steuer zu überlassen.

"Erst eine temporäre Allianz, dann gleich ein Jobangebot, du bist echt köstlich Kleiner. Dir scheint bisher gar nicht in den Sinn gekommen zu sein das die ganzen tollen Spielzeuge die ihr da verwendet und die ganzen Beziehungen die ihr habt über eine Welt vernetzt sind die Leute wie ich nachhaltig geprägt haben.", die Worte waren absichtlich so gewählt, sollten locken, den Agenten dazu bringen sobald es ihm möglich war Nachforschungen über sie anstellen zu lassen. "Gut sagen wir ich gehe darauf ein und ihnen ist genau so klar wie mir, dass sie mit einer Bedrohung wie Arianna Trallok wohl kaum ohne meine Expertise wirklich fertig werden, eine Gegebenheit von der ich momentan glaube das sie noch nicht existent ist, wie soll es dann weitergehen?"

Zur Versinnbildlichung der Situation und der von ihrer Seite temporären Waffenruhe holsterte die Sephi ihren Blaster, drehte sich um und präsentierte ihren Rücken, öffnete die Schulterschnallen ihres Anzugs und zog ihr Shirt hoch um den unteren Rücken freizulegen. "Vielleicht nicht ganz so offensichtlich an meinem Rücken versteckt wie sie gedacht haben aber ja, das ist der Grund weshalb Trallok mich will. Sie wird von dem angezogen was sie nicht versteht. Sie können die Augen auch gerne von meiner Holowand lösen, sie brauchen nicht einmal daran zu denken sie zu stehlen. Wir sind temporäre Verbündete, mehr derzeit auch nicht." damit kleidete sie sich wieder an und blickte dem näher getretenen Blonden in die blauen Augen. Eventuell konnte sich aus diesem Spiel eine Möglichkeit ergeben, für die sich Nani einen weit höheren Posten in der Black Sun erarbeiten konnte, ein Trojanisches Pferd im NRGD, wenn auch für kurze Zeit konnte sehr interessant für die befehlsgebende Schicht sein. Ihr war klar das der Agent sie in keinem Moment aus den Augen lassen würde und das er ihr keinen Zentimeter über den Weg traute, wenn dann musste sie es also so anstellen das eine Einmischung nicht zu sehen war. Auf eine Weise die der Lieutenant Commander nicht direkt überwachen konnte.

"Sie wollen offen reden? Meinetwegen. Dann fangen sie mal an, was genau suchen sie hier? Ich werde versuchen so klare Antworten wie möglich zu geben.", eine Armeslänge trennte die beiden, angespannten Individuen die noch immer bereit zu sein schienen den jeweils anderen zu erschießen, doch irgendeinen ersten Schritt musste es geben.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)

Der Feind meines Feindes war ein Problem für später, in der Zwischenzeit konnte er nützlich sein, an dieser ebenso simplen wie alten Weisheit orientierte sich Arkadi im Umgang mit Nani. Ihm war wohl bewusst, dass dieser Grundsatz noch einige Ergänzungen aufwies, mit einigen Parteien und Individuen war eine Zusammenarbeit bestenfalls für sehr kurze Zeit und lediglich punktuell möglich, bei anderen hingegen völlig ausgeschlossen. Es musste zumindest eine minimale Überlappung der Interessen vorhanden sein, um zu kooperieren, außer natürlich, man täuschte diese Zusammenarbeit bzw. die Bereitschaft dazu nur vor, um den anderen in eine Falle zu locken oder dazu zu bringen, Ressourcen und Zeit zu vergeuden. Auch das ein alter Trick, der dem blonden Geheimdienstoffizier nur allzu bekannt war, und so war er äußerst misstrauisch und vorsichtig. Er traute der Sephi nicht – um genau zu sein traute er niemandem, aber es gab Lebewesen, bei denen er zumindest etwas weniger dazu neigte, Verrat und Täuschung anzunehmen. Kriminelle waren in der Regel nur sich selbst, ihren Wünschen und Begierden und ihrem Geldbeutel gegenüber loyal, und bis jetzt hatte er keinen Grund, bei der weißhaarigen Frau etwas anderes anzunehmen. Talentiert war sie, keine Frage, womöglich sogar noch weitaus begabter, als Arkadi angenommen hatte, aber das änderte nichts an ihrer zweifelhaften Treue. Und so zielte der ehemalige Soldat weiter auf seine Gegenüber, jederzeit bereit, abzudrücken und die Sache hier und jetzt zu beenden. Arianna Trallok war bereits Gefahr genug, er brauchte nicht noch eine weitere Bedrohung und ein Teil seines nüchternen, kühlen Verstands riet ihm dazu, die Slicerin zu töten und die Daten zu sichern, ganz besonders über dieses mysteriöse HNAI. Notfalls würde eine Autopsie schon einige Informationen zu Tage bringen, fügte er in einem Anflug von grimmigen Sadismus in Gedanken hinzu. Die Vorstellung, dass die Toten all ihre Geheimnisse mit ins Grab nehmen konnten, war heutzutage überholt. Dennoch, es wäre einfacher, die gewünschten Geheimnisse direkt von Nani zu erhalten als sie umständlich und langwierig – und ohne Erfolgsgarantie – zu extrahieren, also hielt sich Arkadi die Tötungsoption vorerst einfach nur offen und wartete geduldig ab, wie die Sephi auf sein Angebot reagieren würde. Es war ein Köder, den er ausgeworfen hatte, um ihre Reaktion zu testen, aber auch mehr als das. Würde die Nichtmenschin anbeißen? Prüfend taxierten die kalten blauen Augen des Agenten seine Gegenüber, lauernd, abwartend. Er würde seine Antwort schon bekommen.

Und tatsächlich, langsam senkte die maskierte Weißhaarige ihren Blaster. Arkadi ließ ihr Zeit, zog aber erst nach, als sie ihre Waffe gänzlich gesenkt hatte. Quid pro quo, anders konnten sie nicht ins Geschäft kommen. Wenn sie zusammenarbeiten, erhöhte das ihre Chancen, doch noch die Herrscherin von Kafrene zu vernichten, einem Ziel, dem der Agent momentan alles unterordnete. Da fiel es ihm auch leicht, den geringschätzig-spöttischen Tonfall der Slicerin zu ignorieren, trocken amüsierte sie sich über das weitreichende Angebot, was Arkadi lediglich mit einem Schulterzucken quittierte. Ihre Arroganz war ihre Schwäche, aber das musste er der Sephi ja nicht unbedingt ins Gesicht sagen. Viel interessanter war ohnehin ihr kryptischer Kommentar, sie und andere Lebewesen mit ihren Talenten seien für die Vernetzung der „Spielzeuge“ des Geheimdiensts verantwortlich, sozusagen Schöpfer und Erfinder und Hüter der Kommunikation. Auch wenn Arkadi Zweifel daran hatte, dass Nani nicht doch ein wenig übertrieb, war diese Aussage überaus bemerkenswert und schrie förmlich danach, unter die Lupe genommen zu werden. Es war...so eindeutig, und genau daran störte sich der wachsame Geist des Agenten. Nani war klug und flexibel, sie würde nicht einfach vor einem Agenten prahlen, nein, dafür war die Slicerin zu clever. Vielleicht wollte sie sich bloß besonders wertvoll erscheinen lassen, um eine bessere Verhandlungsposition zu erlangen, oder aber es steckte mehr dahinter, ein Trick oder gar eine Falle. Darüber würde sich der schlanke blonde Mann später noch einmal Gedanken machen müssen, denn wie seine Gegenüber gerade richtig anmerkte, brauchte er sie und ihr Wissen, wenn er Arianna Trallok zur Strecke bringen wollte. Arkadi schwieg eine Weile und präsentierte ein frostiges Lächeln, als er sprach war seine glatte Stimme ruhig, gefährlich ruhig.


„Nun, das ist nicht ganz korrekt, fürchte ich. Immerhin stand ich in Kontakt mit Ihrem Boss und wenn er getan hat, worum ich ihn gebeten habe, oder es in absehbarer Zeit tun wird, werden sich sämtliche Probleme auf dieser Station – Trallok eingeschlossen – im wahrsten Sinne des Wortes in Rauch auflösen. Aber ist das ultima ratio, und ich würde es vorziehen, die Situation mit Ihrer Hilfe weniger...brachial zu lösen. Ein guter Agent hält sich immer alle Optionen möglichst lange offen.“


Eine kurze Pause, Arkadis Augen wurden ein wenig schmaler, bevor er sich demonstrativ entspannte. Mit Drohungen würde er bei der Slicerin nicht weiterkommen, aber es war wichtig, sie an ihrem Platz in diesem Szenario zu erinnern. Nani war entbehrlich. Jeder auf dieser Station war das, und daran änderten all ihre Fähigkeiten und ihr Ego nichts. Das sollte die Sephi nicht vergessen, und Arkadi war bereit, sie auf jede erdenkliche Weise daran zu erinnern. Ihr Leben lag in seinen Händen. Um sie mit seinen Worten nicht gänzlich zu vergraulen und damit eine Blockadehaltung auszulösen, wählte der Agent einen etwas verbindlicheren Tonfall und nickte knapp.


„Gesetzt dem Fall, dass wir es lebend von dieser Station runter schaffen, wäre ich sehr daran interessiert, die Bedrohung durch Arianna Trallok gründlich zu analysieren, um in Zukunft für vergleichbare Szenarien gewappnet zu sein. Sie wissen mehr über diese Wesen als jeder andere, Ihre Expertise wäre für den Geheimdienst äußerst wertvoll – und das meine ich durchaus nicht abstrakt. Wir wären bereit, Ihre Dienste entsprechend zu entlohnen, ganz nach Ihren Vorstellungen. Und selbstverständlich würde wir Ihnen die Freiheiten lassen, die Sie für Ihre Arbeit benötigen. Sie machen auf mich den Eindruck eines Freigeists, der mit starren Hierarchien wenig anfangen kann, Nani. Sie wären einzig und allen mir unterstellt – rein technisch gesehen, natürlich.“


Der Anflug eines maliziösen Lächelns zupfte an den Mundwinkeln des blonden Mannes, eine grimmige Erinnerung daran, dass Nani bei allen Freiheiten und Möglichkeiten selbstverständlich kontrolliert werden würde. Arkadi traute der Slicerin nicht, und daran würde sich auch nichts ändern, er rechnete damit, dass sie irgendwelche Tricks versuchen würde, um noch mehr aus diesem Arrangement herauszuholen. Vielleicht Daten stehlen und an den Meistbietenden verkaufen, das würde zu ihr passen. Ein Szenario, das...Ein Gedanke kam in dem Agenten auf, eine brillanter Schachzug, der gleich mehrere Probleme auf einen Schlag lösen konnte. Der Sektion Null war sehr daran gelegen, ihr ergebene Leute in Schlüsselpositionen des NRGD zu platzieren, konnte man einen Skandal erzeugen, um die Abberufung einer für die Ambitionen der Sektion Null hinderlichen Schlüsselfigur und ihre Ersetzung durch einen Mann der Sektion Null zu erzwingen? Unbefugtes Eindringen und Datendiebstahl wären ein Todesurteil für jede Karriere, der Rücktritt in Schimpf und Schande unausweichlich. Ja, das war ein Plan, der in den Augen seiner wahren Vorgesetzten Gefallen finden konnte, und Nani war der perfekte Sündenbock, idealerweise würde sie gar nichts von ihrem eigentlichen Zweck wissen und einfach ihrer Natur folgen. Arkadi behielt seine Gedanken sorgfältig für sich, seine Miene blieb ausdruckslos und glatt, auch als die Slicerin ihre Waffe holsterte, sich umdrehte und ihm ihren Rücken präsentierte. Das HNAI war weitaus unauffälliger, als Arkadi angenommen hatte, lediglich zwei schon verblasste Narben, die dem Verlauf der Wirbelsäule der weißhaarigen Frau folgten, boten Hinweise auf die Existenz dieses Geräts, für Unwissende nichts, das ihnen etwas verraten hätte. Wirklich eine bemerkenswerte Person und eine höchst interessante Technologie, es überraschte nun auch nicht, dass Trallok hinter Nani her war. Die Sephi war faszinierend, das würde Arkadi nicht bestreiten, aber es gab auch ganz handfeste Gründe, warum die Herrscherin von Kafrene auf der Jagd nach ihr war. Als sich die Weißhaarige wieder ankleidete und zu umdrehte, nickte der Agent ruhig und strich sich nachdenklich übers Kinn, während er näher trat und den Blick der Slicerin suchte, seine kühlen blauen Augen funkelten und ein schwer zu deutendes Lächeln legte sich auf sein Gesicht, seine Worte waren bedächtig, als er Nani musterte. Der blonde Mensch und die Sephi bewegten sich ungefähr auf Augenhöhe, auch körperlich, ein Sinnbild für die derzeitige Lage.


„Eine wirklich interessante Technologie, so etwas ähnliches ist mir noch nie zuvor untergekommen. Ihr Wissen über das Holonet muss enorm sein, in diesem Fall aber macht es Sie zur Zielscheibe. Oh, nicht meiner, das kann ich Ihnen versichern, ich habe nicht vor, Ihre Daten zu stehlen. Trallok hingegen...“


Arkadi ließ seine Stimme bedeutungsschwer verklingen und kam langsam näher, stand nun direkt vor der Weißhaarigen, nah genug, um die Regungen in ihren Augen sehen zu können und die Maske zu studieren, die einen Teil ihres Gesichts verbarg. Ein Hauch Belustigung ließ ihn eine Augenbraue wölben, als Nani ihn dazu aufforderte, den ersten Schritt zu tun und zu verraten, was genau er eigentlich auf der Station wollte. Der Agent schwieg und gestattete sich dann ein überraschendes leises Lachen, er beugte sich ein wenig nach vorn und fixierte Nani.


„Wissen kann überaus gefährlich sein, aber das muss ich Ihnen nicht erzählen, oder? Zwei Dinge, Nani: Erstens, ich bin hier, um Informationen über den Vigilanten „Erzengel“ und sein Team zu sammeln, damit überprüft werden kann, welche Folgen seine Aktivitäten für Kafrene und die umliegende Region haben könnten. Bis jetzt ging man nämlich davon aus, dass Arianna Tralloks Herrschaft ein stabilisierender Faktor wäre, diese Einschätzung wird man wohl...überdenken müssen.“


Trocken verzog der blonde Mann das Gesicht, rückte noch einen Schritt näher...und wich zur Seite aus, so dass er nun Schulter an Schulter mit der Slicerin stand, langsam drehte er sich ein wenig zu ihr, seine Stimme war leiser geworden, verschwörerisch.


„Und zweitens...soll ich den „Erzengel“ und seine Einheit sicher von der Station schaffen. Wie Sie sich vorstellen können, haben sich meine Prioritäten seit der Begegnung mit Trallok verändert, aber grundsätzlich gilt dieser Auftrag noch. Idealerweise – und mit Ihrer Hilfe – lassen sich beide Probleme mit einem Schlag lösen. Helfen Sie mir, Trallok zu vernichten und sichern Sie mir die Unterstützung Ihres Bosses, und im Gegenzug garantiere ich Ihnen eine Passage weg von dieser Station. Sollten Sie danach noch Interesse an meinem Angebot für eine weitere Zusammenarbeit haben, können Sie sich mir anschließen. Wenn nicht, steht es Ihnen frei, zu gehen. In diesem Fall würde es allerdings begrüßen, wenn Sie eine Möglichkeiten einrichten, in Zukunft mit Ihnen in Kontakt zu treten. Wir haben schon der Vergangenheit auf die Dienste von Freischaffenden zugegriffen, ein für beide Seiten vorteilhaftes Arrangement. Eine...Partnerschaft könnte sich für uns beide als äußerst nützlich erweisen. Denken Sie darüber nach...und jetzt sind Sie dran, Nani. Warum sind Sie hier? Was ist seit Ihrer Ankunft hier passiert? Oh...und was hat es mit Ihrem schweigsamen Begleiter auf sich?“


Arkadi warf der Sephi einen vielsagenden Seitenblick zu und verharrte an Ort und Stelle, während er die Weißhaarige beäugte und auf eine Antwort wartete.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]

Nach einem kurzen Feuergefecht, verschanzt sich der Droide schlussendlich hinter einer Konsole. Sichtlich aufs Töten konzentriert, vernimmt der Droide nicht wirklich, wie Bane seinen Teil beiträgt, mehr auf einer Jagd ist, anstatt wahllos zu töten, wie die Killermaschine.

Noch bevor es zu einem Kreuzfeuer kommt, wo der HK-Droide Probleme bekommen könnte, schießen sich mehrere Laserstrahlen durch die Hangarhülle und hinterlassen ein gewaltiges Loch, wodurch ein Schiff hindurch fliegen kann. Zur Begrüßung feuert das Schiff stürmisch um sich und lässt keinen Stein auf den Anderen. Egal was für ein Widerstand sich anbahnte, in Sekundenschnelle ist dieser niedergerungen. Pumpkin will aus seiner Deckung noch aufstehen und kämpfen, doch aufgrund des hitzigen Feuergefechts vom Schiff, ist das mehr ein Himmelfahrtskommando. Das Gemetzel ist ganz nach des HK's Colour, nur findet er sich derzeit auf der falschen Seite und geht eher in Deckung, als dass er sich an diesem Schlachtfest beteiligt.

Nach wenigen Augenblicken wird das Feuer eingestellt, alles nieder geschossen und eine totenstille kehrt in den Hangar ein. Vorsichtig erhebt sich Pumpkin aus seiner Deckung und schaut um sich, wobei er noch sehen kann, dass das Schiff unsanft landet. Etwas sicherer erhebt er sich und schaut um sich, ob sich noch irgendwas bewegt, doch das ist auszuschließen. Er könnte sofort zum Schiff hinlaufen und sich bei diesem wagemütigen Schützen bedanken oder sich gar beschweren, wie bescheuert er sei, so hirnlos um sich zu schießen, doch Pumpkin hat eine bessere Idee.

Nun, da jeglicher Widerstand – fürs Erste – gebrochen ist, kann er sich zu den Toten machen und plündert deren Habseligkeiten. Kaum zum ersten Leichnam gegangen, plündert er dessen Blasterpistole, samt Energiezelle und einpaar Credits, dessen Erwähnung nicht wert ist. Beim zweiten Opfer angekommen, will er sich grad das Eigentum bemächtigen, bis eine fleischige Hand den Unterarm des Droiden packt. Wimmernd, röchelnd und flehend nach Hilfe, schaut der Gammoraner in die orangenen Photorezeptoren des HK-Droiden, doch anstatt Hilfe zu erblicken, spürt dieser nur einen Blaster unter seinem Kinn. Ein Zipp-Geräusch ist zu vernehmen und ein Lichtstrahl tritt am Hinterkopf des Typens aus. Ozon verteilt sich in der unmittelbaren Umgebung. Der Oberkörper des Gammoraners sackt leblos auf den Boden zurück und ein dumpfes Aufbrallen ist zu vernehmen.

Wie zuvor fleddert der Droide die Toten und erbeutet damit zwei Blasterpistolen, ein Blastergewehr, mit jeweiligen Energiezellen und eine Hand voll Credits. Mit dieser kleinen Beute, begibt er sich dann final zum Schiff und 'begrüßt' die Extraktionscrew.

Zwar weiß er nicht, was das weitere Vorgehen ist, doch er hofft, dass Nani ihren Part erledigt hat und sie nun weiter kommen.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]
 
[Ring von Kafrene - Asteroidenfeld - Auf Kurs Richtung Kafrene-Raumstation] Ral und diverse NSCs

Mit kritischem Blick beobachtete Ral das Gewusel auf der Brücke der marode wirkenden aber sich als durchaus effizient erwiesenen Interceptor-Fregatte deren brandneue Geschütze gerade ein wahres Feuerwerk auf Helyme angerichtet hatten. Sehr wahrscheinlich würde sich dieses Spektakel gleich noch einmal wiederholen, wenn es daran ging die anderen rauszuholen. Immerhin hatte Ral eine erste Bestätigung erhalten was das abfangen einer großen Spice-Lieferung des Slayer's Moon-Kartells anging erhalten, bisher schien sich alles so zu entwickeln wie er es sich am Anfang zurecht gelegt hatte. Gute Planung und kleine Wagnisse bildeten noch immer ein erfolgreiches Grundgerüst für einen Angriff aus dem nichts, Zeit seines Lebens hatte sich Ral mit zahlenmäßiger Überlegenheit des Feindes auseinandersetzen müssen, etwas was in solchen Situationen dann endlich Früchte trug. Mittlerweile war die Station nur noch einen gefühlten Steinwurf entfernt, das Bild des Hangarinneren zeichnete sich, stetig anwachsend vor dem Sichtfenster. Das der Hangar zu flach für das Kampfschiff sein würde, war jedoch etwas was Ral nicht bedacht hatte, aber auch dafür gab es eine simple Lösung... "Feuer!", ein Befehl dem der quirlige Xexto nur zu gerne breit grinsend nachkam. Die Salven der Neuen Zwillingsturbolaser erweiterten das Landefenster mit mehreren fast schon ungezielten Einschlägen, die Schäden an der Raumstation würde am Ende schon jemand beheben, bei einer Station von Kriminellen war sowas bestimmt nicht die Ausnahme. Dann walzte sich die Fregatte in den Hangar und 150 Meter Stahl entfesselten alles an Feuerkraft was sie hatten auf jeden der Zweifelsfrei als Handlanger der Gang mit den roten Fangzähnen zu identifizieren war. Während sich also im Hangar ein wahres Inferno abspielte, drehte sich Ral auf der Brücke davon weg um seine Söldner an der Rampe am Heck in Empfang zu nehmen.

Als diese sich öffnete drangen die Schreie und der unglaubliche Lärm zu dem Mandalorianer vor... es war lange her das er die Geräuschkulisse einer tatsächlichen Schlacht... eher eines abschlachtens wahrgenommen hatte und in seiner Erinnerung war es nicht so laut gewesen. Gut sein Helm dämpfte die Geräuschkulisse der Außenwelt wenn er das wollte, in diesem Fall lag es aber wohl eher an der Selektion und Verarbeitung bestimmter Ereignisse im Gehirn eines Menschen das er diese irrtümliche Annahme machte. Schließlich verlosch das Inferno und nach einigen Minuten stapften die drei Akteure die Laderampe hinauf.

"Habt ihr das Schutzgeld? Oder ist es bereits soweit entsorgt worden, das die Fangs nichts weiter davon haben?", fragte der Mandalorianer an die Gruppe gewandt bevor er per Kom einen Befehl an Captain Flint weitergab, "Fliegen sie uns raus. Zur Hangarbucht 24 und warten sie auf weitere Anweisungen.", jetzt ging es darum das weitere vorgehen zu besprechen. "Wir gehen zurück zum Stellarian Prime, damit jeder die eigene Ausrüstung nochmal überprüfen kann. Ein paar meiner Brüder die sich nur ein paar Systeme von hier befinden haben sich um eine Spice-Lieferung vom Slayer's Moon gekümmert, damit sollte es ein leichtes sein diese Selbsternannten Kriegsherren an einen Tisch zu bewegen, wie genau wir von da an die Erzengel kommen wird man dann sehen. So wie Mister Reth es beschrieben hat wird Arianna dafür sorgen das er an einer Beilegung des Konflikts teilnimmt. Falls nicht... improvisieren wir. Ich will den Mann lebend, wenn ich ihm keine Fragen stellen kann ist er für mich wertlos und für euch gibt es keinen weiteren Credits. Soweit verstanden?"

Es war beinahe egal was die Söldner darauf antworteten, dass letzte war für Ral nicht verhandelbar, dafür war er immerhin her gekommen. Sollte man diese Verbrecher am Ende mit Sklaven oder so noch zusätzlich besänftigen können hatte er ja noch die Gefangenen von Helyme die im Frachtraum der Desaster versauerten.

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Einige Minuten später entstieg die etwas eigenartige Gruppe der Fregatte und befand sich wieder im Gedränge des großen Markthangars, der noch fast dasselbe Bild bot wie bei ihrer Ankanft, wahrscheinlich war es sogar noch ein ganz schönes Stück voller geworden. Gut, falls ihnen also doch auf wundersame Weise jemand gefolgt sein sollte, war es ein leichtes ihn hier in dieser Menge abzuhängen und das Stellarian Prime nicht als Mittelpunkt ihrer Operationen zu enttarnen. Hoffentlich wartete dort bereits die Slicerin, deren Fähigkeiten bestimmt erneut nützlich sein konnten wenn sie sich auf unbekanntes Terrain begaben um das Treffen mit den Kartellchefs warzunehmen. Während Ral sich so vorwärts schob merkte er wie leer sein Kopf in den letzten Stunden geworden, er war fokussiert auf eine Arbeit von der er sich eigentlich versucht hatte zu distanzieren. Nicht aus Furcht, sondern weil er der Welt nichts mehr beweisen musste, er wusste um seine Stärken und Schwächen, kannte einen großen Teil der Galaxis und war des tötens überdrüssig, so gut er auch darin sein mochte. Mit einem Mal wünschte er sich zurück auf den Trainingsplatz der Mando Cabure und seiner Gruppe an ungeschliffenen Rekruten. Es war die Zeit der nächsten Generation... und doch würde es ihn sein restliches Leben verfolgen wenn er es dieses Mal nicht zuende brachte. Er war nah dran, der Erzengel war zum greifen nahe, mit ihm all die Aufenthaltsorte und Identitäten der Sklaventreiber die sich eins Minister von Mandalore schimpften.

Als sie schließlich im Stellarian Prime ankamen, war der Portier nicht am Tresen... etwas was mehr als nur ungewöhnlich war... Ral hob die Hand und bedeutete seinen Begleitern die Waffen bereit zu machen, während er sich mit langsamen Schritten in leicht gebeugter Haltung der Tür zu seiner gesicherten Operationszentrale näherte. Es war eine reine Vorsichtsmaßnahme aber besser man war zu vorsichtig anstatt am Ende durch Unachtsamkeit umgebracht zu werden.
"Bereit?"

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Stellarian Prime - Konferenzraum] Ral, Pumpkin, Bane und diverse NSCs
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]

Schlussendlich öffnet sich die Ladeluke zum Schiff und das ungleiche Dreiergespann – bestehend aus Bane, Duke und dem Blecheimer Pumpkin – betreten sie die Rampe. Zur Begrüßung steht ein Mando im Weg, worauf der Droide kurz resumieren muss, wer diese Gestalt noch einmal war, doch nach wenigen Sekunden verstaut er seine Waffen und erkennt, dass es Ral ist, der Anfangs den Auftrag angeleiert hatte.

Noch bevor sie richtig im Schiff sind, fragt Ral nach dem Schutzgeld, dass sie von den Fangs erbeuten sollten. Eine kleine Bauchklappe am Droiden öffnet sich und ein hereingestopfter Creditbeutel lugt heraus. Triumphierend erhebt der Droide die Beute, hebt sie Ral fast unter die Nase und erklärt fast schon stolz:

"Freudige Mitteilung: Teilauftrag erledigt."

Sofort stopft er die Beute wieder in seine Bauchklappe. Pumpkin denkt nicht mal im Traum daran, dies vorerst zu übergeben oder gar zu teilen. Er selbst hat die Beute 'erwirtschaftet' und daher denkt er auch nicht daran, dies zu teilen. Von den anderen Handlangern – denn mehr waren Bane und Duke aus der Sicht des Droiden nicht – hat er keine nennenswerte Leistung gesehen. Eher lungerten die später in irgendeiner Bar umher und ließen die Drecksarbeit dem Droiden machen. Wobei über den letzten Part würde sich Pumpkin nicht beschweren, denn auf einer gewissen sadistischen Art und Weise, konnte er somit seiner ursprünglichen Tötungsprogrammierung fröhnen.

Während Ral das weitere Vorgehen bespricht – darunter das Wort "Spice" verliert – betritt der Droide das Schiff, um seine Energiezellen wieder aufzuladen. Im Endeffekt spielt das keine Rolle, denn das nächste Ziel ist wieder "Stellarian Prime", wo alle ihre Ausrüstung überprüfen sollten. Wozu die Gruppe dieses Gewürz brauchten, ist unbekannt, vielleicht für Drogen, doch dafür kennt sich der Droide nicht aus. Doch dann erklärt Ral wozu sie dies brauchen und zwar, um die 'Kriegsherren' an den Verhandlungstisch zu bekommen. Doch selbst der Mano erklärt, dass er nicht weiß, wie sie dann an die Erzengel kommen würden.

Für Pumpkin spielt das ganze Verhandeln und die Erzengel eine untergeordnete Rolle. Man zeigt ihm, gegen wem er kämpfen soll und er atomisiert die Fleischsäcke zu aller gelee-artigen Masse. Mehr muss er nicht tun, mehr muss er nicht wissen. Zwar erklärt er seine Mutmaßungen, wer mit wem worum was tut, doch sonderlich interessieren tut es den Droiden nicht. Das Stichwort "improvisieren" verrät den HK-Droiden nur, dass Ral keine Ahnung hat, was sie genau tun sollten, doch bei all der Planerei – und das weiß er selbst zu genüge – kann ein Plan noch so perfekt ausgeheckt sein, es kann immer was dazwischen kommen und schlussendlich muss immer improvisiert werden.

Schlussendlich drillt er alle nochmal darauf hin, dass sie den Mann lebend haben wollen, da es sonst keine Credits gäbe. In diesem Augenblick überdenkt Pumpkin seine Berufsbezeichnung und wünscht sich in diesem Augenblick einen Stunner-Blaster. Schon seltsam, dass ein Kopfgeldjäger keine Stunner-Waffen bei sich hat, um 'Beute' zu betäuben oder es liegt daran, dass es nie Pumpkin's Absicht war, seine 'Beute' lebend zu fangen. Wozu auch?! Die betäubten Körper müssten transportiert werden und das ist viel zu aufwendig, wenn ein Kopf ausreicht, um das Kopfgeld zu kassieren. Pumpkin gleicht eher einem Attentäter- und Assassinen-Droiden, als dass er einem Kopfgeldjäger gleich. Doch nun erklärt sich auch, warum diese HK-Einheit – die ja typischerweise eine Attentätereinheit ist – als Kopfgeldjäger arbeitet, anstatt als Attentäter. Töten mit Lizenz. Nur Kopfgeldjäger haben die einmalige Gelegenheit, ihre Opfer legalisiert zu erschießen ohne juristische bzw. strafrechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen – so die Theorie.

In diesem Fall wäre es aber ein Vorteil, wenn Pumpkin aber eine Stunner-Waffe dabei hätte, doch das hat ihn noch nie aufgehalten.

Schlussendlich hebt das Schiff ab und setzt die Gruppe um, damit sie bei Stellarian Prime ankommen – dem HQ der Operation. Dort angekommen betreten sie die Lobby, doch etwas stimmt nicht. Noch bevor er selbst registrieren kann, was los ist, bekommt er das allgemeine Zeichen von Ral für "Achtung", worauf sein Blaster aus der Halterung am Rücken sich löst. Als das Zeichen zur Bewaffnung kommt, schnappt sich der Droide seinen Blaster und übernimmt die rechte Flanke. Es wäre fatal, würden sich alle auf einen engen Korridor bewegen. Ein Frontalangriff ist nur bei absoluter Überlegenheit sinnvoll und selbst dann ist immer mit einem hohen Verschleiß zu rechnen. Doch davon ab, da die Gefahr selbst nicht ausgemacht werden kann, widerspricht alles einem Frontalangriff. Jedenfalls übernimmt er die rechte Flanke und schaltet seine Photorezeptoren auf rot, ein deutliches Zeichen zum Kampf.

Hinter Ral positioniert, wartet er auf das Start-Signal, wird aber nicht als Erstes voran stürmen. Wenn es drinnen zum Feuergefecht kommen sollte, sollen doch Andere den Hals riskieren.

[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Stellarian Prime - Konferenzraum] Ral, Pumpkin, Bane und diverse NSCs
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore

Das der Agent noch immer glaubte das Gewalt ihm hier wirklich effizient weiterhalf war schon ein wenig bezeichnend... er erinnerte Moore ein wenig an Jaraels Dienstzeit bei den Sector Rangern, die wollten auch meist mit dem Kopf durch die Wand oder waren der Meinung es reichte die kleinen Handlanger umboxte. Nun gut da hatte sie ja zusätzlich noch ein doppeltes Spiel gespielt aber auch darauf hätten die Imperialen ja kommen können. Stattdessen waren sie am Ende alle bei einer bedauerlichen Explosion umgekommen, fast schon eine Schande, immerhin waren sie keine schlechten Ermittler gewesen... nur eben keine Koryphäen und damit bei weitem nicht in Moores Liga. Gut aber welche Möglichkeiten hatte Arkadi Duval bei einem Notfallbefehl, Geschosse mit eigenem Hyperraumantrieb waren bisher noch reines Wunschdenken und wenn es einer der Geheimdienste geschafft hätte dieses Problem zu lösen wäre schon lange etwas davon im Blacknet durchgesichert. Blieb die Variante "Flotte mit BDZ" wie in der Imperialen Doktrin, tolle Idee eine hoch technisierte Flotte mit elektrischen Systemen in ein Gebiet zu tragen das von einer KI gelenkt wurde, deren Übertragungsmöglichkeiten man noch nicht einmal wirklich erfasst hatte. Wenn Arianna Trallok nbisher auf diese Station oder sogar das System limitiert war, dann war das im schlechtesten Fall so als würde man ihr eine schwer bewaffnete Limousine vor die Tür fahren. Gut immerhin würde er einefunktionierende Lösung vorziehen, vielleicht war er ja nicht komplett auf den Kopf gefallen.

"Am besten fahren sie gleich eine Flotte vor die Tür mit der sie sich dann auch von System zu System bewegen kann... ich hoffe ihnen ist klar das wir keinerlei Ahnung davon haben wie genau Trallok kommuniziert und über welche Arten der "Fortbewegung" sie verfügt. Wenn sie andeuten was ich glaube dann kann das stark nach hinten losgehen, eine KI die eine Station dieses Ausmaßen kontrollieren kann ohne ihre Persönlichkeit und Bewusstsein zu verlieren, wird von keinem lächerlichen Sicherheitsystem oder Standard-ECMs aufgehalten..."
, der Satz war einfach nur dahin gesagt und sollte dem Blonden nochmal in Erinnerung rufen welches Ausmaß an Macht das Computerwesen vorzuweisen hatte. Das Stellenangebot klang allerdings immernoch verlockend... wenn der Slicerin nicht von vornherein klar gewesen wäre, das der Wahrheitsgehalt einiger prekärerer Teile dieses Angebotes identisch waren mit "Ich habe die Nutzungsbedingungen gelesen". Arianna Trallok zu analysieren wäre jedoch ein wahrliches Fest gewesen, Moore hatte in ihrer ganzen Studienzeit niemals davon gehört das Entwicklung auf diesem Level überhaupt möglich war. Natürlich musste man mit solchen Experimenten und Ausgestaltungen künstlichen Lebens immer vorsichtig sein, ein Spiel mit dem Feuer was sich nur schwer bis garnicht kontrollieren ließ, wie ihre jetzige Situation eindrucksvoll zeigte. Mit etwaigen Kontrollmechanismen und einiger Optimierung, sowie einem fehlerlosen Verständnis der komplexen Struktur eines Verstandes ergaben sich bestimmt ungeahnte Möglichkeiten. Wenn es nur einen Weg geben würde Arianna Trallok irgendwie einzufangen... aber wie fing man eine KI die nicht wirklich einen Körper hatte? "Ich hatte genügend Zeit zu lernen... ich werde über ihr Angebot nachdenken Duval, mehr kann ich ihnen dazu für den Moment nicht sagen.", gab Nani nur noch als Antwort während sie ihre Kleidung wieder richtete. Normalerweise hätte sie den Mann schon erschießen müssen, da er nun von etwas wusste, dass Moores gesamtes Konstrukt ins wanken bringen konnte. Mit einem Spiel auf Zeit und dem Plan der langsam in ihrem Verstand heran reifte hatte sich das am Ende dann auch erledigt, sie würde den Agenten aus einer Richtung erwischen die er sich nicht erträumen konnte!

"Trallok wird von Neugier getrieben. Mit ihr verbunden zu sein hatte nicht nur Nachteile, auch wenn ich noch nicht so ganz in der Lage bin zu sortieren wie meine Erinnerungen an diese ganze Sache wirklich zu verwerten sind, dass kann ich mit Sicherheit sagen. Sie haben Recht ich habe wörtlich eine Scheibe auf dem Rücken, etwas das ich beizeiten gern beheben würde... aber noch nicht jetzt.", den Kommentar zu ihrem Wissen und dem Fakt das er von dem HNAI noch nie gehört hatte ließ Nani unkommentiert. Sie hatte dazu schon genug gesagt und würde nicht auf so eine plumpe Schmeichelei eingehen. Mittlerweile waren sich die beiden intellektuellen Kontrahenten so nah das Nani jede kleine Regung in dem Gesicht des doch recht hübschen blonden Menschen erkennen der am Ende nun doch kurz auflachte. Wissen war ihr Leben, die Gefahr die davon ausging war ihr keinesfalls fremd, damit hatte Duval ohne Zweifel recht, er überraschte sie jedoch nach dieser banalen Aussage indem er ohne weiter zu zögern all seine Beweggründe mit ihr teilte. Ersteren Teil seines Auftrags teilte sie, auch sie war immerhin gegen Bezahlung hier um den Erzengel zu finden... das die Republikaner den Mann jedoch von der Station bringen wollten konnten sich mit den Interessen des Mandalorianers beißen, sollte sich dieser am Ende dazu entscheiden Gal Varrus zu töten wie er es bereits bei ihrer ersten Besprechung angedeutet hatte. Das die Region unter Arianna Trallok stabil geblieben war und es auch bleiben würde wenn sie weiterhin hier verweilte war jedoch ein unzweifelhafter Fakt... viel größer wären die Auswirkungen wenn sie es tatsächlich schaffen würden die Königin von Kafrene zu stürzen. Dann löste der Geheimdienstler diese mit Spannung geladene Stellung auf und bewegte sich neben sie, neigte den Kopf wie zu einem verschwörerischen flüstern. Sie würde eine "Partnerschaft" eingehen, zu ihren Bedingung und sie würde sich anders gestalten als Arkadi sich vorstellen würde... und das sie ihm ein Kommunikationsdevice mitgeben sollte war das perfekte trojanische Pferd, eine Aufgabe die eine wirkliche Herausforderung versprach, schließlich würden die Geheimdienstler das Ding auf Herz und Nieren testen. Sie würde darüber nachdenken, auf jeden Fall doch bisher war die Black Sun noch immer der lohnendere Arbeitgeber, sie hatte es im Staatsdienst probiert, es war nicht das gewesen dass sie sich vorgestellt hatte. Nun war aber erstal sie an der Reihe die Fragen des Agenten zu beantworten.

"Ich bin hier, weil es meine Arbeit verlangt. Der Mandalorianer hat mich angeheuert um seine Augen auf dieser Station zu sein und ihm bei der Suche nach Gal Varrus zur Hand zu gehen, dem Mann den man gemeinhin auch den Erzengel nennt. Sie sehen also so weit auseinander liegen unsere Interessen keinesfalls, ich weiß nicht was der Alte von Varrus will aber es scheint etwas persönliches zu sein. Das können sie ihn gerne selbst fragen, unsere Gruppe umfasst außerdem ein paar kampferprobte Individuen die sie wahrscheinlich noch kennen lernen werden. Wir haben uns seit unserer Ankunft etwas umgesehen und ich bin mir ziemlich sicher das ein kleiner Zwischenfall in einem der Serverräume dazu geführt hat, dass Arianna Trallok auf mich aufmerksam geworden ist. Es drängt sich zudem der Eindruck auf das der Friede hier durch die Auseinandersetzung zwischen Varrus und den Kartellen stark am bröckeln befindet. So kämen wir auch bei meinem recht stillen aber doch manchmal ganz nützlichen Begleiter wären, Mister Reth wurde als Unterhändler von Trallok eingestellt um diese ganze Situation zu entwirren, etwas wobei ihn der Mandalorianer derzeit unterstützt da es die bessere Variante ist als sich durchzuschießen. Wenn der Rest gleich eintrifft, dann kann der Boss ihnen gern die restlichen Einzelheiten erklären."

Dann lächelte Nani unter der Maske und zwinkerte dem Blonden zu und machte eine Geste in Richtung Tür.

"Und nun würde ich sagen wir leisten ihren Leuten Gesellschaft, außer natürlich es hält sie hier in meinem Schlafzimmer."

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)

Es war nicht das erste Mal, dass Arkadi mit Kriminellen verhandelte, die Tätigkeit als Geheimdienstoffizier brachte es fast zwangsläufig mit sich, in Kontakt mit der Unterwelt der Galaxis zu kommen, jener Schattenwirtschaft, die für die meisten normalen Bürger unsichtbar blieb, wenn sie Glück hatten. Auf nahezu jeder zivilisierten Welt fand irgendeine Form von Verbrechen, ob es primitive Schläger auf Nar Shaddaa waren, die unvorsichtige Frachterpiloten ihrer Ersparnisse beraubten, gut organisierte Schmugglerbanden, die den Zollbehörden eine lange Nase drehten und mit dem Transport von Waffen und Drogen ein Vermögen verdienten, oder diskret agierende Akteure mit gestärkten Hemden, die in glitzernden Türmen Insiderhandel oder Industriespionage betrieben. Ein Philosoph, dessen Werk der Agent vor vielen Jahren gelesen hatte, war der Ansicht gewesen, dass das Verbrechen so alt war wie intelligentes Leben selbst, und nach Jahren an vorderster Front in einem unsichtbaren Krieg war der blonde Mann geneigt, dem zuzustimmen. Die Bekämpfung der Kriminalität war keine Primäraufgabe des NRGD, man beschäftigte sich nur damit, wenn die Sicherheit der Neuen Republik in erheblichem Maße dadurch gefährdet wurde, beispielsweise bei Korruptionsverdacht gegen Politiker, wie es der Fall Nashana Delentes gewesen war. Die schmale Andeutung eines grimmigen Lächelns zupfte an Arkadis Mundwinkeln, auch wenn er die Togruta schlussendlich hatte ziehen müssen, würde auch ihre Stunde noch kommen. Niemand konnte sich der Sektion Null für immer entziehen, es war ihr Zweck, die perfekten Jäger zu sein und niemals zu ruhen, jede Mission bis zum bitteren Ende durchzuziehen und für die Republik alles zu tun. Der ehemalige Soldat war stolz, für diese verschworene Gemeinschaft ausgewählt worden zu sein, und er hatte nicht vor, das Vertrauen seiner wahren Vorgesetzten zu enttäuschen, er würde auch hier auf Kafrene nicht versagen. Arkadi war sich bewusst, dass er Arianna Trallok falsch eingeschätzt hatte und Fehler gemacht hatte, aber diese Fehler würde er nicht wiederholen. Es war keine Schande, zuzugeben, dass er die Natur dieser KI oder was auch immer die „Königin“ genau war, nicht exakt verstand, niemand war allwissend. Anhand der ihm zur Verfügung stehenden Informationen hatte er den REDLINE-Code verwendet und sich damit abgesichert, für den Fall der Fälle würde die Station und alles Leben an Bord vernichtet werden. Arkadi rechnete nicht damit, dass Nanis Boss die Nachricht bereits abgeschickt hatte, was bedeutete, dass der Agent auch in dieser Hinsicht noch Spielraum hatte. Sollte sich die Möglichkeit eröffnen, Trallok anderweitig zu eliminieren und noch den „Erzengel“ und sein Team zu retten, konnte er den Befehl immer noch danach geben und so dafür sorgen, dass alle Spuren verwischt wurden. Arkadi zog es vor, immer eine Trumpfkarte in der Hinterhand zu behalten und gründlich abzuwägen, Eigenschaften, die ihm auch in der Verhandlung mit Nani Vorteile brachten.

Als die kühlen blauen Augen des blonden Menschen auf der Slicerin ruhten, ging er im Kopf bereits durch, was ihn seine Erfahrung im Umgang mit Kriminellen gelehrt hatte. Sie waren gierig, sie waren oft nur sich selbst gegenüber loyal, und sie hatten kein Interesse daran, sich für ein höheres Ziel zu opfern. Arkadi ging davon aus, dass dies auch auf die attraktive Sephi zutraf, aber dennoch war sie keine gewöhnliche Verbrecherin. In der relativ kurzen Zeit, in der sie zusammengearbeitet hatten, hatte Nani ein hohes Maß an Intelligenz, Weitsicht und Fachwissen bewiesen und war trotz der nachvollziehbaren Angst vor Trallok nicht in Panik geraten. Das waren Eigenschaften, die Arkadi respektierte und das ließ ihn auch die Arroganz der Nichtmenschin hinnehmen. Aus ihrer Sichtweise mussten er und der Rest des republikanischen Teams wie Blinde wirken, die keine Ahnung hatten, mit was für einer Bedrohung sie sich konfrontiert sahen. Nachdenklich verschränkte Arkadi die Arme hinter dem Rücken und hörte ruhig zu, als Nani ebenso sarkastisch wie eindringlich davor warnte, irgendwelche Schiffe in Reichweite von Trallok zu bringen, da sie nicht wussten, ob die „Königin“ in der Lage war, die Kontrolle über diese zu übernehmen. Es gab vieles, das sie noch nicht über ihre Gegnerin wussten, und genau das machte sie so gefährlich, selbst die fortgeschrittenen Sicherheitssysteme der NRGD-Schiffe würden einer Attacke Tralloks vielleicht nicht standhalten können. Arkadi nickte leicht, sein Gesichtsausdruck blieb so glatt und wie ruhig wie seine Stimme, womit er signalisierte, dass er verstanden hatte, aber nicht in Panik verfallen würde.


„Sie haben vollkommen recht, wir wissen nicht, wie Tralloks „Verbreitungswege“ aussehen und ob sie in der Lage ist, auch NRGD-Abschirmsysteme zu überwinden. Und genau deshalb ist es gut, dass Ihr Boss meine Nachricht aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht weitergeleitet hat. Solange er das nicht tut, wird kein Schiff hier eintreffen, und sollten Sie Erfolg haben, Nani, wird es auch nicht notwendig sein, Verstärkung anzufordern. Falls doch, werde ich dies nur tun, wenn Sie mir mit Ihren Einblicken in Tralloks Funktionsweise versichern können, dass das Risiko akzeptabel ist. Ich werde dieser KI ganz gewiss nicht leichtfertig den Weg zum Rest der Galaxis ebnen, das garantiere ich Ihnen. Sie verstehen nun wohl, warum ich Sie allein sprechen wollte, Ihr Wissen ist zu wertvoll, um Sie unnötig zu gefährden.“


Die nüchternen, sachlichen Worte des schlanken Menschen sprach dieser überzeugend und präzise aus, ohne Schnörkeleien und ebenso hochtrabende wie unrealistische Versprechungen. Nani würde die Gelegenheit bekommen, ihren Weg zu versuchen, und er würde ihr dabei auf jede erdenkliche Weise helfen. Sollte sie Erfolg haben, würde sich die REDLINE-Option in Wohlgefallen auflösen, wenn nicht, würde Arkadi zumindest dafür sorgen, dass man die Slicerin von der Station evakuierte, bevor man alles zerstörte. Ihr HNAI und ihr Wissen um Trallok hatten ihn beeindruckt, und auch wenn er ihr kein Stück traute, konnte sie vielleicht noch für die Pläne der Sektion Null nützlich werden, mehr Einfluss im NRGD zu erlangen. Eine solche Ressource vergeudete man nicht leichtfertig, und die Weißhaarige erklärte, dass sie über sein Angebot zumindest nachdenken wollte. Arkadi nickte leicht und lächelte hauchdünn, während er die ihre Kleidung zurechtrückende Nichtmenschin höflich taxierte.


Ausgezeichnet. Mehr verlange ich im Moment von Ihnen auch nicht.“


Gab er verbindlich zurück. Manche Kriminelle konnte man einschüchtern und zur Kooperation zwingen, aber diese Slicerin machte nicht den Eindruck, als würde sie sich einfach beugen. Es war ohnehin besser, wenn sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten freiwillig zur Verfügung stellte, technisches Personal verfügte über zu viele Möglichkeiten, Sabotage zu betreiben, als dass er das riskieren wollte. Zumindest was Operationen der Sektion Null anging, Schaden beim NRGD hingegen waren wenn nötig akzeptabel oder sogar von Vorteil. Arkadi lauschte aufmerksam, als Nani davon sprach, wie es gewesen war, mit Trallok verbunden zu sein. Die Erfahrung hatte laut der schlanken Sephi nicht nur Nachteile, offenbar hatte sie auch Zugriff auf einige Informationen der „Königin“ erlangt und einen Einblick gewonnen, wie diese funktionierte. Der Agent strich sich nachdenklich übers Kinn, der Blick seiner kühlen blauen Augen huschte kurz zu Nanis Rücken, bevor er ihr wieder in die Augen sah und näher rückte, bis sie sich direkt gegenüberstanden.


„Ich will nicht spekulieren, aber es überrascht mich nicht, dass Trallok so von Ihnen angezogen wird. Nicht nur wegen diesem Gerät an Ihrem Rücken, sondern auch wegen dem, was sie wissen und können. Sie sind...bemerkenswert, Nani. Und wenn wir Glück haben, wird genau das der Untergang der „Köngin“ sein.“


Ein gefährliches Funkeln trat in Arkadis Augen und das Lächeln des ehemaligen Soldaten wurde ein wenig breiter, er hielt die Spannung noch ein wenig aufrecht und trat dann verschwörerisch neben die Slicerin, schuf eine vertraute Nähe, die den Eindruck vermittelte, dass man Informationen preisgeben konnte. Und genau das tat Arkdadi als nächstes, es hatte keinen Sinn, jetzt noch die Details der Mission zurückzuhalten, er brauchte Nanis Hilfe und dafür musste sie wissen, was Sache war. Selbstverständlich erwartete er von ihr im Gegenzug eine ähnliche Offenheit, und die Sephi enttäuschte ihn nicht, ausführlich erklärte sie, was sie nach Kafrene geführt hatte. Ihr Boss war also auch wegen dem „Erzengel“ hier, offenbar aus persönlichen Motiven, was durchaus gefährlich sein konnte. Ein Mehrfrontenkrieg wäre jetzt alles andere als hilfreich, nachdenklich strich sich Arkadi übers Kinn. Der Mandalorianer hatte eine schlagkräftige Gruppe um sich versammelt, potentiell nützlich oder gefährlich, mit ihm würde der Agent vorsichtig umgehen müssen. Nüchtern fasste Nani die derzeitige Situation zusammen, offenbar war der Frieden auf der Station durch Machtkämpfe und den „Erzengel“ gefährdet und Trallok hatte sogar einen Unterhändler – Mr. Reth, den Begleiter der Slicerin – entsandt, um wieder für Ordnung zu sorgen. Konnte es sein, dass der „Königin“ langsam die Kontrolle entglitt und sie deshalb so interessiert an Nani war, als Erweiterung ihrer Macht?


„Ich verstehe. Es freut mich, dass unsere Interessen sich auch in dieser Hinsicht überschneiden. Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie mit Ihrem Auftraggeber keine persönliche Loyalität verbindet, sondern lediglich finanzielle Interessen? Falls ja – und für den Fall, dass es um den „Erzengel“ zu Konflikten kommen könnte – dürfte es Sie interessieren, dass ich bereit bin, jede Entlohnung, die er bietet, mindestens zu verdoppeln, zuzüglich zu dem bereits bestehenden Angebot.“


Arkadis Lächeln nahm einen räuberischen Zug an, während er Nani von der Seite betrachtete. Gier war etwas, das jeder Kriminelle verstand, und die Chance, die eigene Haut zu retten, ebenfalls. Der Tonfall des Agenten legte nahe, dass er damit kein Problem hatte, man musste mit Verbrechern in ihrer eigenen „Sprache“ sprechen und nicht versuchen, besser dazustehen als sie. Wenn man mit Wölfen jagen wollte, dann musste man auch mit den Wölfen heulen, sich anpassen und einfügen. Als Nani ihm zulächelte und zur Tür deutete, schwieg der schlanke, kräftige Agent einen Moment, lachte leise und schüttelte dann langsam den Kopf, während er sich zu der Sephi umdrehte, sie kurz musterte und ihr dann mit einem leichten Funkeln in die Augen sah, als er etwas näher kam. Seine Haltung hatte sich verändert, war nun lockerer, entspannter, und seine Stimme nahm einen vertraut-diskreten Ton an.


„Ah ja, mein Team. Ich möchte Ihnen ein weiteres Geheimnis verraten, Nani. Nun, eigentlich zwei. Erstens: Diese Leute dort unten sind absolut entbehrlich und ich würde es durchaus begrüßen, wenn sich die Zahl der schlussendlich noch lebenden Zeugen in überschaubaren Grenzen hält. Kafrene und die Technologie hier sind eine Goldgrube, die jedem, der sie findet, Ansehen und Geld sichern wird. Als einziger Überlebender des NRGD-Teams hätte ich ein Monopol darauf, zusammen mit Ihnen. Und zweitens...“


Der blonde Mann machte eine bedeutungsschwere Pause, um seine Worte sacken zu lassen, blickte in die Augen der Sephi und seine weißen Zähne blitzten auf, als sein Lächeln breiter wurde und seine Stimme ein wenig leiser, intimer.


„...hält es mich also gleich aus mehreren Gründen in Ihrem Schlafzimmer, Nani. Wir könnten zusammen sehr viel erreichen...“


Die Slicerin machte nicht den Eindruck, als wäre sie den Kopf gefallen, sie würde verstehen. Es war nicht das erste Mal, dass Arkadi seinen Charme einsetzte, bei seiner Mission auf Dac hatte er den verbitterten, radikalisierten Ex-Soldaten so überzeugend gespielt, dass ihn eine der dort aktiven Terroristen höchst sympathisch gefunden hätte. Von ihr hätte er ohne Probleme Informationen und weitaus mehr haben können. Da war es wieder, das Aufgehen in der Rolle. Ein fanatischer, regeltreuer Agent, der alles genau nach Vorschrift machte, war wohl kaum Nanis Typ, aber ein paar Andeutungen von Korruption, Ehrgeiz und Skrupellosigkeit waren Dinge, die Verbrecher respektierten und sowohl bei sich als auch bei anderen begrüßten. Man machte lieber mit denen Geschäfte, die einem ähnlich waren, das galt erst recht für die kriminelle Unterwelt.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation – Hangar der Red Fangs – Pumpkin, Duke, Bane, NPCs]

A'kazz hielt die Begrüßung kurz und förmlich als Pumpkin, Duke und Bane das Raumschiff durch die Heckklappe betraten. Kurz um, er übersprang sie einfach. Teilauftrag erfüllt? Jawohl. Pumpkin präsentierte stolz das Schutzgeld. Und er steckte es direkt wieder ein. Tja, es wäre auch zu schön gewesen wenn der Blechmann geteilt hätte. Das hatte man von der Arbeit mit Droiden. Bane nickte knapp anstatt zu salutieren. Er enthielt sich vorerst jedweder mandalorianischen Gesten. Er wollte nicht wieder den Zorn von A'kazz auf sich ziehen. Er würde ihm schon noch beweisen, dass er ein wahrer Mandalorianer war. Er musste einfach.

Nach ein paar Flugminuten landeten sie wieder in der Hangarbucht des Marktes. Das Treiben hatte sich noch verstärkt. Hunderte Aliens wuselten durcheinander und die Atmosphäre war noch drückender für Bane als vorher schon. Mit strammen Schritt stapften sie durch das Getümmel zurück zum Hotel, in dem sie ihr Hauptquartier eingerichtet hatten. Als sie das Hotel betraten fiel sofort etwas auf. Es war niemand da. Der Tresen des Portiers war verlassen und auch sonst vernahm Bane keine Geräusche die angezeigt hätten, dass sich Lebewesen in der näheren Umbebung aufhielten.

A'kazz hatte sich neben der Tür positioniert, Pumpkin dahinter. Ihre Waffen waren gezückt, doch Bane ließ seine Messer in ihren Scheiden stecken. Wenn er nicht wusste was ihn erwartete, verließ er sich lieber auf seine Hände. Bane selbst positionierte sich auf der anderen Seite von A'kazz neben der Tür. Soweit möglich wollte er direkt in den Raum stürmen um sich einen Überblick zu verschaffen.

"Bereit?" fragte der alte Mandalorianer in die Runde. Bane nickte. Sein Körper war angespannt, seine Sinne geschärft. A'kazz ruckte an der Klinke und stieß die Tür zur Kommandozentrale blitzartig auf.

Beim aufschwingen der Tür eröffnete sich den dreien der Anblick in ihre schmucklose Kommandozentrale. Bane sah zuerst den Mann neben der Tür. Für Ral stand er im toten Winkel seines Sichtfeldes, doch Bane sah ihn sofort. Binnen eines Herzschlages änderte sich sein Gesichtsausdruck von entspannt-wartend auf überrascht. Gegen Banes Tempo und Gewicht konnte er nicht viel ausrichten. Banes Ansturm drückte ihn weiter von Eingang weg und während er den vom Aufprall benommenen Kerl einen Arm um den Hals legte und ihn vor seinen eigenen Körper brachte, ließ dieser seine Waffe fallen. Seine Füße befanden sich fast einen halben Meter über dem Boden und seine Arme klammerten sich an Banes Arm, versuchten den eisernen Griff zu lösen, während seine Beine in der Luft umherstrampelten. Bane hätte ihm in dieser Haltung mühelos das Genick brechen können, doch er wartete noch. Sie hatten keine Ahnung wer die Typen hier waren.


[Ring von Kafrene - Kafrene-Raumstation - Stellarian Prime - Konferenzraum] Ral, Pumpkin, Bane und diverse NSCs
 
[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore

Der Blonde Agent verstand es jemanden zu umspielen und einzulullen keine Frage, jeder Satz ob nun nüchtern vorgetragen oder mit präzise gewähltem Unterton versehen, ließ sich mit dem Lockstoff einer Fleischfressenden Pflanze vergleichen die nur darauf warten ihr ahnungsloses Opfer schlussendlich zu verspeisen. Moore war sich mittlerweile relativ sicher das sie zu viel preis gegeben hatte. Nani war eben weit redseliger als es bei Jarael damals der Fall gewesen war, zu sehr aus ihrer Rolle fallen wollte sie jedoch auch nicht. Ihre Glaubwürdigkeit hing davon ab, dass der Agent sie nur als eine Kriminelle und Freiheitsliebende Hackerin wahrnahm und nicht als ein Informationshungriges schwarzes Loch dem es ein unstillbares Vergnügen bereitete alles und jeden ohne auch nur die Andeutung von Gewalt kontrollieren zu können. Sie war Wissen und wuchs jeden Tag, Nani hingegen war nur ein weiteres Mittel um sich neue Möglichkeiten erarbeiten. Dabei war fast schon egal wem sie am Ende loyal gegenüber stand, doch Geheimdienste und Staatsbehörden waren immer so penetrant darauf bedacht alle Aspekte des Lebens ihrer Mitarbeiter irgendwie nachvollziehen zu können, sich dieser Kontrolle zu entziehen war schwierig und würde einen drastischen Wechsel ihres Gefäßes benötigen. Nani war nicht dafür geschaffen worden eine solche Aufgabe auszufüllen! Noch war es jedoch noch nicht an der Zeit diesen Fakt dem Republikaner zu präsentieren, zunächst musste sie hier runter und dann konnte man sich darum kümmern.

Was den Untergang der Königin anging... war sich Moore noch nicht ganz sicher wie man es anstellen konnte die KI in eine Ecke zu treiben ohne ihr weitere Fluchtmöglichkeiten zu bieten. Man musste sie irgendwie isolieren aber bisher war Moore noch kein Szenario in den Sinn gekommen in dem sie dieses Ziel auch nur ansatzweise erreichte. Frustrierend war dafür noch kein Ausdruck, kratzte es doch sowohl an dem Selbstverständnis ihrer Fähigkeiten als auch an ihrem Ego welches ja beinahe ihr einziges Weltbild darstellte. Als Duval dann plötzlich den Bogen zu Geld und persönlicher Loyalität wurde Nani jedoch hellhörig. Eine Barzahlung des Geheimdienst war quasi nicht zurückverfolgbares Geld, sie müsste sich keine Sorgen machen das die Größere Ausgabe sie irgendwie auffallen ließ, da der Strom der Credits nicht nachverfolgbar seien würde. Wahrlich ein interessantes Angebot, dem Mandalorianer schuldete sie prinzipiell nichts, er würde sie am Ende lediglich bezahlen... aber wenn die Credits auch aus anderer Quelle kommen konnten? Einziger Haken an der Sache war, dass sie sich schlecht gegen den Droiden und den schmackhaften Berg wenden konnte, Eid bei der Black Sun...
"Nein keine Loyalität gegenüber meinem Auftraggeber... sagen wir es gäbe eine gänzlich andere Art von Problem.", sie glaubte kaum das Bane den Mandalorianer verraten würde, bei Pumpkin war sich die Weißhaarige nicht sicher, aber die Wahrscheinlichkeit das man sie am Ende für ein etwaiges Ableben verantwortlich machte war hoch. Selbst mit dem Schutz des Geheimdienstes drängte sie sich damit in eine Ecke die sie nicht unbedingt favosierte. Beim lächeln zeigte er die Zähne wie ein Raubtier, ihm war klar das er die ganze Sache abgewogen hatte. Kein sonderlich gutes Gefühl wenn man sich mal auf der anderen Seite des Spiels befand aber ein Fakt mit dem sie leben musste, dieser Mensch war kein normaler Krimineller sondern in etwas ausgebildet, das sie sich erst 68 Jahre ihres Lebens aneignen musste. Ungewollt öffnete Nani dem Menschen die Tür dann auch noch einen Schritt weiter und bot ein klein wenig Spaß an, eine Reaktion die Moore an den Rand der Weißglut brachte! Manchmal wusste diese intelligentere Variante einer Hure einfach nicht wann es vielleicht mal an der Zeit war nicht den Gelüsten und Signalen ihrer, eigentlich dauerhaft aktiven, körperlichen Bedürfnisse zu folgen!

Sie merkte wie sich der Mensch entspannte, die ganze Haltung wurde wie auf Kommando auf Wohlfühlmodus umgeschaltet... Männer... ein Problem das es jetzt irgendwie elegant auszubügeln galt, sie hatten jetz keine Zeit für sowas, egal wie viel Schmacht ihr jetziges Gefäß auch verspürte. Nicht mit dem Menschen und nicht jetzt! Zumindest nicht solange Moore etwas dagegen tun konnte. Egal wie gut er roch oder aussah, alles in ihrem innern schrie, versuchte Nani davor zu bewahren sich angreifbar zu machen, dem Agenten nicht zu trauen, niemandem zu trauen. Natürlich war es immer ein Risiko mit jemandem zu schlafen, in diesem Fall hatten sie aber keinerlei Vorteile, keine gesicherte Umgebung, kein Druckmittel, keine bessere Bewaffnung und vor allem waren sie dem Menschen rhetorisch und psychologisch bei einem längerem Kräftemessen absolut unterlegen. Wie sich ja nun auch deutlich abzeichnete... Es war egal wie sehr sie versuchte sich zur Wehr zu setzen, Nani ging auf die ganze Sache ein, drehte sich mit der Zunge über die Lippen fahrend zu dem Menschen um und legte ihm die Arme um den Hals während er in einem weichen Tonfall anfing zu sprechen. Die Art und Weise wie er sich gab, korrupt und absolut geringschätzig gegenüber jeglichem Leben war unglaublich anziehend für die Kriminelle, doch es war genau das was er sagte, was Moore benötigte um Nani daran zu erinnern das Duval eine Philosophie verfolgte die ihrer eigenen viel zu stark glich um sich jetzt wo er bereits gewonnen hatte auch noch darauf einzulassen. Wenn Nani noch etwas logische Vernunft übrig hatte dann würde sie solange es noch ging den Rückzieher machen und... Moores Hoffnung war dahin als sich die, nun nicht mehr durch den Mundschutz verdeckten, Lippen ihres Körpers auf denen des Agenten wiederfanden, ein sanfter und doch fordernder Kuss... dem jedoch nicht das folgte womit das Genie gerechnet hatte.

Nani löste sich wieder von Duval, lächelte verschmitzt bevor sie sich löste und dem Agenten einen Augenaufschlag schenkte, bevor sie sich erneut die Lippen leckte:
"Gut zu wissen... wir sollten uns zunächst mit dem Problem beschäftigen... für das Vergnügen ist am Ende noch immer Zeit."

Dem verwirrten Verstand des imperialen Herrschers sei Dank!

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Nanis Zimmer] Arkadi, Moore
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Nanis Zimmer | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani)

So mancher außenstehende Beobachter wäre wohl schockiert gewesen von der Leichtigkeit, mit der Arkadi den zynisch-korrupten Agenten mimte, dem es in erster Linie um seinen eigenen Erfolg und Ruhm ging und der bereit war, dafür alles und jeden zu opfern. Aber die moralisch aufgeladene Empörung über diese Wandlungsfähigkeit verkannte den wahren Zweck dieser Darbietung, sah nicht den Sinn dahinter. Was der blonde Mann gerade tat, war nichts geringeres als das Schieden eines wertvollen Pakts, einer Allianz, von der besonders die Sektion Null enorm profitieren würde. Kollateralschäden beim NRGD waren akzeptabel. Lebewesen, Credits, Ansehen, all das waren Ressourcen, die man wenn nötig opfern musste, um das große Ganze nicht nur zu bewahren, sondern auch zu stärken. Seine Tätigkeit beim Geheimdienst hatte Arkadi gelehrt, dass nichts wahr war und alles erlaubt. Es gab keine universellen Regeln, Kontext war König. Der schlanke ehemalige Soldat hatte keine Skrupel, sich die Hände schmutzig zu machen, weil er wusste, dass es notwendig war. Wen nicht er, wer dann? Wer außer ihm und den Gleichgesinnten in der Sektion Null hatte den Willen und den Disziplin, das Böse tun, um das Gute zu schaffen? Arkadi bezog einen grimmigen Stolz aus seiner Bereitschaft, das zu tun, was andere nie wagen würde, und auch wenn er wusste, dass er als Agent nie öffentliche Anerkennung für seine Arbeit erhalten würde, war er doch der Ansicht, dass er Respekt verdient hatte. Während die Galaxis in Chaos und Anarchie versank und die Verantwortlichen die Köpfe in den Sand steckten, zögerte er nicht, er handelte. Wenn es notwendig war, jemanden zu liquidieren, dann wurde er liquidiert. Wenn es notwendig war, in der kriminellen Unterwelt mitzumischen, um Einnahmen für das „schwarze Budget“ der Sektion Null zu generieren, dann wurde er eben zum Verbrecher. Täuschung, Bestechung, Verrat, Erpressung, Folter und Mord, in der Wahl seiner Mittel war Arkadi nicht zimperlich und er achtete diejenigen, die genauso dachten und handelten, mochten sie auch auf anderen Seiten stehen. Für den Agenten waren Talent und Skrupellosigkeit entscheidend, jeder konnte für die Sache, der er sich verschrieben hatte, nützlich sein, und wenn sie dies auch nur für Credits taten. Einer der Gründe, warum er den Plan, den „Erzengel“ und sein Team zu retten, vollauf befürwortete. Diese Gruppe von Spezialisten wäre ein exzellentes Werkzeug für besonders heikle und gefährliche Operationen, die man nicht zum Geheimdienst zurückverfolgen konnte, ihr Wert war außerordentlich und ihr Weiterleben den Aufwand wert.

Eine Einschätzung, die auch für Nani galt, wie Arkadi nüchtern, aber auch ein wenig amüsiert angesichts seines ruppigen Umgangs mit der Sephi feststellte. Er hatte die Slicerin sorgfältig beobachtet, ihr Verhalten und ihre Talente studiert und war zu dem Schluss gekommen, dass er es mit einer überaus bemerkenswerten Frau zu tun hatte. Ihr Umgang mit der Bedrohung durch Arianna Trallok war, abgesehen von der nachvollziehbaren Angst, souverän, und mehrfach hatte die Weißhaarige bewiesen, dass sie auch unter Stress ihre Arbeit erledigen konnte. Das Einrichten einer sicheren Verbindung zu ihrem Boss und das Verbergen vor den omnipräsenten Augen der „Königin“ von Kafrene waren Leistungen, die er neidlos anerkannte und bei denen wohl selbst erfahrene Experten des NRGD an ihre Grenzen gestoßen wären. Die Sektion Null hatte immer ein offenes Auge für Talente und die Dienste von Außenstehenden waren begehrt, konnte man sie doch schnell und unkompliziert einsetzen und Bürokratie und Vorschriften elegant umgehen. Ja, die attraktive Nichtmenschin war überaus interessant und könnte sich hervorragend in dieses System einfügen, aber noch wollte Arkadi kein abschließendes Urteil fällen. Sollte Nani tatsächlich einen Weg finden, Arianna Trallok zu eliminieren, ohne dass er auf REDLINE zurückgreifen musste, würde ihre Begabung vollends außer Frage stehen. Aber das war eine enorme Herausforderung und zudem war Talent nicht alles. Freischaffende brauchten auch die richtige Einstellung, den richtigen Geist, wenn sie für den Geheimdienst tätig sein wollten. Und ob die Sephi diese Haltung besaß, wollte der blonde Mann herausfinden, darauf zielten seine Fragen und Angebote ab. Die verlockende Offerte, sie für einen Loyalitätswechsel weg von ihrem mandalorianischen Boss großzügig zu entlohnen, war ein Testballon, ihre Reaktion würde dem Agenten viel verraten.

Und tatsächlich, die Slicerin enttäuschte nicht, Arkadi bemerkte deutlich, dass sie bei der Möglichkeit, auf einen Schlag mehr als doppelte zu verdienen, aufhorchte. Ein schmales, kaum zu erkennendes Lächeln zupfte an den Mundwinkeln des Agenten, als er seine Gegenüber in aller Ruhe darüber nachdenken ließ, welche Chance sich ihr da bot. Gier war ein exzellentes Mittel, um jemanden zu motivieren. Wie lautete noch gleich das Sprichwort? „Zahle genug und jemand wird bereitwillig barfuß über Mustafar wandern.“ Eine Maxime, mit der der Geheimdienstoffizier etwas anfangen konnte. Lebewesen hatten die verschiedensten Motive für ihr Handeln, aber unter Kriminellen war das Verlangen nach Credits in den allermeisten Fällen der entscheidende Antrieb. Das Interesse war also da, aber Nani war klüger als die meisten Verbrecher, das bewies sie erneut, als sie nicht sofort auf dieses Angebot ansprang, sondern sorgfältig abzuwägen schien. Arkadi konnte förmlich sehen, wie die Sephi in ihrem Kopf Chancen und Risiken durchging. Sie war eine rationale Akteurin, nicht beherrscht von sentimentalen Bindungen, sondern von nüchternen Fakten, etwas, das er respektieren konnte. Auch wenn er selbst der Sektion Null treu ergeben war, ein Teil von ihm achtete Lebewesen, die genügend Intelligenz besaßen, nicht einfach blind Vorgaben zu folgen, sondern selbst zu denken und zu handeln. Ein Agent musste flexibel sein, anpassungsfähig, starre Formen waren für diesen Beruf nicht zu gebrauchen. Was also wusste er über Nani? Sie war intelligent, sie war begabt, sie wollte lebend von dieser Station herunter. Die Aussicht auf Credits war für die Weißhaarige verlockend, aber nicht so sehr, dass sie alles über den Haufen war. Fehlte noch ein weiteres Puzzlestück, und das lieferte sie ihm mit ihrer Antwort auf seine Frage, ob sie mit ihrem Arbeitgeber mehr verband als bloß die Erwartung der Entlohnung. Ein klares Nein, Nani war Teil des Teams, weil sie dafür bezahlt wurde, nicht mehr und nicht weniger. Aber da war noch etwas, das sie trotzdem davon abhielt, einfach die Seiten zu wechseln. Keine moralischen Skrupel oder emotionalen Bindungen, nein. Arkadi kniff kaum merklich die Augen zusammen und studierte das glatte Gesicht der Nichtmenschin, suchte nach Hinweisen. Eine gänzlich andere Art von Problem, das war ein Satz, in den man viel hineininterpretieren konnte. Einen Moment hielt Arkadi inne, dann nickte er knapp, seine ruhige, kühle Stimme hatte einen beruhigen Klang, der signalisierte, dass der Agent ihr diese Antwort nicht übel nahm, sondern sie lediglich professionell und sachlich registrierte.


„Ich verstehe. Sie fürchten die Konsequenzen, falls Ihr...Seitenwechsel publik werden sollte. Ihr Auftraggeber ist ein Mandalorianer, und dieses Volk hat sehr spezielle Ansichten, was Loyalität angeht. Ich nehme an, es sind Sichtweisen, die zumindest ein Teil seiner Untergebenen teilt. Nun, betrachten Sie mein Angebot als Option, Nani. Sollte das Risiko für Sie doch akzeptabel und Sie der Überzeugung sein, dass Ihre Arbeit nicht darunter leidet, kommen Sie darauf zurück, ansonsten werden wir...Alternativen erörtern. Flexibilität sollte uns beiden nicht fremd sein, und Sie sind für mich mittlerweile zu wertvoll, als dass ich wegen Geiz oder mangelndem Entgegenkommen verprellen möchte. Solange Sie und ich es lebendig von dieser Station schaffen und unser Ziel erfüllen, ist der Rest bloß...Details.“


Ein dünnes, kollegiales Lächeln rundete seine Worte ab, Arkadi signalisierte, dass er ihre Situation verstand und ihre Bedenken nachvollziehen konnte, und hielt seine Offerte im Spiel, ohne Druck aufzubauen, und im selben Atemzug schmeichelte er und nahm Sorgen, dass er die Sephi vielleicht als so entbehrlich betrachtete wie die anderen. Tatsächlich enthielten seine Worte in dieser Hinsicht genügend Wahrheit, es wäre ein großer Erfolg, sie und den „Erzengel“ seinen Vorgesetzten präsentieren zu können, sie leichtfertig opfern und damit diese Gelegenheit aufgeben würde Arkadi gewiss nicht. Nani hatte ihm weitere faszinierende Einblicke in ihre Persönlichkeit gewährt, die Slicerin schätzte es nicht, herumkommandiert und bevormundet zu werden. Nein, die weißhaarige Frau schätzte ihre Unabhängigkeit und zog es vor, selbst die Spielregeln zu bestimmen, das war deutlich geworden. Auch das ein Charakterzug, der sie für eine Tätigkeit als Freischaffende prädestinierte, ihr Wert in den Augen des Agenten wuchs noch einmal. Er bezweifelte, dass man Nani leicht in traditionelle hierarchische Strukturen integrieren konnte, aber glücklicherweise hatte er das auch gar nicht vor. Die Sektion Null wusste, wann sie ihren angeheuerten Helfern möglichst viel Freiraum gewähren musste, und die Risiken waren akzeptabel, denn sollte die Slicerin Schaden anrichten oder unlautere Ziele verfolgen – und Arkadi war sich recht sicher, dass sie das tat – würde dies nur den NRGD treffen und nicht die weitaus delikateren Operationen der Sektion Null, die isoliert und abgeschirmt stattfanden. Sollte sich die junge Frau ruhig austoben und für Chaos und Wirbel sorgen, schlussendlich würde jemand dieses Chaos beseitigen müssen, und da kamen seine wahren Vorgesetzten ins Spiel. Und sollte Nani wider Erwarten gänzlich geräuschlos und ohne Probleme ihre Arbeit erledigen, war auch dieser Ausgang akzeptabel. Eine Lektion kam Arkadi in den Sinn: „Ein guter Stratege wählt nicht einen Weg, der zum Erfolg führt. Er wählt alle Wege, die zum Erfolg führen.“ So oder so, die Nichtmenschin würde ihren Zweck erfüllen und davon auch noch selbst profitieren, ein für fast alle Beteiligten vorteilhafter Deal.

Es war ein Deal, der ganz offenkundig Nanis Appetit in mehr als nur einer Art und Weise geweckt hatte, die latente Spannung zwischen ihr und Arkadi wurde zu einem Knistern, als die hübsche Sephi einige vielsagende Worte aussprach, die wohl kaum zufällig gewählt worden waren. Der schlanke blonde Agent reagierte mit einem Lächeln, bei dem seine weißen Zähne aufblitzten, seine kalten blauen Augen funkelten amüsiert und keineswegs abgeneigt, als er seine Gegenüber deutlich, aber nicht aufdringlich musterte und den Blick ihrer Augen suchte, als er bewusst langsam den Abstand zwischen ihnen verringerte, die Haltung des Menschen lockerte sich, wurde entspannt, aufgeschlossen. Die junge Slicerin war tatsächlich bemerkenswert attraktiv und ihre selbstsüchtig-arrogante und zugleich kühl kalkulierende Persönlichkeit hatte ihren eigenen Reiz. Arkadi hatte nicht vor, sich um den Finger wickeln zu lassen, dafür war seine Selbstkontrolle zu groß, aber eine gewisse Anziehung wollte er nicht leugnen und umso besser passte diese zu seiner Rolle als nicht gänzlich regeltreuer Agent. Eine Bereitschaft, sich auf erotische Abenteuer einzulassen, ließ sich hervorragend mit dem Eindruck verbinden, den Arkadi vermitteln wollte, und wie er in seiner Ausbildung gelernt hatte, enthielt jede wirklich gute Lüge möglichst viel Wahrheit. Interesse an der Sephi musste er also keineswegs vortäuschen, bereitwillig ließ er sich auf das Spiel ein und wölbte mit geradezu provozierendem Selbstbewusstsein leicht eine Augenbraue, als Nani innehielt, sich über die Lippen fuhr und sich zu ihm umdrehte. Arkadi neigte den Kopf und sein Lächeln nahm einen verschlagenen Zug an, neckend und herausfordernd, als er den Blick der jungen Frau suchte, die ihm ohne zu zögern die Arme um den Hals legte. Nani war ihm so nah, dass er ihren Atem auf seiner Haut spüren konnte, und der schlanke Agent reagierte, indem er ganz selbstverständlich seine kräftigen Hände an ihre Hüften legte und ebenso sanft wie bestimmt darüber strich, erneut blitzten seine Zähne in einem raubtierhaften Lächeln auf, als er sprach, tat er dies leise, in einem intimen Tonfall, der tausend Versprechungen und Verheißungen transportierte.


„Eine Chance, mit jemandem wie Ihnen so eng zusammenarbeiten, ergibt sich nicht oft. Ich wäre ein Narr, wenn ich Sie nicht nutzen würde...und ich glaube, auch in dieser Hinsicht denken wir in den selben Bahnen, Nani. Die Galaxis ist nicht für diejenigen gemacht, die Gelegenheiten nicht beim...Schopf packen.“


Ganz auf Stichwort drückte der Agent ein wenig fester zu, er wusste recht gut, wann er grob und wann er sanft zu sein hatte, bevor er über den Rücken der Slicerin streichelte, mit den Fingerspitzen ihre Wirbelsäule entlang fuhr und es genoss, wie ihr Atem kurz stockte und dann schneller wurde. Das Lächeln des blonden Mannes wurde ein wenig schmaler, seine Augen funkelten interessiert, aber nicht von primitiver Gier erfüllt, sein Blick hatte etwas hypnotisches, als er Nani ansah und sich diese langsam nach vorne lehnte, um ihn zu küssen. Als ihre Lippen ebenso sanft wie hungernd nach mehr seine berührten, zog sich der Agent lockend ein kleines Stück zurück und ihm stockte der Atem, bevor er den Kuss erwiderte und sanft auf die Unterlippe der Sephi biss. Der Funke war übergesprungen, daran gab es keinen Zweifel, aber für den Moment würde es dabei bleiben, denn Nani löste sich vorsichtig wieder von ihm und Arkadi ließ sie langsam wieder los, als sie ihm zuzwinkerte und sich über die Lippen fuhr, bevor sie darauf hinwies, dass sie noch einige Probleme zu lösen hatten, bevor sie an diese Art von Ablenkungen denken konnten. Arkadi hielt einen Moment, dann schmunzelte er und schenkte Nani ein leises Lachen, als sie ihre Arme von ihm löste, nutzte er die Gelegenheit, um kurz nach ihrer Hand zu greifen und über deren Rücken zu streichen, während er die Weißhaarige ansah. Seine Stimme war glatt, amüsiert.


„Sehr diszipliniert. Löblich. Sie wissen, wie Sie mit Ihren Karten spielen müssen, das bewundere ich...Nun denn. Ich freue mich auf unsere weitere Kooperation, Nani. Ganz außerordentlich.“


Ein Lächeln, ein knappes Nicken, dann straffte der Agent seine Haltung, strahlte wieder kühle Professionalität und Distanz aus, während er höflich zur Tür wies und dann Nani folgte. Es wurde Zeit, an die Arbeit zu gehen. Seite an Seite mit der Slicerin schritt Arkadi durch die Gänge, die Arme hinter dem Rücken verschränkt und einen nachdenklichen Ausdruck auf dem Gesicht. Es standen ihm nun mehr Ressourcen zur Verfügung als zuvor, und damit hatte er eine reelle Chance, Arianna Trallok zu eliminieren und auch seine anderen Ziele zu erreichen. Nani war äußerst begabt und wusste, mit was für einer Bedrohung sie es zu tun hatten, und schon bald würde ihr Boss mit Verstärkung eintreffen. Und auch das Team des Agenten war noch im Spiel und konnte wenn nötig eingesetzt werden, um Zeit zu verschaffen. Sollte es gelingen, mit dem „Erzengel“ in Kontakt zu treten und diesen davon zu überzeugen, mit ihm zusammenzuarbeiten, würde er über eine formidable Streitmacht verfügen. Die kühlen blauen Augen des blonden Mannes funkelten, der Glanz eines Menschen mit einer Mission und neuer Zuversicht.


„Was können Sie mir über Ihren Boss sagen, Nani? Glauben Sie, dass er bereit ist, sich mit uns zu verbünden? Ich plane, sämtlichen verfügbaren Kräfte auf dieser Station zu bündeln, damit Sie genügend Freiraum haben, das Problem Trallok zu lösen. Sie sind die Speerspitze – wie Sie vorhin sagten, werden konventionelle Mittel wohl kaum genügen.“


Ein Piepen erklang, als der gerufene Aufzug auf ihrem Stockwerk eintraf und seine Türen öffneten, Arkadi und Nani traten ein und der Agent nutzte die Gelegenheit, um sich einige Notizen auf seinem Datapad zu machen, nachdenklich runzelte er die Stirn, verstaute den Datenträger dann und überprüfte kurz seine Blasterpistole. Ein weiteres Piepen, als sie bei ihrem Ziel eintrafen, der Agent und die Slicerin kehrten zum Rest des Teams zurück und rasch richteten sich alle Augen auf sie.


„Bericht.“


Verlangte Arkadi sachlich, als er sich an die Spitze eines großen Tisch stellte, auf dem das zur Verfügung stehende Material zusammengetragen worden war. Einer der Soldaten ergriff das Wort, offenbar motiviert, dem Agenten keinen Vorwand zu geben, dem Team mangelnde Disziplin vorzuwerfen.


„Waffen und Energiemagazine wurden gesammelt und überprüft. Wir haben drei Blasterkarabiner und vier Blasterpistolen zur Verfügung. Energiemagazine für mindestens zwei, möglicherweise drei weitere Feuergefechte, auch wenn ich dafür keine Garantie aussprechen möchte. Komlinks wurden zerstört, um die Möglichkeit des Mithörens zu verhindern. Die Wachen am Eingang melden keine besonderen Vorkommnisse, Sir.“

Zufrieden nickte der Agent und deutete kurz auf Nani, seine ernste, ruhige Stimme ließ keinen Zweifel an der Bedeutung seiner Worte.


„Gut. Der Schutz unserer Slicerin hat höchste Priorität, ich will, dass jeder sein Bestes gibt, um ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wir werden in Kürze Verstärkung und Nachschub erhalten, also bleiben sie wachsam und bereit. Diese Mission hat gerade erst begonnen, und wir werden nicht scheitern.“


Nun, genauer gesagt, er und Nani würden nicht scheitern, jedenfalls verriet das ein kurzer, verschwörerischer Seitenblick am Ende der Ansprache. Prioritäten setzen, das war der Schlüssel.


[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth
 
Ring von Kafrene - Raumstation - Hangar der Red Fangs - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral

Zähneknirschend hob der Kopfgeldjäger seinen Hut vom Boden, der ihm bei der Explosion vorhin vom Kopf gefegt wurde. Was auch immer nicht mit diesem verdammten Droiden stimmte, der mit seiner Lackierung wie ein verranzter Cafautomat in irgendeinem Scheißlochviertel auf Nar Shadda aussah, er spielte mit dem Feuer. Nicht nur weil er einen verfluchten Tank in die Luft gejagt hatte, womit er Duke und den Koloss beinahe umgebracht hatte, nein, er hatte ohne Absprache und Signal das Feuer eröffnet und ihre Mission gefährdet. Seine noch immer aus der Mündung rauchenden Blaster ließ Duke vorerst unter seinem Mantel verschwinden und rückte dann beinahe schon penibel seinen Hut zurecht. Verdammter Blechkasten. Er schloss sich seinem zweifelhaften Kampfgefährten an und beseitigte all das, was von den Fangs nach dem Auftritt des Mandalorianers noch übrig war. Sein Gesicht verzog sich zu einer fiesen Fratze, während er einen leblosen Körper nach dem anderen begutachtete und seine Gnadenschüsse all jenen in Bauch, Brust und Schädel jagte, bei denen er auch nur den Hauch eines letzten Atemzugs vermutete. Einen Moment lang sah er im Hangar herum und sog das Chaos in sich auf, das sie hier hinterlassen würden. Feuer, Schrott, Blut, Leichen; ein wahres Kunstwerk eigentlich. Als sich die Rampe zum Schiff öffnete, dessen Feuerkraft einen maßgeblichen Teil zur Verwüstung beigetragen hatte, schritten die drei Verbrecher hinauf und wurden von ihrem Auftraggeber nach dem Schutzgeld gefragt, das der Droide bei sich führte und sich in die eigenen Taschen steckte. Als sich das Schiff wieder in Bewegung in Richtung ihres ursprünglichen Quartiers setzte, stellte der Mandalorianer klar, dass es oberste Priorität war, das Ziel lebendig zu fangen und keinesfalls zu töten. Ansonsten sei die Mission wertlos und eine Bezahlung aussichtslos. Duke rollte Augen und seufzte leise. Eine Jagd die nicht mit dem Tod des Opfers endete, konnte er kaum ernst nehmen. Aber wenn ihr Boss meinte, dass dies die einzige Option darstellte, dann würde er es so hinnehmen müssen - noch schlimmer als ein entarteter Auftrag war nämlich nur ein gescheiterter solcher. Duke wusste, was es bedeutete, hohe Tiere zu enttäuschen und würde Fehler aus der Vergangenheit sicher nicht wiederholen.

"Verdammte Hurensöhne."

Murmelte er, während er einen Blick nach draußen und auf die gewaltige Station warf. All das war nichts für ihn. Was er vorzog, war die Wildnis und der erbarmungslose Kampf Räuber gegen Beute, Mensch gegen Tier, Mensch gegen Mensch. Weder der Ort ihres Auftrags noch dieser selbst sagten Duke sonderlich zu, der gemeinsam mit seinen Partnern allerdings bereits jetzt eine gewaltige Verwüstung verursacht hatte. Auf dieser Station fühlte er sich eingesperrt, beinahe wie in einem Käfig - genauso wie auf dem Rad - und mit diesem Auftrag verhielt es sich ganz ähnlich. Eines Tages würde er entweder heimkehren oder ganz andere Weiten erobern. All das, was sich nun abspielte, war nichts als ein nerviger aber unvermeidbarer Zwischenschritt.
Nur wenige Minuten später bahnten sie sich wieder ihren Weg durch das Gedränge auf dem Markt hin zum Hotel. In diesem angekommen spürten offenbar alle Beteiligten, dass etwas in der Luft lag. Der Mandalorianer gab ein Zeichen und Charles zog seine Blaster, während er seinem Boss still und wachsam folgte. Seine wild blinzelnden Augen musterten jeden einzigen Winkel des Eingangsbereichs und der Bar, beides gleichermaßen verlassen. Vor der Tür zu ihrem Besprechungsraum erkundigte sich der Mando, ob sie bereit seien und der junge Kopfgeldjäger nickte grinsend. Ihr Feind war womöglich bis ins Innere ihrer Zentrale eingedrungen und lauerte ihnen auf. Duke nahm seinen Feinden so etwas mehr als übel, freute sich aber umso mehr um eine noch gewaltsamere Konfrontation. Wenn er sich jetzt nicht bereit fühlte, hatte er das noch nie getan. Und als sein Boss die Tür auftrat und der gewaltige Nichtmensch voran stürmte, fühlte Duke wieder dieses verfluchte Adrenalin, nach welchem er so sehr dürstete. Mit der Ästhetik eines Virtuosen in seinem Fach gab er zwei, drei Schüsse aus seinen beiden Blastern ab und nutzte den Moment, in dem ihre Feinde Deckung suchten, um seinerseits ins Innere des Raumes zu treten und hinter einem Vorsprung Deckung zu suchen. Ihm fehlte dabei jede Hektik und jede Angst. Das war eine Situation, die geradezu auf ihn zugeschnitten war. Aus der Deckung heraus gab er weitere Schüsse auf die sich bewegenden Ziele ab, um den anderen damit den nötigen Raum zu verschaffen, um nachzurücken.

Ring von Kafrene - Raumstation - Stellarian Prime - Charlie Duke, Bane, Pumpkin, Ral, noch unidentifizierte Gegner
 
[Ring von Kafrene | Raumstation | Stellarian Prime | Besprechungsraum | Lieutenant Commander Arkadi Duval, Moore (alias Nani), NRGD-Team, Tyris Reth

Ein guter Agent musste Realist sein, das war eine der wichtigsten Lektionen, die Arkadi während seiner Ausbildung gelernt hatte. Sich Illusionen und falschen Hoffnungen hinzugeben war der sichere Pfad zum Scheitern und Versagen, und der blonde Mensch war fest entschlossen, seine Mission auf dem Ring von Kafrene nicht als Fiasko enden zu lassen. Es stand schlicht und ergreifend zu viel auf dem Spiel, ein Fehlschlag war keine Option. Die Sektion Null war stolz darauf, jeden scheinbar noch so unmöglichen Auftrag zu bewältigen und niemals aufzugeben, das war ihr Recht und ihre Pflicht als Speerspitze der Neuen Republik. Höchste Ansprüche an sich selbst und der eiserne Wille, das zu tun, was notwendig war, diese Qualitäten zeichneten ein Mitglied der verschworenen Gemeinschaft aus, und Arkadi würde wieder einmal beweisen, dass er es verdient hatte, in ihre Reihen aufgenommen worden zu sein. Die Konfrontation mit Arianna Trallok würde seine Prüfung sein, sein ganz persönlicher Test, und wenn der ehemalige Soldat ehrlich war, ließ auch sein eigener Stolz nichts geringeres als einen vollständigen Erfolg als akzeptables Ergebnis dieses Kampfes zu. Die „Königin“ würde es noch bitter bereuen, die Aufmerksamkeit der Sektion Null auf sich gezogen zu haben, das schwor er sich. Ein kurzer Blick zur Seite sorgte dafür, dass die kühlen blauen Augen des schlanken Mannes funkelten, mit der Slicerin Nani hatte er ein Ass im Ärmel. Die Sephi war intelligent, skrupellos und was wohl am wichtigsten war, sie hatte eine Ahnung davon, wie ihre Gegnerin funktionierte und wo ihre Schwachstellen lagen. Mit ihrer Hilfe und den Ressourcen, die ihm in Form seines Teams noch zur Verfügung standen, war es möglich, Trallok zu eliminieren und auch seine anderen Aufträge zu erledigen, davon war Arkadi überzeugt. Sollte das Treffen mit dem Auftraggeber der Weißhaarigen erfolgreich verlaufen, war es möglich, dass er noch weitere Verbündete gewinnen würde. In der derzeitigen Situation war ihm jede Hilfe willkommen, umso mehr, wenn diese schlussendlich entbehrlich war. Niemand würde ein paar Söldner und Kriminelle vermissen, und bei diesem Gedanken zupfte ein schmales Lächeln an den Lippen des Geheimdienstoffiziers. Keine Zeugen, keine Probleme, auch das eine Lektion, die sich eingebrannt hatte.

Die Rückkehr in den Konferenzraum und der Bericht der Arkadi unterstellten Soldaten sorgten dafür, dass seine Stimmung noch ein wenig aufhellte. Zwar konnte der Kampf gegen Arianna Trallok nicht mit Blastern und Thermaldetonatoren gewonnen werden, aber zur Verteidigung gegen ihre Handlanger waren sie ohne Zweifel wertvoll. Arkadi hatte es überaus ernst gemeint, als er sein Team auf den Schutz Nanis um jeden Preis eingeschworen hatte. Seine Leute mochten in der Lage sein, die Handlanger der „Königin“ aufzuhalten, aber ihr wirklich schaden, das war lediglich der Sephi möglich. Sie war wertvoller als jeder andere in diesem Raum, ihre Unversehrtheit der Schlüssel zum Sieg. Unauffällig warf Arkadi der Weißhaarigen einen kurzen, prüfenden Blick zu, sie machte nicht den Eindruck, dass sie in Panik verfallen war oder Gefahr lief, davonzurennen. Das anregende Gespräch in ihrem Quartier und die Ansprache des Agenten hatten wohl die Zweifel daran, dass er es mit seinen Worten ernst meinte, zerstreut. Man musste Gelegenheiten beim Schopf packen, und die Gewinnung einer so talentierten Slicerin für die Sektion Null war eine einmalige Chance. Sollte es irgendwie möglich sein, würde Arkadi sie unversehrt von der Station schaffen, und dafür war er bereit, das ein oder andere entbehrliche Mitglied seines Teams und der Söldner, die wohl in Kürze eintreffen würden, zu opfern. Der Agent straffte seine Haltung, seine ruhige, kühle Stimme vermittelte den Eindruck eines Mannes, der die Situation im Griff hatte, als er sich an die Weißhaarige wandte.


Nani, wann rechnen Sie mit dem Eintreffen Ihres...“


Weiter kam er nicht, denn als hätte eine höhere Macht Gefallen daran, ihn zu unterbrechen, veränderte sich die Lage dramatisch. Völlig ohne Vorwarnung wurde die Tür zum Konferenzraum mit einem gewaltigen Knall eingetreten und flog durch die Luft, bevor sie scheppernd und funkensprühend direkt vor dem Tisch in der Mitte des Raumes landete. Arkadi wirbelte herum und zog in der Drehung seine Blasterpistole, als schemenhafte Gestalten rasend schnell durch den Eingang stürmten, aus den Augenwinkeln bekam der Agent mit, wie die Wache dort von einem Hünen (Bane) mühelos in den Würgegriff genommen wurde. Blasterschüsse prasselte in den Raum, als ein weiterer Angreifer (Charlie) das Feuer aus zwei Waffen eröffnet. Antrainierten Reflexen folgend stoben die Republikaner auseinander und eilten in Deckung, und auch bei Arkadi übernahmen Instinkt und Training die Kontrolle.


„Runter!“


Brüllte er und gab zwei ungezielte Schüsse Richtung Eingang ab, um die Angreifer kurz aufzuhalten. Nani! Die Slicerin durfte auf keinen Fall in Gefahr geraten, und ohne zu zögern warf sich der Agent mit seinem Gewicht auf sie und drückte sie zu Boden, mit einem Poltern landete die Sephi mit dem Rücken auf dem Bereich hinter dem Tisch und in einem für Außenstehende vermutlich sehr unterhaltsamen Moment fand sich Arkadi auf ihr wieder. Angesichts der Bedrohung registrierte der Agent diese kompromittierende Position nicht und hielt die Slicerin unten, während er in die Hocke ging und über den Rand des Tisches feuerte.


Unten bleiben!“


Schärfte er der Weißhaarigen über den Lärm ein, er konnte es sich nicht leisten, sie durch einen verirrten Blasterschuss zu verlieren. Arkadis Gedanken rasten, während er versuchte, die Situation zu erfassen. Waren die Angreifer Handlanger von Trallok, hatte man das Team trotz aller Sicherheitsmaßnahmen gefunden? Der Agent kämpfte seinen Zorn nieder, er brauchte jetzt einen kühlen Kopf und musste schnell und entschlossen handeln. Rasch riskierte der blonde Mann einen Blick um die Ecke und schoss dabei, bevor er sich wieder zurückzog. Die Situation war festgefahren, sowohl sein Team als auch die Unbekannten hatten Deckung gesucht und deckten einander nun mit Sperrfeuer ein. Bis jetzt keine Verluste, soweit Arkadi das erkennen konnte, mit professioneller Ruhe lud er nach und feuerte dann auf den Vorsprung, hinter dem einer der Angreifer (Charlie) Schutz gesucht hatte. Funkensprühend prallten seine Schüsse gegen den Stein und zwangen den Fremden, sich dahinter zu verschanzen. Den Angreifern war es gelungen, in den Konferenzraum einzudringen, aber jetzt saßen sie genauso fest wie das republikanische Team, jeder weitere Vorstoß würde sie in ein tödliches Sperrfeuer führen. Wie zur Bestätigung seiner Worte prasselte Beschuss auf den Tisch ein und Arkadi rückte zur Seite und blickte zu Nani, die Sephi hatte wagemutig einen Blick riskiert und rasch zog der Agent sie zurück in den sicheren Bereich.


„Sind das Tralloks Leute? Wir...hey, bleiben Sie in Deckung!“


Die Weißhaarige schient etwas gesehen zu haben, das ihre Neugier geweckt hatte, und sie wagte erneut einen Blick, bevor sie über den Lärm etwas schrie, das Arkadi zunächst nicht verstand. Rüstung...Mando...Ral...ihr Boss? Der ehemalige Soldat traute seinen Ohren kaum und Nani musste ihm die Worte noch einmal zubrüllen, bevor sie endlich Sinn ergaben. Einen Moment hielt Arkadi inne, wägte die Risiken ab, dann nickte er knapp und gab so gut er angesichts des Krachs konnte Befehle.


„Feuer einstellen, Feuer einstellen! Das ist unsere Verstärkung!“


Angesichts der nervlichen Belastung in einem Feuergefecht dauerte es einige Momente, bis der Beschuss nachließ und schließlich verstummte, die Republikaner verharrten mit schussbereiten Waffen in Deckung, jederzeit bereit, das Feuer wieder zu eröffnen. Die angespannte Stille, die nun folgte, war beinah einschüchternder als der Lärm zuvor, und langsam rückte Arkadi zur Seite des Tisches und hob die Stimme.


„Ich bin Lieutenant Commander Arkadi Duval vom NRGD. Ihre Slicerin Nani ist bei mir und sagt mir, dass Sie Ihr Boss sind, Ral. Wenn Sie einverstanden sind, werde ich jetzt mit erhobenen Händen aus der Deckung kommen, damit wir miteinander reden können.“


Der Agent wartete einen Moment ab und verstaute dann seine Blasterpistole, bevor der Sephi neben ihm ein grimmiges Lächeln zuwarf. Er nahm gerade ein gewaltiges Risiko in Kauf und konnte nur hoffen, dass sich Nani nicht geirrt hatte.


„Ihr Boss ist definitiv ein Mandalorianer, wie er im Buche steht.“


Merkte Arkadi trocken an und hielt dann seine Hände aus der Deckung, während er langsam aufstand. Sollte er Pech haben, würde das das Ende seiner Mission sein, aber kein Krieg konnte ohne Risiken gewonnen werden. Er hatte keine andere Wahl, als es zu versuchen. Die Handflächen gut sichtbar und betont langsam und vorsichtig erhob sich Arkadi, seine Stimme war beherrscht und glatt, frei von Angst und ganz die eines Profis, der zu einem anderen Profi sprach.


„Willkommen am Treffpunkt, Ral. Nani hat angekündigt, dass Sie bald eintreffen würden, allerdings nicht auf diese Art. Bitte sagen Sie Ihrem Riesen, dass er mein Teammitglied loslassen soll, ich würde es vorziehen, wenn wir unsere Zusammenarbeit ohne Blut an den Händen beginnen könnten.“


Nun hatte der Agent die Gelegenheit, seine „Verbündeten“ in der Deckung etwas genauer ins Auge zu nehmen. Sofort fiel ihm natürlich der hünenhafte Kerestianer (Bane) auf, der Rest der Truppe war nicht weniger exotisch. Ein orangefarbener Kampfdroide (Pumpkin) und ein humanoider Mann mit einem markanten Hut (Charlie) bildeten die Entourage ihres in eine mandalorianische Rüstung gehüllten Anführers. Erfahrene und fähige Killer, daran hatte Arkadi keine Zweifel, und damit genau die richtigen Leute für den bevorstehenden Kampf. Ruhig fixierte der Agent den Anführer der Gruppe und nickte knapp.


„Wir sprachen über den sicheren Kanal, den Nani ermöglicht hat, miteinander. Sie erinnern sich? REDLINE. Im Interesse der Galaxis – und unserem eigenen – würde ich dieses Gespräch gerne fortsetzen. Arianna Trallok ist eine Bedrohung für uns alle und nur zusammen können wir sie besiegen, das erledigen, weshalb wir hierhergekommen sind, und lebend von dieser Station entkommen. Fangen wir damit an, dass unsere Leute die Waffen senken, einverstanden?“


Jetzt würde sich zeigen, wie ernst es dem Mandalorianer war. Arkadi schätzte ihn als klug genug ein zu wissen, dass eine Fortsetzung des Feuergefechts nichts bringen würde, und wenn Ral die Meinung von Nani als Expertin einigermaßen zu schätzen wusste, dann würde ihm klar sein, dass sie Slicerin gute Gründe hatte, Angst vor Trallok zu haben und diese Allianz zu ermöglichen. Andererseits hatte noch niemand eine Wette verloren, weil er darauf gesetzt hatte, dass ein Mandalorianer den stumpfen, gewalttätigen Weg wählen würde. Sollte sich diese Gruppe Söldner als Gefahr erweisen und nicht als Hilfe, würde Arkadi nicht zögern, entsprechend zu handeln. Kein Opfer war zu groß, kein Verrat zu niederträchtig, um das Überleben der Neuen Republik zu garantieren.


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Wie ein eingeschworenes Team, stürmen sie in den Besprechungsraum. Der Kampfdroide – sichtlich im Blickschatten des Mando – hinter her, diesen förmlich als Schutzschild nutzend, denkt Pumpkin aber auch die Seite, die der Mando selbst grad nicht unter Feuer nimmt.

Das Blaster- und Kreuzfeuer ist immens und ziemlich wild. Jeder Schuss darauf abzielend, einen der Seiten zu dezimmieren und zu töten. Da die Gegenseite nicht gleich tot umfiel wie die Fliegen, zeugt dem Droiden von Kampferfahrung, was – jeweils wie man es sehen will – mehr als ärgerlich ist. Der Droide hat nichts gegen ein schönes Feuergefecht, dass sich auch gerne zu einem Massaker wandelt, doch dies sollte doch bitte zu seinem Gunsten ausfallen. Die "Bauernopfer" der Red Fangs sind ein Witz im Gegensatz zu diesen Gegner. Zwar hat die Gruppe wieder den Überraschungsmoment, doch diese erfahrenen Schützen ließen sich nicht so einfach erledigten. Die Fangs im Hangar waren beim Überraschungsangriff mehr als überwältigt und nieder gerungen, doch dass bei solch einen Überraschungsangriff und dann noch so engen Raum, Leute so souverän damit umgehen können, erstaunt selbst den orangenen Droiden.

Während sich der Raum mittlerweile gut mit Ozon gefüllt hat, ertönt dann im "Kampfgetümmel" eine Stimme, die nach "Feuer einstellen!" brüllt. Es kam weder von Duke, Bane oder Ral. Heißt es, dass die Gegenseite aufgeben will? Erkennend, dass sie so gut wie verloren und tot sind? Ein Gefühl der Überlegenheit keimt im Prozessor des Droiden auf. Vielleicht kommt er doch noch zu seinem Massaker. Das Feuer ebbt langsam ab, bis auch der letzte Schütze das Feuer eingestellt hat, bis wieder die Stimme erklingt, nun deutlich hörbarer. Er stellt sich als Lieutnant Commander Arkadi Duval vor, von der NRGD, was den Droiden etwas misstrauisch werden lässt. Was hat die NRGD hier zu suchen und was haben sie mit Nani zu tun?! Wird sie als Geisel gehalten? Sollte das der Fall sein, müsste wohl der Droide den Kampf wieder anschüren. Nani's Fähigkeiten als Slicerin und Programmiererin sind für den Droiden zu wichtig, als dass er bereit wäre, mit denen über irgendwas zu verhandeln. Pumpkin zielt mit dem Blaster über die Tischkannte, von wo er Duval vermutet. Sollte er sich blicken lassen, wäre er gleich einen Kopf kürzer.

Während er das Gespräch mitverfolgt, prüft er seine eigene Abhängigkeit und Notwendigkeit von Nani und stellt fest, dass es mehr problematisch ist, sich von einer (organischen) Person abhängig zu machen. Ihre Fähigkeiten in Ehren, doch sich von Organischen abhängig zu machen, ist mehr kontraproduktiv, als dass es sinnvoll wäre. Auf die Worte "... Zusammenarbeit ohne Blut an den Händen..", muss der Droide schmunzeln, sofern er es könnte. Dieser Zeitpunkt ist wohl beim bunten Söldnertrupp längst zu spät. Zwar ist im Raum noch keiner gestorben, doch – abgesehen davon, dass sich dies noch ändern ließe – keiner der Anwesenden (zumindest von der Söldnerseite) hat noch 'saubere Hände'.

Nachdem sich der blonde Typ aus der Deckung erhebt, der Blaster immer noch auf Duval's Kopf zielend – nur darauf wartend, mit Ral's Bestätigung, abzudrücken – hört er weiter zu. Begriffe wie "Redline", "Arianna Trallok", "Bedrohung" oder "zusammen... besiegen" vernimmt der Droide deutlich, doch kann nur mit der Hälfte was anfangen. "Redline" scheint ein Codewort zu sein, dessen Bedeutung er nicht kennt. "Arianna Trallok" scheint ein Eigenname, vielleicht eine Person zu sein, von der aus diese "Bedrohung" ausginge. In seinen früheren Recherchen ist ihm der Name nicht vorgekommen, worauf der HK-Droide zumindest neugierig ist, wer diese Person ist und warum die NRGD so viel Angst vor dieser haben. Vielleicht besitzt diese Ressourcen, Informationen oder Fähigkeiten, die den Zielen des Droiden nützlich sein können. Doch aufgrund der spärlichen Informationslage ist es noch zu früh, freudige Zukunftspläne zu schmieden. Sofern Ral nichts anderes befielt, würde der Droide weiter gen Duval zielen.

Nur aus Prinzip – weil Duval bei der NRGD arbeitet – würde er ihn gerne ein Loch in den Schädel ballern. Nicht, dass Pumpkin ein direktes Problem mit der NRGD hätte. Ganz im Gegenteil, in der Hierarchie seiner zu verabscheuenden Organisationen wäre die NRGD nur Platz 2. Der Grund ist mehr die Erfahrung dahinter, mal einen von der NRGD zu liquidieren. Gewiss wäre es keine große Befriedigung, weil ob ein Fleischsack für das Imperium, die NRGD oder das Huttenkartell arbeitet, macht keinen großen Unterschied. Fleischsack ist Fleischsack. Doch da sowohl das Imperium, als auch die NRGD sehr droidenfeindlich eingestellt sind, gehört auch diese Organisation zerschlagen – so aus der Sicht des Droiden. Zwar wäre Duval's Tod nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch aus einer kruden und fragwürdigen Sichtweise des Droiden wäre es ein Schlag gen NRGD.

Nichtsdestotrotz wartet der Droide weitere Intruktionen ab. Ihm ist es egal, wem er töten soll. Hauptsache die Credits fließen und Keiner stellt sich ihm in den Weg.

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Während sie sich also auf dem Weg zurück zum Rest befanden stellte Arkadi Duval eine Frage die ihn schon bei ihrer ersten Erwähnung des Mandalorianers beschäftigt hatte. Eine Frage die auch Moore nur schwer beantworten konnte, sie kannte den bereits ergrauten Menschen nicht wirklich, hielt ihn aber nicht für dumm oder engstirnig, auf eine gewisse Art und Weise handelte der Mandalorianer wenigstens halbwegs logisch.

"Er ist alt... und er ist keinesfalls dumm... ansonsten ist er quasi das Musterbeispiel eines Mitglieds der Welten. Ich denke er wird Hilfe die er nicht bezahlen muss auch nicht ablehnen, ich hatte ein wenig das Gefühl das wir alle lediglich als Mittel zum Zweck dienen und er sich nicht wirklich viel aus seiner angeheuerten Truppe macht."

Wahrscheinlich interpretierte sie da sowieso zu viel hinein, Ablehnung gegenüber Außenweltlern war bei den Männern in Blech ja eh an der Tagesordnung. Bevor sie sich jedoch weiter austauschen konnte, öffnete sich bereits die Tür zum abgeschotteten "Kontrollraum" und der Agent wechselte in den Befehlsmodus. Wenn sich die Republikaner und der Mandalorianer zusammen taten, dann ergab sich vielleicht eine Möglichkeit Arianna auszuschalten... irgendwie... in dieser Hinsicht war sowohl der Kopf von Moore als auch der ihrer drei hochintelligenten Freundinnen absolut leergefegt. Naja, bei Nani war eh die Hälfte der Hirnkapazität auf den Knackarsch des Agenten fixiert während Raleen sich unablässig darüber beschwerte wie man sich nur auf so ein Niveau herablassen konnte... Manchmal waren die drei wie ungebildete nervige Blagen! Mit den Gedanken also eigentlich komplett woanders und definitiv nicht im jetzt anwesen, wurde Moore komplett überrumpelt als die Tür aus den Angeln flog und der gut ausgestattete Kerestianer Bane als erste im Rahmen auftauchte. Perplex von dem Auftritt blieb die Sephi ein wenig wie angewurzelt stehen, nur um dann etwas ungeniert von dem blonden Schönling umgebrehzt zu werden: "Beim Willen des Imperators Duval, ich mag es ja durchaus etwas Wilder aber wir haben jetzt gerade nicht wirklich die Zeit dafür!", immerhin standen sie hier ja gerade unter Friendly Fire und ... hui die Rückseite sah nicht nur stramm aus sie war es auch noch... NANI! Mit einem symbolischen Kopfschütteln versuchte Moore wieder die volle Kontrolle über die komplett Hormongesteuerten Elemente ihrer Persönlichkeit zu erhalten, während ihr bewusst wurde das der Mann wahrscheinlich so paranoid war das er garnicht darüber nachdachte das die Leute die da gerade auf sie schossen eigentlich seine potentiellen Verbündeten waren. Wie auch, er hatte sie schließlich noch nie gesehen und die drei Begleiter und der Alte waren nicht gerade von der Sorte "Erst fragen, dann schießen". Mit Vehemenz und einer ordentlichen Portion Selbstbeherrschung begann die Sephi sich freizustrampeln bevor sie sich ohne zu zögern erhob und den Kopf aus der Deckung streckte.

"Könnt ihr verdammte Scheiße nochmal aufhören aufeinander zu schießen ihr Deppen?!", ihr Schrei schien nicht wirklich durchzudringen also drehte sie sich zu Duval um, fixierte sein Gesicht und schüttelte ihn an der Schulter während sie ihm aus vollem Hals ins Gesicht brüllte: "DAS IST MEIN BOSS! DER MANDALORIANER IST RAL A'KAZZ ALSO HÖREN SIE ENDLICH AUF WIE DUMM AUFEINANDER ZU SCHIEßEN!", wirklich viel helfen tat das zunächst aber auch nicht, erst nach ein paar quälend langen Sekunden nachdem der Agent den Befehl gegeben hatte verstummten sie Schüsse und beiden Seiten beäugten sich irgendwie misstrauisch. Nani blieb demonstrativ mitten im Raum stehen! Sie hatten hier wichtigeres zu tun, nämlich ihren Arsch zu retten als hier ewig und drei Tage Krieg zu spielen! Als Arkadi Duval dann noch einmal unterstrich das Nani bei ihnen war, eine offensichtlichkeit in dieser Situation, musste sie beinahe lachen... am Ende reichte es nur für ein amüsiertes grinsen, so kurios war die Situation in der der Mandalorianer den Republikanern schließlich nahelegte friedlich aus der Deckung zu treten. Den Kommentar des Blonden erwiderte sie ebenfalls nur mit diesem amüsierten Grinsen das absolut fehl am Platz war aber ihr nicht aus dem Gesicht weichen wollte.

Einfach weil es passend erschien, setzte sich Nani in Bewegung und ordnete sich ihren "Arbeitskollegen" zu:
"Na Jungs? Alles gut bei euch?" , witzelte sie quasi im Plauderton während ihr innerstes hoffte das die beiden Gruppen nicht gleich wieder anfingen sich gegenseitig zu zerfleischen und ihr damit keine Möglichkeit ließen sich selbst heile von diesem gottverdammten Asteroiden zu befördern. Als der Mandalorianer schließlich dem Rest bedeutete die Waffen ebenfalls zu senken und seinen Helm abnahm, entspannte sich die Slicerin sichtlich, hielt bezüglich der nun folgenden kurzen Taktischen Absprache jedoch brav zurück... sie würde ihren Einwurf machen wenn ihr etwas eingefallen war...

[Ring von Kafrene - Kafrene-Station - Stellarian Prime - Besprechungsraum] Tyris, Tirasina, Arkadi, Faith, Moore, Ral, Bane, Pumpkin, Charlie
 
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