So Leutz, hier ist der vorletzte Bericht unserer Dungeons & Dragons - Wüstenblumen - Kampagne und die Fortsetzung des Ärgers, in den wir uns beim letzten Mal hineingeritten haben.
Werden es die Helden aus der Drachensaat-infestierten Stadt herausschaffen? Wie wird es mit Aeron weitergehen? Und sind die Salzkekse der Kenku tatsächlich gemahlene Kakerlaken?
Dies alles und mehr erfahrt ihr.... jetzt
Mitten auf dem Weg zum Tor machte Ulfgar plötzlich halt. Ein durchtriebener Einfall kreuzte seine Gedanken. Die Stadt war in Panik und irgendwo gab es ein Haus, in dem sich noch das gesamte, auf die Gruppe ausgesetzte Kopfgeld befand.
Er stoppte Maery-Jaynne, überreichte Elenar die Zügel und bat seine Gefährtinnen, Aeron im Auge zu behalten, da er noch etwas zu erledigen hätte. Mit diesen Worten wandte er sich ab und rannte wieder in die ursprünglich eingeschlagene Richtung.
Unterwegs stürmten dutzende Einwohner Kalahm Akirs an dem Barbaren vorbei und immer wieder konnte er in den Seitenstraßen diese Drachenwesen sehen, wie sie sich gerade über ein neues Opfer hermachten. Er beschloss, dass es sinnvoller wäre, sich über die Dächer der Häuser zu bewegen, um unnötige Kämpfe in den engen und überfüllten Straßen zu vermeiden.
Mit einem kräftigen Sprung erklomm er einen Balken und zog sich von diesem bis auf ein Hausdach hoch und setzte nun über die Dächer springend seinen Weg fort.
Nach einiger Zeit kam er am Rande des Tempelbezirkes an. Hier, so war er sich sicher, musste irgendwo das gesuchte Gebäude sein. Er sprang noch ein paar Dächer weiter und wurde einem grauenvollen Anblick gewahr.
Der gesamte Platz, um den die Tempel angeordnet waren, glich einem Schlachtfeld. Hunderte der Drachenkreaturen rissen an den Überresten ihrer Opfer, mästeten sich an deren Fleisch und Blut und stürmten in die umliegenden Häuser, auf der Suche nach noch mehr Beute.
Der kunstvoll arrangierte Steinboden zwischen den großen Grasflächen war übersäht mit Blut und Leichenteilen und aus dem großen Springbrunnen in der Mitte des Platzes schoss eine tiefrote Fontäne, die sich über die zerfetzten Leichen im Becken ergoss.
Selbst für Ulfgar war dieses Bild zutiefst zuwider. Was ihn nun beunruhigte, war, dass er sein Ziel auf der anderen Seite des Platzes vermutete. Er betrachtete weiter das Schauspiel vor ihm. Diese Kreaturen schienen alle so sehr mit ihrem Treiben beschäftigt, dass sie den Barbaren vermutlich nicht bemerken würden, wenn er an ihnen vorbei käme.
Er wagte es, von dem Dach herabzuspringen und pirschte über den Platz. Eines der Drachenwesen, welches gerade den Hals eines Esels aufriss und sich die darin verborgenen Innereien einverleibte, blickte plötzlich auf, gab gurgelnde Laute von sich und sprang auf Ulfgar zu. Dieser aber riss sich seine Axt vom Rücken und zerteilte die Kreatur noch in der Luft. Zum Glück wurden die anderen hierdurch nicht alarmiert.
Der Barbar ging weiter und kam nach ein paar Augenblicken bei einer Hand voll Villen an, die ihm als mögliche Behausung des Ausstellers der Steckbriefe erschienen.
Kräftig schmiss er sich gegen die große, hölzerner Eingangstür, sodass diese barst und er noch mitbekam, dass er hiermit auch eine schwere Kommode von der Tür weggestoßen hatte.
Ohne noch größeren Schaden an der Pforte anzurichten - schließlich wollte er nicht beim Hinausgehen von einer Horde Drachenzombies in der Eingangshalle überrascht werden - begab er sich in das Innere der Villa und schob sodann die Kommode wieder zurück.
Dabei fiel ihm eine Bewegung in einer Ecke des Raumes auf. Er sah noch einmal genauer hin und erblickte eine Frau, die über den Rand eines flachen Regales blickte, welches dort wohl als Schutz vor den fürchterlichen Wesen improvisiert wurde.
Schnellen Schrittes begab sich Ulfgar - noch immer in seiner Hybridform - zu der Frau hin, welche sich nun wieder hinter das Regal kauerte und sich dort schützend über ihre beiden Töchter beugte. Ulfgar fragte, ob denn der Herr des Hauses zugegen wäre, die Frau aber schrie panisch etwas in dem schnellen, fremden Wüstendialekt.
Der Nordmann seufzte, holte aus und schlug das Regal mit voller Wucht zur Seite. Er fragte erneut nach dem Verbleib des Hausherren, die drei Frauen reagierten jedoch nur mit zunehmender Hysterie. So packte der Barbar eine der beiden Töchter und zog sie vom Boden weg. Die Mutter schrie und flehte und die zweite Tochter nahm Abstand von dem Bärenmenschen. So hatte das keinen Sinn. Er ließ das Mädchen wieder zu Boden, welches sofort auf seine Mutter zu kroch, und sah dann, wie diese von irgendwoher ein Messer hervor geholt hatte und dieses nun auf Ulfgar richtete. Gelassen nahm er die Waffe an der Klinge, zog sie sanft der Frau aus der Hand und warf es in eine Ecke.
Er war sich nun sicher, dass er hier nicht viel weiter kommen würde.
Er ging zurück zur Eingangstür und schob vorsichtig die Kommode zur Seite um das Haus zu verlassen, ohne noch größeren Schaden anzurichten. Dann kam ihm der Gedanke, dass die drei Frauen auf keinen Fall alleine überleben könnten. Er musste sie hier raus holen.
So wandte er sich wieder um und sah gerade noch, wie sie die Treppe nach oben flüchteten und hinter einer Tür verschwanden.
Der Barbar setzte ihnen nach und riss die Tür auf. Die Frauen waren mittlerweile zu einem Fentser geflohen und hatten dieses geöffnet. Sofort wurde Ulfgar bewusst, dass ein Sprung aus dem Fenster für diese Frauen tödlich enden würde. Er setzte auf sie zu um sie zurückzureißen, doch eine der Töchter ließ sich bereits fallen. Ein nasses Geräusch verkündete von ihrem Aufprall auf dem Steinboden. Ulfgar griff nach den verbliebenen Frauen und blickte aus dem Fenster. Das Mädchen lag dort in einer Lache aus Blut, welches aus ihrem geborstenen Schädel floss. Nichts war mehr zu machen.
Um weitere unnötige Todesfälle zu vermeiden, fesselte Ulfgar die anderen zwei Weiber und hievte sich diese auf den Rücken.
Plötzlich ertönte von unten ein lautes Poltern und monströses Kreischen. Diese Biester hatten sich also endlich Zugang zu diesem Gebäude verschafft. Mit einem kühnen Satz sprang Ulfgar aus dem Fenster und landete galant neben der Leiche des Mädchens. Für einen Mann seiner Statur war zwischen dem Fenster und dem Boden kaum Distanz. Sofort rannte er um das Haus herum und zurück über den Tempelplatz. Dieses Mal bemerkte ihn eine ganze Gruppe der Drachenwesen.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit schwang er seine Axt und metzelte sich so durch die nach ihm schlagenden und beißenden Kreaturen, bevor diese ihn oder seine Schützlinge verletzen konnten.
Am Rand des Platzes angekommen erklomm er wieder eines der Häuser und steuerte über die Dächer in Richtung des Stadttores.
Mittlerweile waren Elenar, Kim und Liss am Stadttor angekommen. Hier konnten sie sehen, dass ein schweres Stahlgitter herabgelassen worden war und auf den Wehrgängen die Wachen ihre Armbrüste auf die Menge richteten, die sich um das Tor versammelte hatte. Als Elenar und Liss über den Platz spähten, entdeckten sie Kreiia, die im Schatten auf einigen aufgestapelten Kisten saß und ihrerseits in Richtung der kleinen Gruppe blickte. Elenar teilte dies der vom Tumult abgelenkten Närrin mit, woraufhin Kim wild in Richtung der Kundschafterin gestikulierte. Da diese jedoch noch immer recht abweisend wirkte und nicht wirklich zu reagieren schien, teilte Kim ihr auf magischem Wege mit, dass sie doch zu den anderen dazustoßen sollte.
Träge nahm Kreiia die Zügel ihres Pferdes und begann sich durch die Menge zu den anderen zu drängeln.
Währenddessen zog ein kleiner Straßenjunger Elenars Aufmerksamkeit auf sich. Er zog am Stiefel der Waldläuferin und fragte sie, wieviel sie denn für einen Weg aus der Stadt zahlen würde. Mit einem Lächeln griff sie nach dem Jungen und zog ihn auf ihr Pferd. Hier fragte sie ihn genauer, wie er sie denn aus der Stadt bringen wolle.
Der Junge erklärte, dass ihm ein geheimer Weg aus Kalahm Akir bekannt wäre und dass er diesen für fünf Platinmünzen den Fremden zeigen würde.
Liss hielt dieses Angebot für absolut unverschämt, beugte sich zu dem Knaben hinüber und flüsterte ihm zu, dass er als Entlohnung sein Leben behalten dürfte, sobald er sie aus der Stadt geführt hätte. In diesem Moment spürte der Junge plötzlich die kalte Klinge eines Dolches an seiner Seite. Er schluckte und erwiderte, dass er sich auch mit vier Platinmünzen zufrieden gäbe. Das war zuviel für Liss. Ein kurzer Ruck ging durch ihren Arm und sie versetzte so dem Bürschchen einen einen dünnen, fies brennenden Schnitt. Panisch versprach der Junge nun, alles zu tun, was von ihm verlangt würde - über eine Bezahlung ließe sich auch später noch reden. Hiermit gab sich Liss fürs Erste zufrieden und ließ von dem Knaben ab.
Elenar, die versucht hatte, das Ganze so gut es ging zu übersehen, fragte den Jungen nach seinem Namen. Zurückhaltend stellte dieser sich dann als Jona vor.
Liss bemerkte sofort die Unsicherheit in seiner Stimme, machte sich nun aber nicht die Mühe, den Jungen erneut zu bedrohen.
Mittlerweile war auch Kreiia in der Runde angekommen. Schnell wurde ihr von dem Vorhaben erzählt, bevor sich alle auf Anweisung des Knaben wieder tiefer in die Stadt begaben.
Jona führte die Abenteurerinnen bis zu einer Markthalle. Hier waren bereits ein paar zerlumpte Gestalten zugange, die zurückgelassenen Güter zu plündern. Als diese aber der Ankömmlinge gewahr wurden, suchten sie sofort das Weite.
Sie betraten den überdachten Marktplatz und instinktiv kam sich Liss zwischen den dicken Steinmauern eingepfercht vor. Sie versuchte aus Jonas Miene herauszulesen, ob es sich hierbei um einen Hinterhalt handelte, jedoch schien dieser nichts verräterisches geplant zu haben. Stattdessen berichtete er, dass es hier einen Kanalisationseingang geben müsste, durch den man Kalahm Akir verlassen konnte.
Elenar gab nun zu bedenken, dass Ulfgar garantiert Schwierigkeiten hätte, sie hier zu finden, also sandte Liss Oselle aus, auf dass diese den Nordmann zu ihnen führen konnte.
Die anderen begannen sich zwischen den Marktständen nach dem Eingang zur Kanalisation umzusehen.
Es dauerte nicht lange, bis die Rabendame Ulfgar auf einem der Hausdächer entdeckte. Sie landete einige Meter vor ihm und teilte ihm mit, wo sich die anderen befänden. Dabei zeigte sie sich etwas verwirrt über die beiden Frauen auf dem Rücken des Barbaren; auch Liss spürte dieses Verwirrung und war etwas beunruhigt.
Ulfgar setzte seine beiden Pasagiere in den Straßen ab, verabschiedete sich bei diesen noch mit einem Gruß an die zweite Tochter und zog diesen dann doch berichtigender Weise wieder zurück.
Dann folgte er Oselle und kam bald schon an der Markthalle an, wo er sah, wie Kim sich gerade abmühte, ein schweres Holztor zu schließen. Ulfgar ließ sich direkt vor ihr vom Dach herab und jagte ihr damit einen gewaltigen Schrecken ein.
Als sich die Närrin dann jedoch wieder beruhigt hatte, bat sie Ulfgar, das Tor zu schließen, was diesem mit Leichtigkeit gelang.
Dann sah er sich um, was die anderen so taten und erblickte dabei ein vertrautes Gesicht: Markka. Freudig rief er den Jungen zu sich, was dazu führte, dass Liss und Elenar diesen böse anfunkelten. Mieser, kleiner Lügner. Aber warum kannte gerade Ulfgar ihn?
Der Nordmann fragte den Knaben, was er denn in Kalahm Akir machte, wenn er doch in Imaskat zuhause wäre. Markka gab darauf zur Antowrt, dass er sich an vielerlei Orten herumschlug, und hier gerade fünf Platinmünzen verdiente, weil er diese netten Leute aus der Stadt schaffte.
Liss ging der Kleine immer mehr auf die Nerven, und der stechende Schmerz in ihrem verwundeten Arm machte das ganze nicht besser. Erneut packte sie Markka am Kragen und bedrohte ihn mit ihrem Dolch, aber auch Elenar griff nach dem Jungen und wollte ihn zu sich ziehen. Ulfgar ging dazwischen und schob die beiden Frauen zur Seite. Dann erklärte er Markka ruhig, dass dieser sich nicht mit Ulfgars Freunden anlegen sollte, besonders nicht mit der Schurkin.
Währenddessen machte sich Kim laut schmatzend über einige zurückgelassene getrocknete Feigen und anderes Dörrobst her und Kreiia, die in der Halle einfach kein Gitter zu einem Kanal oder ähnliches fand, knackte das Schloss einer Türe, welche sie zu einem kleinen Lager führte, in dem sich einige Kisten befanden; eine davon mit einer aufgemalten Flamme. Dies könnte sich später womöglich noch als wichtig erweisen. Kreiia merkte sich diesen Fund, beschäftigte sich fürs erste aber nicht weiter damit. Stattdessen wandte sie sich an Liss und fragte, ob diese denn nicht einen Windzauber beherrschte, um den ganzen Sand am Boden aufzuwirbeln und so vielleicht Markkas geheimen Weg zu finden. Liss entgegnete, dass sie nur mit Feuer und Eis, nicht aber mit Wind behilflich sein könnte. Elenar schüttelte hierbei den Kopf, sah sich nach einem Besen um und fegte den Boden auf herkömliche Weise.
Ulfgar griff sich seinen Schild und begann mit diesem zu wedeln, um Wind zu erzeugen, was jedoch nur einigermaßen half und eher wieder Elenars Arbeit zunichte machte.
Kreiia wandte sich von dieser Komödie ab und suchte erneut den Boden ab.
Nach einigen Minuten fanden dann Elenar und Kreiia unter Sand und Heu einen kleinen Abfluss, der tatsächlich in einen Kanal führte.
Die Elfin bat Ulfgar, die Steinplatte wegzuheben. Das tat wie geheißen, gab jedoch zu bedenken, dass sie niemals die Pferde durch diese kleine Öffnung bekämen.
Da Kreiias Antwort darauf nur war, dass sie die Pferde dann eben zurückließen und Elenar Ulfgar entgegnete, er solle selbst etwas dagegen tun, schlug der Barbar die Steinplatte so stark er konnte gegen den Rand der Öffnung, was jedoch nur zur Folge hatte, dass die Platte in tausend Stücke zersprang, das Loch im Boden jedoch kaum merklich vergrößert wurde.
Resigniert zog sich Ulfgar zurück und überlegte sich eine andere Möglichkeit. Elenar aber wollte sich den Kanal näher ansehen, also stellte sie sich an den Rand der Öffnung, holte noch einmal tief Luft…
… und Kreiia sprang an ihr vorbei und landete im Abwasser von Kalahm Akir.
Elenar tat es der Kundschafterin gleich und gemeinsam folgten sie dem schmalen Kanal einige Meter. Um mehr zu sehen, sprach Kreiia einen Leuchtzauber auf ihren Rapier und erhellte so den Weg vor sich etwas.
Derweil fand Kim beim weiteren Durchsuchen der Marktstände eine kleine Flöte, auf der sie trotz der Warnungen von Liss spielte, was in der Diebin das unstillbare Verlangen auslöste, sich einem wilden Tanz hinzugeben, während die Närrin mit wachsender Begeisterung ihr neues Spielzeug betrachtete und Ulfgar fand in der von Kreiia geöffneten Kammer die mit dem Flammensymbol markierte Kiste. Er öffnete diese und holte einige Bomben hervor.
Freudig wie ein Kind am jährlichen Geschenketag zeigte er Liss seinen Fund und schnell wussten sie, diesen für die Lösung ihres kleinen Problems zu benutzen.
Ulfgar zündete die Lunte einer der Bomben an und Liss ließ diese sodann auf magische Weise genau in der Kanalöffnung schweben.
Steinbrocken flogen durch die Luft, als die Bombe explodierte, doch noch hatte das Loch nicht die richtige Größe. Ein zweiter Versuch wurde gestartet und diesmal erreichten sie das gewünschte Ergebnis.
Der Durchgang war nun groß genug, dass selbst Maery-Jaynne hindurch passte. Doch wie sollte man ein Pferd dazu bewegen, in ein Loch zu springen?
Ulfgar führte seine Stute bis zu der Öffnung, hielt noch einmal kurz inne, und gab ihr dann einen kräftigen Schubs.
Wie ein nasser Sack stürzte Maery-Jaynne in den Kanal und es grenzte an ein Wunder, dass sie sich dabei nichts gebrochen hatte. Elenar schimpfte zu Ulfgar herauf, was das sollte und dass man Pferde nicht von irgendwo herunter wirft. Also suchte Ulfgar meckernd nach einem Seil und improvisierte damit eine Art Flaschenzug, mit der er die Pferde herablassen konnte.
Den noch immer bewusstlosen Aeron ließ er einfach ins Wasser fallen und rief hinunter, dass man doch sicherstellen sollte, dass der mutierte Räuber nicht ertrank.
Als schließlich alle in den Kanal gesprungen waren, zogen sie in die Richtung los, die so wirkte, als würde sie aus der Stadt hinausführen.
Sie waren einige Minuten unterwegs, während dieser Liss immer wieder beunruhigt auf ihren schmerzenden Arm sah. Verfärbete sich ihre Haut bläulich um die Wunde herum? Und waren das Tatsächlich kleine Schuppen, die sich auf ihren Fingerknöcheln bildeten? Die Diebin wollte so schnell wie möglich zu einem Heiler.
Dann ertönte plötzlich ein Kreischen in einiger Entfernung hinter den Abenteurern und schnelle Schritte näherten sich.
Kreiia beschwor einen unsichtbaren Diener und befahl ihm, sich hinter der Gruppe so breit wie möglich im Kanal zu platzieren und die anderen zogen bereits ihre Waffen. Markka wurde noch von Ulfgar nach hinten geschoben und schon tauchte im schwachen Schein von Kreiias leuchtenden Rapier eine ganze Gruppe der Drachenkreaturen auf.
Während die Ersten von ihnen gegen den unsichtbaren Diener liefen und ins straucheln gerieten, stürmte Ulfgar auf eine andere Kreatur zu und streckte diese mit einem gekonnten Axthieb nieder, als auch bereits einige Pfeile an seinem Kopf vorbei flogen und ein anderes Drachenwesen durchbohrten. Kreiia schob sich vor Markka, zog ein Wurfmesser und wartete, bis eines der Monster näher käme und Liss schoss einen Strahl aus Feuer mitten in die Gruppe der Drachenwesen und verbrannte zwei von diesen schwer. Plötzlich stieß Kim einen irrsinnig lauten Schrei aus, dessen Wucht die Drachenkreaturen gegen die Wände des Kanals schlug, wo sie leblos heruntersanken.
Was war passiert. Gerade eben war Ulfgar noch im Kampf mit einem der Drachenwesen, als auf einmal dieser schrille Schrei ertönte. Plötzlich waren alle seine Gegner tot und auch er selbst fühlte sich wie gerädert - von dem hohen Piepen in seinen Ohren einmal ganz abgesehen. Er wandte sich um und sah Kim - etwas erschöpft, aber zufrieden. Er atmete aus.
Er stieß sich vom Boden ab und sprintete auf die Närrin zu, die für ihn unhörbar in seine Richtung Schrie und mit den Armen fuchtelte, um sie dann mit der Schulter zu rammen und so in das brackige Wasser zu stoßen.
Liss half der hochschwangeren Frau wieder auf - nicht ohne über Ulfgar zu schimpfen, was dieser jedoch noch immer nicht mitbekam, sondern stur den Kanal weiter entlang ging. Auch Kreiia und Elenar zogen nun weiter und bald hatten sie den Ausstieg aus der Kanalisation erreicht. Scheinbar handelte es sich bei diesem Ort um eine kleine Senke, an der sich die Abfälle der Kanalisation sammelten. Ulfgar konnte nun auch wieder einigermaßen hören und so verstand er auch Kreiias Hinweis, doch den Durchgang zu zerstören, auf dass keine der Kreaturen die Stadt auf diesem Wege verlassen könnte.
Ulfgar erledigte dies mit zwei weiteren Bomben und mit einem lauten Knall brach der Durchgang in sich zusammen.
Nun wurde auch der mutierte Aeron wach und brüllte und versuchte sich von seinen Fesseln zu befreien. Ulfgar kniete sich neben seinen Jiff-Kameraden und holte mit der Faust aus.
Er war schuld daran, dass Aeron dieses Schicksal wiederfahren war und es war seine Schuld, dass Naïm nun seinen Geliebten verloren hatte.
Auf der anderen Seite war Aeron schon ziemlich schnell umgefallen, als er von einer dieser Kreaturen angegriffen wurde. Kraftvoll schlug er Aeron ins Gesicht, wodurch dieser erneut das Bewusstsein verlor.