Palpatine hat keinerlei Abneigung gegen Nicht-Menschen. Mit seinem Vater spricht er mal kurz über den Rassismus von Janus Greejatus, der zumindest Cosinga Palpatine zuwider zu sein scheint, aber das mag auch in seinem Fall eher mit dem Anschein zu tun haben.
Die Palpatines sind ein altes Adelgeschlecht von Naboo, und ist es davon auszugehen, dass Rassismus in diesen Kreisen nicht unbekannt ist. Auch und gerade wegen den gespannten Verhältnis zu den Gungans und den Kriegen mit ihnen in der Vergangenheit. Aber Palpatine selbst wird weder von irrationalem Fremdenhass angetrieben, noch steht er rassistischen Weltanschauungen irgendwie besonders freundlich gegenüber. Er benutzt Leute mit diesen Einstellungen später für seine eigenen Zwecke, genauso wie er Nicht-Menschen für sich einspannt, denn selbst für den siebzehnjährigen Adelssprössling und Hobby-Rennfahrer Palpatine ist eines klar: Ich will herrschen.
Dem Ziel und seinem eigenen Ehrgeiz ordnet Palpatine alles unter. Selbst die Sith, samt deren Ideologie, Macht und ihre Ziele sind für ihn auch nur Mittel zu diesem Zweck. Palpatine hat nichts gegen die Jedi, er respektiert sie als junger Mann sogar, obwohl er findet, dass sie aufgrund ihrer Macht herrschen sollten. Und später hat er - vernünftigerweise - ordentlich Angst vor ihnen, weil sie ihn natürlich trotz seiner immensen persönlichen Macht ausschalten könnten, wenn sie wüssten wer und was er ist.
Der ganze Plan zur Übernahme der Republik und Vernichtung der Jedi wird von Plagueis und Sidious entwickelt, und ist in der Gestalt, in der er dann umgesetzt wird, ihre Kopfgeburt, nicht die irgendwelcher Vorgänger.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ja, 'Darth Plagueis' bestätigt was seit der PT eigentlich klar ist - Palpatine war nie selbst ein überzeugter Rassist.
Plagueis, auf der anderen Seite, fährt nicht besonders auf die Menschen ab. Und Sith-technisch ist Palpatine wohl der erste Mensch seit einiger Zeit. Plagueis ist ein Muun, Tenebrous war ein Bith und dessen Meister ein Twi'lek. Es ist allerdings politische Notwendigkeit der späten Republik, dass der Sith-Kanzler ein Mensch sein muss. Das politische Klima steht Nicht-Menschen in der ersten Reihe zu der Zeit einfach nicht positiv gegenüber.
Maul ist für Sidious nichts weiter als Klotz am Bein, das ihm eine übereifrige Nachtschwester bei einem Besuch auf Dathomir aufschwatzt. Er nimmt Maul nicht einmal mit zu sich, sondern überlässt den Einjährigen der Obhut seiner Droiden auf Mustafar. Wohl dieselbe Einrichtung, die Ahsoka und Anakin in TCW finden und zerstören.
Oh, und was 'die Macht ins Gleichgewicht bringen' heißt, ist jetzt auch mehr oder weniger klar. Dabei geht es nicht um die Vernichtung der Sith, sondern um eine 'Korrektur der Waage der Macht', die in der Tat von Plagueis und Sidious im Rahmen eines Rituals ins Ungleichgewicht gebracht worden ist, ganz nach dem Motto, dass die Sith eben der Macht selbst ihren Willen aufzwingen. Das ist nötig, um zu verhindern, dass die Jedi vernünftig in die Zukunft schauen können bzw. ganz grundsätzlich, damit die Macht ihnen nicht ins Handwerk pfuscht (dumme blöde Zufälle zu ihren Ungunsten und dergleichen).
Die 'Antwort der Macht' auf dieses Ungleichgewicht ist möglicherweise Anakin. Plagueis glaubt das zumindest am Ende und ist sehr beunruhigt als Anakin gefunden wird und den Jedi in die Hände fällt. Begonnen wurde dieses Ungleichgewicht bereits von Darth Tenebrous' Meister.
Machttheoretisch thematisiert Plagueis auch mal die Celestials (also die Viecher, die Centerpoint gebaut haben und zu denen wahrscheinlich auch Abeloth gehört) bzw. andere übermächtige Machtwesen, womit wahrscheinlich die Gestalten aus der Mortis-Trilogie gemeint waren. Man darf vermuten, dass da irgendwann noch was nach kommt. Sei es in der Serie oder anders wo.