@ Druid:
Danke
Die Gambit Romane von Miller hab ich am Samstag erst durch. Ich kann dir sagen, dass der Hauptfokus nicht nur auf Obi-Wan liegt. Die Haupfiguren sind zwar das Dynamische Duo der Clone Wars, diese werden ja auf eine Stealth Mission geschickt. Aber das ganze verläuft so, dass hier so ziemlich alle wichtigen Personen einen Auftritt haben. Zu den wichtigsten zählen: Yoda, Windu, Ahsoka, Padme, Bail, Palpatine, Lok Durd. Dazu kommen noch ein paar neue Charaktere. Das ganze wird im ersten Roman sehr schön eingeleitet und es gibt einige herrliche Anakin/Padme stellen. Hervorheben muss man bei den Romanen auch einige Streitgespräche zwischen Yoda und Palpatine...und das man auch mal hinter Palpatines Fassade schauen kann und mitbekommt, was für ein Spiel er mit der Republik treibt.
Hört sich auf jeden Fall gut an.
Nun hoffentlich sind die beiden Gambit Romane besser als Wilder Raum.
Da "Wilder Raum" durchaus seine Schwächen hatte, hoffe ich das auch.
Ich bin da aber eigentlich auch recht zuversichtlich, Millers Schwächen sind nicht so tief im grundlegenden Stil verankert wie bei einigen anderen Autoren, von daher kann man da leicht dran arbeiten.
Einiges kann man imo auch auf eine gewisse Unsicherheit beim Erstling zurückführen.
Dieser Roman hatte ja kau was zu bieten.
Bin ich komplett anderer Meinung, dieser Roman hatte unheimlich viel zu bieten.
Allein schon bei der Nachbearbeitung der Episode II-Ereignisse war einiges dabei was mich jubeln ließ und wo ich mir gewünscht hätte, dies auch in einen Film sehen zu können.
Kritisch zu betrachten wäre sicher, wie bewußt den Jedi hier ist was zwischen Anakin und Padme vorgeht, aber die Stärken wiegen das komplett auf.
Dass das Leben im Jedi-Orden menschenverachtend ist, ist ja schon seit einiger Zeit klar, aber noch nie wurde das so unmittelbar und stark dargestellt wie in diesen Roman.
Es war absolut beeindruckend zu sehen wie sich selbst ein Vorzeigejedi wie Obi Wan so vorsichtig durch den Tempel bewegt als würde er über rohe Eier laufen.
Geradezu bezeichnend war seine Angst davor mal das Maul aufzumachen aus der Furcht heraus sich von Yoda oder Mace einen fiesen Spruch einzufangen, wenn er sich auch nur ein wenig aus dem Fenster lehnt oder über den Tellerrand blickt.
Das trägt viel dazu bei Obi Wan besser zu verstehen, - wahnsinn welchen Druck er hier verspürt.
Außerdem werden gut weitere Probleme des Ordens verdeutlicht. Die Unsicherheit Obi Wans setzt sich nämlich bis in die Führungsspitze fort.
Selbst Mace weist alle Verantwortung von sich und schiebt Yoda den Schwarzen Peter zu sobald er mit dem Großmeister alleine ist.
Direkt darauf bekommt man die Perspektive von Yoda präsentiert und es wird deutlich, dass er eigentlich auch nicht so richtig will, - er ist gefangen in seiner Rolle aber verfügt nicht über die Kraft oder auch nur den Willen auszubrechen.
Die neue Perspektive, die man auf Sidious bekommt ist auch sehr interessant, verbunden ist dies auch mit einer sehr treffenden Kritik auf Yoda (generell eine Stärke der Reihe).
Sehr beeindruckend ist auch, dass selbst ein großer Senator wie Bail praktisch nichts über die Jedi weiß.
Überträgt man das auf schlichtere Gemüter aus dem einfachen Volk, wird klar, dass man sehr vielen Leuten auch erzählen könnte, dass Jedi kleine Kinder fressen würden.
Man könnte es noch weiter in Details fortsetzen aber zusammenfassend kann ich sagen, dass mir höchstens eine handvoll SW-Autoren bekannt sind, die in Bezug auf die Charaktere, ihren Beziehungen zueinander und vor allem ihrem Innenleben (mit anderen Mitteln) ähnlich brilliant und treffsicher sind wie Miller.
Wenn sie diese Stärken noch konsequenter ausspielt, halte ich sie absolut für fähig ein SW-Buch zu schreiben, das in der TOP 5 zu nennen ist, - "Wilder Raum" war ein hoffnungsvoller Beginn.
Ein wirklicher Höhepunkt fehlte vollkommen.
Dafür gab es eine Unmenge von kleineren Höhepunkten... s.o
Es war schlicht und ergreifend eine Reise auf der sich Bail und Obi-Wan besser kennengelernt haben.
Ansonsten hat sich da nicht wirklich viel getan und die Endsituation ist nach dem Roman praktisch genau die selbe wie vor dem Roman.
Die Veränderung war eben das durch die Story herbeigeführte Verständnis zwischen Obi Wan und Bail, - das war imo durchaus ein wichtiger Schritt, sowohl für die Charaktere als auch für die Gesamtstory.
Letztlich kommt "Wilder Raum" eben über die Charaktere.
Die Handlung ist ähnlich wie bei Watson v.a ein Vehikel um die Charaktere in Szene zu setzen.
Handlungsorientierte Romane wo es kracht und knallt gibt es bei "SW" wirklich genug.
Gerade in der PT-Zeit mit ihren starken Charakteren ist es imo mal an der Zeit für mehr Geschichten, die durch die Charaktere angetrieben werden.
Mit Karen Miller hat man da eine Autorin, die als ideal erscheint.
Da gefiel mir #3, Keine Gefangenen schon besser. da dort mal nicht nur die Haupthelden im Mittelpunkt standen und Paleon mal eine schöne Geschichte bekommen hat.
Habe ich bisher nur mal kurz angelesen und leider machte es auf mich einen trockeneren Eindruck als der Roman zum TCW-Film.
Auch hier merkt man imo die Verachtung von Traviss für alles was nicht in ihr ganz persönliches "Star Wars"-Weltbild paßt.
Immerhin drei Seiten bringt Traviss damit zu Ahsoka zu zwingen auf Pellaeons Schiff einen feuerfesten Arbeitsanzug zu tragen.....es ist schon zum Augenrollen und wirft imo kein gutes Licht auf Pellaeon, der hier seine Macht gegenüber einen 14 jährigen Mädchen demonstriert, das sich nicht wirklich wehren kann (schwer vorstellbar, dass die Begegnung ähnlich verlaufen wäre, wenn Pellaeon es hier mit Aayla Secura zu tun gehabt hätte).
Ansonsten wirkt Pellaeon auf den Seiten die ich gelesen habe imo deutlich zu alt und unterm Strich viel zusehr so, wie man ihn aus den letzten 10 Jahren kennt.
Dass er früher ein ganz anderer war und die Begegnungen mit Thrawn und mehr noch Daala ihn zu dem gemacht haben, was er in HoT und der NJO ist, scheint ignoriert zu werden.
Ich wünsche mir dennoch einen Auftritt von Pellaeon in der "TCW"-Serie.
Sehr gut hat mir Anakins Besuch bei Padme gefallen (Padme mit Gesichtsmaske und Handtuch um den Kopf
).
Das Buch zum Film war in Ordnung und hatte auch noch ein paar schöne Momente die Film nicht so dran kamen.
Die Ausschmückungen waren in Ordnung bis sehr gut, aber vor der Kür kommt erstmal die Plicht und da ist Traviss schon gescheitert.
aber auch mal einen etwas besseren Einblick in die Kennenlernphase zwischen Anakin und Ahsoka.
Und das ist mein großer Kritikpunkt, genau das passiert m.E. nämlich gerade nicht.
Um es mal im Detail zu verdeutlichen:
Wir haben im Film eine Szene in der Anakin und Ahsoka einen ruhigen Moment haben und er sie offiziell als seinen Padawan annimmt.
Im Buch fehlt diese Szene einfach.
Wir haben im Film die Szene in der Anakin während des Angriffs auf Teth drei Staps ausschaltet als Ahsoka in Bedrängnis gerät.
Im Film wird hier die Beziehung zwischen Anakin und Ahsoka definiert: Er fordert sie heraus, er läßt sie sich ausprobieren, aber wenn es eng wird ist er gleich einem Sicherheitsnetz da (besonders angenehm, dass er darüber auch keine großen Worte verliert).
Traviss ist sich der Bedeutung dieser Szene offensichtlich nicht bewußt, beschränkt sie sich im Buch doch auf ein schlichtes Nacherzählen der Action.
Und dann haben wir noch die Szene als Anakin möchte, dass Ahsoka sich ausruht und sie fragt, was sie beweisen will.
Im Film ist das eine unheimliche starke, gefühlvolle Szene voller Verständnis in der Anakins und Ahsokas Beziehung auf eine neue Ebene gehoben wird.
Im Buch ist die Szene verändert, ist auf ungefährt drei Zeilen zusammengeschrumpft und entfaltet keinerlei Wirkung (wenn man den Film nicht zum Vergleich hätte, würde man die Stelle einfach überlesen).
Also im Film hat man drei absolute Schlüsselstellen der Beziehung zwischen Anakin und Ahsoka.
Die erste läßt Traviss einfach mal ganz weg, bei der zweiten erkennt sie ihre besondere Bedeutung nicht und bei der dritten ruiniert sie die Stelle durch eine extrem unpassende Bearbeitung.
Im Großen geht es im TCW-Film darum wie Anakin und Ahsoka sich zusammenraufen und ein Team bilden.
Im Buch ist davon nichts zu spüren, was auch daran liegt, dass der Charakter Anakins auf eine Facette reduziert wurde.
Wenn man Anakins Dialoge so liest, fällt auf, dass man sie sich eigentlich fast durchgängig nur mit seiner aggressiven Schmoll-Tonlage vorstellen kann.
Der Film-Anakin bewegt sich jedoch im gesamten Spektrum dieses wunderbaren Charakters: Von schmollend, aggressiv bis hin zu unheimlich gefühl- und verständnisvoll ist da alles drin und das braucht man für die Geschichte eben auch.
Anakin hat im Buch viele Gründe Ahsoka auszubilden: Er projiziert sich auf sie, möchte nicht, dass es ihr so wie ihm ergeht, Trotz gegenüber dem Jedi-Rat....etc...
Als Nebengeräusche ist das alles in Ordnung, aber leider geht Traviss wieder der eigentliche Kern der Sache ab.
Hier (also im Film) finden sich zwei Charaktere, die einfach perfekt zueinander passen. Ahsoka ist Anakin wirklich sympathisch und ihre normale unverkrampfte Art mit ihm umzugehen, tut ihm richtig gut.
Im Buch ist davon nichts zu spüren.
Dass Traviss überhaupt keine Lust hatte sich der Beziehung Anakin-Ahsoka zu widmen, merkt man auch, wenn man diese stiefmütterliche Behandlung im Kontrast dazu sieht wie Hutt-Psychologie (sehr interessant), Klon-Action und Ventress ausgewalzt wurden.
Das Dumme ist halt, dass die Beziehung Anakin-Ahsoka das eigentliche Thema der Story war.
In diesem Roman fand ich aber auch Ventress ziemlich interessant und ihre Beziehung zu ihren Droiden. Besonders zu dem Spionageroboter.
Das hat mir auch gefallen......war richtig traurig, als es den Spionageroboter erwischt hat...
...was haben die Jedi Ventress nicht alles angetan und jetzt haben sie auch noch ihren einzigen wahren Freund getötet.....
Um dem Buch gegenüber ganz fair zu sein, möchte ich noch sagen, dass es trotz der Themenverfehlung durchaus flüssig zu lesen und ziemlich unterhaltsam ist.