Spielst Du damit auf die diversen Erziehungsstile an (meines Wissens nach gibt es autoritär, laissez-fair und demokratisch)? Es ist inzwischen gut 10 Jahre her, daß ich das Thema in der Berufsschule hatte, deswegen kann es sein, daß ich da ziemlich eingerostet bin.

Vom laissez-fair halte ich ungefähr so viel wie von George Bush - gar nichts. Wenn Du willst, bringe ich dir gerne mal eine echtes und drastisches Beispiel - sowohl für das Fehlverhalten des Kindes, als auch (hier eigentlich viel schlimmer) das skandalöse Fehlverhalten der Mutter.
Natürlich ist es sinnvoll und notwendig, dem Kind zu erklären, was es falsch gemacht - das es überhaupt was flasch gemacht hat. Aber was, wenn dies nicht fruchtet? Kindern muß man mitunter auch seine Grenzen aufzeigen und das mitunter mit drastischen Mitteln (zB. einen Schlag auf den Hintern). Sonst können diese Grenzen nicht niemals durch das Kind begriffen werden! Eine Mischung aus beidem sehe ich hier als ideal, wobei es natürlich auf die Sache ankommt, die das Kind angestellt hat.
Problematisch sehe ich allerdings die inflationäre Anwendung von körperlichen Bestrafungen. Wenn man dem Kind für den geringsten Anlaß einen Klaps/Schlag gibt, erreicht man a) eventuell das Gegenteil ("...ist doch eh egal, ich krieg sowieso Dresche" bzw. eine körperliche und seelische Abstumpfung und b) könnte das Kind durchaus nachhaltig in seiner Entwicklung stören bzw. die Erziehung
seiner Kinder schon vorab "programmieren" und beeinflußen.
Und Taschengeldentzug oder Stubenarrest (in der allgemeinen Bedeutungen und gelegentlichen "normalen" Anwendung) hier als seelische Gewalt hinzustellen, halte ich - aus meiner Amateursicht heraus - für sehr gewagt. In seiner Weiterführenden Bedeutung wäre dann auch die Haftstrafe für einen Taschendieb seelische Gewalt und somit verboten. Immerhin hätte man ja mit ihm über seine "Tat" reden können....
