Seid ihr "gute" oder "schlechte" Verlierer?

Xardo

loyale Senatswache
Nabend,

ich hatte letztens mit einem Bekannten ein sehr interessantes Gespräch. Es ging um das Thema ein "guter" bzw. "schlechter" Verlierer zu sein.

Mein Bekannter vertrat die Position es ist wichtig ein "guter" Verlierern zu sein, sprich: sich nach einer Niederlage nicht aufzuregen, dem Gegner eventuell Respekt zu zollen und ihm zu seinem Sieg zu gratulieren und danach gleich dazu überzugehen die eigene Niederlage ganz sachlich und objektiv zu analysieren.

Ich sehe das anders. Wenn ich verliere, bin ich wütend. Nach meiner Niederlage schüttele ich meinem Gegner eventuell die Hand weil es der Brauch so vorsieht. Aber innerlich gratuliere ich ihm nicht oder gönne ihm seinen Sieg. Nun kann man das Ganze unter kindisch, unreif etc. abtun. Aber als so einfach empfinde ich das nicht. Ich bin halt ein sehr emotionaler Mensch. Ich lasse bei einem Sieg meinen Gefühlen ja auch freien Lauf. Für mich hat es fast etwas unehrliches, heuchlerisches einer Niederlage mit Gleichgültigkeit zu begegnen. Ich meine, nehme ich dem Gegenüber nicht letztendlich etwas von seinem Sieg wenn ich so tue als wäre es mir sowieso gleichgültig? Das ist für mich das ironische daran. Obwohl der "gute" Verlierer als der moralisch "bessere" gilt, nimmt er dem Gewinner eher etwas von dessen Sieg als der vermeintlich "schlechte" Verlierer. Wenn es mir egal ist ob ich gewinne oder verliere, dann brauche ich doch eigentlich gar nicht erst anzutreten, oder?

Ich schätze letztendlich gibt es keine richtige oder falsche Art und Weise mit einer Niederlage umzugehen. Jeder muss mit der Situation wohl so umgehen wie er es für richtig hält. Ich finde es nur schade, dass der Mensch der emotional auf seine Niederlage reagiert als "schlechter Verlierer" gilt.


Also, wie geht ihr mit einer Niederlage um, bzw. welche Art Verlierer seid ihr?


Gruß
Xardo
 
Erst in der Neiderlage zeigt man wahre Größe.
Wenn ich verloren habe zolle ich dem Gegner und seiner Leistung Respekt und gratuliere ihm aus voller Überzeugung.
Ich freue mich natürlich nicht über eine Niederlage aber die Niederlage gehört zum leben.
Man muß sie akzeptieren.
Ich bin im Regelfall ein guter Verlierer.
Liegt vieleicht daran das ich ein Asozialer bin:rolleyes::rolleyes::rolleyes:
 
Ich bin definitiv ein schlechter Verlierer. Egal ob es nun im Leben, oder bei banalen Sachen wie Gesellschaftsspielen ist. Gerade bei letzterem möchte man doch meinen, dass es ja "bloß ein Spiel" ist. Jedoch nehme ich dann solche Spiele wohl auch des öfteren einfach zu persönlich und reagiere, ählich wie Xardo das hier beschrieben hat, ziemlich emotional. Deswegen umgeh ich solche Aktivitäten wo ich kann, oder ich nehme nur dann Teil, wenn ich mit höherer Wahrscheinlichkeit gewinnen werde.
Nun ist man ja auch im echten Leben ab und an mal der Verlierer. Ich habe derzeit einen Job, wo es einen gewissen Konkurrenzkampf gibt. Der Ertrag aus diesem ist im Grunde genommen lächerlich gering. Dennoch (oder vielleicht genau deswegen) ärgert es mich doch sehr wenn ich "verliere" also entsprechende Aufträge in diesem/für diesen Job nicht bekomme, sondern sie anderweitig vergeben werden. In diesen Fällen kann ich dann nur schwer sagen "toll, herzlichen Glückwunsch, dass du das bekommen hast und ich nicht." Manche dieser Dinge entpuppen sich hinterher zwar als wirklich Miese sachen, bzw. das Ergebnis der Arbeit des anderen ist nicht so top. Das bringt aber nur zu nem gewissen Grad Genugtuung.
Ich schätze, um mal auf das Thema zu kommen, dass man wohl bei sozialen Spielen vielleicht manchmal der bessere Verlierer, um Freundschaften wegen, sein sollte. (Obwohl das vielleicht auch nur ne Frage der Qualität der Freundschaft ist, wenn der andere nicht mal nen bisschen Gemecker nach der eigenen Niederlage verkraften kann)
Im Berufsleben ist das vielleicht wohl nicht die nobelste Einstellung. Ich denke hier ist es nicht verkehrt. Sicher sollte man aus Sachen des guten Umgangs den Sieg des anderen Würdigen. Doch für einen selbst ist ne gleichgültige Einstellung wohl eher kontraproduktiv.

Letztlich muss ich aber fairerweise zugeben, dass ich nicht nur ein schlechter Verlierer, sondern auch ein schlechter Gewinner bin. Nen Sieg lass ich dann und wann dochmal böse raushängen...
 
Was ist denn am verlieren so schwer ?
Kurzes Beispiel :

Ich hatte vor kurzen in einem Schachspiel meinen Gegner an der Gurgel.
Er hatte noch einen Turm und einen Läufer, ich haate noch einen Läufer,einen Springer, einen Turm und die Dame. Ich habe zur Vernichtung angesetzt und er hat aus Verzweiflung mich ins Schach gesetzt. Ich bin ausgewischen und dann kam sein nächster Verzweiflungszug und der setzte mich matt.
ich habe mich drei Tage darüber geärgert daß ich diese partie verloren habe.
Aber meinem Gegner habe ich aus vollen Herzen beglückwünscht für diese Leistung.

@Panzer
Ich bin wahrscheinlich auch ein besserer Verlierer als Gewinner.
 
Ich kann das nicht so verallgemeinern. Da spielen viele Einflüsse eine Rolle. Zum Beispiel, wie der andere gewonnen hat. Und worum es bei dem "Wettkampf" geht: um materielle Dinge oder um etwas soziales.
 
Ich kann das nicht so verallgemeinern. Da spielen viele Einflüsse eine Rolle. Zum Beispiel, wie der andere gewonnen hat. Und worum es bei dem "Wettkampf" geht: um materielle Dinge oder um etwas soziales.


Da muss ich mich Deak anschließen: Bei mir kommt es auch darauf an um was es geht, wie der Gegner gewonnen hat und auch gegen wenn ich verloren habe :).

Gruß Muldoon
 
Also ich bin in der Regel ein "guter" Verlierer. Aber wie schon meine Vorredner sagten, kommt es darauf an um was es geht. Wenn es jetzt um Sport in der Schule geht (und ich bin nicht wirklich gut in Sport) dann ist es mir egal ob ich verliere, also gratuliere ich der person. Eher wenn es um etwas geht was beide gut können, ein Bsp.:
Wenn ich jetzt mit meinem Freund Karten Spiele (Poker) was wir beide gut können und ich verliere, dann ergere ich mich schon ein bisschen, aber trotzdem gratuliere ich ihm aus vollem Herzen, und gucke was ich nächstes mal besser machen kann.
 
Hi,

da ich niemals verliere sondern so cool bin und immer als Gewinner dastehe, hat sich die Frage für mich erübrigt. :D

gez. Jacen Schafskopf
 
Wenn jemand auf unfaire Weise gewinnt, kann ich ziemlich eklig werden. War die Sache fair, dann halte ich es, wie der Generalfeldmarschall - ich freue mich dann sogar für meinen Gegner. Zumal, wenn ich sowieso mit ihm befreundet bin.

Man muss aber dazu sagen, dass ich leider kein sehr ehrgeiziger Mensch bin und nicht sonderlich auf Konkurrenzkampf stehe. :(
 
Liegt vieleicht daran das ich ein Asozialer bin:rolleyes::rolleyes::rolleyes:

Touché. Aber ich habe dich "damals" nicht als asozial bezeichnet, sondern lediglich das von dir in jenem Thread an den Tag gelegte Verhalten. Ich kenne dich gar nicht gut genug um eine ganze Person so umfassend bewerten zu können. Ganz im Gegenteil, im Allgemeinen habe ich großen Respekt vor deinem historischem sowie allgemeinem Wissen.
 
Ich oute mich mal in dem ich gestehe, dass ich manchmal kein guter Verlierer bin. In manchen Disziplinen bin ich einfach nicht besonders gut, und wenn ich beispielsweise bei "Fifa" zum wiederholten mal von meinem Kumpel eine 0:4 Klatsche einstecken muss stößt das doch doch irgendwann ein bisschen sauer auf :D
 
Wenn ich verdient verliere dann bin ich durchaus ein guter Verlierer! Wenn ich allerdings wahnsinniges Pech habe z.B. Elfer verschiessen, Pfosten treffen und soetwas öfter, und dann am Ende noch verliere kann ich auch sehr "angry" werden.
 
Ich denke, es ist ein großer Unterschied, ob man sich darüber ärgert, dass man geschludert und deshalb verloren hat, oder ob man einem Gegner seinen Sieg nicht gönnt. Ich kann mich durchaus auch über meine eigene Dummheit ärgern.
 
Das kommt bei mir auf die Art und Weise der Niederlage, sowie auf das Verhalten des Gewinners an.

Wenn ich verloren habe, weil der Gegner zu stark war, dann kann ich das auch anerkennen. War es jedoch knapp oder habe ich aufgrund eigener (Leichtsinns-)Fehler verloren, dann ärgere ich mich mehr über mich, als dass ich ihm noch gratulieren könnte.

Ich habe auch ein oder zwei Freunde, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie sich bei einem Sieg weniger über den Sieg an sich, sondern eher über die Niederlage des Unterlegenen freuen. Da bin ich dann in der Regel auch ein schlechter Verlierer. Glücklicherweise kann ich das Problem aber umgehen, indem ich mit denen dann einfach nur noch solche Spiele spiele, bei denen meine Gewinnchancen traditionell hoch sind.;)
 
Touché. Aber ich habe dich "damals" nicht als asozial bezeichnet, sondern lediglich das von dir in jenem Thread an den Tag gelegte Verhalten. Ich kenne dich gar nicht gut genug um eine ganze Person so umfassend bewerten zu können. Ganz im Gegenteil, im Allgemeinen habe ich großen Respekt vor deinem historischem sowie allgemeinem Wissen.

Das weiß ich. Und danke für Deine Worte.
Aber nimm es mir nicht übel wenn ich noch mal "nachtreten" mußte.:D
Bin auch nur ein Mensch. Ich sehe die Sache zwischen Dir und mir als ehrenhaft geklärt an;):D
 
Ich hasse es zu verlieren. Besonders Niederlagen, die durch meine eigene Schusseligkeit entstehen, die nicht hätten sein müssen, ärgern mich sehr. Früher konnte ich mich nur schlecht für jemanden freuen, der mich bei irgendetwas geschlagen hatte, heute muss ich sagen, fällt es mir schon leichter, meine Niederlage einzugestehen und den Besseren anzuerkennen. Ja, Ehrgeiz ist ein stressender Trieb.^^

Grüße!
 
Es gibt nur eins, was schlimmer ist, als ein schlechter Verlierer, nämlich ein schlechter Gewinner. ;)

Ich denke mal, im Idealfall sollte man Siege sowie Niederlagen mit Stil, Würde und Demut feiern, bzw. ertragen.

C.
 
Muss zugeben, es kommt schon oft vor, dass ich eher ein sehr schlechter Verlierer bin.
Wenn mir bei Risiko nach 20 Runden endlich ein Kontinent gehört, drohe ich schon oft mal mit Sätzen wie "Wenn du mich jetzt da angreifst, dann hör ich auf zu spielen", und wenn er es dann getan hat "Woa ich sags dir, wenn du jetzt ne höhere Zahl würfelst wie ich, dann kannste ohne mich weiterspielen" und dann, wenn ich doch gewonnen habe "Ha das wird bitterste Rache geben, auch wenn mein Ziel ein ganz anderes ist, ich werde trotzdem alle deine Armeen auslöschen."

Ja, mit mir Risiko zu spielen trifft den Titel des Spiels ganz gut ^^
 
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