Serenno

[Serenno / Saffia Raumhafen / Landplattform 32-2-Nord / Twinkle]


Twinkle betrachtete das Schiff vor sich. Es war gut für den Anfang. Kein Tie, aber doch nicht schlecht. Es war aber dennoch nicht perfekt. Alleine die Zeichnungen und Markierungen auf der Hülle waren noch zu republikanisch. Langsam kletterte Twinkle auf den Jäger und holte ihre Sachen aus dem Teil des Schiffes, welches für den “Gast” reserviert war. Zuerst das Werkzeug, dann die Farben. Ihr Geschäftspartner hatte an alles gedacht. Es wurde Zeit dieses Baby zu verschönern. Endlich! Ihr eigenes Schiffchen. Zuerst fing die kleine Frau an das ganze Schiff zu grundieren. Es war ein mattes Schwarz. Zufrieden betrachtete die junge Frau ihre Arbeit. Das Schiff würde nun trocknen müssen. Eine Gelegenheit um sich mit allem möglichen auszustatten. Rationen und zwei Flaschen eines guten Alé. So lange das Schiff trocknete betrachtete Twinkle es. Grinste breit. Wartete darauf endlich kreativ werden zu dürfen.


Schließlich war es so weit. Sie fing damit an die Nase des Schiffes rot zu färben. Ein leuchtendes Rot welches die Optik aggressiver machen sollte. Verbunden mit ein paar anderen Akzenten wirkte der Kopfjäger nun schon deutlich passender für das was er nun war. Ein freies Schiff. Nun musste nur noch das ein oder andere Detail hinzugefügt werden. Sie zauberte den Maul eines Raubtieres und einen bösen Blick auf die Spitze des Jägers, was es optisch schon eher zu einem Schiff eines Draufgängers machte. Zufrieden verschränkte Twinkle die Arme vor der Brust. So konnte man es lassen. Jedoch würde sie nun noch an den Systemen ein paar Dinge verändern müssen. Nachdem sie sich ein wenig von dem Alé gegönnt hatte schaute sie sich die Elektronik des Jägers an. Sie musste so tief in die Wartungsluke kriechen, dass lediglich die Beine noch raus schauten. Irgendein hobby Mechaniker hatte die Position des Transponders so verändert, dass man nur noch mit sehr langen Armen an diesen kam. Es waren teils üble Verrenkungen nötig um an das begehrte Teil zu kommen. Ein Teil welches vermutlich schon vor Ewigkeiten den Dienst quittiert wenn nicht gar abgebrannt war und lediglich durch die Kälte des Alls sowie dessen kälte gelöscht worden war. Allgemein war das Schiff in seinem inneren in einem eher fragwürdigen Zustand. Ein paar Teile brauchten Pflege und mussten gesäubert werden. Hier und da waren noch Reste des Bordfeuerlöschers welcher sich wohl irgendwann selbst den Gnadenstoß gegeben hatte. Also wirklich… Dieses Teil war sein Geld wirklich nicht wert gewesen. Aber immerhin konnte man quasi alles restaurieren ohne unnötige Anschaffungen zu machen. Umso mehr Twinkle in dem Jäger verbrachte und ihn säuberte, desto glücklicher wurde sie. Es tat gut wieder an etwas derartigem Arbeiten zu dürfen. Gerade nachdem ihre Eltern alles getan hatten um zu verhindern, dass ihre geliebte Prinzessin Schwielen an den Händen bekommen würde. Erst der Vorfall auf der Hochzeit hatte sie davon abgebracht. Fliegen war nett. Aber Schrauben war netter. Das erste Mal seit Jahren war Twinkle wieder glücklich. Abgesehen von der Beziehung mit noorah natürlich hatte sie komplett das Lachen verlernt. Irgendwann nachdem man ihr den angeblichen Tod ihrer geliebten übermittelt hatte war sie genau das geworden was das Imperium geliebt hatte. Eine kaltherzige Offizierin die Befehle ohne Fragen ausführte. Bis jemand ihr die Aufzeichnung von Noorahs Flucht zukommen ließ. Ein Tag an dem sie wieder Hoffnung erhalten hatte. Ein Tag an dem sie wieder bereit war so etwas wie Zuversicht in ihr Herz zu lassen. Als dann Noorah sie kontaktiert hatte war Twinkle endlich wieder glücklich gewesen. Jetzt waren es nur noch wenige Tage bis ihre Wege sich kreuzen würden. Jedoch machte ihr die letzte Übertragung und die fehlenden Antworten Sorgen. Es hatte so gewirkt, als hätte sie jemand überfallen. Aber wer? Es waren schon einmal keine Imperialen. Nein… Aber auf der anderen Seite. Langsam überlegte Twinkle wo sich Noorah wohl das vergangene Jahr aufgehalten hatte. Wer hat ihr geholfen zu überleben? Warum hatte Noorah sie darum gebeten trotz der erfolgreichen Flucht möglichst viele Akten von ihnen mit zu nehmen? Akten die ihren Werdegang dokumentierte. Warum? Etwas hatte Noorah verunsichert. Aber was? Twinkle musste abwarten. Hoffen. Vielleicht hat sie auch nur etwas falsch verstanden. Vielleicht war die Lage nicht so schlimm. Und doch… Das Imperium war lange nicht so beliebt wie viele ihrer alten Arbeitskollegen glaubten. Oft hatte sie dem Hass gegenüber gestanden. Gefangene nur bösartig angelächelt um sich irgendwie hinter einer Fassade verstecken zu können. Das war aber jetzt, so hoffte die gerade einmal 1,58m kleine Frau, endlich Geschichte. Sie würde dieses Teil hier erst einmal wieder in Betrieb nehmen. Schließlich würde sie damit ihre Freundin überraschen wenn sie gemeinsam abhauen würden. Kein Imperium mehr. Niemand der sie trennen würde. So kroch die kleine Frau immer tiefer in den Wartungsschacht des Kopfjägers. Überprüfte jedes noch so kleine Detail. Es musste schließlich alles perfekt sein!


[Serenno / Saffia Raumhafen / Landplattform 32-2-Nord / Twinkle]
 
D'Astan-Sector / Serenno-System / Serenno / Wald vor der Stadt / Lichtung am Fluss / 'Rusting Giant' /Jevan Vassic, Mathazar & Maalraas​


Ah Huttisch konnte der Ganove also auch, das war gut zu wissen, sollte einmal schnelle Kommunikation nötig sein und das unverschlüsselt. Auf die Frage von Maalraas ob es sich bei dem erbeuteten um Disruptor-Geweher handeln würde, nickte Jevan zunächst nur. Er ließ den Mann eines der Schmuckstücke begutachten, es in den Händen wiegen, bevor der Pirat zu sprechen begann:

“Ein Meisterstück aus dem Tenloss Syndicat, ein Disruptor-Gewehr Typ DXR-6 und mit dem hier ein lecker Scharfschützengewehr. Es zerlegt das ziel in seine Moleküle und lässt keinerlei Rückstände zurück. Zumindest keine die einem mit bloßem Augen auffallen würden.“

Während der Devaronianer sprach, hatte er ein Zielfernrohr zu Tage gefördert, welches einem die Zielverfolgung bis zu 450 Standardmeter gestattete und das sogar unter schlechten Sichtverhältnissen, wie Nebel oder in der Nacht. Der Bandit hatte nach eigener Aussage noch nicht mit solch einem Ungetüm geschossen, er war eher der Typ Vibromesser und Handblaster. Eine Wahl, die der Teufel des Balor-Nebels nachvollziehen konnte. Während Maalraas zur Probe nun durch den Raum zielte, was eine Schimpftirade des Dug auslöste, der Angst um den Rest der Ladung hatte. Fragte der Mensch was Jevan mit den Waffen vorhätte. Ob er seine Crew damit bewaffnen wolle. Den vielleicht könne man sie gegen leicht gepanzerte Sicherheitsspeeder einsetzten. Der Devaronianer legte seinen Disruptor wieder in das Futteral und lehnte sich dann an eine andere Kiste. Er musterte Maalraas einmal von Oben bis Unten bevor seinen Mund zu einem Grinsen verzog und zu sprechen begann:

“Nein die Disruptoren haben eine zu geringe Kadenz und man muss sie bei solchen Zielen zu oft nachladen. Ich werde vielleicht eines davon behalten und versuchen den Rest zu veräußern. Wenn ihr interessiert seid….“

Der Pirat sah seinen Partner auf Zeit fragend an, bevor er fort fuhr:

Wisst ihr Maalraas, das Imperium finanziert ohne es zu wissen schon lange Zeit meine Operationen. Wir verfügen über einen von BlasTech Industires hergestellten leichten Repertierblaster T-21 samt Energiepack. Damit kann man so einiges anstellen. Und sollte wirklich alles schiefgehen...“

Jevan lächelte nun und tätschelte die Schottwand des YV-929 Frachters.

“Die ‚Giant‘ wird uns da schon raus holen. Vorausgesetzt ihre Partnerin hat wirklich die benötigten Teile für uns dabei.“

Wie vorhin angekündigt, nahm sich Mathazar eines der Gewehre aus der Kiste und verschwand damit in seiner „Werkstatt“. Während der Devaronianer den Banditen in das Cockpit der ‚Rusting Giant‘ führte und sich dort auf den Pilotensitz fallen ließ.

“Nun whoka wie gefällt euch mein Schiff? Und was denkt ihr, was machen wir nach dem kantkhia hotpaka (train job)? Gibt es danach noch ein uns? Oder ein Teufel des Balor-Nebel und ein Maalraas alleine? Werfen wir dann noch einen gemeinsamen großen Schatten unter einer schwarzen Sonne oder wieder zwei separate kleinere?“

Kaum das der Ganove geendet hatte, piepte das Comlink am Gürtel des Devaronianers und vermeldete das sich ein Schiff im Tiefflug nährte, vermutlich ein weiterer erwarteter Gast. Jevan erhob sich und klickte zweimal auf die senden Taste des Comlinks um zu bestätigen das er verstanden hatte. Dann lächelte er erneut Maalraas an und meinte:

“Wollen wir eure… unsere Partnerin begrüßen gehen? Vielleicht veranstalten wir danach noch ein kleines Schießtraining? Oder vielleicht eine kleine Jagd? Ich hörte die Spine-Wolfs geben vorzügliche Pelze für Mäntel ab.“


D'Astan-Sector / Serenno-System / Serenno / Wald vor der Stadt / Lichtung am Fluss / 'Rusting Giant' /Jevan Vassic & Maalraas​
 
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Serenno System Serenno Saffia Stadtrand 'Fonsaras' Speed-Bike Schuppen † Harkon Tanaka + Serodah[NPC] + Morcan[NPC] & Lotarra

Manchmal übertrafen diese Reichtümer dann doch alles, was man sich vorstellen konnte. Reichtum lag, ein wenig, auch einfach im Auge des Betrachters. Zumindest für Lotarra. Denn gerade Edelsteine waren für die Zabraki schon immer so ein Faktor gewesen, den sie nicht verstehen konnte. Nicht das sie deswegen auf diese verzichtete, oder sie bei einem Raubzug nicht einsacken würde. Ganz im Gegenteil. Persönlich konnte sie sich allerdings aber interessantere Accessoires ausdenken, als sich einfach einen zum Beispiel roten Stein um den Hals zu hängen. Es gab gewagtere und interessantere Entscheidungen die man betreffend seiner eigenen Garderobe treffen konnte, als sich sowas umzuhängen. Aber wer war sie schon, anderen vorschreiben zu wollen was chic und nicht war? Gold wiederum war etwas, das sie eher nachvollziehen konnte. Dessen Wirkung konnte auch Lotarra sich nicht entziehen. Auch wenn da der Witz mit den seltenen Metallen und der Sucht der Mandalorianer nach Beskar nahe lag, aber nunja... manch abgedroschener Spruch musste einem einfach immer wieder in den Sinn kommen. So schob Lotarra diese Gedanken beiseite und verbuchte die Beute einfach unter Reichtümern aller Art. Sie würde die Bikes entsprechend aussuchen das sie auf alles gefasst sein sollten. Fonsara hatte genügend Auswahl.

Die genaue Anzahl der Mitglieder an diesem Job war daher eine wichtigere Information. Und 15 war eine Antwort mit der sie arbeiten konnte. Und als
Tanaka schon von sich aus ansprach, dass auf manchen Bikes mehr als nur der Fahrer Platz finden könnte, nickte die Zabraki.
„Das ist kein Problem. Ein paar der Bikes die auch größere Transportkapazitäten haben, haben oft auch einen zweiten Sitz.“ Und so fing sie an, mit der Hilfe des Dug und des Gigorianers, nach und nach die benötigten Bikes zusammen zu suchen und einer der drei brachte das Gefährt dann zum Haupttor des Geländes, auf dem sie zuvor alle vier angekommen waren.

Die letzten drei Bikes wurden von Serodah und Morcann auf ihre Anweisung hin geholt, während Lotarra begonnen hatte die Bikes von ihren Transpondern zu befreien. Sie hatte gerade mit dem dritten Gefährt angefangen, da sich die zwei Gehilfen zu ihr gesellten. Und sie, die Hände und Unterarme tief in der Technik eines Bikes verschwunden, schnell und einfach erklärte wonach man suchen musste und was man zu tun hatte. Da Bikes keine großen Wunder der Technik waren, war der 'Eingriff', sofern man wusste wonach man suchte, recht einfach.


„Für Bikes und Speeder sind Transponder keine primären Systeme und man kann das Teil in den meisten Fällen einfach abklemmen. Außer man hat so einen Fall vor sich.“ Erklärte Lotarra und deutete auf das gerade bearbeitet werdende Bike. „Ein paar Hersteller wollten schlau sein und haben einen Fake-Transponder eingebaut. Blöd nur das der genauso aussieht wie der richtige und damit verbunden ist. Also, einfach der Verkabelung folgen bis man eine identische kleine Box findet, das Teil ebenfalls herausgenommen... und siehe da. Unkenntlich.“

Mit diesem kleinen Kniff waren Bikes zwar nicht völlig unauffindbar, aber sie strahlten keine persönliche ID aus, der man einfach so folgen konnte. Wer auch immer einem frisierten Bike folgte, konnte nur sagen das er einem Bike folgte und verfügte nicht über die Informationen des Verkäufers und Käufers. Und genau darum ging es ja letzten Endes. Nicht entdeckt werden. Und im normalen alltäglichen Verkehr waren Bikes und Speeder zu so zahlreichen Massen unterwegs und oft genug ähnlich frisiert. Oftmals waren gerade die Bikes und Speeder die an Privatkäufer verkauft wurden ebenfalls ohne Transponder, oder sie stammten aus ähnlich zwielichtigen Geschäften wie denen, die sie hier gerade vorbereiteten. Alles in allem war ein Bike das ohne Transpondercodes herumfuhr nicht auffälliger als eines mit.

Alles in allem war der Eingriff schnell erledigt. Hier und da stellten sich ein paar Verkleidungen des Innenlebens der Bikes störrisch an und man musste mal etwas mehr Gewalt beim öffnen, oder zusätzliches Werkzeug beim wieder verschließen aufwenden, doch die Sache hatte sich binnen einer guten Standardstunde erledigt und das Gespann um Tanaka hatte sich das Wissen erworben wie man Bikes unkenntlich machte. Die Frage des Anführer allerdings war etwas, was womit Lotarra sich gedanklich noch nicht beschäftigt hatte, die Antwort allerdings stach ihr schnell ins Auge und sie zeigte auf eine verschlossene Halle unweit des Hauptgebäudes.


„Da drin ist ein Frachtskiff, damit bekommen wir die meisten Bikes transportiert. Wenn wir erst die kleineren Einsitzer aufladen müssten wir bis auf zwei oder drei alle unter bekommen.“ Erklärt sie und machte sich auch gleich auf den Weg um das besagte Skiff zu holen. „An Renntagen wird das Skiff benutzt um die Bikes hin und her zu transportieren. Oder einfach um Bikes auszuliefern, oder Ersatzteile einzukaufen. Der gute, fromme Inhaber dieses Ladens hat nicht immer im öffentlich-rechtlichen Einzelhandel eingekauft.“ Erklärte sie den Daseinsgrund für das Skiff, das ihr deswegen nicht sofort eingefallen war, ihr aber schlicht und einfach schon vor die Augen gekommen war.

Das Lasten-Skiff erwachte stotternd zum Leben und Lotarra hatte für einen Moment bedenken, doch als sich die Repulsoren einmal vollends aktiviert hatten, wurde das laute scharren zu einem angenehmen schnurren. Dann erst ließ sie das kantige und große Gefährt aus dem Hangar gleiten, dessen verschlossene Tür mit einem gezielten Blasterschuss hatte überredet werden können, sich vor
Tanaka und ihr zu öffnen. Lotarra parkte vor den versammelten Bikes, wo Serodah und der weiße Gigant schon warteten und direkt begannen selbige auf der Ladefläche des Skiffs zu verstauen, kaum das sie mit dem Skiff aufgesetzt hatte. Lotarra selbst schloss sich dieser Arbeit an und begann dann, als aller Raum aufgebraucht war und noch drei Bikes übrig waren, diejenigen auf der Ladefläche abzusichern. Nicht das sich bei voller Fahrt eines der Gefährte verselbstständigen würde.


„Also gut. Einer übernimmt das Skiff, der Rest auf die Bikes.“ Und dann konnte sie diesen Laden und all die Querelen die er ihr eingebracht hatte, endlich hinter sich lassen. Gut möglich das sie hiernach Serenno auf ewig hinter sich lassen würde. Was für ein Schlamassel, dachte die Zabraki gedankenverloren.

Serenno System Serenno Saffia Stadtrand 'Fonsaras' Speed-Bike Schuppen † Harkon Tanaka + Serodah[NPC] + Morcan[NPC] & Lotarra
 
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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ SaffiaƟ „Fonsaras' Speed-Bike Schuppen“Ɵ Harkon Tanaka, Serodah, Morcann [NPCs] und Lotarra Sedirae
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Effizienz war eine Eigenschaft, derer sich viele im Bereich des unsichtbaren Marktes rühmten, doch nur wenige wirklich beherrschten. Sie warfen mit Floskeln um sich um ihr mageres Portfolio an Fähigkeiten den letzten Schliff zu geben, blieben jedoch auf der Strecke zurück sobald man diese Fähigkeiten näher betrachtet. Betrüger und Taugenichtse gab es zuhauf, daher war es eine erfrischende Abwechslung Lotarra Sedirae bei der Arbeit zu beobachten. Flink und ohne viel Chichi entfernte sie die Transponder von den Bikes. Scheinbar kannte sie selbst die versteckten Kniffe der Swoop Bike Hersteller zur Sicherung ihrer Ware. Harkon Tanaka hatte noch nie darüber nachgedacht, dass es auch einen zweiten, versteckten Transponder geben könnte. Unter seiner Maske verzog der rote Korsar sein Gesicht zu einem anerkennenden Grinsen, nickte leicht und behielt diese fatale Wissenslücke erstmal für sich, beschloss aber dafür der stachelhörnigen MAndalorianerin einen Vertrauensvorschuss zu geben. Sie saß nun nicht nur sprichwörtlich mit allen im selben Skiff, ergo würde es ihre Motivation sein heil aus dieser Geschichte rauszukommen. Nichts war belebender und loyalitätssichernd wie der Wille zum Überleben in einer Situation, in der man eine Blasterpistole auf der Brust hatte.


Nachdem die Bikes alle aufgeladen waren, was deutlich kräftezehrender war als gedacht, betrachtete der rote Korsar das eher rappelig aussehende Skiff. Die zum Leben erwachten Repulsoren husteten schlimmer als ein Wesen, dass sein Leben lang Cigarras von der Industriewelt Metellos geraucht hat, doch schien das Skiff nach einem hin und her schwanken das Gewicht der Bikes halten zu können und hob sich, träge wie ein Ronto, vom Boden ab.


„Alles klar. Ich fahre voran, gefolgt von Lotarra. Serodah, du flankierst uns während Morcann das Skiff lenkt.“


Kurz nahm der rote Korsar nach dieser Ansprache Serodah beiseite und gab ihm durch die Maske hindurch einen vielsagenden Blick.


„Schau nochmal nach, ob alles in Ordnung ist, ansonsten bring‘ es in Ordnung.“

Der Dug nickte und machte sich an die Arbeit. Als er kurze Zeit später zurückkehrte, nickte er Tanaka nur zu und sprang mit beinahe schon akrobatischer Leichtigkeit auf den Sitz seines Swoops, als hätte er zeitlebens nichts anderes gemacht als Speed Bikes zu fahren. Sie verloren nun nicht mehr viel Zeit und verließen den Tatort, in der Hoffnung, dass Lotarra nicht irgendwelche Spuren hinterlassen hatte, die ihnen gefährlich werden könnten. Tanaka hatte vergessen wie sehr er es hasste mit Swoop Bikes im normalen Verkehr unterwegs zu sein. Hätte es eine andere viable Option gegeben, er hätte sie bevorzugt, doch einen Skiff zu lenken beherrschte er noch viel weniger. Die erste Regel des Swoop Bike Fahrens ist, dass man jeden im Verkehr als schlafenden, unfähigen Säugling wahrnehmen sollte. Die ganzen Gefahren! Man kann im Verkehr niemanden trauen. Wenn auf einem Raumerparkplatz ein Fremder auf einen zukommt und anbietet die schmerzenden Zähne zu entfernen, würde man dieses Angebot auch freundlich aber bestimmt ablehnen. Warum? Weil man der Person nicht vertraut. Dem umliegenden Verkehr zu vertrauen ist also ebenso wenig ratsam wie medizinischen Ratschlägen auf Raumerparkplätzen zu folgen, die Fremde geäußert haben. Sonst war Harkon Tanaka nicht so furchtsam, doch hier hatte er keine Kontrolle darüber, ob die Zeltronerin im V-35 Landspeeder ihrer besten Freundin Jyn schrieb, dass Emalia heute dasselbe Oberteil trug, nur um dann ihren Speeder in sein Heck zu rasen. Irgendwelche alten Grans, deren Fahrlizenz man vor einem Jahrzehnt hätte wegnehmen sollen und da gab es noch diese jünglichen Rodianer die dachten, alles was man zu einer richtigen Swoop Gang bräuchte, sei Geschwindigkeit und Waghalsigkeit. Und natürlich gab es da immer noch die frisch gewordenen Aleena Eltern, die auf dem Rücksitz ihres Landspeeders das neuste Mitglied ihrer Familie davon abhalten wollten an einem Stück Plastoid zu ersticken, nur um dann um ein Haar ihr Ende in ihrem Skiff zu finden.


Und unter all diesen Wahnsinnigen war er. Wenn die Crimson Dawn mit Überlichtgeschwindigkeit flog und waghalsige Manöver flog, machte ihm das weniger zu schaffen als diese Speed Bikes. Lotarra hingegen schien in diesem Bereich aufzugehen, da hatte sie wohl ausnahmsweise die Wahrheit gesagt. Die Stimmung des roten Korsaren trübte sich, je länger sie auf den stark befahrenen Straßen Saiffas unterwegs waren. Ironischerweise störte es ihn, dass man hier nicht davon ausgehen konnte, dass jeder das Gesetz befolgte. Auch wenn Tanaka ein eher distanziertes Verhältnis zu solchen bindenden Dingen hatte, wusste er wann diese angebracht waren. Hier. Hier waren sie angebracht. Er fluchte als ein vorbeifahrender Gotal ihn fast gerammt hätte. Serodah wollte einschreiten und die Verfolgung aufnehmen, doch winkte Tanaka ab. Auch wenn der Dug lautstark protiestierte und seinen Ärger mit diversen eindeutigen Handbewegungen an anderen Vorbeifahrenden auslebte, musste der Wutbolzen sich zurücknehmen. Das letzte was sie brauchten war ein Drive-by, der die Aufmerksamkeit, der auch so schon schießfreudigen Imperialen auf sich ziehen würde.


Erst als sie den Stadtverkehr hinter sich ließen und die umliegenden Flächen grüner und wilder wurden, entspannte sich der rote Korsar innerlich. Die Imperialen mittlerweile wieder abgezogen zu sein, da sie keine nennenswerten Checkpoints passieren mussten. DAS hätte ihnen zu dem Zeitpunkt auch noch gefehlt. Selbstzufrieden lenkte der rote Korsar sein Speed Bike und damit auch den ganzen improvisierten Konvoi tiefer in den Wald. Aus der Ferne hatte er Felsformationen sehen können, im Schatten dieser grauen Monolithen würden sie vielleicht die entsprechenden Stellen finden um ihre Gerätschaften zu verbergen. Weit im Hintergrund erhob sich ein imposantes Viadukt, auf dem die Streben und Schienen zu sehen waren, an denen sich die Railcrawler entlang ihrer Strecke zogen. Die Bikes würden am Schiff nur für unnötiges Aufsehen sorgen, sie waren besser damit beratschlagt hier irgendwo eine Stelle zu finden. Die Suche zog sich allerdings hin und erst als die Abenddämmerung einbrach, hatten sie einen Spot gefunden. Abgelegen, weit von der Straße, die sich wie eine Schlange durch den Wald schlängelte, wurden sie schließlich fündig. Sie entdeckten eine Balme, die genau dem entsprach, wonach Tanaka Ausschau gehalten hatte. Sorgsam verstauten sie das Skiff, samt der Bikes in der Balme, doch nicht ohne das Morcann eine eher unzärtliches Tête-à-Tête zwischen dem Skiff und dem Gestein provozierte. Als die Bikes in der Dunkelheit der Balme verstaut waren, ging Tanaka einige Schritte zurück und beobachtete ihr Werk.


„Gut, das sollte erstmal reichen.“ Dabei klatschte er sich die Hände ab, um sie von allerlei Splittern, Dreck und Staub zu befreien. Der rote Korsar wandte sich nun an den hünenhaften Gigorianer. „Morcann, du bleibst hier. Ich schick nachher jemanden zu dir, der dir Gesellschaft leisten soll und was zu essen mitbringt. Genieß‘ die Natur!“

Mit einem lautstarken Seufzer akzeptierte Morcann sein Schicksal, auch wenn Tanaka wusste, dass das nicht sein liebster Zeitvertreib gewesen wäre. Der Dug hingegen war ihm zu explosiv. Bevor er sich in einen Faustkampf mit der hiesigen Fauna stürzen würde, nahm er ihn lieber mit zurück zum Schiff. Was die Mandalorianerin betraf, würde ihm wohl nicht viel übrigbleiben als sie mitzunehmen. Ließ er sie frei gehen, könnte er sie verpfeifen, allen Handschlägen zum Trotz. So gesehen war auch gerade ein Bett auf der Crimson Dawn frei geworden. Der Gedanke an Alemas Tod ließ seine hinter der Maske liegenden Augenwinkel zucken. Um Noorah würde er sich noch kümmern müssen, erstmal mussten sie es wieder zurück zum Schiff schaffen.


„Und sie Miss Sedirae… ich würde sagen unser Intermezzo ist noch nicht vorbei. Ich denke es liegt in unseren beiden Interessen sie erstmal vor den Augen gewisser Leute zu verbergen. Wer würde sie schon auf unserem Schiff suchen? Daher lade ich sie ein mitzukommen. Habe sie Einwände?“

Chalant und mit einer ausladenden Handbewegung unterbreitete der sich selbst als Charmeur bezeichnende rote Korsar der ebenfalls behelmten Mandalorianerin einen Platz an Bord seines Schiffes. Wenn auch nur temporär, bis der Job vollbracht war. Andererseits, wer weiß schon was passieren konnte?

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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ bewaldetes, bergiges Hochland einige Klicks von Saffia entferntƟ Vor der Balme Ɵ Harkon Tanaka, Serodah, Morcann [NPCs] und Lotarra Sedirae
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[Serenno-System | Serenno | Saffia | Landeplattform | An Bord der Crimson Dawn |Verschlossene Stube | Noorah Tylah (alleine)]



Noorah konnte durch die Alpträume nicht mehr schlafen. Immer wieder war sie aufgewacht. Hatte angefangen zu zittern. Versuchte die Maske los zu bekommen die ihren Mund blockierte, nur um erschöpft wieder auf die Matratze ihrer Koje zu fallen was den Kreislauf fordsetzte. Sie wurde langsam verrückt. Hatte Angst. Wollte fliehen. Weg von hier. Warum hielt man sie fest? Niemand würde auch nur einen müden Credit für sie zahlen. Hin und wieder war sie zu der Tür gegangen und hatte geschaut ob die Tür nicht vielleicht doch noch offen war. Auch ihr Magen knurrte zunehmend. Aber scheinbar sah man es nicht ein die teure Nahrung an einer Imperialen zu verschwenden oder es war schlicht kaum Zeit vergangen. Die Unwissenheit machte Noorah verrückt. Minuten konnten nur Sekunden gewesen sein. Langsam machte sich unruhe breit. Immer wieder ging die Frau in ihrem Gefängnis, und mehr war dieser Raum derzeit nicht für sie, auf und ab. Ihr Blick blieb immer wieder auf der Tür hängen. Hin und wieder lauschte sie den Stimmen wenn welche durch drangen. Die ganze Crew nannte sie nur noch “Die Imperiale”. Mehr war Niphira nicht mehr für sie. Nur imperialer Abschaum. Sie konnte hören wie selbst jetzt noch Beleidigungen fielen wenn es um sie ging. Ein nicht kleiner Teil wollte an sie ran kommen. Ihren sofortigen Tod übernehmen. Das Einzige was sie am Leben hielt war der Befehl von Harkon. Der Befehl niemanden an sie ran zu lassen bis er wieder da wäre. Sie hatte keine Freunde mehr. Hier nicht. Und nirgendwo anders. Noorah setzte sich auf ihre Koje und starrte die Wand an.

Da draußen war nur ein Wesen. Ein Wesen welches auf sie wartete. Ein Wesen welches sie nicht verlassen wollte. Aber das wars dann auch. Sie sehnte sich nach ihrer Geliebten. Wollte sie wenigstens noch einmal sehen. Einmal spüren. Wenigstens das wäre ihr letzter Wille bevor man sie nun doch beseitigen wollte. Noorah war kein Monster. Sie hasste das Imperium. Ihre Geliebte genauso. Beide waren niemals begeistert von ihrem Job gewesen. Beide waren nur Sklaven der Imperialen gewesen. Beide hatten sich nicht dafür entschieden für diese Tyrannei zu kämpfen. Erst hier an Bord der Dawn hatte sie den Spaß am Fliegen wieder gefunden. Die Freiheit war vergleichbar mit jener eines Vogels. Selbst wenn sie niemals alles geben durfte. Einfach schon um nicht zu riskieren, dass man merken würde, dass sie mehr geflogen war als bloß ein paar Frachtschiffe. Dass gewisse Manöver mehr als nur Glück gewesen waren. Vieles war instinktiv gewesen. Immer wieder hatte sie darauf gepocht, dass alles nur Glück gewesen sei. Diese Crew war so im vergangenen Jahr zu einer Familie für die Squadmatan geworden. Eine Familie in der man sich mal stritt. Eine Familie mit dem man zusammen trank und eine Familie mit der man alles erreichen könnte was man sich vorgenommen hatte. Alles hatte sie ruiniert. Nur weil sie zu euphorisch und damit unvorsichtig geworden war. Am Ende war Liebe nicht die Antwort auf alles. Zumindest nicht so wie es die Meisten Romane und Holofilme gerne suggerierten. Jetzt gerade war es die Ursache all ihrer Probleme. Die Ursache für ihre Probleme. Nur wenige Sekunden später. Oder Abends wenn alle geschlafen hätten… Ja… dann hätte sie ihre Heuer beendet und wäre von Bord gegangen. Hätte einen herzlichen Abschied bekommen. Ihre Heuer wäre ohnehin in den nächsten Wochen abgelaufen. Spätestens dann wäre sie einfach von Bord gegangen. Noorah seufzte leise und starrte schließlich den Boden an. Sie dachte nicht einmal über flucht nach. Sie legte sich einfach auf die Koje und dachte nach. Versuchte die Erinnerungen an das Imperium und die Traumata zu ignorieren die diese Wesen in ihr verursacht hatten. Jetzt gerade kam vieles hoch. Die Befehle. Die Verbrechen die ihre Staffel im Namen des Imperators hatte begehen müssen. Bis heute konnte sie nicht daran denken ohne zu weinen. Langsam kauerte sich die Frau zusammen und wimmerte wieder leise. Ganz leise und doch gerade laut genug, dass man es durch die dünne Tür hören könnte wenn man versuchte sie zu belauschen. Warum durfte sie nicht einfach gehen? Hatten sie so sehr Angst davor? Angst dass sie zum Imperium rennen und die Crew ans Messer liefern könnte? Eine Crew der sie mit ein paar Manövern vor einem sicheren Ende bewahrt hat? Warum vergaßen sie nur wegen einem kurzen Teil ihres Lebens, dass sie mehr war als nur eine Pilotin die einst für das Imperium gedient hatte?


[Serenno-System | Serenno | Saffia | Landeplattform | An Bord der Crimson Dawn |Verschlossene Stube | Noorah Tylah (alleine)]
 
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Serenno System Serenno Saffia Stadtrand 'Fonsaras' Speed-Bike Schuppen † Harkon Tanaka + Serodah[NPC] + Morcan[NPC] & Lotarra

Misstrauen und absolutes Vertrauen waren auf eine seltsame Weise miteinander verstrickt, in der Unterwelt. Einerseits musste man sich auf das Wort, das man einander gab vertrauen, andererseits glaubte man demjenigen den man gegenüber hatte erstmal kein Wort. Daher war erst die Arbeit an den Bikes und dann die Fahrt durch die Straßen Saffias eine willkommene Ablenkung für Lotarra. Zwar musste man noch immer achtsam sein, aber sie war für den Moment nicht mehr auf der Hut, ihr eigenes Leben zu schützen, da die Gefahr bestand, doch hinterrücks niedergeblastert zu werden. Und wer wusste zum wievielten Male, rang der Satz durch ihre Gedanken: Was für ein Schlamassel. Auch wenn für jetzt alles einigermaßen geregelt und ruhig erschien, hatte sie sich immerhin doch einen Job eingehandelt, der nicht ungefährlich werden würde. Ganz gleich wie gut geplant und sicher der Tipp auch war, sie hatte am gerade am eigenen Leib erfahren was aus einem 'einfachen' Job werden konnte. Aber reizvoll war es trotzdem. Ein ganzer Railcrawler voller Reichtümer der oberen Eliten von Serenno? Lotarra wusste nicht wohin mit ihren Gedanken. Sollte sie die Schwarze Sonne für ihre Dreistigkeit bewundern? Oder sich von dem Potenzial dieser Beute zum träumen anregen lassen? Doch gerade dieser Gedanke brachte Lotarra wieder zurück ins hier und jetzt.

Da waren noch immer
Tanaka und seine Crew die sicherlich eher mit einem Anteil der Beute bedacht würden. Dann war da der Umstand das Tanaka augenscheinlich, samt seiner Crew, für eine der bedeutendsten Organisationen der Schattenwelt der Galaxis arbeitete. Zwar hatten sie sich darauf geeignet das sie helfen würde, sowohl mit den Bikes, als auch bei dem Job an sich, aber... was war mit ihrer Entlohnung? Die Zabraki war alles andere als gierig. Nicht über ein vernünftiges Maß hinaus jedenfalls. Aber wer riskierte schon gerne Kopf und Kragen und ging dann mit leeren Händen nach Hause? Auch wenn sie zumindest für den Job mit Fonsara ein bisschen kassiert hatte. Dachte sie und befingerte den kleinen Beutel mit Credit-Chips der an ihrem Gürtel ruhte.

Sie wollte aber auch nicht
Tanaka über die Maßen strapazieren. Wer wusste schon wie der reagieren würde, würde sie dieses Thema ansprechen. Und gerade die Tatsache das er weitere Mäuler zu stopfen hatte, im übertragenen Sinne, würde ihn erst an diese denken lassen. Lotarra war der Fremdkörper in dieser Sache. Obwohl es zumindest ein bisschen so schien, das man sich einigermaßen arrangiert hatte. Das konnte gut und gerne aber auch einfach die Anpassungsfähigkeit des Unterweltlers sein.

Im Übrigen auch äußerst wichtig für das eigene Leben. Nicht auf neues reagieren zu können, oder sich nicht damit arrangieren zu können, bedeutete über kurz oder lang den Untergang. Schon so mancher Lord der Unterwelt war daran zu Grund gegangen, weil er nicht darauf reagiert hatte, das seine Konkurrenten mit der Zeit gingen, oder einfach und schlicht neue Strategien entwickelt hatten. Gerade Lotarra und ihresgleichen hatten durchaus das eine oder andere Mal bei solchen Aktionen ihre Hand im Spiel gehabt. Den Gnadenstoß setzen. Sie seufzte schwer in ihrem Helm, blickte dann zu den anderen Bikes und ließ ihren Blick dann auf der Ladefläche des Skiffs ruhen. Erst als der kleine Konvoi die Straßen Saffias hinter sich gelassen hatte und ungezähmte Natur um sie herum das dominante Bild wurde, kehrte die Zabraki aus ihren tiefer und tiefer führenden Gedanken hervor. Soweit sie es verstanden hatte, gab es noch etwas Zeit zu überbrücken, ehe sie den Überfall angehen würden.

Im Augenblick suchten sie ein geeignetes Versteck für das Skiff. Zwar bot der Wald den sie durchquerten an sich genügend einfache Möglichkeiten, hatte dafür aber auch den Nachteil das es eben so leicht würde entdeckt werden können. So kreisten sie mit den Bikes etwas weiter, zogen lange Kurven um bessere Orte zu finden. Es dauerte seine Zeit. Die Sonne hatte sich derweil angeschickt das Ende des Tages einzuleiten, da fand die Gruppe einen Felsüberhang, der näher an einer Höhle war, als das es nur einen einfachen Überhang darstellte. Die Zabraki zuckte etwas zusammen und bis die Zähne fester aufeinander, als der Gigorianer mit dem Skiff am Felsen entlang schrammte. Aber der schon unter ersten Altersschwächen leidende Kahn schien sich an dem bisschen Kontakt mit der Natur nicht wirklich zu stören. Wäre aber auch zu ärgerlich gewesen, auf den letzten Klick noch das Skiff zu himmeln, dachte Lotarra. Musste aber gleich auch wieder etwas Schmunzeln, als Tanaka seinen Gefolgsmann Morcann damit beauftragte über das Skiff und die Bikes zu wachen. Bestrafung oder einfach weil der Gigorianer entsprechende Aufgaben gut ausführte? Lotarra schob den Gedanken von sich, da der rote Korsar sich ihr zuwandte.

Mit auf sein Schiff? Sofort war da wieder das Misstrauen. Der „Aber was wenn er ich DORT niederblastert?“ Gedanke. Zugleich aber war da auch das Interesse. Und das Pflichtgefühl ob des Wortes das sie ihm gegeben hatte. Bevor sie die ganze Sache also weit genug zerdenken konnte und wie eine einfältige dastand, die vergessen hatte wie man sprach, nickte sie.
„Also gut, Mister Tanaka. Aber keine unnötigen Unannehmlichkeiten meinetwegen.“ Das Grinsen das ihr Gesicht zierte, konnte man ihren Worten durchaus entnehmen. „Ich bin schon auf die Crimson Dawn gespannt. Scheint ja ein gewisses Thema zu sein. Also dann... mal sehen ob euer Schiff genauso viel her macht.“ Meinte sie mit einer kurzen Geste auf Outfit und Maske. So schwang sie sich behände wieder auf das Bike, ehe sie mit ausladender Geste das Wort an Tanaka richtete. „Wo geht’s lang?“

Serenno System Serenno bewaldetes, bergiges Hochland, mehrere Klicks außerhalb Saffias vor der Balme † Harkon Tanaka + Serodah[NPC] + Morcan[NPC] & Lotarra
 
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Serenno - Außerhalb von Saffia - Wildland - Wald - Idyllische Lichtung am Fluss - Rusting Giant - Jevan Vassic, Maalraas, Mathazar

Die Ausführungen des Gehörnten deckten sich in etwa mit dem, an was sich Maalraas selbst noch aus einigen Unterhaltungen mit verschiedensten Gaunern zu erinnern meinte. Eine Waffe, die ein jedes Wesen zu Staub pulverisieren konnte. Der feuchte Traum vieler Verbrecher, die sich des Öfteren auch gegen Wesen mit übernatürlichen Fertigkeiten oder numerische Übermachten wehren mussten und für die ein solch tödliches Gewehr nur nützlich sein konnte. Nachdenklich wog der Bandit die Waffe ein letztes Mal ins einer Hand und erschloss sich aus seinen Gedanken, wie wertvoll eine ganze Ladung davon sein musste.

"Damit könnte unsereins also problemlos den Arsch eines Jedi-Meisters cross grillen, ohne dass der mit seinem Licht-Degen irgendwas dagegen unternehmen kann. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass der Gedanke nicht verlockend ist...also reserviert mir doch ein Exemplar. Wenn wir hier fertig sind, werde ich eh genug Geld haben und dazu Zeit zum üben."


Mit diesen Worten legte Maalraas die Waffe zurück in die Kiste, während der Captain erklärte, über was für Kapazitäten er verfügte. Der Halbmensch nickte, auch wenn er ganz genau wusste, dass die örtlichen Sicherheitskräfte weitaus mehr zu bieten hatten. Der Schlüssel zum Erfolg würde sein, den Coup so leise und unauffällig wie möglich durch zuziehen und ihren Gegenspielern gar nicht erst die Möglichkeit zu bieten, ihre schweren Geschütze aufzufahren. Enzo ging nicht vom schlimmsten Fall aus, doch vorbereitet mussten sie darauf sein. Denn ein Leben in Gefangenschaft auf dieser dekadenten scheiß Welt war keine rosige Aussicht, zumal sie Maalraas vermutlich an die Republik ausliefern würden, und den Captain samt Crew ans Imperium.

"Wenn alles gut läuft, sind wir mit der Beute in den Taschen bereits über alle Berge, bevor der Sicherheitsmechanismus der örtlichen Kräfte überhaupt erst anschlägt. Aber wir sollten auf jedes Szenario vorbereitet sein. Saßt ihr denn schon einmal ein, Captain?"

Die beiden Männer verschwanden ins Cockpit des Schiffes, wo sich Jevan Vassic entspannt in den Pilotensitz fallen ließ. Maalraas lehnte sich an das Kommandopult vor der Scheibe und zündete sich eine weitere seiner Zigaretten an. Er musterte den Captain mit stoischer Miene, als er ihn fragte, was sie nach all dem tun würden. Ob der Teufel des Balor-Nebels - wie er wohl genannt wurde - und Maalraas danach getrennte Wege gehen, oder weiterhin einen großen Schatten werfen würden. Der von Eriadu stammende Räuber nahm einen tiefen Zug und dachte kurz nach. Von all den Personen, die er in den letzten Tagen kennengelernt hatte, war ihm der exzentrische Nichtmensch am Liebsten. Enzo entsann sich der Szene in der Bar letzten Abend, als der Gehörnte mit seiner Crew hineinmarschierte und dieser fremden Dame ein Lied vorgesungen hat. Es war der Auftritt eines selbstbewussten Mannes mit einer wohl großen Zukunft in der Unterwelt. Und im Endeffekt wäre Maalraas dumm, wenn er die Gelegenheit entgleiten ließe, sich im Licht dieses Mannes zu sonnen, der erst auf die Idee mit dem Zugraub kam. Letztlich würden beide Männer von einer Partnerschaft profitieren.

"Es gefällt mir sehr gut...das Gefühl, all die Männer auf diesem Schiff zu kommandieren, was gibt es Euch, Captain...Stolz, Freiheit?"

Er atmete den Qualm gegen die Scheibe, nachdem er sich umdrehte und nach draußen blickte, mitten in diese Idylle hinein. In der Scheibe spiegelte sich das stets lächelnde Gesicht des Captains wieder. Auch wenn Maalraas nie etwas von sich selbst und besonders seiner Vergangenheit preisgab, interessierte sich Maalraas für andere Leute, vor allem wenn er mit diesen etwas zu schaffen hatte. Und in diesem Fall tatsächlich, was den Devavorianer antrieb.

"Wenn wir nicht als serennische...kouuedahaga de...dehba [Knastbrüder (etwas zusammen gestammelt)] oder Leichen enden, sondern dieses Kunstwerk von einem Raub mit dem gebührenden Erfolg vollenden, warum sollte unser Weg dann schon aufhören? Serenno ist eine Welt voller Adeliger mit unschätzbaren Reichtümern und Vermögen und steht davor, in einem anarchischem Chaos aufzugehen. Das bietet etliche Chancen für uns. Der Zug ist erst die Spitze des Eisbergs."

Nun piepte das Comlink von Vassic, der sich erhob und meinte, dass sich ihre Partnerin im Anflug befand. Maalraas nickte auf auf den Vorschlag hin, Susa zu begrüßen und danach ein paar Übungen zu machen. Seite an Seite traten die beiden Männer aus dem Schatten des Schiffes in das grelle Sonnenlicht. Der Gauner setzte seine Sonnenbrille auf und erkannte Susas leichten Frachter auf einer nur etwa zwanzig meter entfernten Ebene über dem Bodend schwebend, ehe es sanft absetzte. Die Männer von Vassic machten sich sofort daran, auch dieses vergleichsweise kleine Schiff mit den Tarnnetzen abzudecken, wobei sie den Zugang zum Laderaum freihielten. Diese öffnete sich zischend und heraus trat Susa: mit einem lockeren Outfit aus einer engen blauen Hose, schwarz-weißen Stiefeln einer schwarzen Lederjacke und mit offenen Haaren. Wie in einem Holofilm entledigte sie sich mit einer schwungvollen Bewegung der vereinzelten Strähnen aus ihrem Gesicht und kam geradewegs auf die beiden Männer zu.

"Habt ihr es euch schon bequem gemacht? Ziemlich hübsch ist es hier...eine nette Wahl für ein Versteck, Captain Vassic. Gangster-Romantik wie in den alten Holodramen, was?"

Die junge Schmugglerin begrüßte bei ihnen angekommen zuerst Maalraas, dann den Captain mit einer freundschaftlichen Umarmung.

"In der Nachricht des Mittelsmannes am Dock stand, dass du eine neue Gravitationssensorik, einen Hyperraum Regulator und ein Liste von besonderen Steuersysteme für deinen Beschleuniger brauchst; ich habe alles im Laderaum. Es wartet förmlich darauf, herausgetragen und verbaut zu werden."

Kurz wartete sie, bis der Captain etwaige Anweisungen gab, ehe sie grinsend fragte:

"Habt ihr schon irgendetwas von den anderen gehört oder irgendetwas unternommen?"

"Nein, das nicht. Aber der Captain und ich haben uns ein paar Gedanken gemacht...und wir freuen uns darauf, sie mit dir zu teilen."

Endlich erschien wieder ein leichtes Lächeln auf den Lippen des Räubers, als er hinüber zu Vassic sah. Für den charismatischen Redner würde es ein Leichtes sein, die abenteuerlustige Schmugglerin für ihren Plan zu gewinnen.


Serenno - Außerhalb von Saffia - Wildland - Wald - Idyllische Lichtung am Fluss - Vor der Rusting Giant und Susas Frachter - Jevan Vassic, Maalraas, Susa

















 
Serenno / Saffia / provisorische Basis / Sam, Paul, Yui, Nevis, Black Sun Eskorte und Personal

Misstrauisch schaute sie den beiden Mädchen hinterher. Sam hatte eine wichtige Aufgabe aus der Hand gegeben. Würden die Kinder es vermasseln, wurde womöglich ihre einzige Spur zu den Waffen kalt. Sie hatten bereits zu viel investiert, um jetzt zu versagen. Sie hatten sich auf einen gefährlichen Deal mit der Black Sun eingelassen, sie standen in Julios Schuld und würden es vermutlich bald mit einer Gang und einem Adligen aufnehmen. Die Liste ihrer Feinde hatte seit ihrer Landung auf Nar Shaddaa wirklich erstaunliche Ausmaße angenommen. Wenn Sam so weiter machte, hatte sie bald die gesamte Galaxie an ihren Fersen kleben. Die Aufmerksamkeit, die sie dann haben musste, war dennoch ein aufregender Gedanke.

"Wir gehen spazieren", sagte sie bestimmend zu Paul und verließ dann ohne ein weiteres Wort zu sagen den Keller. Sie hatten hier alles bekommen, was sie brauchten. Jetzt ging es darum das weitere Vorgehen zu planen. Sam wollte allerdings dabei keine ungebetenen Mithörer haben. Erst als sie sich etwas von dem kleinen Black Sun Außenposten mitten im Gewerbegebiet von Saffia entfernt hatten, begann sie wieder zu reden.

"Die Blauhaut könnte zu einem Problem werden, wenn wir nicht liefern können."

Der Kopf des Droiden schnellte mit einem Knarzen herum, seine Sensoren fixierten die kleine Blondine.

"Du willst die Black Sun hintergehen?"

Sam fischte eine Zigarette aus ihrer Manteltasche und steckte sie sich in den Mund. Mittlerweile war es dunkel geworden, sodass der Schein des aufflackernden Feuerzeugs kurz ihr Gesicht erhellte.

"Schon möglich. Wenn die Kleinen von Gallwitz finden und wir aus ihm herausquetschen, wo die Waffen sind, geht alles ganz schnell. Wir schnappen uns die Sachen und fliegen zurück nach Nar Shaddaa. Bis Etara merkt, dass wir weg sind, haben wir von Julio unsere Bezahlung für den Job und eine fette Premie für die Lieferung erhalten und können erst einmal untertauchen."

"Und stehen auf der Abschussliste der Black Sun. Das könnte die Gewinnaussichten bei zukünftigen Jobs vermiesen."

"Es gibt ja noch die Hutten, im Zweifel halten wir uns an die."

"Im Zweifel schnappen die Hutten uns um das Kopfgeld zu kassieren, das auf uns ausgesetzt wurde."

Das war ein Argument, auf das Sam keine Antwort hatte. Sie zog kräftig an ihrer Zigarette, so dass der Stummel hell zu leuchten begann. Scheiße. Der Droide hatte vermutlich recht. So reizvoll es auch war, das ganze Chaos hinter sich zu lassen und einfach die Belohnung einzustreichen: Auf lange Sicht steckten sie dann in Schwierigkeiten. Sam war nicht blöd. Sie hatte natürlich erkannt, dass die Chiss eine gefährliche Frau war. Etara würde vermutlich nicht zögern, sie zu töten.

"Von Gallwitz ist ein Adliger. Der Adel hat Geld. Geld, mit dem wir die Black Sun bezahlen können und von dem wir sogar noch einen Teil einstreichen könnten."

Der Droide tippte nachdenklich mit dem Menschenfinger, der mittlerweile nicht mehr blutete, gegen seine Stirn. Ein seltsames Schauspiel, bei dem Sam es auch mehrmals deutlich knacksen hörte. Ein kleiner Menschenfinger war einfach nicht dafür gedacht, dass ein Droide wie Paul ihn sich gegen den Kopf hämmerte.

"Du willst den Typen Erpressen? Dafür bräuchten wir ein Druckmittel. Vielleicht haben die Mädchen ja etwas herausgefunden, dass uns da weiterhelfen könnte."

"Und wenn wir ihn damit aus seinem Zuhause locken verschafft uns das genug Zeit, sein Zuhause ungestört zu durchsuchen."

"Wir finden den Vertrag, den er mit den Raiders geschlossen hat und zwingen ihn, deren Aufenthaltsort zu verraten."

"Finden wir die Raiders, finden wir die Waffen. Und durch die Erpressung haben wir genug Geld, um die Black Sun auszuzahlen."

Sam schnippte ihre Zigarette weg und grinste böse.

"Gehen wir's an."

Serenno / Saffia / Gewerbegebiet / nicht weit entfernt vom Black Sun Außenposten / Sam, Paul
 
Serenno, im Keller bei Ellran: Sam, Yui und Nevis, Paul und davor lauter Leute, die zu ihm gehören

Beschattung na gut. Das war jetzt einmal kein wirkliches Problem. Wobei Yui eher auf das Ausschalten von feindlichen Zielen oder das Beschaffen von Informationen aus war. Doch vielleicht ergab sich eine Gelegenheit, wer konnte das schon wissen. Immerhin war sie sehr flexibel und da die Leute praktisch überall Astromechdroiden Zugang stellen einbauten hatte sie fast überall einen Zugang zum Hacken. Nevis hatte auch gleich eine gute Idee und sie gingen zu einem Bike. Es war nicht gut gesichert und so konnte Yui es leicht übernehmen und sie waren schon auf dem Weg. Allerdings fuhren sie noch recht langsam. Yui hatte ein wenig ihr Aussehen verändert dass sie nicht sofort Identifiziert werden konnte und und etwas älter aussah. Jetzt wo Sam nicht dabei war war das kein Problem. Das Mädchen hatte Recht sie hatten keinen Plan wo sie eigentlich genau hinmussten. Sie mussten an das Melderegister kommen, das konnte Yui nicht so einfach aufrufen. Sie hatte leider generell recht wenig Möglichkeiten wireless zu Hacken. Es wäre auch relativ gefährlich für sie. Immerhin war sie zu einem Großenteil auch Programm und wenn da etwas dann gewaltig schief lief war sie praktisch tot. Ihre Physische Zugangsstelle war von all ihren Hauptprogrammen getrennt. Während sie so langsam durch die Stadt fuhren sah Yui was sie gesucht hatte. Eine öffentliche Verwaltungsstelle. Die mussten auf jeden Fall Zugang zu den benötigten Informationen haben.

“Du hast völlig Recht. Warte hier da drinnen sieht es so aus als könnte ich bekommen was wir brauchen.“

Es dauerte nicht lange da kam Yui wieder mit einem Lächeln heraus schwang sich auf das Bike vor Nevis und startete los. Jetzt wussten sie ja wo sie hin mussten und so konnte sie einfach einmal Gas geben. Immerhin wenn sie zu schnell unterwegs war wurde nicht sie gestraft, sondern der Besitzer des Bikes. Selbst schuld, wenn man seinen Besitz nicht besser sicherte. Yui hatte das auch gelernt. Auch ein Grund warum sie nie Besitz hatte. Außer man wollte Tibbers als Besitz zählen, den hatte sie mittlerweile ja auch nicht mehr mit. Sie war ja bei weitem kein Kind mehr.

So erreichten die Beiden auch schon bald ihr Ziel. Das Anwesen. Sie suchten sich einen Ort von wo aus sie gut beobachten konnten. Nevis hatte ein kleines Fernglas gezückt und Yui beobachtete mit ihren Sensoren alles ganz genau. Da hatte Yui wieder einen Vorteil, sie konnte für Menschen ungemütliche Positionen Stunden lang halten, ohne sich zu rühren. Ihr war die Sonne oder Regen egal. Sie konnte sich wo festhalten ohne dabei müde zu werden. Das einzige was sie brauchte war Geduld. Darin war sie noch nicht perfekt aber doch recht gut.

Ist eine gute Idee, aber da sind noch mindestens zwei Leute im Haus.“

Yui war sich nicht sicher ob es nicht vielleicht auch mehr waren, aber das konnte sie einmal sicher sagen. Jetzt hieß es einmal abwarten. Eine sehr gute Idee abgewartet zu haben, denn schnell tat sich auch etwas in dem Haus und zwei Personen kamen heraus. Yui nickte Nevis zustimmend zu und die beide fuhren auf dem Bike hinterher. Doch das ganze entpuppte sich schnell als Sackgasse. Ein Golfplatz. Wie langweilig und kein Ort an dem sie Informationen beschaffen konnten. Yui überlegte für einen Moment ob sie da mitspielen sollte. Jetzt abgesehen vom Wind konnte sie ja das alles perfekt berechnen und müsste eigentlich ordentlich abräumen.

Zurück zur Villa. Die müsste jetzt leer sein und die haben sicher Zugangsstellen zum Hacken.

Sagte Yui und die beiden machten sich wieder auf den Weg. Bei der Willa machte sich Yui gleich einmal an der ersten Konsole zu schaffen. Sie konnte keine weiteren Personen registrieren, also konnte sie sich gut zeit lassen sie wollte ja auch keinen Alarm auslösen. Es dauerte nicht lange und sie waren drinnen.

Schau ob du was interessantes findest versuche aber nichts anzufassen.“

Yui machte sich selbst an weiteren Konsolen zu schaffen. Die ganzen Hochmodernen Gebäude hatten den Vorteil, dass sie wirklich viel automatisch machten, der Nachteil sie waren in alle Richtungen Hackbar. Jetzt egal ob es um Kleinigkeiten wie Türmechanismen ging bis hin zu Datenbanken und Servern. Yui wusste aber, dass sie Spuren hinterlassen würde um die so gering wie möglich zu halten Kopierte sie sich einfach nur alle Datensätze und würde dann später mit einer Analyse davon beginnen. Als sie fertig war.

Nevis wir müssen bald Raus

Sie verließen wieder die Villa und parkten das Bike dort in der Nähe. Sollen sich der Besitzer vom Bike und der Gallerwitz gegenseitig zerfleischen. Yui überprüfte auf allen Sicherheitssystemen, dass sie nicht von Kameras oder sowas erfasst worden waren. Dann verließen sie das Anwesen.

Zurück zu Sam

Sagte sie und sie machten sich auf den Weg. Yui war eigentlich sehr zufrieden. Selbst wenn sie das Bike untersuchen würden, würden sie am Fahrersitz keine DNA spuren oder Fingerabdrücke finden. Es wird so aussehen als wäre das Bike nur von seinem Besitzer gefahren worden. Auch im Haus war die einzige Spur, die zu finden war, dass Daten gestohlen wurden. Allerdings hatte sie das Physisch erledigt und deshalb gab nichts zum Zurückverfolgen. Das einzige was sie rausfinden konnten war bei welcher Konsole der Angriff stattgefunden hatte.

Hast du was interessantes gefunden? Ich muss die daten noch auswerten

Serenno, Unterwegs zurück zu Sam, Yui und Nevis
 
[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel | Theater | Loge | Etara, Spectre, Kiara, Serba und viele andere


Noch bevor Ihnen die Blasterschüsse um die Ohren flogen, bemerkte Spectre, dass etwas nicht passte. Die Unruhe hinter ihnen war alles was sie brauchte um Etara zur Eile zu treiben. Sie drückte Ihre Freundin nach unten und zog sie weiter in die Menge in Richtung der Taxisgleiter. Schon bald zischten die Schüsse einer gepanzerten Gestalt in Ihre Richtung. Zum Glück konnten die beiden Chiss zu viele Personen zwischen sich und dem Schützen (Kiara) halten. Es dauerte der ehemaligen Agentin trotzdem viel zu lange und der Weg zu den Gleitern zog sich in die Länge.

Plötzlich keuchte Etara auf und sackte etwas zusammen. Spectre wirbelte herum und schalt sich einen Narren als sie die Blasterwunde an Etaras Schulter sah. Natürlich, ein Scharfschütze, vermutlich auf einem der Dächer. Sie fluchte. Sorge versuchte sich in ihr breit zu machen, um Etara!

Kurz schüttelte sie den Kopf um wieder klar zu werden. Sie zog Etara hoch und schubste sie nach vorne gegen einen Serenno, der panisch versuchte ebenfalls zu den Gleitern zu kommen. Spectre griff dem Mann von hinten in den Gürtel und schob ihn vorwärts.


„Beweg Dich oder ich brech Dir das Genick!“


Zischte sie dem Menschen zu, den sie als Schild nutzte. So musste der Schütze sich eine neue Position suchen und sie betete, dass das länger dauern würde, als den Gleiter zu erreichen. Wo waren die bescheuerten Sicherheitskräfte, wenn man sie mal brauchte.


„Weiter,
Etara, du musst durchhalten…“

raunte sie auf dem Weg der Verletzten zu. Immer wieder stolperte Etara, mussten sie nach links oder rechts ausweichen, um dem Schützen hinter ihnen in der dünner werdenden Menschenmenge zu entgehen. Ein zischendes Geräusch, gefolgt von einem beißenden Schmerz am linken Arm lies Spectre aufkeuchen. Vor Ihnen waren die Gleiter, zum Glück mit Droidenpiloten, andere wären wohl nicht mehr da. Sie trat ihrem lebenden Schild in die Kniekehle, der unsanft zu Boden ging, und gab Etara einen Stoß ins Innere des Gleiters.


„Zum Raumhafen…“


Dann traf sie ein erneuter Schuss in den Rücken und Sie verlor das Gleichgewicht. Ihr Blick verlor den Fokus und sie müsste gegen die Ohnmacht kämpfen. Mit letzter Kraft knallte sie die Tür zu und das Taxi fuhr los. Langsam sackte die Chiss zu Boden und sah nur noch gepanzerte Stiefel auf sie zukommen ehe sie die Besinnung verlor.



Das alle davonkommen hätte ich doof gefunden...

[Serenno-System | Serenno | Saffia | Vergnügungsviertel |vor dem Theater | Spectre, Kiara, Serba und andere
 
Serenno, an einem Golfplatz, die von Gallwitz beobachtend: Nevis und Yui


Yui wollte lieber zurück. So ging es mit dem Bike zurück zur Villa. Nevis hatte nicht wirklich `was dagegen, ganz im Gegenteil, sie war froh darüber. Yui machte sich sofort an den Sicherheitsmaßnahmen zu schaffen. Einen Alarm und aufkreuzende Sicherheitsdroiden der Polizei konnten sie nicht gebrauchen. Aber für Yui war das ein Klacks, ein Kinderspiel.

“Klasse!”,

lobte Nevis ihre Schwester. Nevis hatte vorher nochmal ihren Machtfühler ausgestreckt. Es war niemand im Haus.

Nun wurde es spannend. Sie betraten das Haus. So wohnten und lebten hier die Leute! Aber, nach was suchen? Yui schien einen Plan zu haben, Nevis nicht. Sie ging von Raum zu Raum und staunte. So konnte man also auch leben! Als sie dann im oberen Stockwerk in die Kinderzimmer kam, wurden ihre Augen immer größer. Besonders das Zimmer des Mädchens hatte es ihr angetan. Sie musste sich alles ansehen. Einfach alles. Die wundervollen Spielsachen, ihren Modeschmuck, ihre Kinder-Parfüms, ihren begehbaren Kleiderschrank und erstmal ihren Schuhschrank! Das war der Wahnsinn! Sowas hätte sie auch gerne! Nevis ließ ein Armband mitgehen. Unecht, aber hochmodisch! Nur diese Tat ermutigte sie, sich hiervon lösen zu können.

Sie ging wieder runter. Im Flur gab es einen Abstelltisch und dort lag in einer Schlüsselschale eine Einladungskarte für die Eheleute Gallwitz. Offensichtlich waren sie tatsächlich verheiratet. Eine Einladung zu einem Ball. Auch diese steckte das Kind ein. Vielleicht konnte Sam die gebrauchen?


Dann stand Nevis in einem Büro. Schwere Möbel aus dunklem Holz zierten den Raum. Über dem Schreibtischstuhl war ein Gemälde mit den Kindern des Hauses. Die Kinder, denen die tollen Zimmer mit den noch tolleren Sachen gehörten. Nevis starrte das Bild lange an. Trug sie da das Armband, das, was jetzt in ihrer Hosentasche war? Das Bild hing zu hoch, um das erkennen zu können. Umgehend stand Nevis auf dem Stuhl und sah sich das Bild von nahem genauer an. Nein, das war nicht das Armband. Plötzlich kam sie irgendwie an das Bild und es fiel fast runter. Dank guter Reflexe fing Nevis das Bild rechtzeitig auf. Hinter dem Bild aber entblößte sich ein Tresor. Den könnte Yui doch wohl knacken? Vllt lagen dort ein Haufen Kohle und einige wichtige Papiere drin? Aufschlussreiche Papiere zu Waffenlieferungen vielleicht?

Yui war fertig und wollte gerade gehen und wollte wissen, ob sie was gefunden hätte. Und ob! Nevis hielt sie am Arm fest. Unter ihrem Arm das für sie viel zu große Gemälde. Schwer war es auch! Sie wusste nicht wohin damit!?

“Schau mal, dort ist der Tresor! Sollten wir den nicht auch öffnen und einen Blick rein werfen, ehe es zu Sam zurück geht?”


Serenno, im Gallwitzanwesen an der Eingangstür: Yui und Nevis
 
D'Astan-Sector / Serenno-System / Serenno / Wald vor der Stadt / Lichtung am Fluss / 'Rusting Giant' / Jevan Vassic & Maalraas​


Kurz sinnierten die Beiden Halunken über die Nutzbarkeit von Disruptoren, ja Jedi könnte man damit sicherlich aus größter Entfernung erledigen. Aber auch Sith oder unliebsame Offiziere, Moffs, Hutten, die Möglichkeiten waren schier unendlich. Doch da blieb immer noch die Ächtung der Waffen auf fast allen Waffen der bekannten Galaxie, die niedrige Kadenz und der verdammt hohe Energieverbrauch der Waffe. Dann bat der Räuber noch darum das ihm ein Exemplar, wie von Jevan angeboten zurück gelegt wurde. Der Dug motze zwar etwas als er eine weiter Waffe beiseite schaffte aber Mathazar meckerte immer, anscheinend war dies eine Eigenart seiner Spezies. Nachdem der Disruptor für Maalraas auch sicher verwahrt war, führte dieser aus, dass es besser war nicht geschnappt zu werden und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Der Devaronianer nickte, genau deswegen beriet er sich ja mit dem Mann. Die vorab Meinungen seiner Mannschaft hatte er ja bereits eingeholt und aus ihren Überlegungen einen vorab Plan geschmiedet, denn er mit den Ideen des Gauners veredelt hatte.

Maalraas folgte ihm ins Cockpit, wo der Mensch sich an eine der Konsolen lehnte und sich erneut eine Zigarette ansteckte, irgendwann würde diese Angewohnheit wohl sein Untergang sein. Doch sie beide lebten nun einmal in einem Metier in dem nicht viele alte wurden, also würde es Maalraas wohl nicht kümmern. Und so bekämpfte der Teufel des Balor-Nebels den drang dem Mann das Qualmen auszureden. Eine Antwort auf die Frage ob er schon einmal eingesessen hatte, war er bis jetzt schuldig geblieben. Leise schnalzte der Devaronianer mit seiner Zunge und entblößte grinsend seine spitzen Zähne, bevor er antwortet:


“Hah, so richtig gesessen? Nein, nie. Geschnappt haben sie mich wohl einige Male, viel öfter war es kurz davor, doch nie war ich wirklich weggesperrt.“

Er atmete tief durch, sein Blick war kurz auf die Ferne jenseits des Transparistahls der Cockpitscheiben gerichtet. Als er dann sprach klang seine Stimme als sei er an einem anderen Ort und ein Feuer loderte in seinen braunen Augen als er sich wieder Maalraas zuwandte.

“Ich war schon einmal auf dem Weg nach Kessel, doch das was wichtiger in dieser Galaxie ist als Credits hat mich da raus gehauen, gefallen. Meine Crew hat jeden Gefallen eingefordert den sie oder ich noch frei hatten. Und nun hier sitze ich und kann darüber lachen. Im Gegensatz zu den Imperialen die es versucht haben zu verhindern. Und ihr Maalraas? Darf ich so dreist sein die Frage zurück zu geben?“

Auf seine Frage ob die beiden von nun an vielleicht zusammen arbeiten würden, reagierte der Gauner mit einer Gegenfrage. Nämlich was es Captain Vassic geben würde, das Kommando zu führen. Dieser runzelte die Stirn, worauf wollt dieser Mann hinaus? Oder verstand er das Konzept dieser Mannschaft nicht?

“Ich weiß nicht ob ich euch richtig verstehe? Zum einen kommandiert ihr hier keine Männer. Und das ich das Kommando habe… nun es liegt so, dass ich meine Männer anhöre. Jeder kann und soll seine Meinung sagen, denn am Ende sitzen wir alle in einem Boot. Ich weiß das ich gut bin, doch nicht so gut, das ich ohne meine Mannen hier draußen lange überdauern würde. Ich kenne keinen bessern Schützen als Mister Ornil, keinen bessern Piloten als Mister Loran und was Geheins betrifft brauche ich wohl nicht anfangen oder? Stolz vielleicht, auf meine Mannschaft, auf mein Schiff und unsere Erfolge. Doch jeder von uns wäre allein ein fressen für den Rancor geworden.“

Jevan hatte voller Inbrunst gesprochen, fast so als würde er eine Rede vor den versammelten Captains der Schwarzen Sonne halten um sie für einen Angriff auf die Imperiale Flotte einzuschwören. Als Maalraas dann sagte das sie weiterhin zusammen arbeiten könnten, sollte sie nicht als Leichen enden, wovon der Devaronianer nicht ausging. Und dann fortfuhr das dies eine Welt voller Reichtümer sei die nur darauf warten würde geplündert zu werden, schlug der gehörnte dem Mann enthusiastisch gegen die Schulter. So wollt er das hören, erst der Zug, dann weitere Reichtümer und vielleicht fiel zum Schluss noch ein Titel für einen von ihnen oder für beide ab. Count Vassic das hatte doch etwas. Count Maalraas hörte sich hingegen nicht so gut an, er würde noch einen Künstlernamen brauchen, beschloss der Devaronianer grinsend.

Sein Comlink unterbrach ihre Unterhaltung und kündigte die Ankunft der Schmugglerin an. Gemeinsam schritten die Beiden Männer aus der ‚Giant‘ und beobachteten die Ankunft des kleinen Raumers der Schmugglerin. Kaum das ihr Schiff aufgesetzt hatte, wurden auch schon Tarnnetze darüber gezogen und die dunkelhaarige Frau kam die Einstiegsrampe herunter und begrüßte die beiden Männer. Auf die Ansprache mit der Holo-Dramen Gangster Romantik, verneigte sich Jevan und sagte:


“Schuldig im Sinne der Anklage, Miss. Ich befürchte das ich ein hoffnungsloser Romantiker bin. Wie man an dem Ort den ich für unser Zeitweiliges Versteck ausgewählt habe sehen kann. “

Dann begann die Frau eine Reihe von Daten und Bauteilen herunter zu beten, das es dem Teufel der Balor-Nebels ganz schummrig wurde. Jedoch nickte er freundlich gab seinem Ersten Maat ein Zeichen, dieser würde sich um das Entladen des anderen Raumers kümmern und auch das Mathazar mit den Reparaturen beginnen konnte. Und dann kam die alles entscheidende Frage ob sie schon etwas von den anderen gehört hätten oder schon etwas unternommen hätten. Und da Maalraas ihren Plan so vollmundig angekündigt hatte, geleitete der Devaroniansiche Pirat die Schmugglerin und den Schurken wieder in die Lounge der ‚Giant‘ um noch einmal den Plan den sie bis hier her geschmiedet hatten zu erläutern. Und auch die besondere Rolle die der Dame dabei zufallen sollte. Schurke… Ponogua, Count Ponogua, ob das vielleicht ein passender Künstlername für Maalraas wäre?[/color]


D'Astan-Sector / Serenno-System / Serenno / Wald vor der Stadt / Lichtung am Fluss / 'Rusting Giant' / Jevan Vassic, Maalraas, Susa​
 
Äußerer Rand | Serenno-System | Serenno | Irgendwo in der Nähe von Saffia | Mercer (allein)


Man konnte Mercer in vielen Bereichen eine gewisse, manchmal, eher meistens, ausartende Schludrigkeit vorwerfen. Beim Plündern von toten Feinden ging er jedoch akribischer vor als so mancher Sicherheitsposten bei einer Leibesvisitation. Jetzt war es noch viel wichtiger für ihn, da er quasi nichts besaß. Also alles mitnehmen. Zigaretten, Alkohol, Credits, Wertsachen. Und wenigstens hatten die vor ihm liegenden Anhänger der Volksbefreiungsarmee Serennos etwas von allem dabei. Das machte die nun all ihrer Mitglieder und aktiven Kämpfer beraubte Rebellentruppe für Mercer wieder etwas sympathischer. Er war ja auch kein undankbarer Plünderer, das wollte er sich nicht vorwerfen lassen. Danach packte er alles in einen Beutel, der eigentlich für die Aufbewahrung einer Rettungsbarke vorgesehen gewesen war. Aber er besaß einen Gurt, mit dem er ihn bequem tragen konnte. Vorsorglich packte er sogar einige der Notfallrationen und andere Werkzeuge aus der Kapsel ein. Außerdem war er jetzt zu seiner Zufriedenstellung auch wieder besser bewaffnet. Neben seinen beiden Black Sun Blastern hatte er nun ein A-280 Blastergewehr, das zwar etwas abgenutzt aussah, aber einwandfrei funktionierte, mit 200 Schuss Munition und zwei Thermaldetonatoren. Damit konnte er arbeiten. Außerdem hatte der Anführer der Truppe einen guten Feldstecher dabeigehabt, den verleibte er sich auch ein. Zufrieden saß er danach hinter dem gepackten Beutel, das Gewehr neben ihm lehnend, und genehmigte sich eine Zigarette nach getaner Arbeit. Seine Wunde schmerzte zwar immer noch, aber er würde irgendwie laufen können, wenn auch erstmal langsam. Schmerzmittel hatte er leider keine gefunden, sehr zu seinem Leidwesen. Und Ausreichend Alkohol auch nicht. Irgendwas war ja immer.

Alle seine Plünderungen auf einen Haufen geworfen, bildete das ganze eine Masse, die er allein ohne weitere Hilfsmittel nicht bewältigen konnte. Zugegeben, es gab einen Rucksack, in den er so einiges Stopfen und dranhängen konnte. Aber modisch war das nun nicht gerade und er war grundsätzlich ziemlich faul. Kurzerhand beschloss er sein Erplündertes zu triagieren. Er teilte den Großen Haufen in drei kleinere. Auf den ersten kamen die Genussmittel und die Wertsachen, die er auf jeden Fall mitnehmen wollte, der Zweite war für Munition und Waffen und schlussendlich der Dritte für verbleibende Lebensmittel. Das Getan, begann er nun mit dem Rosinenpicken aus den drei Haufen, bis sein Rucksack vollgefüllt war. Dann lagen da die restlichen Waffen und einige eher unbeliebte Lebensmittel. Da das für den Moment genug Arbeit dargestellt hatte, setzte er sich wieder auf den Stein, holte eine Ration aus seinem Rucksack, aß etwas und rauchte ein paar Zigaretten als Pause.

Danach war der Rest des Tages schon zu weit fortgeschritten, um noch groß Versuche zu unternehmen voran zu kommen und somit beschloss er, sich hier für die Nacht einzurichten. Er richtete es sich in der Kapsel so gut es ging häuslich ein und fand recht schnell in einen etwas unruhigen Schlaf, vor allem durch seinen schmerzenden Fuß ausgelöst. Irgendwann in der Nacht musste er wohl doch in tiefen Schlaf abgedriftet sein, denn er wurde unsanft von einem kalten Blasterlauf an der Stirn geweckt. Er blickte erneut in ein maskiertes Gesicht. Diesmal hatten sie ihn wirklich erwischt.

Langsam und mit schlaftrunkenen Augen hob er die Hände.


„Es ist nicht Das, wonach es aussieht!“, meinte er beschwichtigend, mit einem Seitenblick zu den Leichen.

„Wir sind die Allgemeine Volksfront zur Befreiung Serennos, kurz AVozuBeS, gehörst du zur Volksbefreiungsarmee Serennos?“, wollte der maskierte wissen.


Als der maskierte vom flachliegenden Mercer nur einen verwirrt-verschlafenen Blick zur Antwort bekam, schien dies als Antwort fast zu genügen.


„Also gehört ihr nicht zu den Pappenheimern da?“, fragte der Outlaw vorsichtig. Diese Namen hörten sich nur allzu gleich an. „Die wollten mein Schiff plündern! Aber nicht mit Captain Mercer, meine Freunde!“

Meinte er sofort fröhlicher und richtete sich ruckartig auf, um großspurig auf die geschrottete Rettungskapsel hinter ihm zu schauen und zu gestikulieren.

Jetzt erntete er einen verwirrten Blick seines Gegenübers, der die Waffe allerdings schon etwas hatte sinken lassen. Vermutlich erachtete man ihn nur nicht mehr als eine so starke Bedrohung.

„Mi Casa e su Casa!“, fuhr Mercer fort und machte eine einladende Geste. „Ich kann das Ding nur leider nicht fliegen…“


Der Angreifer schüttelte mit dem Kopf, halb belustigt, halb geschockt.

„Ihr seid vermutlich der schlechteste Outlaw, der mir je begegnet ist! Aber wenn die Volksbefreiungsarmee dich töten will, bist du erstmal nicht unser Feind, vor allem da du uns die Arbeit mit diesen drei hier abgenommen hast.“

Mercer hatte sich inzwischen im Schneidersitz vor die Kapsel hingesetzt und sich seelenruhig eine Zigarette angezündet.


„Ich habe ein Angebot für euch: Ihr bekommt alles Brauchbare aus der Kapsel und alles, was davor liegt, abgesehen von dem einen A-280 und dem Rucksack und dafür versorgt ihr mein Bein ordentlich. Danach müssen wir uns nie wieder über den Weg laufen!“


Er war heute gut gelaunt, obwohl er gerad erst so unsanft geweckt worden war. Aber es war eine schöne Abwechslung einmal nicht von vorneherein feindselig behandelt zu werden.

„Mein Name ist Tomaro, ich bin der stellvertretende Kommandant der AVozuBeS. Dein Angebot ist nicht schlecht, aber wir brauchen Leute wie dich aktuell mehr denn je. Wir versorgen deine Wunden und alles und du kannst dich in unserem Lager etwas ausruhen, wenn du uns dafür ein wenig Hilfst Waffen und anderes Material zu beschaffen. Das Ganze soll dein Schaden nicht sein“, der Anführer der kleinen Gruppe hatte sich vorgestellt und dabei seine Verhüllung gelöst, sodass Mercer nun das Gesicht seines Gegenüber sehen konnte. Es war eine mittelaltes, vom Wetter gezeichnetes. Aber der Mann hatte nette Züge. Der erfahrene Verbrecher erkannte sofort, dass er keinen Killer vor sich hatte. Eher jemanden, der für seine Ideale kämpfte, weil er keinen anderen Weg mehr sah.


Während er das Angebot durchdachte blies er gedankenverloren den Rauch seiner Zigarette in die kühle Morgenluft. Langsam kamen die Schmerzen seiner Schusswunde wieder. Das Bein pulsierte noch mehr als zuvor. Und er war froh, dass er in ihrem Lager wenigstens grundlegende Wundversorgung erhalten würde.

„Gut, ich habe nichts zu verlieren, aber das wird keine Dauerhafte Vereinbarung. Ich brauche etwas Geld und vielleicht ein ordentliches Schiff und dann bin ich weg von diesem undankbaren Ort!“

Er hatte die Zigarette fast vollständig aufgeraucht, bis er seine Entscheidung verkündet hatte.

Tamaro erklärte sich einverstanden, seine Männer schnappten sich alles Wertvolle und Mercer schulterte seinen neugewonnen Blaster und den Rucksack und machte sich mit der AVozuBeS und auf zwei ihrer Mitglieder gestützt auf dem Weg in deren Lager.


Äußerer Rand | Serenno-System | Serenno | Irgendwo in der Nähe von Saffia | Mercer, Mitglieder der AVozuBeS
 
Serenno - Außerhalb von Saffia - Wildland - Wald - Idyllische Lichtung am Fluss - Vor der Rusting Giant und Susas Frachter - Jevan Vassic, Maalraas, Susa

Jetzt, da Maalraas zumindest ein paar wichtige Details über den Captain in Erfahrung bringen konnte, konnte er ihn deutlich besser einschätzen. Wo der gemeinsame Plan vorher lediglich auf der Basis eines Gesprächs mit einem völlig Fremden - wenn auch auf Anhieb sympathischen - als verlockender Gedanke in der Luft lag, herrschte nun mehr Klarheit. Jevan Vassic war ein gejagter Krimineller, dessen Stimme versessen klang und dessen Augen feurig loderten, sobald er begann über seine turbulente und gewiss nicht einfache Vergangenheit zu erzählen. Er und Maalraas waren vom selben Schlag; sie lebten das Leben, zu dem sie von irgendeiner höheren Macht - was auch immer es für eine sein mochte - bestimmt wurden. Sie taten, worin sie gut waren und mussten mit den Konsequenzen leben, die einerseits darin bestanden, jeden Tag geschnappt und eingeknackt werden zu können. Und doch zeigte jede Nuance ihres Handels, ihres Redens, ihres Auftretens, schlichtweg alles, dass die Freiheit, die in diesem Leben paradoxerweise doch herrschte, das wichtigste Gut in ihrem Dasein war. Das und der Zusammenhalt unter ihresgleichen, eine Sache, an die Maalraas vor Jahren durch eine schmerzhafte Erfahrung beinahe die Hoffnung verloren hatte. Doch an deren Bestehen ihn der Pirat mit seinen Worten wieder erinnerte.
Jetzt, wo er Jevan's Passion für den Plan verstand, wollte er diesen auf jeden Fall durchziehen und das mit dem größtmöglichen Erfolg. Maalraas wollte, dass die Leute, die Tausenden Kriminellen und Gauner ohne irgendeine Chance in den Gesellschaften der Galaxie ihr Werk bestaunen würden. Und selbstverständlich die hohen Tiere beim Syndikat, vor allem mit Blick auf die Zukunft. Susa, die sich soeben im Gespräch mit Vassic befand, war ein weiterer Faktor. Er mochte sie und war sich bei ihr sicher, dass er sich im Zweifelsfall auf sie verlassen konnte. Und auch wenn ihre Romanze womöglich nur von kurzer Dauer war, genoss er die Zeit, in der sie zusammen arbeiteten. Es gab ihm das Gefühl das Stück seiner Jugend zurück zu erlangen, dass er durch den tiefen Abgrund, in den er vor zehn Jahren gefallen war, an die pure Hoffnungslosigkeit verloren hatte.

In den nächsten Minuten erläuterte der Devavorianer den Plan für Susa und ein paar seiner Männer, die der kleinen Versammlung inzwischen ebenfalls beiwohnten. Er meinte schließlich, dass die Schmugglerin und einer seiner Männer den Zug und dessen Bewachung vor Ort observieren konnten, wie vorhin im Cockpit besprochen. Maalraas nickte bekräftigend und zog sich in der prallen Sonne des Vormittags den Mantel aus.

"Es ist recht einfach, da der Zug unseren Daten nach im gesicherten Teil eines Hafens beladen wird, der recht einfach einsehbar für sämtliche Zivilisten ist. Ihr fahrt dorthin und verschafft euch unauffällig einen groben Überblick. Wir werden die gesamte Zeit über Kontakt über eine gesicherte Comlink Frequenz halten. Jevan und ich werden anhand dessen unseren Coup in seinen feinen Details planen, also geht sauber und genau vor."

Schon die ganze Zeit über hatte sich ein Grinsen auf Susas Gesicht geschlichen, welches nur noch breiter wurde, als sie ihrem Partner Maalraas zuhörte.

"Ich habe ja mit vielem gerechnet, aber das hier? Wahnsinn Jungs, ich bin dabei! Was immer ihr sagt, ich kümmere mich darum."

Das war genau, was Enzo hören wollte. Susa tickte wie der Captain und er, denn bei solch einem verlockenden Plan konnte sie einfach nicht anders, als ja zu sagen. Auch die Mannschaft von Vassic zeigte sich begeistert. Maalraas sah hinüber zu seinem Komplizen und lächelte knapp.

"Worauf sollen wir noch warten...die Ladung in diesem Zug tut es gewiss nicht. Legen wir gleich los, meine Freunde!"

Gemeinsam mit Jevan übermittelte Maalraas die Zielkoordinaten ihres Ziels an Susa und ihren Begleiter, augenscheinlich den neimodianischen Kanonier der Crew. Und nach einer letzten energetischen Umarmung verschwanden die beiden auf einem Swoop, dessen Steuer der Nichtmensch übernahm. Während sie also Staub aufwirbelnd davonjagten, sahen Maalraas und Jevan Vassic den beiden noch eine Weile lang hinterher. Eine Antwort war der Desperado seinem neuen Komplizen schließlich schuldig.

"Ich bin im gesamten republikanischen Staatsgebiet gesucht...Diebstahl, Erpressung und anderes unwichtiges Zeug, an das ich mich gerade beim besten Willen nicht erinnern kann. [Mord, Raub mit Geiselnahme, schwere Körperverletzung, Bandenkriminalität etc] Gefasst wurde ich bisher noch nicht, eingesessen habe ich demnach auch nicht. Eine Sache, die am besten so bleibt, also können wir nur hoffen, dass unsere beiden Freunde keine Kleinigkeiten übersehen...Selbstschussgeschütze, Gunships als Geleit und Spezialkommandos als Schutz, eben sowas in der Richtung. Wenn wir unser Ziel studieren und verstehen, sind wir bereits auf der Siegerstraße."

Er wartete ab, ob der Captain noch etwas zu sagen hatte. Dann krempelte er die Ärmel seines schwarz-gold gemusterten Hemdes hoch und nahm seine silberne Westar aus dem Hosenbund, die er vor sich auf eine der freistehenden Kisten legte, auf denen sie sich inzwischen provisorisch niedergelassen hatten.

"Wenn sie in der Stadt in Schwierigkeiten geraten...was sehr unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen ist, nun. Wir sollten bereit sein, ihnen augenblicklich zur Hilfe zu kommen. Das will ich damit sagen. Und jetzt, wollen wir reingehen?"


Serenno - Außerhalb von Saffia - Wildland - Wald - Idyllische Lichtung am Fluss - Vor der Rusting Giant und Susas Frachter - Jevan Vassic, Maalraas, dessen Crew









 
Serenno, im Gallwitzanwesen an der Eingangstür: Yui und Nevis

Ein Tresor, das war ein Problem, der war natürlich nicht mit dem Rest des Haussystems verbunden, deshalb hatte Yui auch noch nicht von ihm gewusst. Das hieß aber auch, dass sie ihn nicht so einfach knacken konnte. Sie hatte auch nicht wirklich die Werkzeuge um einen Tresor dieser Art zu öffnen. Rohe Gewalt würde eine Weile dauern und alle Alarme auslösen. Mitnehmen konnten sie ihn auch nicht dafür war er zu massiv. Ein Problem. Gleichzeitig waren die Hauseigentümer auch nicht ganz dumm, den Code für den Tresor hatten sie nicht im Hauptsicherheitsystem gespeichert. Ja das System war schwach gewesen, aber den Fehler hatten sie nicht gemacht. Da blieb eigentlich nur eine Sache, an die sich Yui jetzt auch erinnerte.

Es war etwas von dem sie mehr gehört hat, als sie es schon selbst erlebt hatte, aber es war etwas was sie auch gerne können würde, doch es schien nicht möglich zu sein. Dafür war sie zu sehr Droide.


“Nevis du kannst do solches Machtzeug oder? Kannst du damit den Tresor öffnen? Die richtige Kombination erfühlen oder sowas.“

Das war ihrer Meinung nach die einzige Möglichkeit. Ansonsten mussten sie sich zufrieden geben mit dem was sie hatten. Und sie hatten auch langsam etwas Zeitdruck, Yui wollte vermeiden noch im Gebäude zu sein wenn die anderen hierher zurück kamen.

“Du hast drei Versuche dann müssen wir gehen egal ob wir ihn öffnen oder nicht. Das Sicherheitssystem wird uns sonst Probleme bereiten. Und wir müssen schauen dass wir hier möglichst bald wegkommen bevor alle zurückkommen.“

Mehr gab es nicht wirklich zu sagen. Yui hielt Wache während sich Nevis am Tresor versuchte.

Serenno, im Gallwitzanwesen an der Eingangstür: Yui und Nevis
 
Serenno, im Gallwitzanwesen an der Eingangstür: Yui und Nevis


Damit hatte Nevis jetzt nicht gerechnet. Yui wollte nicht den Tresor knacken, sondern Nevis sollte das tun. Mit der Macht! Hatte sie das jetzt wirklich gesagt?

“Ich?”,

fragte Nevis ungläubig. Womöglich hatte sie sich verhört? Vielleicht hatte sie beim stundenlangen Observieren einen Sonnenstich bekommen?! Sie halluzinierte bestimmt?! Und wieso nicht sie? Als hätte die Frage in ihrem Gesicht gestanden, erklärte Yui sich. Ok, Nevis verstand nicht genau wieso und warum, aber genug um zu wissen, dass sie sich nicht verhört hatte. Wegen der Sicherheitssysteme, warum auch immer?! Die Machtgabe war ihre einzige Chance! Sie würde drei Versuche haben, höchstens! Die Zeit wurde knapp. Man musste bald mit ihrem Auftauchen rechnen. Schließlich konnte man nicht endlos Golf spielen. Irgendwann ermüdete man oder hatte schlicht die Nase für heute voll davon. Wenn sie Glück hatten, tranken die Gallwitz im Clubhaus noch etwas an der Bar oder aßen noch etwas und verquatschten sich dabei. Doch auch die Kinder könnten vom Musikunterricht zurückkommen! Und, es würde garantiert nicht auf Anhieb klappen! Wenn überhaupt!? Nevis rechnete sich ihre Chancen nicht besonders groß aus! Aber, sie wollte ihr Bestes geben. Ob es genügen würde?

Nevis war auf dem Weg zurück ins Arbeitszimmer, das Bild immer noch unterm Arm geklemmt, was ihr bis zu den Knöcheln reichte, da kehrte sie mit einer Frage auf den Lippen um.


“Ich muss mir gedanklich vorstellen können, wie das funktionieren soll! Erklär es mir, was dabei passieren soll!”

Immerhin hatte die Kleine keine Ahnung, wie so ein Tresor vom Inhaber geöffnet wurde.

Kurz darauf stellte sie das Gemälde mit den Kindern darauf vorsichtig, an eine Wand im Arbeitszimmer gelehnt, ab. Sofort machte sie sich an die Arbeit. Nun konnte sie ihre Vorstellungskraft einsetzen und drehte mit der Macht das Zahlenschloss. Sie musste erspüren, wann sie die richtige Zahl hatte. Das Schloss drehte sich, weil es ähnlich wie levitieren war, wie sie fand, aber schon alleine das erforderte unglaublich viel Konzentration. Nevis war aus der Übung, da niemand etwas davon wissen sollte. Und davor war sie eine halbe Ewigkeit blockiert gewesen. Wegen diesem bescheuerten megabösen Darth Hybris! Nun, davor war das Levitieren das Einzige gewesen, was sie bewusst gekonnt hatte, ihr mitgebrachtes und von einem Sith gefördertes Naturtalent in der Macht!

Nevis schwitzte sehr vor Anstrengung! Der zweite Teil der Aufgabe war aber bedeutend schwieriger, richtig kompliziert. Das Erspüren des Codes! Dennoch wollte sie es jetzt versuchen. Sie fasste den Safe nicht an, sondern wollte ihn auch mit der Macht öffnen. Sie wollte keinen Alarm auslösen! Auch das war wie Levitieren. Man fasste an und zog. Aber, es tat sich nichts! Die Tür war immer noch zu. Nochmal von vorn!

Wieder versuchte sich Nevis. Sie besann sich auf die Unterweisung durch die Jedi Colar. Sie hatte Gegenstände mit verschlossenen Augen gesehen und erspürt. Der Safe und dessen Zahlenschloss war ein Gegenstand. Die Sache war weitaus komplizierter, alles detailierter, aber ein Gegenstand! Sie gab nicht auf und machte sich selber Mut. Doch, wieder schlug es fehl.

Letzter Versuch! Mehr Versuche würde sie auch nicht schaffen. Vorher levitierte sie sich eine Praline aus einer Kristallschale, die üppig gefüllt auf dem schweren großen ausladenden Schreibtisch unweit von ihr stand, in ihren Mund. Das brauchte sie jetzt dringend. Zucker! Sie zitterte schon, da sie sich völlig verausgabt hatte. Nevis schwitzte erneut Blut und Wasser. ...Dann war der dritte Versuch beendet und Nevis rief nach ihrer Schwester:


Yui!”


Serenno im Gallwitzanwesen: Nevis im Arbeitszimmer und Yui in der Eingangstür Wache schiebend
 
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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ SaffiaƟ Landebucht Ɵ Vor der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka, Serodah [NPC] und Lotarra Sedirae
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Distanzen waren feste Längen. Zwischen Punkt A und Punkt B gab es variable Wege, doch im Endeffekt war die reale Distanz für einen Weg immer die gleiche. Es war daher für den roten Korsaren verwunderlich, dass der Rückflug viel schneller gegangen war, als er erwartet hätte. Als sie in der Landebucht angekommen waren, präsentierte er mit einer weitschweifenden Bewegung der iridorianischen Mandalorianerin seinen ganzen Stolz: Die Crimson Dawn. Die Lichter spiegelten sich in der rot gepinselten Oberfläche der ILH-KK Citadel Class, schönere Schiffe hatte der rote Korsar selten gesehen. Doch vielleicht war das seine Voreingenommenheit, ihn irritierte, dass die Mandalorianerin mehr Ekstase zeigte, vielleicht war das aber auch einfach ihre Art. Als sie an Bord des Schiffes waren, kam Dutsa Gung, der sullustanische Co-Pilot des Schiffes zu ihm, um ihn zu berichten was in seiner Abwesenheit geschehen war.

„Ihr habt was?! Holt sie da raus, lasst sie in der Nasszelle duschen und gebt ihr was zu essen.“


Der rote Korsar war wütend. Er hatte klare Instruktionen gegeben. Ihm war klar, dass ein Fluchtversuch durchaus ein guter Grund war, sie so festzunageln, doch wollte er die Situation endlich hinter sich lassen. Es gab Credits zu verdienen, das sollte den Blick schärfen und die internen Kämpfe beenden.


„Trommel außerdem die Crew zusammen, wir haben wichtiges zu besprechen!“

Hako Neesh, der zufällig in Hörreichweite stand, machte sich umgehend auf alle Crewmitglieder zu versammeln, sodass es ungefähr fünfzehn Minuten später soweit war, dass alle Crewmitglieder, mit Ausnahme des Schiffskochs und Noorah Tylah, sich im Frachtraum versammelt hatten. Delih Melor schaffte einen Holoprojektor ran, aktivierte ihn jedoch noch nicht.

„Das ist Lotarra Sedirae, sie wird uns bei der Operation begleiten. Ihr Know-how mit Speedern und Swoop Bikes wird uns helfen.“


Nachdem der rote Korsar diese kurze Einführung gegeben hatte, beschloss er fortzufahren. Sie hatten durch allerlei Ereignisse viel Zeit verloren und das wollte Harkon Tanaka wieder einholen.


„Okay, was haben unsere Späher rausgefunden?“ sprach er in Richtung von Tookarti, dem jüngsten Mitglied der Crimson Dawn. Der kleine Chadra-Fan erhob seine Ohren, als er seinen Namen vernahm.

„Der Railcrawler wird aktuell ungefähr 35 Klicks von hier beladen. Die Ware wird in Frachtcontainer geladen. Wir konnten sogar einige Camtonos sehen, aber zu klein, um Ware zu erkennen.“

Tanaka konnte aus dem Augenwinkel sehen, dass Herian D’an sich zusammenreißen musste nicht einen entsprechenden Witz über die Körpergröße des Chadra-Fan, in Kombination mit dem eben gesagten, zu machen. Gut für ihn. Der rote Korsar hatte nicht die entsprechende Stimmung für solche Witze, vor allem nach den Geschehnissen der letzten Tage. Für ihn reichte es ein Crewmitglied in einem Duell auf Leben und Tod zu verlieren, ein anderes Crewmitglied einsperren zu müssen und nur knapp einem imperialen Überfall entkommen zu sein. Doch den roten Korsaren beschlich das Gefühl, dass dies nicht die letzte Überraschung sein würde.

„Was könnt ihr uns über die Muskeln sagen?“

„Große Muskeln. Seeehr große Muskeln.“ quiekte der Chadra-Fan und rieb sich dabei die großen Ohren gründlich, als ein Raunen und Tuscheln durch die Reihen der Piraten ging. „Wir haben Imperiale gesehen. Nicht viele, aber genug, um das Ganze nicht einfach zu machen.“

„Imperiale?“ wiederholte Nossor Slosk, der quarrische Ingenieur der Piratencrew. „Kark.“ fügte Harc Aymeric zustimmend hinzu und sprach aus, was wohl vielen in diesem Moment durch den Kopf ging.

Der rote Korsar legte den Kopf schief. Diese Nachricht schmeckte ihm ganz und gar nicht. Er blickte zu Lotarra rüber, die bisher nichts weiter gesagt hatte und wandte sich dann an sein gunganisches Crewmitglied, Rish Prumba.

„Hol unsere imperiale Spezialistin.“

Der zähe Amphidoide nickte träge und begab sich in den Teil des Schiffes, in welchem Noorah Tylah bisher festgehalten worden war. Es dauerte einige Augenblicke, bis Prumba der Gunganer mit der geschassten Ex-Imperialen den Raum betrat. Giftige Blicke und ein Raunen ging durch die versammelte Mannschaft, doch ein strafender Blick des behelmten Kapitäns der Crimson Dawn sorgte für das entsprechende Machtwort, dass überhaupt nicht ausgesprochen werden musste. Das Recht nach den Gesetzen der Crew war gesprochen worden und sie hatten es zu akzeptieren. Harkon Tanaka würde keine Abweichungen mehr dulden und alle unter Arrest stellen, die das Verdikt ankämpfen würden. Noorah Tylah war frei, Teil der Crew und ihre Stellung restauriert. Vertrauen war ein anderes Kapitel, doch dafür gab es Gelegenheiten wie diese.

„Heute scheint dein Glückstag zu sein, Tylah.“ begann der rote Korsar mit verschränkten Armen zu sprechen, als die Squatmatan den Raum betreten hatte. „Unser Ziel scheint ein paar imperiale Freunde zu haben.“

Der Wink mit dem Zaunpfahl müsste genügen. Dass seine Crew sie nicht wie eine Königin behandelt hat, war ihm in diesem Moment herzlich egal. Es war schließlich nicht er oder die Jungs gewesen, die über ihre Herkunft gelogen hatten. Oder verschwiegen hatten. Wichtig war nur, sie wurden darüber hinters Licht geführt und das mochte der Freibeuter überhaupt nicht. Mit einem Nicken gab der rote Korsar der kowakianischen Affeneidechse namens „Firlefanz“ das Signal ihr die entsprechenden Hologramme zu zeigen. Mit zwei unbeholfenen Knopfdrücken aktivierte die Kreatur, mit einem irren Lachen über den geglückten Versuch Technologie zu nutzen, die Aufnahmen der Späher. Das Bild rotierte, offenbarte ihr die selben Informationen, die auch die restliche Crew hatte. Ein Vertrauensvorschuss, hielt sie ja nichts davon ab diese Informationen an ihre Stechschrittfreunde weiterzugeben oder zumindest zu warnen.

„Was kannst du uns über ihre Eigenheiten sagen? Dienstpläne? Formationen? Irgendwas?“




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Serenno System Ɵ Serenno Ɵ SaffiaƟ Landebucht Ɵ Vor der Crimson Dawn Ɵ Harkon Tanaka Lotarra Sedirae, Norah Tylah und Crew der Crimson Dawn
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[Serenno-System | Serenno | Saffia | Landeplattform | An Bord der Crimson Dawn |Verschlossene Stube | Noorah Tylah (alleine)]


Noorah hatte sich irgendwann wieder auf ihre Koje gesetzt. Die Gedanken an das was geschehen war, waren nach wie vor in ihrem Kopf omnipräsent. Sollten diese Leute doch bleiben wo “was auch immer” wuchs. Langsam war es ohnehin genug. Sobald sie konnte und durfte war sie weg. Ganz einfache Sache. Irgendwann würde man sie los werden wollen. Früher oder später. Als nun langsam Geräusche zu hören waren stand Noorah auf und stellte sich mit dem Rücken zu der entgegengesetzten Wand. Die Tür wurde geöffnet und sie wurde grob gepackt. Als wollte man sicher gehen, dass sie auf niemanden los ging wurden ihr grob Fesseln angelegt. Man ging nicht zimperlich mit ihr um und stieß sie vor sich her. Noorah schnaubte was dazu führte, dass man ihr nur Grob an den Haaren zog.


“Verdammt! Seid ihr wirklich solche Idioten dass ich nicht kapieren wollt, dass wie auf einer Seite stehen?!”


Ohne ein weiteres Wort schlug man ihr eine runter. Noorah fiel dabei zu Boden, nur um sie dann wieder auf die Beine zu ziehen. Wortlos hatte man sie in die Nasszelle gestoßen. Nur für diese Zeit hatte man ihre Arme frei gelassen. Lange ließ man ihr aber nicht. Kaum dass sich die junge Frau angefangen hatte ab zu spülen wurden ein Handtuch und ein viel zu weiter Overall entgegen geworfen. Allgemein wurde sie wie eine Gefangene behandelt. Gerade als Noorah etwas zu Essen hingestellt worden war hatte man nur kurz den Mundschutz abgenommen. Dennoch starrte die wahrscheinlich ehemalige Pilotin das an was da vor ihr auf dem Tisch stand. Auch wenn ihr Magen knurrte. Sie vertraute diesen Leuten nicht mehr. So wie die letzten Stunden verlaufen waren rechnete sie damit vergiftet zu werden. Daher rührte sie es nicht an. Auch wenn der Hunger sie quälte. Sie würde nichts von ihnen anrühren ehe sie sicher war, dass der Verzehr auch sicher war. Momentan wusste sie einfach nicht wem sie trauen sollte. Vielleicht sollte sie wirklich zurück zum Imperium. Selbst da war sie zuletzt besser behandelt worden. Am Ende hatte sie auch hier nicht viel Zeit. Nicht mal die Handfesseln hatte man ihr abgenommen. Anhand der belustigten Fratze konnte Noorah erahnen was man gehofft hatte. Lasst die imperiale wie ein Tier fressen. Demütigung. Es war klar. So klar. Am Ende war es Rish der sie anstarrte und dann jene, die sie aus ihrem Zimmer geholt hatten. Er wirkte genervt darüber was die anderen mit Noorah getan hatte. Beim Weggehen sah Noorah noch ein kleines, offenes Fläschchen mit Abführmittel. Scheinbar waren ihre Instinkte richtig gewesen. Ohne Gegenwehr wurde Noorah weiter voran gestoßen. Kaum in der Lage richtig zu stehen wurde sie so zum Besprechungsraum gebracht. Kaum angekommen wurde Noorah von dem Anführer direkt angesprochen. Die Worte Tanakas verhießen nichts Gutes. Seine Wortwahl ließ ihre Wut in ihr Gesicht treten. Ein lautes Magenknurren zeugte von der bisherigen Behandlung. Warum sollte sie ihnen helfen? WARUM? Was sollte diese Aussage?! Noorah bemerkte auch Lothara welche sie nur eines finsteren Blickes würdigte. Eine Mandalorianerin war also der Ersatz... Oder die Person an die man sie verkaufen würde? Also würde sie wohl zurück in die Sklaverei müssen. Noorah ballte ihre Fäuste. Fluchte innerlich ohne zur Ruhe zu kommen. Diese Leute konnten unmöglich glauben auch nur im Ansatz besser als die Imperialen zu sein. Sofort wurde sie an den Holoprojektor gestoßen. Ihr Blick wanderte über die Bilder. Sie legte nur ihre Stirn in Falten. Schüttelte hin und wieder den Kopf. Bei einem Blick eines gelandeten Transporter erstarrte sie. Warum war sie hier? Verdammt! Was machte sie nun? Langsam ging Noorah alle Bilder weiter durch.

“Ich mache das nicht für euch... Ich will nur wissen, dass die Imperialen auf ihre arroganten Fressen bekommen... Also zu den Blidern... Kleine Gruppen. Schwierig einzuschätzen. Ich war Pilotin… nicht bei den Bodeneinheiten… Da werde ich nicht so genau die Stärke nennen können für solche Einsätze...”

Fing Noorah an. Sie hatte wirklich keine genaue Ahnung von dem was solche Gruppen bedeuteten. Langsam legte die Blauhaut ihren Kopf zur Seite sodass ihr lose gebundener Pferdeschwanz das wieder normal zusammen gewachsene Symbol des Imperiums kurz frei gab. Allerdings konnte man nun die Narben erkennen, die ihr Sklavenhalsband damals hinterlassen hatten. Noorah ließ sich bei den Bildern Zeit. Schüttelte hier und da den Kopf. Schwieg aber in erster Linie. Sobald sie sich die Bilder eingeprägt hatte drehte sie sich zu Harkon um. Sie hob eine Augenbraue und seufzte.

“Rechnet mit mehr als diese Leute. Ich habe mindestens ein Indiz dass hier noch ein größeres Schiff herum schwebt. Ihr solltet schnell sein. Wenn sie sich verteilen und primär in der Gegend der Wertsachen die Truppen verstärken… Wäre das leichteste mit einem Schiff und einem gezielten Schuss den Triebwagen zu beschießen. Der Pilot muss vor dem ersten Tunnel einen oder zwei Leute auf dem Triebwagen absetzen. Je nach Fähigkeit der Männer und Piloten habt ihr etwa eine Minute. Dadurch sollte ein größerer Teil sich nach vorne verlagern. Wartet 30 Sekunden und geht von hinten ran. Arbeitet euch durch. Der Pilot muss die beiden Männer vorne sofort nach dem Tunnel einsammeln. So sollten sich gemessen an den Routinen des Imperiums die Kräfte etwas auseinander ziehen. Durch die Abteiltüren können sie dann auch ihre Überzahl nicht mehr so leicht ausspielen. Geht davon aus, dass diese Truppen auf den Bildern etwa 50 bis 70% der eigentlichen Mannstärke sind… maximal… Ich habe bei einer Übung für so eine Sache mal einen Angriffspiloten simuliert. Daher die Werte...”

Noorah trat etwas von den Abbildungen weg. Am Liebsten würde sie wegrennen. Dennoch versuchte die junge Frau ruhig zu bleiben und trat langsam an die Wand. Mit den gefesselten Händen war an ein Anlehnen nicht zu denken. Außerdem wollte man sie wahrscheinlich eh gleich wieder weg sperren. Die Truppe musste vorsichtig sein. Auf einem Bilder war sie gewesen. SIE! Aber warum? Sollte sie es sagen? Es erwähnen? Was sollte sie nur tun? Ihre Freundin verraten? Schweigen? Nach den letzten Tagen war es wohl wirklich besser mit offenen Karten zu spielen. Einen Ersatz hatte man schließlich schon gefunden. Warum also unnötig etwas riskieren. Noorah schaute auf den Boden und schloss ihre Augen.

“So viel zu den Daten die ich habe… Wenn ich richtig liege… ist auf einem der Bilder meine… Ist Twinkle zu sehen. Sie wird euch wahrscheinlich sogar genau sagen können wie stark die Truppen sein werden. Wenn ihr uns vernünftig reden lasst… Damit meine ich… Dass wir vernünftig verhandeln… kann sie euch vielleicht einen Teil der Wachpläne offenlegen. Alles was wir wollen ist in Ruhe nach dieser Geschichte unsere Wege ziehen. Wir wollen nur untertauchen. Ohne Imperium. Ihr könnt meinen Teil der Beute dafür behalten wenn ich überhaupt was bekommen sollte.”


Noorah sah jedem von ihnen in die Augen. Versuchte die Blicke zu deuten. Ein paar fingen an leise flüsternd zu diskutieren. Zum einen wäre man Noorah los. Dazu hätten sie zwei Leute auf der eigenen Seite mit gutem Verständnis für die Imperialen. Auf der Gegenseite hatte man zwei, aus Sicht der Meisten, Imperiale dabei. Es waren nun wirklich hitzige Diskussionen dabei. Ein paar fragten noch einmal nach was Noorah dafür haben wollte, dass sie und ihre Geliebte ihnen halfen. Immer wieder hörte sie, dass die Crew irritiert war, dass Noorah so einfach auf ihren Anteil verzichten wollte. Trotz der Informationen. Trotz dessen, dass sie und ihre Geliebte ihnen für nichts halfen. Natürlich kam automatisch die Diskussion auf, dass sie die Crew an der Nase herum führen könnte. Doch wie am Ende? Alleine das was Noorah ihnen jetzt gesagt hatte wäre der Tod der Squatmatan sollte sie jetzt noch einmal zu einem Imperialen rennen und petzen. Nicht wenigen schien das klar zu sein. Noorah ging zur Tür und wartete darauf wieder in ihre Zelle gebracht zu werden.

“Mehr kann ich nicht sagen. Aber nur mal so viel… Meine Freundin… wird wahrscheinlich nicht gerade wenige Akten mitgehen lassen… Denn DAS war die Anweisung die ich ihr gegeben hatte… Das war unsere Absprache gewesen… Möglichst viel vom Imperium mitgehen zu lassen was uns helfen könnte ein Versteck zu finden…”


Damit drehte sich Noorah von den anderen weg und wartete darauf wieder in ihre Unterkunft gebracht, ausgezogen und wieder eingesperrt zu werden. Alles was sie wusste hatte Noorah gesagt. Sie war selbst zu lange aus der Geschichte raus. Immerhin waren ihre Zeiten seit einem Jahr und mehr im Imperium Geschichte. Hoffentlich verstanden die Männer was sie ihnen da angeboten hatte. Teil der Crew war Noorah ohnehin nicht mehr. Nur noch eine Gefangene und für die Crew imperialer Abschaum den es zu vernichten galt. Noorah senkte ihren Kopf. Warte darauf wieder an den Haaren gezogen und herum gestoßen zu werden als ob sie nicht in der Lage wäre sich selbstständig zu bewegen. Insgeheim wusste Noorah, dass die Crew nur mit ihrer Hilfe an ihre Geliebte herankommen würden. Akten waren Wissen. Waren Macht. Noorah kannte ihre Freundin. Sie wäre vorbereitet. Gut vorbereitet.



[Serenno-System | Serenno | Saffia | Landeplattform | An Bord der Crimson Dawn |Verschlossene Stube | Noorah Tylah, Harkon, Lothara, die Crew der Dawn]
 
Serenno im Gallwitzanwesen: Nevis im Arbeitszimmer und Yui in der Eingangstür Wache schiebend

Navis war sich sehr unsicher. Yui konnte das verstehen sie hatte sowas noch nie gemacht, aber ehrlich gesagt ging es ja auch nicht um sehr viel. Lief es schief, dann war das so. Kein sehr großes Problem. Yui hatte die Sicherheitssysteme ganz gut übernommen, also drohte ihnen nicht wirklich eine Gefahr. Sie gingen zurück in den Raum, dass sich Nevis ans Werk machen konnte.

“Es ist schwer zu erklären, denn ich weiß selbst nicht genau wie er aufgebaut ist. Die Tür ist mit Bolzen in die Wand gesichert diese müssen zurückgezogen werden. Damit das geht muss an diesem Rad gedreht werden, das funktioniert nur wenn durch den richtigen code das Rad freigegeben wird. Ich weiß nicht wie das mit der Macht funktioniert aber vielleicht kannst du diese Teile bewegen und dann bekommen wir den Tresor auf.“

Nevis nickte dem Droidenmädchen zu und begann mit der Arbeit. Yui beobachtete das Treiben fasziniert. Sie hatte zwar schon das Wirken der Macht gesehen, aber es war immer aufs Neue beeindruckend. Das waren die Momente, in denen sie sich wünschte, so etwas auch tun zu können. Doch leider hatte sie dafür keine Chance. Vielleicht konnte sie lernen die Macht ein wenig zu spüren, immerhin hatte sie ja noch ihr organisches Gehirn und so, aber die anderen Sachen würden ihr für immer verwehrt bleiben. Das einzige was sie noch tun konnte war zu lernen sich dagegen zu verteidigen. Es gab ja genug Leute von denen sie das lernen konnte, wenn sie bereit waren ihr etwas beizubringen. Niemand gab gerne die beste Waffe gegen sich preis.

Ein leises Knacken und ein Piepen, das war der erste Versuch, der fehlgeschlagen war. Keine Panik sie hatten noch zwei. Gleichzeitig merkte Yui etwas anderes was sie nervös machte. Es war der Terminkalender, den sie aus dem System runtergeladen hatte. Der besagte, dass ihre Zeit bald knapp werden würde, denn die Kinder sollten demnächst von der Musikschule zurückkommen. Da wollte Yui nicht mehr hier sein. Das würde zu einem Kampf führen und das war keine gute Idee. Yui war zwar sicher stärker, aber es würde eine riesige Zielscheibe auf ihren Rücken platzieren.

Wieder ein Piepen okay das war jetzt Nevis letzter Versuch. Endlich ein anderer Ton und sie hörte Yui leise nach ihr rufen. Sanft legte Yui ihr die Hand auf die Schulter und griff nach der Tresortür. Drei Drehungen und sie schwang langsam auf. Gleichzeitig konnten ihre Sensoren draußen ein rasch näherndes Vehikel wahrnehmen.


Verdammt uns läuft die Zeit davon. Wir müssen hier raus.“

Sie packte einen Stapel der Zettel aus dem Tresor und machte schnell wieder die Tür zu bevor sie das Bild davor hängte und Nevis an der Hand nah. Schnell zur Terassentür der einzige Fluchtweg der von vorne nicht eingesehen werden konnte. Sie war schnell geöffnet und sie waren draußen. Yui zog die Tür zu sodass es so aussah als hätte nur jemand vergessen sie zu verriegeln. Ohne viel auf Nevis zu achten zog sie sie über den Zaun und sie warfen sich ins Gebüsch.

“Bleib soweit unten wie möglich.

zischte sie ihrer Schwester zu während die meiden langsam durch das Gebüsch weiter robbten. Es würde eine weile dauern bis sich außer Sichtweite waren. Besonders weil sie so nur sehr langsam voran kamen.

“Alles okay bei dir? Das da drinnen hast du sehr gut gemacht. Schauen wir mal ob wir mit dem Zeug was ich mitgenommen habe und mit den restlichen Daten aus dem System Glück haben.“

Yui öffnete an ihrem Körper ein kleines Fach um die Zettel zu verstauen, dass sie nicht kaputt gingen wenn sie sich so fortbewegten.


Serenno im Gallwitzanwesen versteckt auf der Flucht. Yui und Nevis
 
Serenno im Gallwitzanwesen: Nevis im Arbeitszimmer und Yui in der Eingangstür Wache schiebend


Die Safetür öffnete sich tatsächlich. Freude durchflutete Nevis gepaart mit einem Anflug von Stress. Sie würden nicht mehr lange alleine bleiben! Sie kamen! Verdammt, sie waren da! Ihr Herz begann wild zu pochen. Ausgerechnet jetzt! Die Intuition war stark in Nevis durch die Macht, doch auch Yui konnte es wahrnehmen, ohne die Macht. Bei ihr war es die Technik. Sie sprach es aus, griff hektisch in den Tresor, schloss ihn auch schon wieder und hängte überstürzt das Gemälde dran. Es war schief! Auffällig schief. Nevis gab der linken unteren Ecke noch einen kleinen Stubs nach oben. Besser! Yuis Hand ergriff die ihre und zog sie schnell zur Terassentür. Um vorne raus zu gehen, war es längst zu spät. Sie beeilten sich.

Keine Ahnung, wie Nevis so schnell über den hohen Zaun gekommen war!? Sie wusste es selbst nicht. Es passierte intuitiv und mit der Macht. Die Angst und Panik trieb sie an. Der Strom war wohl zum Glück ausgestellt gewesen!? Oder war Nevis drüber gesprungen? Sie konnte es selbst nicht sagen. Fakt war, Nevis hatte mit Ty unermüdlich als Jünglinge auf Lianna sowas geübt. Meisterin Sahra Kenobi hatte einen Parcour nach dem nächsten aufgebaut gehabt, hohe schwierige Hindernisse dazwischen. Nevis war trainiert darin. Sie machte sowas, ohne viel darüber nachzudenken. Sportlich war sie schon immer.

Doch damit nicht genug. Yui forderte sie auf, rasch in Deckung zu gehen. Ab ins Gebüsch! Schnell warf sie sich zu Boden und zog den Kopf ein. Vor ihrer Nase kroch gerade eine Schnecke langsam dahin. Ihr Herz hämmerte noch mehr. Ging gleich ein Alarm los? Würde man sie verfolgen?

Sie robbten ein kleines Stück dichter hinein. Yui hielt dann inne. Sie fragte Nevis, ob es ihr gut ginge. Ihre große Schwester packte dabei die Papiere aus dem Safe in ein Geheimfach ihres Droidenkörpers. Wie, nur Papiere? Kein Gold, keine Edelsteine oder ein Haufen Credits?!


“Hoffentlich sind die Papiere etwas wert?!”,

stieß Nevis leicht enttäuscht aus.

“Und ja, mir geht es gut. “

Nevis fröstelte nur etwas. Sie musste sich deshalb gerade etwas schütteln. Zum Glück ging nur ein leichter Wind und im Gebüsch war man ziemlich geschützt davor. Aber Nevis war vom Safeöffnen und vom Machtgebrauch stark durchgeschwitzt und fror deshalb jetzt. Aber Yuis Lob zauberte ihr strahlende große freudige Augen in ihr kleines Gesichtchen. Ihre Gesichtsfarbe wurde einen Ton dunkler. Ihre Lekkus zuckten. Ein Lob hörte jeder gerne. Nevis natürlich auch. Das beflügelte sie, als es hieß, weiter zu robben. Nevis war schnell und geschickt, genauso wie Yui darin. Sie fand, sie kamen gut voran. Wäre das ein Test für die Armee gewesen, hätte man sie ganz sicher genommen. Und offensichtlich fiel niemandem so schnell die nur angelehnte Terrassentür auf. Vielleicht hatte man sie auch nur schon öfters mal aus Versehen aufgelassen und da es öfters vorkam, war es fast normal!? Oder man dachte, eines der Kinder hatte sie gleich geöffnet!? Wie auch immer, zum Glück folgten ihnen keine Hunde oder irgendwelche Leibwächter. Auch eine Portion Glück gehörte manchmal schlicht und ergreifend dazu.

Sie waren ungeschoren davon gekommen und standen kurze Zeit später vor Sam.

Nevis fummelte die Einladung der Eheleute Gallwitz zum Opernball aus ihrer Jackentasche. Was immer ein Opernball war? Da gingen wohl nur Reiche hin!? Sie reichte mit einem:


“Hier!”,

die Einladung Sam.

Yui hat auch noch ganz viel. Yui, hol`es endlich raus!”,

sagte sie ungeduldig. Was würde Sam dazu sagen?


Serenno, Saffia, Raumhafen in ihrem Schiff: Yui, Paul, Sam und Nevis
 
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