Serie Shogun (Disney+)

Kann man sicher auch so sehen, klar: als erfrischenden Touch in einer Kultur, die allen Partizipierenden auferlegt, sich wie Holzpuppen zu benehmen, weil der kleinste emotionale Ausrutscher zu Gesichtsverlust und Todesurteil führen kann.
Ich habe in der Figur schon mehr als eine Art Clown oder Hanswurst gesehen. Ich finde, der Mann steckt voller Widersprüche und handelt oft einfach..... menschlich. Wenn auch oft im negativen Sinne.
Er lügt, bettelt, klammert sich an jeden Strohhalm, gibt nichts auf ein Menschenleben.

Dann aber zeigt er tiefe Reue, ist sich seiner eigenen Doofheit im Gegensatz zu Toranagas Gerissenheit bewusst. Er schwankt in seinem Verhalten zu Blackthorne zwischen Anerkennung und Verachtung und nimmt ihn ernster als Toranaga es tut.

Man muss die Figur nicht mögen und ich interpretiere auch gerne. :) Für mich ist er auf jeden Fall sehr gut gelungen. Anfangs fand ich ihn furchtbar, am Ende hatte ich sogar richtig Mitleid mit ihm, weil er einfach nicht so gerissen, vorausschauend und beherrscht wie die anderen Herren und Damen ist.
 
Es scheint ja auch noch nichts Offizielles festzustehen und ob das dann überhaupt Shogun fortsetzt oder einen anderen Roman von Clavell aufgreift.

Ich würde mich natürlich über eine Fortsetzung in gleicher Qualität freuen. Fand es aber auch gut, dass die Staffel eigentlich begrenzt war und das Ende auch Platz für Diskussionen lässt.
 
Weiss man nun schon obs eine gänzlich neue Geschichte wird oder ob man selber was weiterspinnt?

Weil das Buch endet ja mit der ersten Staffel.
 
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Also, Yabushige war imho der heimliche Star der Serie.

Ist die Figur interessant und gut geschrieben? Definitiv. Aber der heimliche Star? Dafür müsste ich irgendwie Empathie zu Yabushige aufbauen können. Die war bei mir persönlich allerdings bereits in der ersten Folge restlos aufgebraucht, als er einen Menschen bei lebendigen Leib hat kochen lassen, um sich an seinen Todesschreien zu ergötzen. Und dazu kommt noch eine opportunistische "Loyalität" in einer Frequenz, wie man sie seit "Mac" in "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels" nicht mehr erlebt hat. Von allen Leuten, die in dieser Serie das Zeitliche gesegnet haben, hat er sein Ende am meisten verdient und selten habe ich so viel Antipathie verspürt, wie hier.

Gruseliger Charakter.
 
Habe die Serie inzwischen auch nachgeholt und ich fand sie wirklich wirklich langweilig. Die Schauspieler sind alle hervorragend, aber die Story am Schluss fand ich einfach nicht gut oder gar spannend.
 
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