So, ich habe soeben den Film ein zweites Mal sagen und kann meine Meinung vom ersten Ansehen nur bestätigen: "Silent Hill" ist echt die mit Abstand beste Videospielverfilmung, die ich bisher gesehen habe.
Anders wie bei anderen Verfilmungen hat man hier endlich mal versucht, die Spieletechnischen Details wirklich auszuarbeiten und 1:1 vom Spiel zu übernehmen. Angefangen mit den Stadtplänen und den Straßen, die wirklich genauso aussehen wie im Spiel, natürlich das Monsterdesign (auch die komischen Bewegungen der Monster), natürlich der meiner Meinung nach geniale Soundtrack und die vielen kleinen Botschaften an der Wand und auf den Zetteln. An manchen Stellen fühlte man sich echt direkt ins Spiel versetzt.
Natürlich muss sich der Film vorwerfen, dass er ziemlich krank ist, eben genau wie die Spiele, und natürlich auch brutal (ich kann jetzt garnicht mehr nachvollziehen, dass ich den Film das erste Mal nicht brutal fand?
). Besonders der Schluss mit dem Stacheldraht ist da ziemlich heftig, und leider auch etwas trashig.
Schauspielerisch ist der Film natürlich nicht oskarreif, auch wenn ich im Englischen eigentlich wenig zu beanstanden hatte. Einzig Sean Beans Rolle enttäuscht mich etwas, wie schon bei meiner ersten Kritik erwähnt: Ich hatte mir mehr erwartet.
Die Geschichte des Films finde ich dagegen sehr gut - meiner Meinung nach haben diejenigen, die dem Film mangelnde Story vorwerfen, jene einfach nicht verstanden.
Der Schluss war sehr kryptisch und regte mich auch beim zweiten Mal noch sehr zum nachdenken an - eine Sache, die ich bei Filmen dieser Art immer besonders positiv finde.
Alles in allem wird der Film trotzdem nicht ganz den Spielen gerecht, doch das ist meiner Meinung wohl einfach nicht möglich. Denn im Film war man ja nur für ca. 2 Stunden Zuschauer und selber gar nicht in die Geschehnisse "involviert". Im Spiel darf man dagegen die Hauptfigur selber spielen und zittert dabei viel mehr mit ihr mit.
Ich kann ein "Silent Hill" alleine nie länger als 1-2 Stunden spielen, weil es mich einfach fertig macht. Dauernd diese unerträgliche Dauerspannung, die Angst vor dem nächsten Monster, und dann der Schockmoment wenn dich ein Monster angreift. Mein schlimmstes Erlebnis bisher war ja, als ich nichts ahnend durch die Straßen von Silent Hill laufe und plötzlich unter dem Auto blitzschnell eines dieser Viecher hervorgekrochen kommt - Mann Mann...
Die Dauerspannung konnte der Film leider nicht ganz erreichen. Stellenweise war er aber nicht weit davon entfernt.
Fazit: 11/15 Punkte
Edit: Noch eine Frage zum Ende: Wie interpretiert ihr das eigentlich, dass Rose und Shannon am Ende offenbar nicht in der selben Welt leben wie Rose's Ehemann?
Meine Interpretation wäre, dass Alessas dunkle Seite dank Shannon (die die Augend ja nicht geschlossen hatte) nun auch nach außerhalb von Silent Hill gekommen ist und nun plötzlich die ganze Welt zu Silent Hill geworden ist. Ich habe aber auch schon andere Theorien gehört, demnach Rose und Shannon eigentlich schon tot sind.