Koksbaron schrieb:
So hier mal eine kleine bewertung von mir. Eine ausführliche meinung erlaube ich mir erst, wenn der film auch im dt. kino released wurde.
Zur bewertung:
Als comicverfilmung sowohl genial als auch als film einzigartig in seiner inszenierung. Mit seinen vorwiegend stilisierten bildern ist sin city erfrischend anders und hebt sich deutlich von anderen filmen der letzten jahre ab. Allerdings ist die dominierende s-w-cholerierung etwas gewöhnungsbedürftig, wenn auch für den stil unumgänglich. Nur der story fehlt es ein wenig an spannung, was sicher durch die aufteilung in kleinere abschnitte passiert, daher ist es nicht so einfach einen gesamteindruck herzustellen. Wenn man sich aber auf einen comichaften film noir einstellt, weiss der film zu gefallen.
Das war mal mein erster eindruck. Heute hab ich ihn endlich im kino bestaunen können und was soll ich sagen: ich muss meine meinung doch ein wenig korrigieren.
Zuerst einmal zur dt. synchro: für mich ist sie entgegen meiner erwartungen überraschend gut gelungen. Zwar klingt der ein oder andere satz etwas zu wörtlich übersetzt, dass stört aber nicht im geringsten und tritt auch nicht häufig auf. Die dt. stimmen passen hervorragend zu den originalen, besonders bei der stimme von Marv bin ich sehr zufrieden.
Der einstieg in sin city ist super gelungen, sofort wird man eins mit dem film und seinem genialen stil. Die atmosphäre, getragen von vorfreude und euphorie, hätte besser nicht sein können. Die einzelnen stories sind wunderbar miteinander verknüpft und jede hat ihren eigenen reiz. Das schauspiel ist klasse. Und die dialoge sind einmalig. Sie wirken teilweise nahezu poetisch. Jede figur ist auf seine art und weise interessant. Der stil kann comicgetreuer gar nicht sein (auch wenn das für die meisten nichts neues sein sollte).
Das einzige manko, was mir überhaupt aufgefallen ist, ist sowieso subjektiver art. Der film ist randvoll beladen mit details, überzeichneten charakteren und ereignissen, da fällt es schon mal schwer immer bei der sache zu bleiben, so ließ meine aufmerksamkeit nach der ersten hälfte ein wenig nach, was normalerweise eigentlich umgekehrt sein sollte. Irgendwie hatte ich das gefühl, dass das beste schon zur mitte des films hin verpulvert wurde, so dass der rest ein nicht mehr so stark in seinen bann zieht (ich rede hier von der geschichte mit Hartigan), aber dennoch einen stimmigen und gelungen abschluss bildet.
Seichte unterhaltung kann man hier nicht erwarten, man sollte daher einen klaren kopf mitbringen und sich auf eine achterbahnfahrt einstellen.
Viel mehr kann ich im grunde nicht mehr hinzufügen, genießt ihn einfach...
Damit verbessere ich meine bewertung auf 10/10 wurfhakenkreuze. Ein kleines meisterwerk und Rodriquez beste leistung bis jetzt. Respekt!