Mir ist noch ein kleines (und erzählbares) Beispiel eingefallen, wie Autogrammpreise entstehen. Das wäre die sogenannte Agentur "Convention Guests", bei der man Gäste für Cons buchen kann und bei der auch viele Star Wars Komparsen sind. Ist aber keine richtige Künstleragentur, sondern lediglich eine Firma, die Conventionauftritte und zum Teil auch Unterschriften verhökert.
Gegründet würde Convention Guests von jemanden, der selbst ein Komparse war. Und was für einer: Er war für einen Drehtag bei einem der Episode II Nachdrehs (!) am Set und das war alles. Er war also nur Ersatz für einen anderen Komparsen.
Jedenfalls witterte er das große Geschäft damit und fing an, seine Klienten pro Unterschrift 20 Pfund verlangen zu lassen. Fanpost dürfen seine Klienten nicht mehr beantworten, auf der Website steht sogar der Hinweis, Fanpost würde Agenturen und ihre Klienten "verstören". Der Plan ging allerdings nicht langfristig auf, wie es aussieht. Seit die Weltwirtschaft kriselt, ist von Convention Guests nicht mehr viel zu hören. Und einige der Klienten halten von der Firma auch nichts... ich hab mal einen angeschrieben, um die Unterschrift gebeten und ihm geschrieben, er wäre zwar Klient bei Convention Guests, aber er unterschreibt hoffentlich trotzdem kostenlos. Ich habe die Unterschrift bekommen und es lag noch eine Notiz bei: "Convention Guests is crap."
Aber solche Leute wollen die Preise diktieren. Gescheiterte/Erfolglose Schauspieler, die hier die Chance auf eine Finanzspritze sehen.
Zweites Beispiel: Dave Prowse war mal irgendwo in Deutschland zu Gast. Ein Sammler trifft ihn im Hotel und will die Unterschrift. Prowse ist unfreundlich und motzt ihn an, er soll zur Con kommen. Ein paar Minuten später folgt Prowse dem Fan, unterschreibt all seine Fotos und erklärt ihm, jetzt, wo sein Management nichts davon mitbekommt, signiert er ihm alles kostenlos.
So läuft der Hase bei vielen Promis. Nach der Jahrtausendwende ist nach und nach sowas wie eine Autogrammindustrie entstanden. Als ich 1997 ernsthaft angefangen habe zu sammeln, gabs sowas in dieser Form nicht. Allerdings hoffe ich auf eine Trendwende, denn die Zeiten waren wirtschaftlich schon besser und bei den Fans kommt zum Teil Unmut auf, viele Sammler von früher haben aufgehört. Ich sammle solche kleinen Namen auch nur noch, wenn ich sie tauschen kann oder zu niedrigen Preisen bekomme.
Meine offene Kritik an diesem ganzen System und an einigen von den Leuten, die es geschaffen haben, hat mir auch genügend Ärger eingebracht. Bei einigen (Ex-) Sammlerkollegen gelte ich als rotes Tuch und mit manchen der Drahtzieher bin ich schlicht und einfach verfeindet. Es gibt kein anderes Wort, um es treffender auszudrücken.
Auf der anderen Seite ist ein Teil der Fans eben doch bereit, solche Preise zu bezahlen. Ich habe in letzter Zeit selbst einige Autogramme von Komparsen aussortiert und auf eBay verkauft. Eines davon hatte ich auf 10 Euro angesetzt und letztendlich ging es für 22 Euro weg. Weggegangen sind alle für Beträge, die über meinem Wunschpreis lagen.
Was den Preis für Ian McDiarmid angeht: Er ist ein sehr exklusiver Name. Soweit ich mich erinnere, war er noch nie bei einer anderen Con außer den Celebrations zu Gast. Ich weiß von einigen anderen Veranstaltern, die ihn haben wollten und die haben von seinem Management nicht mal eine Antwort bekommen. Und diese Exklusivität hat eben ihren Preis... ob dieser aber durch ihn selbst, den Management oder Official Pix entsteht, kann ich aber nicht beurteilen.
Oder was glaubt ihr, was Mark Hamill einem Veranstalter kostet? Hotel, Flüge (nur erste Klasse) und eine Grundgage, beginnend bei ca. 50.000 US$
(in dieser Preislage soll sich auch Billy Dee Williams bewegen). Und das war der mir bekannte Stand vor einigen Jahren. Zuletzt habe ich was von mindestens 20.000 US$ pro Conventiontag gehört, auch wenn ich mich dafür nicht verbürgen kann. Und William Shatner ist wohl noch teurer....
Aber sehen wird die Lage mal nüchtern: Nehmen wir mal an, Ian McDiarmid verlangt in Essen für eine Unterschrift 100 Euro. Sicher ist das viel Geld, sicher ist es teuer. Aber ist es ein größerer Wahnsinn als ein Millennium Falcon von Hasbro aus chinesischer Massenfertigung für 150 Euro?
Ich könnte auch ins Grübeln kommen, wenn Hamill vor mir stehen würde und ich $75 zahlen müsste, um ein Foto von ihm zu bekommen. So eine Chance kommt nie wieder. Aber ich bin dann doch zu knauserig, und mir würde es reichen, ihn mal live gesehen zu haben.
Das ist der Preis für die offizielle Fotosession. Wenn man bei der Autogrammstunde vor ihm steht und da schnell ein Foto machen kann, wird es nichts kosten.
Also Carrie Fischer hat DEFINITIV zugesagt. Wurde bei RTL West exclusiv von Parviz Khosrawi verkündet. Hab ihn heute in Dortmund bei den Movie Days getroffen und er hat es mir nochmal bestätigt ^^ .
Als ob man RTL vertrauen könnte...