Herzlichen Glückwunsch. Du hast soeben versucht, sowohl die fundamentale Funktionsweise von Bildwiedergabegeräten (zweidimensionales Array von z.B.
Leuchtdioden), als auch die Physiologie des menschlichen Auges wegzudiskutieren. Die Bildwiederholfrequenz IST nämlich einer dieser wesentlichen, sehr leicht erkennbaren Bildinhalte.
Dein fucking Ernst jetzt? Ich rede von
semantischen Bildinhalten, nicht von Nullen und Einsen! Und da ist scheißegal, was du auf
einer Leuchtdiode abbildest, weil du darin weder die Schlacht von Hoth noch die Order 66 drauf erkennen kannst. Wenn ich von
wesentlichen Bildinhalten spreche, meine ich damit Personen, Bewegungen, kurz: Dinge, die uns etwas erzählen, und nicht Leuchtkraftunterschiede von einem beschissenen Pixel. Du führst hier eine Argumentation, die vollkommen absurd ist.
Wenn eine Diode nur 24 Mal in der Sekunde den Zustand ändert, dann sieht man das sehr deutlich. Tut sie es dagegen mit mehr als 60 Hertz, dann sieht man das nicht mehr direkt. Das ist dann auch schon alles, was in technischer Hinsicht hinter dem Ruckeln steckt.
Eben nicht. Es geht um mehr als Technik, wenn man von Wahrnehmung spricht, und die Bildwiederholrate in Hertz ist übrigens auch nicht gleichzusetzen mit der Bildrate des Filmmaterials, Stichwort Bildaufbau. Ich habe letztes Jahr von einem 42" TV auf 60" aufgerüstet und Bildmaterial, bei dem vorher kein Ruckeln erkennbar war, ruckelte auf dem neuen Fernseher sichtbar ohne Zwischenbildberechnung, einzig geänderter Faktor war die Bildschirmgröße. Also sag mir bitte nicht, das spiele keine Rolle, das Urteil kannst du dir schlicht nicht anmaßen. Es gibt auch Leute, die bei 24p (=23.967fps) die Wiederholung des 42. Frames* sehen oder nicht sehen und als Ruckeln wahrnehmen können, und auch dafür sind die Hertz irrelevant. Es gibt nämlich mehrere Arten von Ruckeln.
Relevant ist hier nämlich nur die Dauer der Aufnahme, die exakt eine Sekunde beträgt, sowie die resultierende Motivgeschwindigkeit. Die 200 Zentimeter pro Sekunde entsprechen dann 7,2 Stundenkilometern, was einem einigermaßen strammen Marschtempo eines Bundeswehrsoldaten entspricht. Wenn jemand so durch das Wohnzimmer rast, wird es schon ungemütlich. Aber hey, warum nehmen wir nicht ne Kinoleinwand?

In Köln gibt es einen richtig schön großen Saal im Cinedom,
das Kino 4 mit ner Leinwandbreite von 22,7 Metern. Dein Beispiel resultiert darauf in einer Geschwindigkeit von sage und schreibe 81,72 Stundenkilometern, mit denen ein Motiv in einer Sekunde von Links nach Rechts über die Leinwand rast. Mein Respekt an denjenigen, der das als unsaubere Bewegung registriert, aber das scheint seit ANH 1977 auch kein allzu großes Problem gewesen zu sein, wenn man den inflationären Gebrauch von rasanten Actionszenen seit diesem Jahr bedenkt. Auf genau dieser Leinwand in genau diesem Saal hab ich anno 1999, vor den digitalen 50Hz-Projektoren, übrigens Episode I gesehen und das Podrennen hat mich nicht fragen lassen, warum das Bild so scheußlich ruckelt.
Natürlich ruckeln Filme auf der Kinoleinwand. Deswegen spricht man auch vom "Kino-Look" und nicht vom "Kinofilm im Fernsehen-Look", den man mit 24p verbindet. Weil man ihn aus dem Kino kennt. Übrigens sitzt du im Kino meist nicht so nah an der Leinwand wie daheim am TV, oder?
Bei einer solch großen Leinwand ist die Bildwiederholfrequenz halt wichtig, weil man 24 Hertz eben als Flimmern wahrnimmt.
Bestreitet keiner, die Hertzzahl hast allein du ins Spiel gebracht und davon war davor nirgends die Rede.
DAS und
nur das wird tatsächlich schlimmer, je größer die zu betrachtende Projektion ist, weil man durch das riesige Bild eben auch das
periphere Sehen des Auges begünstigt.
Und den markierten Teil stelle ich eben in Frage, weil ich es persönlich anders erlebt habe und mir, bei allem Respekt, nicht von dir einreden lasse, dass ich mir das eingebildet haben soll. Ich weiß ja, was ich gesehen habe, bzw. kann es auch jederzeit auf meinem TV-Gerät verifizieren. Eine Bewegung, in der in einer Sekunde über eine geringere Distanz gesprungen wird, wirkt flüssiger als eine über größere Distanz. Das liegt in der Natur der Sache und darüber definiert sich "Flüssigkeit" ja erst.
Aber ich will die Diskussion kurz zusammenfassen:
1. Ich äußere, dass die Bilddiagonale das Stottern und Ruckeln eher begünstigt als die Bildauflösung.
2. Du widersprichst mir, dass 48fps smoother als 24fps sei, was nichts mit meiner Aussage zu tun hat.
3. Ich spreche von Wahrnehmung und semantischen Bildinhalten, du argumentierst mit Leuchtdioden.
4. ???
5. Konsens sucht man vergebens.
Also worum geht's jetzt nochmal genau? Darum, dass Sprungweite für flüssige Bewegungsdarstellung unbedeutend sein soll? Tut mir Leid, das kann ich nicht glauben, weil es der Logik und meiner empirischen Erfahrung widerspricht und damit ich eine Theorie in Frage stelle, müsste mindestens eines von den beiden fallen.
Wenn's um etwas anderes geht, habe ich inzwischen leider den Faden verloren, da meine Aussage nur war, dass die Bildauflösung nicht allzu bedeutend für die flüssige Darstellung sein sollte. Dem scheinst du eigentlich zuzustimmen, weil du oben geschrieben hast, dass die Bildauflösung keinerlei Rolle spielen würde. Darüber hinaus weiß ich nicht, was du mit deiner rechthaberischen Haltung grade bezweckst und inzwischen habe ich offen gesagt auch das Interesse daran verloren. Mein einziger für dieses Threadthema relevante Punkt ist schlussendlich nämlich, dass ich Star Wars gern in 4K hätte, auch ohne HDR und HFR. Weil es in 4k auf meinem TV genausoviel oder genauso wenig ruckelt wie in 1080p. Wenn du auch
das in Frage stellst, können wir die Unterhaltung gern fortsetzen; wenn nicht, habe ich persönlich an der Stelle genug von dem Offtopic, weil ich nicht das Gefühl habe, dass du wirklich gegen das Geschriebene von mir argumentierst sondern vornehmlich gegen Dinge, die du hinein (über-)interpretierst.
* edit: Mein Fehler. Die Wiederholung des Frames in der 42. Sekunde ist natürlich gemeint, nicht jedes 42. Frames. Die irrtümliche Originalaussage lasse ich einfach mal der Nachvollziehbarkeit halber stehen hier.