Ich habe es nun auch durch und traue mich dementsprechend in den Thread. Das letzte ~Viertel des Spiels ist ja ziemlich dicht besiedelt und da geht dann alles ziemlich flott dahin, ich hätte nicht gedacht, dass ich so knapp vorm Ende wäre nun aber ehe man sich's versah, war das Spiel auch schon, schwupps, vorüber.
Manches war für mich auch ein ziemlicher Kopfkratzer, im Endeffekt konnte ich jedoch alles lösen. Ich habe lediglich bei einer einzigen Stelle nach Tipps in einem Walkthrough geschaut, und das war beim Kampf gegen
(Es folgen nun unmarkierte Spoiler)
Ein ziemliches nerviges Duell aufgrund der ganzen Kombos des Gegners. Ich habe gefühlt 20 Anläufe gebraucht, ihn zu besiegen, wobei die ersten 3/4 meiner Sturheit geschuldet sind. Ein bedeutender Teil der Kampfstrategie in diesem Duell ist nämlich erfolgreiches Blocken und da ich bei Actiongames immer ein wenig auf Tank spiele, habe ich bis zu diesem Zeitpunkt das Blocken zu 95% ignoriert im Gameplay. Das war dann halt die Stelle, wo mich dieses Versäumnis eingeholt hat. Dann habe ich nachgeschlagen, dass das Duell mit erfolgreichen Blocks relativ einfach sein soll, und ihn dann letztendlich geknackt. Hat aber sicher dennoch abermals 3 oder 4 Versuche benötigt, bis es so weit war.
So insgesamt betrachtet wäre mein vorläufiges Fazit, dass das Spiel in Ordnung und atmosphärisch teils gut gelungen ist. Manche Sachen gefielen mir ganz gut, mit anderen bin ich weniger warm geworden. Wenn ich die Machtspielereien und die Physik mit Jedi Knight oder Force Unleashed vergleiche, so fühlt sich Fallen Order doch ziemlich eingeschränkt an. Ich finde es nicht so toll, wenn ich mit meinem
Laserschwert auf Feinde (Sturmtruppen) einprügeln muss wie mit einem Baseballschläger, damit es sie dahinrafft. Da hat das Abservieren von Hinterbliebenen in Jedi Outcast doch deutlich mehr Spaß gemacht, wenn man einen Raum betreten und mal locker-lässig das Schwert per Machtwurf durch die Menge kreiseln lassen konnte und alles zerteilte, was nicht an der Hüfte zusammengenietet war. Generell war das Gameplay in Fallen Order seltsam schwerfällig, wobei ich nicht ausschließen kann, dass ein geringer Teil davon auch meiner CPU geschuldet sein mag.
Die Story ist halt so... naja. Jedi-Überlebender der Order 66, Holocron mit Machtkindern, eigentlich immer das gleiche Blabla. Ganz gut fand ich die Inquisitoren und ihre Umsetzung, auch im ersten Level als dieser Zug überprüft wurde, das war cool. Der Rest der Handlung bzw. alles danach war mir einen Tick zu fantasylastig. Die Mythologie in dem Spiel ist ein eigener kleiner Mikrokosmos, der so auf sich selbst konzentriert ist, dass er genauso gut in jeder anderen Fiktion seinen Platz einnehmen könnte, das müsste nicht Star Wars sein. Auch schlägt es in die seit der Disney-Übernahme recht auffällige Kerbe, Tiere und die Verbindung der Protagonisten zu ihnen ein bisschen zu sehr in den Vordergrund zu rücken. In der guten, alten Zeit der OT hat keiner mit der Wimper gezuckt, als ein Taun Taun erfror und von Han zum Überleben aufgeschlitzt wurde. Heute haben PETA und Co. offensichtlich ein strengeres Auge darauf, was ein Milliardenfranchise wie Star Wars in der Hinsicht kommuniziert
In meinen Augen passt so ein Fokus wie auf das Rumfliegen mit dem Riesengeier auf Kashyyyk oder mit dem Fledermausvieh auf Dathomir nicht so richtig zum Star Wars-Feeling und auch die kritisierten Nachtschwester-Zombies fand ich deplatziert.
BD-1 ist der heimliche Star des Spiels und die Szene, als er seine Erinnerung an die letzte Begegnung mit Cordova abspielt, die ist berührend und passt sehr gut zu SW. In einem obligatorischen Nachfolger hätten alle Protagonisten bis auf den Droiden meine Erlaubnis zu sterben. Oh, und dass man sieht, wie das Imperium auf Ilum die SKB vorbereitet, das gefiel mir auch.
/* Für mich nichts weniger als eine herbe Enttäuschung war Vaders deutsche Stimme, die abermals von Reiner Schöne (Optimus Prime) kommt wie in den Jahren vor Rogue One. Dabei hat er in den Kinofilmen mittlerweile mit Martin Kautz einen neuen und so hervorragenden Sprecher, dass es echt bitter ist, dass das Spiel hier nur mit der B-Besetzung abgespeist wurde. Nichts gegen Schöne, aber Kautz ist einfach der soviel bessere Darth Vader.