Interessant – beim Durchlesen des Threads ist mir aufgefallen, dass es zwar kein Problem für mich ist, die Umfrage zu beantworten, aber dagegen ein erhebliches, ein tatsächliches
Ranking "aller" Serien zu erstellen. Ich versuche mich trotzdem mal daran, wobei ich jetzt nur die Serien dafür heranziehe, die ich komplett gesehen und für die Umfrage für relevant halte. Da die Werke teilweise extremst unterschiedlich sind, und sie aber im Endeffekt alle die Gemeinsamkeit haben, für mich
nicht unter unverzichtbaren SW-Content zu fallen, habe ich als kleinstes gemeinsames Qualitätsmerkmal herangezogen, von dem ich mein Ranking in erster Linie abhängig machte, wie groß mein Bedürfnis nach einem Rewatch der jeweiligen Serie (oder zumindest ausgewählter Highlight-Folgen und -Szenen) zum jetzigen Zeitpunkt wäre. Daher handelt es sich also freilich um eine Momentaufnahme:
1. Lego Star Wars: The Freemaker Adventures
Tatsächlich die einzige Serie, die ich gesehen habe, die mich so gut unterhalten hat, dass ich sie wirklich aktiv mag und gerne geschaut habe und schaue. Eine durchaus nette Handlung, die gut und mit traditionellem, bewährtem Pacing erzählt wird; super Figuren, die man mögen bis lieben muss (inklusive dem besten Hutten der GFFA
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); super Humor, der bei mir einfach perfekt gesessen hat; klasse Musik, sowohl originell als auch mit ausgewählten Hommagen an bekannte Motive; und schöne Momente, seien es nun besondere Augenblicke der Charakterentwicklungen oder einfach direkt epische Ereignisse. Freemakers hat den enormen Vorteil, dass die Serie albern sein darf. Dennoch ufert sie nicht in sinnfreien Klamauk aus, sondern respektiert ihre Zuseherschaft. Heraus kommt dabei ein leichtherziges, clever geschriebenes, witziges Abenteuer mit sympathischen Figuren. Dass das Ganze in Lego-Optik geschieht, tut dem Geschehen keinen Abbruch, im Gegenteil.
2. Obi-Wan Kenobi
Bereits ab Platz 2 ist für mich ein großes Gefälle zu Platz 1 spürbar. Hier ist die Motivation für einen Rewatch schon deutlich geringer als bei 1 und viel, viel dichter bei den nachfolgenden Platzierungen angesiedelt. Die Serie hat den Nachteil, dass ich sie erst frisch gesehen habe und dadurch nicht allzu große Not danach besteht, sie gleich wieder anzuschauen; dennoch kann sie sich aufgrund ihrer Thematik und auch ihrer Kürze vor den anderen behaupten.
Ich fand die Serie nicht schlecht, aber sie war auch nicht der große Wurf für mich. Im Endeffekt stand ich der Idee seit Ankündigung skeptisch gegenüber; der Hype und die Trailer haben in mir dann tatsächlich Erwartungen geweckt, und die Serie konnte sie nicht recht erfüllen, wodurch ich ihr gegenüber jetzt wieder neutral bin. Also quasi eine kleine Achterbahnfahrt der Gefühle, durch die ich ihr am Ende des Tages zwar wohlwollender gestimmt bin als ich zu Beginn gedacht hätte, aber im Endeffekt trotzdem "nur" Okay dazu sage. Es stört mich nicht, dass die Serie gemacht wurde, und einiges darin hätte (auch für die Zukunft und Folgestaffeln) noch Potential. Aber dafür müsste in meinen Augen deutlich was an der Art geändert werden, wie LFL zur Zeit die Serien produziert, und ich weiß nicht, ob diese Erwartung realistisch ist.
3. The Book of Boba Fett
Wie die anderen Live Action-Serien war auch diese schwächer, als man von dem Konzept und den Produktionswerten her erwartet hätte. Aber die Thematik ist recht interessant und es gibt einige ziemlich coole Momente und Figuren in der Miniserie, mit Ausnahme des Protagonisten, der ziemlich unbeholfen wirkt. Die Zeitsprünge und Rückblenden in der ersten Hälfte der Staffel halten mich aktuell von einem Rewatch ab, da ich die schon beim ersten Sehen ein wenig frustrierend zu beobachten fand, aber nun, da man den Inhalt kennt, kann ich mir nicht vorstellen, dass ihre Wirkung besser geworden ist. Die Sache mit den Sandleuten in allen Ehren, aber eigentlich habe ich mir während der Rückblenden ständig nur gewünscht, es würde endlich in der Gegenwart weitergehen. Boba Fett im Kampf gegen Tatooines Unterwelt ist halt spannender als Boba Fett, der im Strampler durch den Sand kriecht und nach Melonen gräbt.
4. The Mandalorian
Die erste LA-Serie hält zwar irgendwie einen besonderen Platz im Fanherzen, aber so richtig überzeugen konnte sie mich nicht. Aber natürlich werde ich mir Staffel 3 ansehen. Mit etwas strafferem Writing und einer besseren Regie könnte die Serie eigentlich ziemlich abgehen. Bisher hat es bei mir aber noch nicht wirklich
Klick gemacht. Nur vereinzelte Momente und Szenen habe ich wohlwollend in Erinnerung.
5. Star Wars Resistance
Die Serie beginnt einigermaßen öde, aber zieht tatsächlich in der 2. Hälfte der Show ganz schön an. Das war für mich ein kleiner Überraschungshit. Positiv zu betonen ist, dass hier viel Konzentration auf vereinzelte Charakterbögen stattfindet, und zwar ausschließlich neuer Original-Charaktere! Es ist echt schade, dass die Serie von vielen gar nicht beachtet wurde aufgrund der Sequel-Ära, denn die späteren Auftritte von Hux und Kylo Ren sind ziemlich beeindruckend. Generell ist der Part der Serie, der parallel zum Geschehen von 7 und 8 verläuft, unheimlich gut gelungen. Und es ist nicht schwer, sich vorzustellen, dass Kaz & Kumpane bei der Befreiung der Galaxis in IX mit dabei sind, als Teil der Galaxis-Flotte.
Ziemlich coole Show, die zwar viele Schwächen ihrer animierten Artgenossen teilt, aber dafür in manchen Bereichen positiv hervorsticht, wo die anderen teils empfindliche Schwächen zeigen.
6. Star Wars Rebels
Nicht meine Lieblingsserie, bei weitem nicht. Ich habe ja schon lange Diskussionen geführt und Abhandlungen verfasst darüber, was mich alles daran stört
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Um jedoch auch das Positive zu benennen, bin ich natürlich ein Freund der behandelten Ära, und es gibt durchaus Momente und Charaktere darin, die ich ganz gut finde. Ahsoka fand ich hier erstmals recht sympathisch.
7. The Bad Batch
Insgesamt eine Serie wie vom TCW-Kaliber, nur dankbarerweise besser. Die Klonkriege sind vorüber und so haben wir es mit einer Ära zu tun, mit der ich viel besser kann. Außerdem hat das Finale der Staffel 1 tatsächlich geschafft, sowas wie Wehmut zu erwecken an die Zeit der Klontruppen, und das hätte ich nicht für möglich gehalten.
Natürlich ist die Wahl der Protagonisten nicht optimal, aber zumindest sind die Stereotypen auf Beinen noch einen Tick interessanter als die buchstäblichen Klone.
8. Star Wars Visions
Ein nettes Experiment, nicht mehr und nicht weniger. Visuell oft interessant bis cool; die behandelten Thematiken sind aber oft schmerzhaft einfallslos. Jedi bekämpft Sith auf abgelegener Flur im Anime-Stil, und das gleich vier oder fünf Mal. Hübsch, aber unspannend.
9. Star Wars: Clone Wars (2003)
Die alte, 2D-animierte CW-Serie war für meinen Geschmack schon immer zu Samurai Jack-mäßig. Mir hat die sehr kantige, zweckmäßige Animation nie gefallen, auch wenn ich sie heutzutage als ein interessantes Kuriosum ihrer Zeit betrachten kann. Insgesamt ist aber 2D-CW in seiner Gesamtheit für mich das Zeichentrick-Äquivalent zu AotC: rund 2 Stunden Content, der in Summe 4 oder 5 Minuten beinhaltet, die mir gefallen und ich mir gern ansehe.
10. Star Wars: The Clone Wars (2008)
Mit der Serie konnte ich leider nie warm werden, nicht mal, wenn man den katastrophalen Pilotfilm ausblendet. Immer wieder, wenn mich der Hunger nach SW-Content, den ich noch nicht auswendig kenne, überkommt, versuche ich mal, mir ein oder zwei Folgen TCW reinzuziehen, und sei es nur zur Hintergrundbeschallung mit bekannten SW-Geräuschen. Aber nicht mal das funktioniert. Ich mag einfach so gut wie gar nichts an TCW. Lediglich die letzten Staffeln reißen es ein bisschen nach oben raus.