Ich weiß, dass ich damit in der Minderzahl bin, aber ich kenne wenigstens zwei Leute, die mir da beipflichten werden...
Und da bin ich auch schon und stimme Wraith in allen Punkten zu. Na ja, den Lukas Himmelsgänger finde ich dann doch etwas übertrieben. Aber Dinge wie "Imperator" und "Mom" oder "Dad" will ich in einer guten Übersetzung nicht haben. Die deutsche Sprache ist zu so vielem fähig, obwohl die meisten Leute anscheinend glauben, nur das Englische wäre fähig, sich ordentlich auszudrücken. Mit unserer Sprachkultur geht's bergab, und das ist eine verdammte Tragödie. Wenigstens in Sagen und Märchen, wie dem Krieg der Sterne, sollte man den alten Stil noch pflegen, selbst wenn unsere Sprache überall sonst den Bach runtergeht.
Eine Synchronisation oder allgemeiner gesagt eine Übersetzung kann es mit dem Original nur selten - eigentlich eher nie - wirklich aufnehmen. Vor allem dann nicht, wenn das Original eine Ode an den Wortwitz ist und phantastische neue Welten, Außerirdische oder Raumschiffe beschreibt. Besonders in solchen Fällen ist Kreativität gefragt.
Als mehr oder minder offizieller HoloNet-Nachrichtenübersetzer (die letzten beiden Ausgaben sind gerade in der Mache) bin ich in den letzten Wochen vielen faszinierenden Wortschöpfungen begegnet. Insgesamt 3 oder 4 Mal mußte ich kapitulieren, ansonsten gab es immer eine mehr oder weniger brauchbare Alternative zu den englischen Begriffen.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger erwarte ich von professionellen Übersetzern. Im Offiziellen Magazin beispielsweise finden sich in jeder Ausgabe grauenhafte englische Satz- und Wortstellungen, die leicht zu vermeiden wären, wenn sich die jeweiligen Übersetzer getraut hätten, sich etwas mehr vom Originaltext zu lösen. Denn letztlich ist Text-Treue zwar zu begrüßen, aber keinesfalls das A und O. Verständlichkeit, Stil und Wortgewalt, das sind die Werte, denen sich Übersetzer verpflichtet fühlen sollten.
Was nützt es mir als deutschsprachigem Leser, wenn ich zwar aus jedem Satz den englischen Originaltext herauslesen kann, der deutsche Text aber einfach nur niederschmetternd klingt?
Um von diesem Punkt den Bezug zu den Schiffsnamen im Erweiterten Universum zu finden: Begriffe wie "Habgier", "Erbarmungslos", "Stolz des Kaisers", "Blüte des Imperiums", "Stern von Coruscant" und "Rasender Falke" klingen für mich außerordentlich gut. Wem sie nicht gefallen, der soll die Originaltexte lesen. Für deutsche Wortschöpfungen jedenfalls, sind sie sehr gut gelungen.
Wenn ich die direkte Wahl habe, ob ich irgendwelche unverständlichen englischen Begriffe wie "Errant Venture" in meiner deutschen Übersetzung finde, oder statt dessen deutsche Begriffe wie "Fahrender Händler", dann bevorzuge ich letzteres.
Statt uns unserer Sprache zu schämen, sollten wir stolz darauf sein und sie pflegen. Sonst wird sie uns irgendwann verlorengehen, und in Anbetracht unserer großen literarischen Geschichte wäre das eine Tragödie titanischen Ausmaßes.