Das warst Du? Hättest Du's nicht erwähnt, hätte ich es nicht mal bemerkt. Finde es nebenbei immer noch unmöglich.
Zur Unterscheidung: das schöne Wort Faschisten kommt - wie jeder eifrige Schüler der 10. Klasse wissen sollte - vom noch schöneren Wort fascis. Dieses wiederum steht für nichts weiter, als für ein Rutenbündel mit Beilen, was in dieser Form der symbolische Inbegriff absoluter Amtsgewalt in der römischen Republik war. Zum Ausdruck bringt die faschistische Bewegung mit der Verwendung dieses Begriffs also ihren Anspruch, Rechte auf das kaiserlich-römische Erbe geltend machen zu können.
Anders gesagt heißt das nichts weiter, als daß im vorliegenden Fall Mussolinis Faschisten nichts weiter wollten, als die Wiedererrichtung des römischen Mittelmeerreiches, wobei sie ihren Anspruch auf diese Gebiete schon durch ihren Namen verdeutlichten.
Der Grund, weshalb man die einzelnen nationalistischen Bewegungen der 20er und 30er Jahre begrifflich strikt voneinander trennen muß ist vor allem der, daß keinefalls alle im klassischen Sinne in die verbrecherische Ecke zu stecken sind. Zwar waren sie alle extrem autoritär, bzw. totalitär, aber der Faschismus im engeren Sinne ist beispielsweise extrem stark mit der römisch-katholischen Kirche verwoben, was zur Folge hatte, daß der Antisemitismus keinesfalls im Programm der Faschisten vorgesehen war.
Die gleichzeitig stärker werdenden national-totalitären Bewegungen in Spanien unter Franco, in Österreich unter Schuschnigg oder in Deutschland unter Hitler mögen eng miteinander verwoben sein, identisch sind sie aber keinesfalls.
Der Nationalsozialismus beispielsweise ist meines Wissens die einzige Strömung dieser Art, die den industriellen Massenmord als Mittel zur Durchsetzung ihrer Ideologie auch nur in Erwägung zog.
All diese Leute Faschisten zu nennen ist also nicht nur schlichtweg unsauber und begrifflich falsch, sondern erzeugt auch ein meines Erachtens eher von emotionalen Abwehrreaktionen, als von rationalem Denken geprägtes Bild dieser Bewegungen.
Außerdem beschleicht mich das ungute Gefühl, als wollten einige Leute mit diesem Wischiwaschi-Begriff ihren aberwitzigen Standpunkt untermauern, daß Bewegungen dieser Art eine rein auf Deutschland bezogene Eigenheit gewesen wären, was nunmal schlichtweg Unsinn ist.
Was nun Frauen angeht, so habe ich mich wohl falsch ausgedrückt. Also nochmal: ich finde es völlig aberwitzig, Menschen aufgrund ihres Geschlechts zu beurteilen. Na ja, nicht völlig. Bei einer Miss-Wahl sollten Männer ausgeschlossen sein. Aber was die geistigen Voraussetzungen angeht, behauptet wohl niemand mehr ernstlich, daß eines der beiden Geschlechter dem anderen überlegen wäre. Höchstens Alice Schwarzer.
Jedenfalls gehen mir Frauenrechtler deshalb auf die Nerven. Das Thema ist für mich gegessen, deshalb geht es mir am Hutband vorbei. Ständige Wiederholungen sind folgerichtig nervend und extrem ermüdend, vor allem, weil sie zu solch seltsamen Entgleisungen, wie in diesem lächerlichen Thema hier führen.
