Tagespolitik allgemein

Isabella Piett schrieb:
Tja, das ist eine sehr komplizierte Frage. Wenn ich richtig informiert bin, gab es da schon einen Rechtsstreit zwischen dem Enkel des Erbauers Bonatz und den Behörden. Angeblich soll nur das Hauptgebäude denkmalgeschützt sein, die Seitenflügel nicht, aber darüber streiten sich die "Gelehrten", sprich Baurechts-Experten, noch... Was ich wirklich inakzeptabel finde, ist dieser Abriss des einen Seitenflügels mit dem Bagger, dabei wurde versprochen, er würde abgetragen, um die wertvollen Muschelkalkmauersteine zu erhalten.
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Den Rechtstreit gibt es in der Tat, und der ist auch noch nicht wirklich durch. Aber du hast recht nur das Hauptgebäude ist Denkmalgeschützt.
Ich meine allerdings mal gelesen zu haben das der Denkmalschutz praktisch wie der Urheberrechtschutz da wohl bald ablaufen soll. Hab zwar keine wie das zusammenhängt, müsste ich wohl nochmal nachlesen.

Insgesamt denke ich das man das Buged was für dieses Projekt bestimmt wurde.
  1. Nicht zu den beschlossenen Sparmassnahemen der Bundesregierung passt.
  2. Das Geld lieber in alternative Energien und/oder die Bildung stecken sollten.
  3. Es ein gewaltiges Schuldenloch in die Badenwürtische Regierungskasse reisen könnte/dürfte.
  4. Der erwartet Tourismus Effekt allein durch einen neuen Bahnhof und bessere Bahnverbindungen nicht erzielt werden dürfte. Stuttgart ist einfach keine große Touristenstadt.
Außerdem würde es Stuttgart Jahrelang zu einer Großbaustelle machen. Die Umsätze der Läden sind jetzt schon (auch wegen den Demos) um bis zu 40% gesunken. Wenn die Demos fortgeführt werden können sie es wahrscheinlich sowieso vergessen da sie die Baustelle nicht Jahrelang unter Polizeischutz stellen werden können :p.

Am besten wäre sowieso ein Volksentscheid zu dem Thema. Aber das ist ja wohl nicht möglich. Das Ergebnis wird sich dann wohl 2011 bei der Landtagswahl zeigen. Die Linke wird wohl keine Mehrheit bekommen, aber sie sind zur Zeit allerdings eine der wenigen Parteien die sich überhaupt mit dem Projekt beschäftigen. Ob das jetzt gut oder schlecht, Ausnutzung für den Vor-Vorwahlkampf ist oder nicht sei mal dahingestellt.
Für die CDU/FDP Koalition sieht es zurzeit ja sowieso nicht besonders rosig aus.
 
Das Geld lieber in alternative Energien und/oder die Bildung stecken sollten.
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Bloß nicht. Das Milliardengrab Solar hat schon genug Steuergelder verschlungen, hier sollte man viel eher den Etat radikal kürzen und sich ein Beispiel an den USA nehmen. Da wird der Ökostrom auch ohne Multimilliarden-Subventionen verkauft.
 
Seit wann ist den alternative Energie (oder Ökostrom) mit Solarenergie gleichzusetzen? Es gibt immerhin noch Windenergie, Gezeitenkraftwerke, Staudämme und die vielen anderen Möglichkeiten.
 
Jedihammer schrieb:
Ich persönlich bin der Meinung, daß der Aufstand gegen die Baumaßnahmen mit aller Härte niedergeschlagen gehört.
Was maßen sich diese Leute an ?
Da kommt es zu Besetzungen und tätlichen Angriffen auf Polizisten und Bauarbeiter.
Der Umbau des Bahnhofs ist genehmigt und beschlossen. Aus.Punkt.Schluß.

Bedrohlich ist die Tatsache, daß die Linksextremisten von DKP,MLPD und LINKE den "Protest" gegen den Bau für ihre Zwecke nutzen wollen.


Stuttgart 21: Linke wollen Protest instrumentalisieren - Deutschland - FOCUS Online

Ich hoffe, daß die Bahn und die Politik genug Mumm in den Knochen haben und das Projekt durchziehen.
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Aufstand? Niederschlagen? Manchmal frage ich mich ob Manche Menschen Demokratie noch zu schätzen wissen. Ich bin zwar kein Stuttgarter aber bin durchaus froh das die Menschen eine derartige Geldverschwendung zum Anlass nehmen zu Demonstrieren, friedlich füge ich hinzu. Das es da ein paar schwarze Scharfe gibt die über die Strenge schlagen ist normal. Der Umbau kann auch nicht in das Konzept des Sparzwangs passen in dem unser Staat sich derzeit befindet oder zumindest so tud.
 
Die Belastungen für die Stadt Stuttgart, die durch den Bau entstehen könnte man ja vielleicht gerade noch verkraften. Großprojekte sind nunmal mit einer langen Bauzeit und den daraus resultierenden Problemen verbunden, und wer irgendwann mal einen Prachtbau in seiner Stadt haben will, muß eben eine Zeit lang mit entsprechenden Einschränkungen leben. Der jetzige Hauptbahnhof ist 1920 bestimmt auch nicht einfach vom Himmel gefallen.
Was mich allerdings im Falle von S21 massiv stört, und weswegen ich dieses Projekt auch ablehne, ist daß es sich hier um ein reines Prestigeprojekt handelt, welches Milliarden verschlingen wird und dessen Nutzen im Gegensatz dazu doch arg fragwürdig ist. Angesichts der riesigen Probleme, die die Deutsch Bahn zur Zeit hat, wie z.B. Klimaanlagen, die ausgerechnet im Sommer den Geist aufgeben, eine immer schlechter werdende Versorgung auf Nebenstrecken, eine undurchsichtige Preispolitik, die Bahnfahren fast zu einem Luxus werden lässt usw. usf., halte ich es für sehr gewagt derart viel Kohle in ein einziges Prestigeobjekt zu pumpen.
Bereits jetzt zeichnet sich ab, daß ein Durchgangsbahnhof mit nur noch 8 Gleisen kaum in der Lage sein wird, einen Kopfbahnhof mit 17 Gleisen adäquat zu ersetzen und als die von Befürwortern gepriesene "neue Drehscheibe Europas" zu fungieren. Ein weiterer Punkt, mit dem die Befürworter argumentieren ist die dann um 26 Minuten kürzere Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm. Schön und gut, nur betrug die Fahrzeit von Stuttgart nach Ulm vor ca. 20 Jahren trotz Kopfbahnhof noch stolze 18 Minuten weniger als derzeit, ganz einfach, weil in der Zwischenzeit die Gleise auf dieser Strecke ausgelutscht sind, und die Züge entsprechend das Tempo drosseln müssen. So sieht es auf vielen Strecken in Deutschland aus, und ich denke, daß da mit dem Geld, welches jetzt in S21 fließt einiges bewegt werden könnte, ohne daß man die nächsten 10 Jahre lang in der Stuttgarter Innenstadt 'rumwühlt. (in dem Zusammenhang kann man auch gerne mal in Köln nachfragen, was dabei so alles z.B. mit Stadtarchiven passieren kann... :sad: )
Als letztes gebe ich angesichts der starken Proteste noch zu bedenken: Wir reden hier von den Schwaben, die ja doch eher als gemütlich, genügsam und eigenbrötlerisch gelten, und wenn diese in so großer Zahl gegen etwas auf die Straße gehen, dann muß da schon was dran sein.... ;)

C.
 
Jedihammer schrieb:
Wie allgemein bekannt ist gibt es kaum ein politisches System, welches ich so verachte und ablehne wie die Demokratie bundesdeutscher Prägung.
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Ach du Ärmster! Und warum, wenn man fragen darf? Und warum bist du dann nicht längst ausgewandert? Stellt sich eben die Frage wohin, gell? Welcher heutige Staat entspräche denn am ehesten deinen Vorstellungen? :braue
Aber ich will ehrlich sein: Auch mir gefällt nicht alles an und in "diesem unserem Lande", vor allem die jetzige Bundesregierung und auch die baden-württembergischen Landesregierung gehn mir total aufn Keks :mad:
Aber ich bin nicht schuld, ich hab sie nicht gewählt :p

Vor allem sollten die Bürger viel mehr Mitspracherechte in Form von Volksentscheiden etc. haben. Das wäre im Fall von Stuttgart 21 wirklich sinnvoll. Und die Politiker, egal welcher Partei, sollen endlich mal vernünftig arbeiten und nicht immer nur alles Mögliche versprechen und nachher nicht halten und sich bei ihren Entscheidungen von den Wünschen der Wirtschaft und diverser Interessengruppen fremdbestimmen lassen. Vielleicht sollte man die Parteien ja auch ganz abschaffen, damit jeder Politiker nur noch seiner eigenen freien Gewissensentscheidung folgt und nicht mehr an Fraktionszwänge, Parteirichtlinien, Programme, Ideologien usw. gebunden ist.

@Crimson: Stimme dir in allem vollkommen zu.
 
Crimson schrieb:
Die Belastungen für die Stadt Stuttgart, [...] da [muss] schon was dran sein.... ;)

C.
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Ich habe mir die Freiheit genommen, deinen Beitrag zu kürzen, dennoch möchte ich mich auf deinen gesamten Beitrag beziehen:

*UNTERSCHREIB*!


Irgendwie würde es mich nicht wundern, wenn OB Schuster heimlich Beziehungen zu Silvio Berlusconi hätte. Auch der ist bekannt dafür sich durch derartige Sinnlose Großprojekte auch gerne mal ein Denkmal zu setzen.

Am Anfang war ich selbst noch für das Projekt S21, dennoch werden mir langsam, die ganzen Negativen Seiten des ganzen klar. Und die Gegner haben mit K21 (--> Kopfbahnhof 21) gleich mal eine passende Alternative geliefert, die realisierbar wäre. Also wenn die Schwaben auf die Straßen gehen, dann gleich richtig. Nicht nur einfach mal ne Demonstration für utopische Forderungen - nein, es werden auch gleich handfeste, erfolgsorientierte Lösungsvorschläge präsentiert. Wie sich die Politikoberen und ein gewisser Herr Grube präsentieren und auf ihrem hohen Ross sitzen bleiben, sich nicht an Zeitpläne halten usw. das ist schon ein Schweinerei.
 
Durch Stuttgart 21 wird ein Quadratkilometer Fläche in der Innenstadt frei. Das reicht locker, um 100 Hochhäuser mit viel platz drumherum zu bauen. Stuttgart wird infolge dessen zu einem der wirtschaftlich interessantesten Standorte Deutschlands werden.
 
icebär schrieb:
Durch Stuttgart 21 wird ein Quadratkilometer Fläche in der Innenstadt frei. Das reicht locker, um 100 Hochhäuser mit viel platz drumherum zu bauen. Stuttgart wird infolge dessen zu einem der wirtschaftlich interessantesten Standorte Deutschlands werden.
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Ich dachte immer, das wäre Stuttgart schon längst. ;) Und bevor auf diesem Quadratkilometer noch mehr so häßliche Trabantenstädte wie die neue Landesbank entstehen, wäre mir das Gleisvorfeld noch lieber.

C.
 
Mad Blacklord schrieb:
Von diesem Quadkilometer ist aber auch eine ziemlich große Fläche Parkgelände.
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Nein, ist es nicht.

Rahmenplan Stuttgart 21 ? Wikipedia

Crimson schrieb:
Ich dachte immer, das wäre Stuttgart schon längst. ;) Und bevor auf diesem Quadratkilometer noch mehr so häßliche Trabantenstädte wie die neue Landesbank entstehen, wäre mir das Gleisvorfeld noch lieber.

C.
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Das mag ja sein, aber das Projekt ist immerhin schon seit über 20 Jahren in Planung. Irgendwas wird man sich dabei schon gedacht haben. Hier entsteht grade der Eindruck, als sei Stuttgart 21 das Ergebnis eines geistigen Ergusses, welcher grad mal in ner Woche beschlossen wurde. Ich persönlich sehe es als völlig vergebliche Lebensmühe an, dagegen jetzt noch zu protestieren. Das hat etwas genauso Surreales, wie jetzt gegen den Mauerfall zu protestieren.

Wenn man nicht rechtzeitig den Mund aufmacht, dann hat man halt Pech gehabt. Und als das ganze Ding geplant wurde und die entsprechenden Beschlüsse gefasst wurden, war der größte Teil der Bevölkerung ja auch noch dafür.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das halte ich für übertrieben.

100 Hochhäuser? selbst bei dem Gedanken an die Hälfte wird mir übel...derzeit steht die "neue" Bibliothek dort und ist für das Auge einfach nur ein Verbrechen. Solch einen hässlichen grauen Klotz hinzuklatschen, furchtbar.

Und als Innenstadt kann man das denke ich nicht wirklich bezeichnen, man möchte zwar die Innenstadt erweitern oder eine zweite Innenstadt aufmachen aber das wird so nicht klappen wie es sich die Herren vorstellen.

Das ganze Projekt ist absoluter Schwachsinn, ich sehe keine Vorteile ich sehe nur Probleme, die auf die Stadt zukommen.
Die Demonstranten haben meine vollste Zustimmung, es war herrlich zu sehen wie sie am Freitag den Landtag eingekreist haben
 
Kasper schrieb:
Das ganze Projekt ist absoluter Schwachsinn, ich sehe keine Vorteile ich sehe nur Probleme, die auf die Stadt zukommen.
Die Demonstranten haben meine vollste Zustimmung, es war herrlich zu sehen wie sie am Freitag den Landtag eingekreist haben
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Das Projekt ist kein Schwachsinn. Wohnplatz für mind. 11.000 Einwohner und mind. 24.000 Arbeitsplätze sind ganz eindeutige Vorteile! Beschäftige dich mal mit dem Rahmenplan (Link weiter oben).
 
Isabella Piett schrieb:
Und warum, wenn man fragen darf? Und warum bist du dann nicht längst ausgewandert?
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Zum einen habe ich nun einmal hier soziale Bindungen.
Zum anderen geht dies auch nicht so ohne Weiteres.
Oder glaubst Du ich könnte morgen in z.B. Pjönjang stehen und sagen "Hallo, eure
Maßnahmen sagen mir zu. Darf ich bei euch einwandern"


Isabella Piett schrieb:
Welcher heutige Staat entspräche denn am ehesten deinen Vorstellungen? :braue
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Eher gar keiner.
Vieleicht in Maßen Russland und China.
In China hätte ich allerdings das Problem mit dem Sozialismus.
 
icebär schrieb:
Nein, ist es nicht.
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Tut es doch, innerhalb des Umbaugeländes liegen Teile des Mittlere Schlossgarten. Selbst auf Werbeschilder von S21 stand darauf das alte Parkanlagen durch neue ersetzt werden werden.
Außerdem gibt es jetzt schon eine große unbebaute Fläche in der nähe des Bahnhofs. Auf dem Plan hier als A1 eingezeichnet.
stuttgart-wohnen2.gif
 
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