Das mit den Links ist wirklich absolut selten dämlich, genauso allerdings die Möglichkeit eines Uploadfilters. Diese ganzen Einschränkungen in Sachen Internet haben bisher nie irgendwo etwas tatsächlich positives vorgebracht, im Gegenteil würde das richtig durchgesetzt auch wirtschaftliche Schäden verursachen. Es ist verrückt, wie sowas durchkommen kann, das müssen doch Personen sein die überhaupt keine Ahnung davon haben, was sie da eigentlich besprechen und das Internet noch immer für Neuland halten.
Allerdings muss man eben auch bedenken, wen diese Gesetzeslage hauptsächlich betreffen würde.
Und das sind diejenigen, die durch unfaire Geschäftspraktiken auffallen, ihre lächerlichen Steuersätze über Irland abrechnen und faktisch weit über 90% des Informationsangebots beherrschen und kostenlose, von Usern generierte Inhalte wie ein Schwarzes Loch aufsaugen.
Namentlich ist das vor allem die Alphabet Inc. mit ihren Produkten "google" und "youtube". Gesunder Wettbewerb herrscht da überhaupt nicht mehr vor, denn der Markt wird von einem einzigen Anbieter vollkommen dominiert. Wenn man heute als Händler im Internet bestehen will, dann MUSS man den Regeln folgen, die google aufstellt. Und man muss deren extrem überteuerten Werbeprodukte kaufen.
Auf der anderen Seite kann jeder User sich für ein paar Euro Webspace kaufen und dort hochladen, was immer er will. Die Redefreiheit ist also faktisch garantiert, denn die Serverprovider haben technisch überhaupt keine Chance, überhaupt funktionierende Uploadfilter zu entwickeln, zu erhalten oder zu betreuen.
Man kann nicht jeden Webspaceanbieter dazu nötigen, Petabytes an Musterdateien vorrätig zu halten, um dann für den Fall der Fälle ein popliges 30-MB-Video mit nem Ed Sheeran-Audiotrack erfolgreich am Upload hindern zu können. Eine derartige Datenbank müsste EU-weit für alle vorliegen.
Und da fangen dann auch datenschutzrechtliche Bedenken an. Es kann nämlich nicht sein, dass jede (!) Datei vor dem Upload auf einen x-beliebigen Server in der EU erst mal ganz woanders hin kopiert und dort abgeglichen wird, nur um die Urheberrechtsinteressen eines Einzelnen zu wahren. Der ironische Treppenwitz daran: Das ist dann nämlich selbst auch eine systematische Urheberrechtsverletzung, denn der Urheber hat zu entscheiden, wann, wo und wie sein Eigentum zu verbreiten ist.
Der technische & logistische Aufwand solcher Prüfungen wäre enorm, der Nutzen praktisch nicht vorhanden, ethisch und rechtlich wäre das fragwürdig und schlussendlich kollidiert das mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung, die sich die EU auf die Fahne geschrieben hat.
Dieser Unsinn ist ganz einfach realitätsfern und kann, wenn überhaupt, eben nur gegen die ganz großen Datenkraken angewendet werden, weil diese eben die Infrastruktur und die finanziellen Mittel haben und einen demgegenüber angemessenen fairen Umgang seit vielen Jahren vermissen lassen.