Tagespolitik allgemein

@Jedihammer

Bedenke, wir gehören zum schwachen Geschlecht. ;) Sie hat die bessere Genetik. ;)

Der aktuelle Spiegel beschäftigt sich mit den Schwächen Bidens, seinen Aussetzern.

Ein erschreckendes Beispiel:

Biden in Pennsylvania, kein Publikum, vor ihm ein Teleprompter. Er spricht von den Ausschreitungen in Amerika und kommt zur Pandemie. Er erhebt seinen rechten Zeigefinger und sagt: "Das Coronavirus hat in diesem Jahr, seit dem Ausbruch, mehr als hundert Jahre ... also, darum geht ... die Leben von ... Denkt darüber nach! Mehr Leben in diesem Jahr als in den letzten hundert Jahren."

Panik in Bidens Gesicht.

Wird Biden seinen Nixon vs. Kennedy-Moment in der Fernsehdebatte gegen Trump erleben?

Es ist tragisch, dass die Demokraten ausgerechnet gegen Trump zweimal keine überzeugenden Kandidaten aufstellen konnten.
 
Irritierenderweise ist dies Trumps Anhängern völlig egal. Alles hängt davon ab, wie die Demokraten ihre Wähler mobilisieren.

Natürlich ist das Trumps Anhängern egal. Trumps Anhängern ist so ziemlich alles egal, weil er für viele nur ein Ventil für angestaute Wut ist. Das ist ein schöner Cocktail aus Fake-News von FOX und ein Gefühl der Ungerechtigkeit.

Ich finde es nur immer herrlich belustigend, dass gerade Trump Menschen wie Biden oder Pelosi als senil und sick bezeichnet und ihnen mentale Probleme zuschreibt. Und noch interessanter ist es wenn dies das Hauptargument seiner Unterstützer ist. :konfus:


Ja, finde ich auch gut.

C‘mon maaan. If you don’t vote for me you ain’t black.

Triggered?
 
Ich wünsche den Demokraten von ganzem Herzen, dass sie die Wahl gewinnen, ich habe aber 2000, 2004 und 2016 in durchwachten Wahlnächten erlebt, dass ausgerechnet der Kandidat das Rennen machte, der am wenigsten dazu geeignet war. Beim letzten Mal wollte ich vor der Wahl nicht glauben, dass Trump tatsächlich die Nase vorn hat, dieses Mal habe ich im Vorfeld die große Sorge, dass er es tatsächlich noch einmal schafft, gerade weil die Demokraten nicht überzeugend aufgestellt sind.

Da der Supreme Court in den USA so ein starkes politisches Gewicht hat, wünsche ich mir eine mehrheitlich Besetzung von liberalen Richtern. Ginsburg hat mich in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Sie war seit langem gesundheitlich schwer angeschlagen. Zu Zeiten Obamas gab es durchaus Bitten, dass sie deshalb vorzeitig zurücktritt, damit Obama ihren Posten neu besetzen kann. Sie wollte nicht. Aufgrund ihrer Krankheiten war es in den letzten vier Jahren durchaus wahrscheinlich, dass ihr Posten durch Trump neu besetzt wird. Aber die Zeit verstrich und es sah fast so aus, als ob sie Trumps Amtszeit tatsächlich überleben wird. Es hat aber nicht sollen sein. Das Timing ihres Ablebens ist extrem ungünstig.

Wenn der Supreme Court nun eine konservative zwei Drittel-Mehrheit erhält, halte ich es durchaus für möglich, dass er gesellschaftspolitisch Reisen in die Vergangenheit antritt, zumal sich die Gesinnung der Republikaner in diesem Jahrtausend sehr gewandelt hat.
 
Trump hat bewiesen, dass der hauptsächlich an sich selbst scheitert. Der Spinner ist in spätestens vier Jahren weg vom Fenster.

Ich mach mir eher Sorgen wegen unserem zukünftigen Bundeskanzler. :rolleyes:
 
Und wer soll das sein?

Nicht Angela Merkel und das ist das Problem...

Meiner Meinung nach ist eine Regierungsbeteiligung der Union gesetzt. Selbst ohne Merkel als Spitzenkandidatin dürfte das Gros der Deutschen auch 2021 überwiegend konservativ wählen, was der Union abermals den Führungsanspruch einbringt. Demnach beschränkt sich icebärs Befürchtung wohl auf deren Kandidatenkür: Laschet, Söder, Merz. Bei Laschet oder Söder habe ich das Gefühl, dass die Union zwischen Pest und Cholera wählen kann. Beide erscheinen mir in erster Linie als Dampfplauderer. Schlimmer ist für mich - als Linken - Merz. In meinen Augen hat Mister Blackrock jegliche Bodenhaftung verloren, stellt eine Geisteshaltung aus dem letzten Jahrhundert zur Schau und vertritt eine Marktradikalität wie Deutschland sie bislang noch nicht gesehen hat.

Ich kann da icebär also voll und ganz verstehen. Mir behagen alle drei Kandidaten nicht.

Grüße,
Aiden
 
Solange unser nächster Kanzler weder Söder noch Laschet heißt, könnte ich damit ganz gut leben (da würde ich sogar einen guten SPD Kandidaten vorziehen, auch wenn das Utopie ist). Und zwischen den beiden sogar noch eher Laschet. Von den dreien würde ich also tatsächlich Merz bevorzugen. Dessen Chancen sehe ich aber als gering bis kaum vorhanden, daher bin ich grundsätzlich mal sehr pessimistisch.

Also wird es im Nachhinein wohl auf Söder oder Laschet hinauslaufen. Und dabei sah es letztes Jahr noch gut für Norbert Röttgen aus :( Oder Merkel macht einfach weiter, das kann man bei ihr ja nie ausschließen.
 
Und dabei sah es letztes Jahr noch gut für Norbert Röttgen aus

Röttgen wäre tatsächlich auch mein Favorit. Ich denke wenn es einen Kanzlerkandidaten Merz gibt haben wir eine ziemlich verrückte Schwarz-Grüne-Koalition oder aber weil Merz durch seine charmante Art so viel linkes Potenzial mobilisieren kann eine Grün-Schwarze. ;)
Verlierer wird in beiden Fällen wahrscheinlich die Sozialdemokratie sein. Da wird ja schon genug von grün und dunkelrot geschossen anstatt sich auf Kompromisse zu besinnen..
 
Die Pandemie ist für die CDU in der Sache Fluch und Segen zugleich. Auf der einen Seite wurde in der Krise sehr viel Vertrauen zurückgewonnen und den Abwärtstrend in den Umfragen nicht nur gestoppt, sondern sogar gedreht. Wer heute die Menschen auf Thüringen anspricht, muss erstmal daran erinnern, dass das ein Bundesland ist und da Anfang des Jahres ein kleines Kapitel Geschichte geschrieben wurde.

Die andere Seite wartet mit der nach wie vor schwierigen Führungsfrage auf. Hätte Kramp-Karrenbauer die CDU durch die Pandemie gelenkt, wäre sie spätestens jetzt entweder verbrannt oder gesetzt, Letzteres halte ich für wahrscheinlicher. Nun hat man einen Merz, der vor der Krise durchaus populär, aber in der Krise einfach machtlos ist. Laschet hat sich selbst die Schnürsenkel zusammengebunden und Spahn wirkt nach der deutlichen Niederlage im Kampf um den Parteivorsitz und als Sidekick von Laschets Kandidatur zu sehr wie ein Mann der 2. Reihe, der sich weit nach vorne in die 1. Reihe beugt, ohne wirklich dahin zu gehören.

Ein CSU-Kanzlerkandidat Söder hätte irgendwie etwas Karikatives. Die Union kann aber darauf hoffen, dass sie wieder von der Schwäche der anderen profitiert.
 
Nobert Röttgen würde mir als Parteichef der CDU auch am meisten zusagen, aber ihm fehlt der Rückhalt in der Partei, von ihm selbst in der Vergangenheit verschuldet. Friederich Merz mangelt es anscheinend tatsächlich an Bodenhaftung, zumindest suggeriert er dies immer wieder in Interviews und es wird immer deutlicher, dass er kein Mensch der Gegenwart ist. Ich hoffe, dass Armin Laschet noch rechtzeitig einsieht, dass das Amt des Parteichefs und Bundeskanzler für ihn eine Nummer zu groß ist und der CDU so ein Kurt Beck-Moment erspart bleibt. Mangels Alternativen tendiere ich mittlerweile zu Jens Spahn als aktuell beste Lösung für den Parteivorsitz. Bereits bei der gemeinsamen Bewerbung von Laschet und Spahn im Februar erschien Spahn im Auftritt als die Nummer 1 und Laschet als Nummer 2. Spahn hat ein sicheres Auftreten, kann mittlerweile immer besser kommunizieren und hat in den letzten Jahren bewiesen, dass er Durchsetzungskraft besitzt. Aus der Unions-Riege halte ich mittlerweile Söder für eine Kanzlerschaft am aktuell geeignetsten, denke aber, dass eine Regierung schwierig zu führen ist, wenn der Kanzler von der Partei mit der geringsten Stimmenzahl gestellt wird. Die Machtbasis ist zu klein. Söder als Kanzler würde nur funktionieren, wenn sich die CDU ihm tatsächlich unterordnet. Schwierig.
 
Herrgott Ben, wir beide wissen doch wie die Welt sich dreht.

Ich lebe in Europa und spüre seit fünf Jahren, wie sich die Welt nun dreht: Rechtspopulistische Parteien spucken tagtäglich Gift und Galle in den Äther und sitzen inzwischen in praktisch allen Parlamenten der EU. Unterstützt und finanziell gefördert durch Russland. Russische Nachrichtendienste sind in staatliche IT-Systeme aller wichtiger europäischer Nationen eingedrungen, auch in das des Bundestages. Offensichtlich mit dem Ziel, sensible Daten abzuschöpfen. Auf Geheiß des Kremls wurde die Präsidentschaftswahl unseres wichtigsten Verbündeten manipuliert und man kann auch davon ausgehen, dass GRU und SVR ihre Hände beim Brexit im Spiel hatten.

Das betrifft mich alles ziemlich unmittelbar. Bitte entschuldige, dass mir Putin deshalb als das größte Übel unserer Zeit erscheint. Er ist es nämlich.

Gerade die BRD hat kurdische Terroristen mit Geld und Waffen unterstützt.

Es waren aber Peschmerga und YPG, die die Hauptlast im Kampf gegen ISIS getragen haben. Von Anfang an. Ohne YPG wären zehntausende Jesiden im Sindschar-Gebirge ermordet worden, während unser Verbündeter - der uns immer wieder in den Rücken fällt und uns zu erpressen versucht, wenn es ihm gerade gelegen kommt - einfach nur zugesehen hat. Übrigens, ich habe immer noch keine Beweise gesehen, dass deutsche Waffen von Kurden gegen die Türkei eingesetzt wurden. Es gibt aber Tonnen von Material, die belegen, dass die Türkei mit deutschen Waffen, Kurden massakriert.

Frankreich und Deutschland unterstützen das Regime in Mali.

Mich wundert echt immer noch, nach welchen Maßstäben du solche Dinge bewertest. Deutschland beteiligt sich an einer UN-Mission in Mali, Deutschland beteiligt sich außerdem an einer Ausbildungsmission der EU. Frankreich führt darüber hinaus noch einen robusten Einsatz gegen islamistische Gruppierungen in der Sahelzone. Ein Einsatz, der ganz maßgeblich dazu beiträgt, Fluchtbewegungen in der Sahelzone zu verringern.

Russland hingegen, unterstützt ein Regime mit Söldnern und Luftwaffe, das Dissidenten in Foltergefängnisse sperrt, Chemiewaffen benutzt (gleich und gleich gesellt sich wohl gerne, siehe Novichok) und so ziemlich alle völkerrechtlichen Grundsätze der Kriegsführung ignoriert.

Gibt also eigentlich schon noch paar andere „Dämonen“.

Ja, richtig. Nur habe ich das ja auch nie so wirklich abgestritten.
 
Das betrifft mich alles ziemlich unmittelbar. Bitte entschuldige, dass mir Putin deshalb als das größte Übel unserer Zeit erscheint. Er ist es nämlich.



Es waren aber Peschmerga und YPG, die die Hauptlast im Kampf gegen ISIS getragen haben.

Zum 1. Das ist jetzt nicht persönlich gemeint. Aber ich glaube Dein Problem ist nicht Putin. Es ist Russland als solches.

Zum 2.
Nur weil ein Verbrecher gegen einen anderen Verbrecher kämpft ist er deshalb kein Heiliger. Und die YPG ist wie die PKK nichts als eine Terrororganisation. Mit allem was dazugehört. Drogenhandel, Frauenhandel, Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten. Usw. Usf.
Und solche Gruppen darf man nicht unterstützen wenn man mit dem Finger auf andere zeigt.
 
Es ist Russland als solches.

Russland als solches? Ne. Putins Russland - ein Staat bestimmt von mafiösen Strukturen, Nachrichtendienstlern und Menschenrechtsverletzungen gegen Frauen, die LGBTQ-Community und alles, was nicht in die staatliche Linie passt? Ja, absolut. Daraus habe ich nie ein Geheimnis gemacht.

Und solche Gruppen darf man nicht unterstützen wenn man mit dem Finger auf andere zeigt.

Stimmt. Aber während du einen Diktator als deutschen Verbündeten bezeichnest, der Massaker an Kurden zulässt und nachweislich Hilfskonvois an islamistische Anti-Assad-Milizen auf den Weg gebracht hat, habe ich eigentlich nur auf den Fakt hingewiesen, dass sich der Westen darauf ausgeruht hat, dass YPG und Peschmerga die Großlast des Bodenkrieges gegen ISIS getragen haben. Und zum Glück wurden die deutschen Waffen (samt Ausbildung) ja auch nicht an die syrischen YPG geliefert, sondern an die irakischen Peschmerga.
 
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