Die Überschneidungen zwischen Pegida, den Mahnwachen und HoGeSa mit den Querdenkern sind in der Tat sehr groß. Diese ganzen Bewegungen sehen in Corona - völlig zurecht - die bisher beste Möglichkeit, ihre antiaufklärerische Ideologie in die Mitte der Gesellschaft zu tragen, da Corona nunmal jeden auf die ein oder andere Art betrifft. Bleibt zu hoffen, dass dieses teilweise doch sehr seltsame Bündnis auch wieder verschwindet, wenn die Pandemie endlich abebbt, da dann einerseits schlicht der Grund für die Proteste fehlt, und andererseits die Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppierungen wieder stärker aufbrechen. Schon jetzt gibt es wohl Spannungen, z.B. zwischen der "Singen, Klatschen und Tanzen- Fraktion" aus Althippies, Esoterikschwurblern und Ökos, und den Pegida-HoGeSa-Leuten, die zunehmend auf Militanz und Gewaltbereitschaft setzen.
Was diese Proteste auf jeden Fall gezeigt haben ist, dass es da draußen haufenweise Leute gibt, die eine offene, demokratische und pluralistische Gesellschaft zutiefst verachten und ablehnen, und das eben nicht nur an den Rändern links und rechts, sondern auch in der sogenannten "Mitte". Diese Menschen wieder einzufangen, wird sehr schwierig, und in vielen Fällen leider unmöglich sein. Sehr viele haben sich da zu tief in ein Netz aus Fake-News, Verschwörungsideologien, Esoterik und schlichtem Wahn verstrickt, und werden sich auch nach Corona in einer Welt von Feinden wähnen, und das einfach an anderen Themen festmachen, gegen die sie "Widerstand" leisten müssen.
C.