Janus Sturn
Man of wealth and taste
Der Besuch von Pelosi war eine gute Entscheidung. Zynische Diktaturen wie die Volksrepublik China halten ihre Gegner immer gerne für gespalten, weich und dekadent, ihre Zurückhaltung ist bloß taktischer Natur und sie lauern auf eine günstige Gelegenheit. Wenn man demonstriert, dass ihre Ambitionen nicht oder nur zu einem sehr teuren Preis zu erreichen sind, halten sie sich im Zweifelsfall aus pragmatischen Gründen oft zurück. Kurzum: Kluge Abschreckung funktioniert. Die Solidarität mit einem demokratischen, souveränen Staat wie der Republik China ist moralisch, wirtschaftlich und politisch richtig. Ganz nebenbei tun die Demokraten etwas dafür, ihr Image als nachgiebig gegenüber der VR China zu korrigieren (seit Carter 1979 Taiwan fallen ließ, hängt ihnen diese Entscheidung immer noch nach).
Wird die VR China eine unipolare Supermacht? Sehr wahrscheinlich nein. Das Land hat gewaltige demographische Probleme, und aufgrund des weit verbreiteten Rassismus (der von der KPCh sehr gerne gefördert wird) ist es für Zuwanderer und selbst temporäre Arbeitskräfte nicht sehr attraktiv. Das Wirtschaftswachstum (oder das, was die KPCh als solches verkündet) kühlt ab und hat seinen Zenit bereits überschritten, Korruption ist weit verbreitet. Militärisch mag sich das Land ebenfalls enorm gesteigert haben, aber den Streitkräften fehlt es an Kampferfahrung, die enge Verknüpfung mit der Politik macht sie träge, und die Generation der "kleinen Kaiser" (die einzigen Söhne) ist nicht sonderlich daran interessiert, zum Machtausbau das eigene Leben zu riskieren. Davon, dass institutionelles Wissen, z. B. für Flugzeugträger, nur sehr langsam aufgebaut wird, mal abgesehen. Regional kann die VR China mittlerweile einiges aufbieten - aber das können Japan, die Republik Korea und Vietnam auch, und das sind nur einige der Staaten, die ein eher frostiges Verhältnis zur VR China haben.
Zu Staaten wie dem Sudan mag es mittlerweile gute Verbindungen geben, aber in Afrika schlägt die Stimmung schon seit Jahren um, weil die Kreditvergaben und Infrastrukturprojekte der Bevölkerung nur punktuell helfen - eine gänzlich mit Chinesen besetzte Fabrik aufzubauen sieht toll aus, füllt aber nur die Taschen der korrupten Elite, und selbst da merkt man, dass die VR China sich nicht daran hält, auf Einflussnahme zu verzichten. Das Seidenstraßen-Projekt kommt stockend voran - wie viel von den vollmundigen Ankündigungen übrig bleibt, wird man sehen.
Die Politik der VR China findet nicht im luftleeren Raum statt, jede Aktion sorgt auch für eine Reaktion. Und einige Ereignisse sind schlicht extern - so könnten stärkere europäische Streitkräfte als Reaktion auf Russlands Politik dazu führen, dass sich die USA - wie seit Jahren angedacht - noch stärker auf Asien konzentrieren kann. Und, mal ganz ehrlich: Es gab in den 1970-Jahren trotz der wohl schwersten Krise der amerikanischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert keinen Bürgerkrieg. Das Getöse mag laut sein, aber im Vergleich dazu sind die Zustände deutlich weniger schlimm.
https://www.faz.net/aktuell/politik...-pazifikstaaten-ist-gescheitert-18068807.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-neue-seidenstrasse-g7-101.html
https://www.dw.com/de/steckt-chinas-neue-seidenstraße-in-der-klemme/a-57365191
https://www.businessinsider.de/wirt...s-hat-folgen-fuer-die-gesamte-weltwirtschaft/
Wird die VR China eine unipolare Supermacht? Sehr wahrscheinlich nein. Das Land hat gewaltige demographische Probleme, und aufgrund des weit verbreiteten Rassismus (der von der KPCh sehr gerne gefördert wird) ist es für Zuwanderer und selbst temporäre Arbeitskräfte nicht sehr attraktiv. Das Wirtschaftswachstum (oder das, was die KPCh als solches verkündet) kühlt ab und hat seinen Zenit bereits überschritten, Korruption ist weit verbreitet. Militärisch mag sich das Land ebenfalls enorm gesteigert haben, aber den Streitkräften fehlt es an Kampferfahrung, die enge Verknüpfung mit der Politik macht sie träge, und die Generation der "kleinen Kaiser" (die einzigen Söhne) ist nicht sonderlich daran interessiert, zum Machtausbau das eigene Leben zu riskieren. Davon, dass institutionelles Wissen, z. B. für Flugzeugträger, nur sehr langsam aufgebaut wird, mal abgesehen. Regional kann die VR China mittlerweile einiges aufbieten - aber das können Japan, die Republik Korea und Vietnam auch, und das sind nur einige der Staaten, die ein eher frostiges Verhältnis zur VR China haben.
Zu Staaten wie dem Sudan mag es mittlerweile gute Verbindungen geben, aber in Afrika schlägt die Stimmung schon seit Jahren um, weil die Kreditvergaben und Infrastrukturprojekte der Bevölkerung nur punktuell helfen - eine gänzlich mit Chinesen besetzte Fabrik aufzubauen sieht toll aus, füllt aber nur die Taschen der korrupten Elite, und selbst da merkt man, dass die VR China sich nicht daran hält, auf Einflussnahme zu verzichten. Das Seidenstraßen-Projekt kommt stockend voran - wie viel von den vollmundigen Ankündigungen übrig bleibt, wird man sehen.
Die Politik der VR China findet nicht im luftleeren Raum statt, jede Aktion sorgt auch für eine Reaktion. Und einige Ereignisse sind schlicht extern - so könnten stärkere europäische Streitkräfte als Reaktion auf Russlands Politik dazu führen, dass sich die USA - wie seit Jahren angedacht - noch stärker auf Asien konzentrieren kann. Und, mal ganz ehrlich: Es gab in den 1970-Jahren trotz der wohl schwersten Krise der amerikanischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert keinen Bürgerkrieg. Das Getöse mag laut sein, aber im Vergleich dazu sind die Zustände deutlich weniger schlimm.
https://www.faz.net/aktuell/politik...-pazifikstaaten-ist-gescheitert-18068807.html
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-neue-seidenstrasse-g7-101.html
https://www.dw.com/de/steckt-chinas-neue-seidenstraße-in-der-klemme/a-57365191
https://www.businessinsider.de/wirt...s-hat-folgen-fuer-die-gesamte-weltwirtschaft/