Tagespolitik allgemein

Der Typ ist doch sogar eher etwas in der rechten ecke oder?

Das kann ich dir nicht genau sagen.
In Wiki steht nicht viel drin. Außer das er die Bedinungen für Asyl in GB verschärfen will.
Tory halt...

Was aber drin steht ist was er mit der Wirtschaft vor hat.
Ich sags mal so: Lindner und Merz müssen wohl nen Herzinfarkt kriegen wenn sie es lesen.

"Sunak setzt sich für eine Erhöhung der Unternehmenssteuer auf 25 % ein. Den Einkommensteuersatz für niedrige Einkommen will er um vier Prozentpunkte senken, aber im Gegensatz zu seiner Vorgängerin Truss lehnt Sunak Steuersenkungen für Spitzenverdiener ab. Sunak befürwortet Pläne, das Vereinigte Königreich bis 2050 klimaneutral zu machen. Wegen der aktuell hohen Energiepreise will er die Umsatzsteuer auf Strom für ein Jahr aussetzen. Die Bedingungen für Asyl im Vereinigten Königreich sollen verschärft werden, um die hohe Zahl von Migranten über den Ärmelkanal zu reduzieren."

"Bereits als Finanzminister hatte Sunak eine Steuerreform umgesetzt, die Steuern für Einkommen unter 32.000 Pfund senkte und für Einkommen über 64.000 Pfund erhöhte, sowie eine Erhöhung der Unternehmenssteuer und eine Steuer auf Übergewinne von ölproduzierenden Unternehmen auf den Weg gebracht
 
Ein "Neoliberaler", der Steuern für Geringverdiener senken und für Gutverdiener erhöhen will? Der bis 2050 ein CO2-neutrales Vereinigtes Königreich anstrebt? Schaut, jedem seien seine Feindbilder und Kampfbegriffe gegönnt (ich nehme mich da nicht aus), aber inwiefern das "neoliberal" sein soll, versteh ich auf logischer Ebene nun wirklich nicht. :D

Sunak ist aus meiner Warte ein britischer Konservativer (Stichwort Verhältnis zu Einwanderung und zur EU). Nicht mehr und nicht weniger. Im Vergleich zu seinen Vorgängern hebt er sich durch Seriosität und Fleiß ab (verflixt niedrige Messlatte, leider) und ich traue ihm durchaus weiterhin solide Arbeit und ein Lenken in ruhigere, verlässlichere Fahrwasser zu. An den grundlegenden Problemen des Vereinigten Königreichs, gerade dem Schnitt ins eigene Fleisch durch den Brexit, wird er aber wohl nicht viel ändern können oder wollen.
 
Ein "Neoliberaler", der Steuern für Geringverdiener senken und für Gutverdiener erhöhen will? Der bis 2050 ein CO2-neutrales Vereinigtes Königreich anstrebt? Schaut, jedem seien seine Feindbilder und Kampfbegriffe gegönnt (ich nehme mich da nicht aus), aber inwiefern das "neoliberal" sein soll, versteh ich auf logischer Ebene nun wirklich nicht. :D

Sunak ist aus meiner Warte ein britischer Konservativer (Stichwort Verhältnis zu Einwanderung und zur EU). Nicht mehr und nicht weniger. Im Vergleich zu seinen Vorgängern hebt er sich durch Seriosität und Fleiß ab (verflixt niedrige Messlatte, leider) und ich traue ihm durchaus weiterhin solide Arbeit und ein Lenken in ruhigere, verlässlichere Fahrwasser zu. An den grundlegenden Problemen des Vereinigten Königreichs, gerade dem Schnitt ins eigene Fleisch durch den Brexit, wird er aber wohl nicht viel ändern können oder wollen.

Margret Thatcher hatte in ihren ersten Regierungsjahren auch eine spezielle Übergewinn-/Gewinnabschöpfungssteuer eingeführt. Manche Zeiten erforden halt, dass man sich nicht an Dogmen festhält. Das ist ja bei den Grünen im Hinblick auf ihr grundsätzliches Mantra, keine Waffen zu liefern, ähnlich.

Eine richtige Bewertung wird man aber wohl in der Tat erst vornehmen können, wenn Sunak tatsächlich länger als ein Salatkopf im Amt war. Das scheint auf der Insel inzwischen ja der neue Standard zu sein (anstelle von 100 Tagen im Amt).

Grüße,
Aiden
 
An den grundlegenden Problemen des Vereinigten Königreichs, gerade dem Schnitt ins eigene Fleisch durch den Brexit, wird er aber wohl nicht viel ändern können oder wollen.

Wie oben bereits von mir erwähnt, sehe ich das grundlegendste Problem im House of Commons. In den letzten Jahren hat sich dort regelmäßig nur noch ein einziger überparteilicher Konsens finden lassen und das war ein "Nein". Alles andere dort ist geprägt durch fundamentale Feindbilder und dem "The winner takes it all"-Prinzip. In diesem System ist überhaupt kein Raum für Kompromisse, Realpolitik und Selbstreflexion vorgesehen und das merkte die ganze Welt an den äußerst bizarren Folgen des Brexits und der Verhandlungen rund um die Umsetzung. Ein Premier, der bereit ist, aus reiner Egozentrik auf das Karfreitagsabkommen zu koten, hat IMO nicht selbst erst nach dem x-ten persönlichen Skandal zurückzutreten, sondern durch das Parlament mit einem deutlichen Tritt in den Allerwertesten auf Linie gebracht zu werden.

Man stelle sich nur vor, man würde in Deutschland plötzlich die Wiedervereinigung rückabwickeln und Selbstschussanlagen und Mauern errichten wollen. Bullshit in dieser Liga ist es, was da in UK unter anderem aber veranstaltet wird. Unfassbar...
 
Ich kenne den guten Jedihammer nun seit 17 Jahren persönlich, und kann mit Fug und Recht behaupten, dass er sicher vieles ist, aber kein Rassist. Möglich, dass es Leute gibt, die nicht weißen Personen die Fähigkeit und/oder das Recht absprechen, hohe Ämter in westlich geprägten Ländern abzusprechen, aber das hat hier niemand getan. Jedihammer hat "Inder" in "" geschrieben, um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass hier erstmals ein Mann, dessen Wurzeln in einer der ehemaligen britischen Kolonnien liegen, es in das höchste politische Amt des Landes geschafft hat. Diesen Umstand zu erwähnen, hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern ist mE eine simple Feststellung einer Tatsache, die allein schon wegen der Konstallation dessen, was vor sich geht, eine Erwähnung wert ist.

C.
Wie seine Ernennung gerade in Indien selber bewertet wird ist sehr interessant.
Dort feiern die Medien ihn als " Sohn Indiens der sich über das Kononialreich erhebt"
 
War damals mit Obama und gewissen Afrikanischen Ländern ähnlich. Ob Sie dann wirklich einen Unterschied merken steht auf einem anderen Blatt.
 
@Jedihammer

Ich weiß und kann es auch gut nachvollziehen, aber hätte dennoch gedacht, dass man durch die Erfolge und die Überwindung im Kopf freier geworden wäre. Andererseits kann man solche Emotionen als Nicht Inder wohl auch nur sehr bedingt nachvollziehen.

Daher hätte Nachdenken vorm Posten wohl geholfen, aber als mir einfiel, dass der Kommentar irgendwie deplatziert ist, hattest Du ihn schon aufgegriffen.
 
Ich weiß und kann es auch gut nachvollziehen, aber hätte dennoch gedacht, dass man durch die Erfolge und die Überwindung im Kopf freier geworden wäre.

Indien ist erst seit 75 Jahren unabhängig. Das ist noch nicht so lange her, und es dürften noch einige Menschen am Leben sein, die die Kolonnialzeit zumindest als Kind noch miterlebt haben. Wenn man bedenkt, wie sehr uns noch immer der Zweite Weltkrieg prägt, oder andere Länder wie z.B. die USA noch immer mit dem Erbe der Sklaverei, die 150 Jahre zurückliegt, zu kämpfen haben, dann ist es nicht verwunderlich, dass in Indien die Erinnerung an die Zeit unter britischer Vorherrschaft bis heute stark nachhallt, zumal mit der Unabhängigkeit auch neue Probleme entstanden, wie z.B. der bis heute schwelende Konflikt mit Pakistan.

C.
 
@Crimson

Ja stimmt, aber ich kenne einige Inder durch berufliche Kontakte (unter anderem meine jetzige Chefin), die auch noch in Indien geboren wurden. Da war das nie ein aktuelles Thema sondern Teil der abgeschlossenen Vergangenheit. Die sind eher stolz drauf, was sie selber geschafft haben-aber das sind vermutlich neu Teilmeinungen, in Indien sieht das wohl anders aus.
 
Wie seine Ernennung gerade in Indien selber bewertet wird ist sehr interessant.
Dort feiern die Medien ihn als " Sohn Indiens der sich über das Kononialreich erhebt"

Wundert mich nicht wirklich. Die haben aber wahrscheinlich leider ein sehr verzerrtes Bild von ihm. Ich vermute nämlich, dass ihm der Durchschnittsinder bzw. dessen Lebensumstände egal sind. Da ist er sicher wie die meisten anderen europäischen Politiker, zu denen er selbst dazugehört.

Zu den Kronjuwelen:
Da hast du recht, aber gilt das nicht für viele europäische Staaten? Was wären Spanien/Portugal ohne das Gold und Silber aus den ehemaligen Kolonien? Was wäre die katholische Kirche ohne diese Kolonialreiche heute? Wo käme viel Prunk her, die ihre Kirchen rund um die Erde zieren?
 
Zu den Kronjuwele
Da hast du recht, aber gilt das nicht für viele europäische Staaten? Was wären Spanien/Portugal ohne das Gold und Silber aus den ehemaligen Kolonien? Was wäre die katholische Kirche ohne diese Kolonialreiche heute? Wo käme viel Prunk her, die ihre Kirchen rund um die Erde zieren?

Ich sags mal so: Würden wir Europäer alles zurückgeben, was wir, sagen wir die letzte 2000 Jahre irgendwo geklaut haben, wären einige Bauwerke (und damit meine ich nicht nur kirchen, sondern auch Königspaläste, Museen usw.) ziemlich leer.
Bzw. wir müssten als Schadensersatz besagte Bauwerke abgeben.
 
Ich sags mal so: Würden wir Europäer alles zurückgeben, was wir, sagen wir die letzte 2000 Jahre irgendwo geklaut haben, wären einige Bauwerke (und damit meine ich nicht nur kirchen, sondern auch Königspaläste, Museen usw.) ziemlich leer.
Bzw. wir müssten als Schadensersatz besagte Bauwerke abgeben.

So und nicht anders war das auch gemeint -> siehe den mesoamerikanischen Priesterkopfschmuck, welcher widerrechtlich im Völkerkundemuseum in Wien ausgestellt wird. ich wollte nur klar machen, dass dies nicht auf das UK beschränkt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Thema Raubgut bzw. Rückgabe ist insofern kompliziert, als dass es nicht immer leicht ist, festzulegen, wer jetzt eigentlich genau Anspruch und ein Recht darauf hat. Im Streit um Kulturgüter aus Namibia z. B. gab es wiederholt Beschwerden, dass bestimmte Stämme bevorzugt werden würden, sich selbst gewaltsam Gegenstände von anderen Einheimischen angeeignet und kein Recht hätten, für andere zu sprechen. Umso wichtiger ist Respekt und Abwägung und der genuine Wille zur Aussöhnung.

https://www.dw.com/de/volk-der-nama...tänden-aus-kolonialzeit-an-namibia/a-47564146

Zu Thema Sunak und dessen Rezeption in Indien sei gesagt, dass sich darin auch die komplexen Machtverhältnisse auf dem Subkontinent widerspiegeln. So mancher Hindu-Nationalist (unter der Regierung Modi hat sich gegenüber anderen Ethnien und Religionen ein sehr intolerantes Klima breitgemacht) kaschiert mit entsprechend scharfer Rhetorik vielleicht auch die Tatsache, dass seine eigenen Vorfahren sehr auskömmlich mit den Kolonialherren zurecht kamen (ein Vorwurf, der gerne zur Mobilisierung gegen Pakistan und Muslime genutzt wurde und wird). Nirgendwo waren Europäer so zahlreich vertreten, dass sie auf eine Zusammenarbeit mit lokalen Eliten gänzlich verzichten konnten oder wollten.

Entschädigungen und Rückgaben und eine kritische Aufarbeitung der Kolonialgeschichte (ganz besonders jener Ereignisse, die selbst von Zeitgenossen als brutal und ausbeuterisch kritisiert wurden) sind richtig und notwendig. Auch eine Auseinandersetzung mit dem modernen Verhältnis zwischen Nord und Süd tut dringend not.

Aus historischer Perspektive sollte man dabei allerdings aufpassen, dass sich bestimmte Narrative nicht festsetzen, die - wie in Indien - Hass schüren und den Blick darauf versperren, wer sich alles die Hände schmutzig gemacht hat. Die Azteken waren brutale Imperialisten, die aufgrund ihrer expansiven Politik bei ihren Nachbarvölkern bitter verhasst waren - da sind Verklärungen unangebracht. Das Königreich Dahomey (das heutige Benin), das erst kürzlich einen mehr als befremdlichen Film spendiert bekam ("The Woman King"), war DAS Drehkreuz für den internen und externen Sklavenhandel in Afrika und errichtete seinen Wohlstand mit dem Einsatz und dem Verkauf von Sklaven (und das lange vor der Ankunft der ersten Europäer). Die Gewinne wurden unter anderem genutzt, um Eroberungskriege gegen ihre Nachbarn zu führen. Selbst Zeitgenossen kritisierten die Verhältnisse dort als außergewöhnlich hart und viele Afroamerikaner, die teils nachverfolgen können, dass ihre Vorfahren durch Dahomey versklavt und verkauft wurden, störten sich mit Recht an der Verklärung dieses Staates. Und eines der Ziele des sogenannten Mahdi-Aufstands im Sudan 1881 war die Wiedereinführung der von den Briten abgeschafften Sklaverei (und die "Säuberung" aller Ungläubigen, weshalb unter anderem das schon seit der Antike christliche Äthiopien angegriffen wurde). Noch heute betreibt die Diktatur im Sudan unter anderem in Berufung auf diese Ereignisse eine Vernichtungspolitik gegenüber unerwünschten Gruppen.

Gegen die Versuchungen von Rassismus und Imperialismus war und ist niemand immun - umso wichtiger, dass man gegen diese Übel überall antritt.
 
So und nicht anders war das auch gemeint -> siehe den mesoamerikanischen Priesterkopfschmuck, welcher widerrechtlich im Völkerkundemuseum in Wien ausgestellt wird. ich wollte nur klar machen, dass dies nicht auf das UK beschränkt ist.
Mexico hat da soviel ich weiss sogar einen Antrag zur Rückgabe gesendet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mexico hat da soviel ich weiss sogar einen Antrag zur Rückgabe gesendet.

Stimmt. Man hat sogar ein Tauschobjekt angeboten, nämlich eine Kutsche welche Erzherzog Maximilian, welcher ziemlich kurz Kaiser von Mexiko war, gehört haben soll. Ich bin auch dafür, dass man diesen Kopfschmuck zurück gibt.

@Janus Sturn
Stimmt, die Mexicas (Azteken) waren brutal und teilweise verhasst. Trotzdem gehört dieser Kopfschmuck m.E. nach Mexico. Er ist Teil von Mexicos Geschichte, nicht von Österreich. Man kann ja auch eine Kopie herstellen und im Völkerkundemuseum ausstellen.
 
Der egomane Musk ist nun offiziell Besitzer von Twitter und die ganzen Rechten und "Liberalen " Deppen feiern dass als die "Rettung" der Meinungsfreiheit und Demokratie.

https://www.welt.de/wirtschaft/arti...kraefte-jetzt-will-er-selbst-Chef-werden.html

Jetzt wird es aber wieder richtig lustig und extrem Toxisch auf Twitter. Ye (alias Kanye West) hat die Verbreitung von antisemitischen retoriken bereits wieder aufgenommen und wird dafür von seinen Jüngern gefeiert und verteidigt. :rofl:

Kann die Bereicherung unserer Meinungsfreiheit kaum erwarten wenn Andrew Tate wieder die tolle "Meinung" verbreitet das Frauen minderwertig und Besitz der Männer sind.

Und Republikanische Senatoren wieder die fortschrittliche "Meinung" zur Erschließung von homosexuellen oder Transsexuellen kund tun.

Ein Hoch auf den Fortschritt. :wallb


Aber es gibt auch ein paar gute Nachrichten in der Welt.

Kuba hat...
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/kuba-referendum-ehe-homosexualitaet-101.html

... genau so wie Mexiko weitreichende Schritte für die Ehe für alle auf den Weg gebracht.
https://www.derstandard.de/consent/...schlechtliche-ehe-nun-in-ganz-mexiko-moeglich
 
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Ich bin ja immer mehr der Überzeugung dass die Menschheit noch mal an ihrer eigenen Idiotie zu Grunde gehen wird.
Die Meldung mit dem Twitter Kauf ist dafür für mich ein weiterer Beleg. Aber hey, vielleicht erfahren wir dafür jetzt endlich was covfeve bedeutet..

P.S.: Apropos soziale Medien: Alfons Schubeck muss wegen Steuerhinterziehung drei Jahre in de den Knast und in den Kommentarspalten bei Facebook reden seine Fans von „Willkür“ und „Staatsterrorismus“. :kaw:
 
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