Gemeinsame Erklärung gegen die AfD
AfD - keine Alternative für Juden!
Die AfD versucht seit geraumer Zeit, mit ihrer vermeintlichen Verbundenheit mit
dem Staat Israel und ihrer angeblichen Sorge um die Sicherheit der Jüdischen
Gemeinschaft in Deutschland zu punkten. Nun wird gar ein Arbeitskreis für Juden
in der AfD gegründet. Nichts an der Politik der AfD solle die Jüdische
Gemeinschaft beunruhigen, so der AfD-Vorsitzende Alexander Gauland. Die
vormalige AfD-Vorsitzende, Frauke Petry, behauptete, die AfD sei der
„Garant jüdischen Lebens in Deutschland". Wirklich?
Nein, die AfD ist keine Partei für Juden!
Wenn Juden auf die AfD als Garant für jüdisches Leben in Deutschland angewiesen
wären, wäre es um das jüdische Leben hier schlecht bestellt. Die AfD ist eine Partei, in
der Judenhass und die Relativierung bis zur Leugnung der Schoa ein Zuhause haben. Die
AfD ist antidemokratisch, menschenverachtend und in weiten Teilen rechtsradikal. Allein
der Blick auf die Ereignisse in Chemnitz sollte ausreichen, um zu erkennen, wes Geistes
Kind die AfD ist. Dort marschierten Repräsentanten der AfD Seite an Seite mit Neonazis,
Hooligans und Pegida-Anhängern. Sie scheuten sich nicht, mit Menschen, die den
Hitlergruß zeigten, auf die Straße zu gehen. Aus diesem Klima des Hasses und des
völkischen Denkens heraus wurde ein jüdisches Restaurant in Chemnitz angegriffen. Die
AfD eine Partei der „besorgten" Bürger?
Nein, die AfD ist keine Partei für Demokraten!
Die AfD sät Hass und spaltet die Gesellschaft. Sie hetzt gegen Menschen und greift
unsere Demokratie tagtäglich an. Die AfD radikalisiert sich zunehmend und schreckt
nicht davor zurück, Geschichte umzuschreiben. Gauland nennt Hitler und die Nazis einen
„Vogelschiss" in der Geschichte. Gleichzeitig ist Gauland aber „stolz auf die Leistungen
deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen". Björn Höcke, der AfD-Fraktionsvorsitzende im
thüringischen Landtag, fordert eine erinnerungspolitische Wende um 180 Grad. Das
Holocaust-Denkmal in Berlin bezeichnet er als „Denkmal der Schande". Die AfD fordert in
ihrem Wahlprogramm ein Verbot des koscheren Schächtens und der Beschneidung. Wer
diese im Judentum fundamentalen Gebote zur Disposition stellt, der spricht Juden in
Deutschland das Recht ab, in diesem Land zu leben. Soll das die Politik sein, die für
Juden nicht beunruhigend sein soll?
Nein, die AfD ist eine Gefahr für jüdisches Leben in Deutschland!
Die AfD agitiert unumwunden gegen Muslime und andere Minderheiten in Deutschland.
Dabei versucht die AfD, „die" Muslime als Feinde der westlichen Welt oder „der" Juden
darzustellen. Muslime sind nicht die Feinde der Juden! Die Feinde aller Demokraten in
diesem Land sind Extremisten, egal ob aus rechtsextremer, linksradikaler oder
radikalmuslimischer Gesinnung heraus. Wir lassen uns von der AfD nicht instrumentalisieren.
Gleichzeitig schwadroniert Wolfgang Gedeon davon, die deutschen Gerichte seien vom
Zionismus beeinflusst und weder frei noch unabhängig. Juden würden eine
„Sonderbehandlung" vor deutschen Gerichten bekommen. Ist so eine AfD wählbar?
Nein, die AfD ist eine rassistische und antisemitische Partei!
Die AfD vertritt keinesfalls die Interessen der jüdischen Gemeinschaft. Eine Partei, die
außer Hass und Hetze keinerlei gangbare Lösungen für die aktuellen Herausforderungen
unserer Gesellschaft anzubieten hat, kann für niemanden eine Alternative sein. Kein
Bürger dieses Landes, dem unsere Demokratie am Herzen liegt, kann sich mit dieser
Partei identifizieren.
Die Partei ist ein Fall für den Verfassungsschutz, keinesfalls aber für Juden in
Deutschland.