Tagespolitik allgemein

Fahrzeuge als Tatwaffe sind mittlerweile ja wirklich zu einer ernsten Bedrohung geworden. Mir fallen da neben den islamistischen Anschlägen auf Anhieb noch die Amokfahrten in Trier und Volkmarsen ein. Vorletztes (?) Jahr ist ein Mann absichtlich in eine Gruppe Schüler auf dem Schulweg gefahren. Den Ort habe ich leider nicht mehr parat.

Immer sind es Täter, die bereits vorher irgendwie auffällig waren und / oder sozial und familiär eher als Außenseiter unterwegs. Mir macht das große Angst, dass sich immer wieder Menschen so weit außerhalb der Gesellschaft sehen, um das Töten zu legitimieren.
 
Fahrzeuge als Tatwaffe sind mittlerweile ja wirklich zu einer ernsten Bedrohung geworden. Mir fallen da neben den islamistischen Anschlägen auf Anhieb noch die Amokfahrten in Trier und Volkmarsen ein. Vorletztes (?) Jahr ist ein Mann absichtlich in eine Gruppe Schüler auf dem Schulweg gefahren. Den Ort habe ich leider nicht mehr parat.

Immer sind es Täter, die bereits vorher irgendwie auffällig waren und / oder sozial und familiär eher als Außenseiter unterwegs. Mir macht das große Angst, dass sich immer wieder Menschen so weit außerhalb der Gesellschaft sehen, um das Töten zu legitimieren.
Zeigt man dass man selbst mit den schärfsten Waffengesetzen einen Amokläufer nicht wird stoppen können.
 
Zeigt man dass man selbst mit den schärfsten Waffengesetzen einen Amokläufer nicht wird stoppen können.
Ja, leider. Und deswegen müssen wir schauen, WARUM mittlerweile so viele Angriffe mit Fahrzeugen, Messern.... erfolgen. Das ist doch nicht nur politisch oder religiös zu begründen.
Selbst wenn die Täter sich auf ein bestimmtes Motiv berufen, steckt dahinter oft eine psychische Krankheit zum Beispiel.

Wenn ich mir die letzten Tweets dieses Arztes durchlese, hört sich das ganz stark nach einem Verfolgungswahn an. In anderen Fällen sind die Männer "enttäuscht" über ihr Leben, dass sie keine Partnerin "abbekommen" oder sie hassen generell Frauen/Kinder/Deutsche/Muslime/Juden (hier kann man alles mögliche einsetzen).

Was ist los mit "uns"?
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahrzeuge als Tatwaffe sind mittlerweile ja wirklich zu einer ernsten Bedrohung geworden.
Theoretisch kann man sich alle möglichen Fahrzeuge mieten. Und sie missbrauchen. Das hat es aber schon vor vielen Jahren gegeben, vor allem in den USA, z.B. mit einer umgebauten Planierraupe. In den 60er-Jahren ist in Deutschland jemand mit einem selbstgebastelten Flammenwerfer Amok gelaufen. Ein Angriff auf eine kleine Schule war das. Wenn ich mich recht entsinne.
… Menschen so weit außerhalb der Gesellschaft sehen, um das Töten zu legitimieren.
In den meisten Fällen geschieht das aber aus dem gleichen Impuls. Solche Menschen haben am Ende Wut und Hass auf die Gesellschaft. Sie machen andere für ihr gescheitertes Leben, oder ihre schlechten Lebensumstände verantwortlich.

So etwas kann man aber auch schon im kleinen Rahmen beobachten: Menschen, die etwa am Rande der Gesellschaft stehen, oder die, aus welchen Gründen auch immer, extrem unzufrieden mit ihrem Leben sind, können nicht ertragen, dass andere Spaß am Leben haben. Oder erfolgreich sind oder im Leben was erreicht haben.

Neid, Missgunst und auch Frust sind sehr starke menschliche Gefühle.
 
Theoretisch kann man sich alle möglichen Fahrzeuge mieten. Und sie missbrauchen. Das hat es aber schon vor vielen Jahren gegeben, vor allem in den USA, z.B. mit einer umgebauten Planierraupe. In den 60er-Jahren ist in Deutschland jemand mit einem selbstgebastelten Flammenwerfer Amok gelaufen. Ein Angriff auf eine kleine Schule war das. Wenn ich mich recht entsinne.

In den meisten Fällen geschieht das aber aus dem gleichen Impuls. Solche Menschen haben am Ende Wut und Hass auf die Gesellschaft. Sie machen andere für ihr gescheitertes Leben, oder ihre schlechten Lebensumstände verantwortlich.

So etwas kann man aber auch schon im kleinen Rahmen beobachten: Menschen, die etwa am Rande der Gesellschaft stehen, oder die, aus welchen Gründen auch immer, extrem unzufrieden mit ihrem Leben sind, können nicht ertragen, dass andere Spaß am Leben haben. Oder erfolgreich sind oder im Leben was erreicht haben.

Neid, Missgunst und auch Frust sind sehr starke menschliche Gefühle.
Da hast du sicher Recht. Ich beobachte das manchmal auch an mir selbst, wenn es mir nicht so gut geht. Da kommt man heutzutage viel schneller in eine Art Tunneldenken und fühlt sich ausgeschlossen oder angegriffen. Ich selbst nutze Social Media kaum, kann mir aber gut vorstellen, wie intensive Nutzung das Ganze noch verstärkt.

Ich sehe das auch im engsten Familienkreis. Da wird nur auf einen Aufhänger gewartet, um den Frust und "die Wahrheit" schwallartig mitzuteilen. Es kostet sehr viel Energie, trotzdem zugewandt zu bleiben. Aber für mich ist das die einzige Lösung im zwischenmenschlichen Bereich.
 
Der zweite Mann der Al Quaida war auch Arzt.
Aiman al-Zawahiri, ägyptischer Staatsbürger, der Sohn eines Professors und in einer wohlhabenden und gebildeten Familie aufgewachsen.* Hatte dann selbst Medizin studiert und als Chirurg praktiziert, während er parallel gegen "Ungläubige" aller Art hetzte und den gewalttätigen Islamismus betrieb. Eine medizinische Ausbildung und Tätigkeit sagt gar nichts über die moralischen und politischen Einstellungen aus - man denke an Ärzte der SS, die sich teils aufopferungsvoll um "arische" Kranke und Verwundete kümmerten, während sie nicht mal mit der Wimper zuckten, als "Untermenschen" qualvoll starben, oder die Mediziner waren sogar selbst direkt an Menschenversuchen und systematischer Ermordung beteiligt.

*Ein recht gutes Beispiel dafür, dass das Argument, Armut und mangelnde Bildung seien für Extremismus verantwortlich, oft viel zu kurz greift.

Den Verletzten des Anschlags in Magdeburg kann ich nur das Beste wünschen, und jenen, die geliebte Menschen verloren haben, Stärke und Halt in ihrer Trauer. Was den Attentäter angeht, ist - nicht ganz zu unrecht - natürlich der erste Reflex bei einem saudischen Staatsbürger und diesem Modus Operandi, von einem islamistischen Motiv auszugehen oder dies zumindest für wahrscheinlich zu halten.*

*Die durchschnittliche Geisteshaltung in Saudi-Arabien unterscheidet sich von der eines Osama bin Laden eigentlich nur durch die aktive Bereitschaft zum bewaffneten Kampf gegen die "Ungläubigen" bzw. die Neigung, diesen eher zu finanzieren als selbst zu betreiben. Wohlversorgt mit Ölmilliarden aus dem verhassten Westen lässt es sich da ganz gemütlich von daheim aus hetzen

Der mutmaßliche Attentäter von Magdeburg, ein seit 2006 in Deutschland lebender saudischer Staatsbürger, ist wohl in den sozialen Medien sehr öffentlich mit seinem Hass auf den deutschen Staat, die Polizei und die deutsche Gesellschaft hausieren gegangen. Aber eben nicht aus einem islamistischen Motiv heraus, sondern weil er sich als Opfer dieses Staates sah, der - aus seiner Sicht - von "geheimen Eliten" gelenkt und im Pakt mit dem saudischen Regime Menschen wie ihn (Regierungsgegner und Atheisten) verfolgen würde. Da ist das ganze Programm dabei: Verweise auf einflussreiche Verschwörungstheoretiker wie Alex Jones, eine angeblich von den "Systemparteien" gewollte und betriebene Islamisierung Europas durch Einwanderung von Syrern, Sympathien für die AfD, die Selbstinszenierung als einer von den "guten Ausländern" (Arzt, legal im Land, gut integriert, kein Moslem mehr, etc.). Man sollte nicht davon ausgehen, dass Menschen mit einem "ausländischen" Hintergrund weniger anfällig für solche Gedankenwelten seien. Das hat auch nichts mit Geistesstörungen zu tun - dieser Ansatz ist zwar bequem, aber zu kurz gedacht.
 
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