Tali
Freedom is a pure idea
Das Klischee der "dummen" US-Amerikaner mag für Menschen, die negative nationale Stereotypen abfeiern, schön klingen, lässt sich statistisch aber nicht erkennen. Laut einer internationalen Studie aus 2006 lag der Unterschied im IQ im Vergleich zu Deutschland gerundet bei einem erstaunlichen einzigen Punkt, womit er exakt auf dem Niveau von Ländern wie etwa Australien, Dänemark, Frankreich oder Spanien lag. Bei aller Kritik am IQ als Messwert darf man aber sicher annehmen, dass deine Behauptungen auf irgendeiner überprüfbareren Faktenlage beruhen... oder? Mir ist nämlich außerdem nicht bekannt, dass auch nur eines dieser beiden Phänomene, die du mal eben so lapidar beschreibst, um die stereotype Dummheit eines Volkes zu "belegen", Realität wäre.Dazu muss allerdings erwähnt werden das es in keinem westlichen Industriestaat so viele Dumme gibt denen Du alles erzählen kannst wie in den USA. Es sollte doch jedem einigermaßen normalen Menschen klar sein was eine Infektionskrankheit ist und wie man zumindest versuchen kann sich davor zu schützen.
Aber was erwartet man von einem Volk, welches in weiten Teilen noch in den 90er Jahren glaubte Hitler lebe noch und die sich Desinfektionsmittel in die Venen spritzte um Corona zu verhindern.
Dass die US-Amerikaner laut dir angeblich in weiten Teilen noch in den 90ern geglaubt haben sollen, dass Hitler noch lebe, ist schon eine wilde Aussage. Zum einen deckt sich deine Behauptung überhaupt nicht mit meinen Erfahrungen, was erstmal wenig Beweiswert hat, außerdem ist aber der Glaube an Verschwörungserzählungen in den USA statistisch nicht auffällig hoch, sondern nur ganz leicht höher als in Europa (außer beim Klimawandel). Es fällt mir daher sehr schwer, mir vorzustellen, dass dieser Mythos, den du da zitierst, in "weiten Teilen" der US-amerikanischen Bevölkerung in den 90ern (!) verbreitet gewesen sein soll. Klingt für mich eher nach maßloser Übertreibung und danach, dass mit sowas eher bereits bestehende Klischees mittels einer Legende bestätigt werden.
Ich habe außerdem keinerlei Daten gefunden, dass sich überhaupt auch nur eine einzige Person in den USA - geschweige denn "das Volk" - Desinfektionsmittel gespritzt hat, um sich vor Corona zu schützen. Auch wenn ich jetzt nicht ausschließen kann, dass John Doe aus Anytown das vielleicht gemacht haben wird. Wenn ich sehr entgegenkommend bin, würde ich aber davon ausgehen, dass du das mit Trumps Aussage auf einer Pressekonferenz im April 2020 verwechselst, auf der er - vermutlich nachdem das im März 2020 im Netz getrendet ist - angeregt hat, dass die Administration diese Methode zur Behandlung von (und nicht etwa zum Schutz vor) Corona medizinisch untersuchen solle. Was aus nachvollziehbaren Gründen eine sehr kurze Untersuchung gewesen sein dürfte, zumal Trump kurze Zeit später behauptet hat, die Aussage wäre sarkastisch gemeint gewesen - obwohl jeder, der die Konferenz verfolgt hat, sah, dass es das eindeutig nicht war. Falls (!) das Spritzen von Desinfektionsmitteln also überhaupt ein Phänomen in den USA gewesen sein sollte, war das statistisch völlig irrelevant. Interessieren würde mich aber sehr, woher du diese Information zu haben glaubst, da es sich wegen Corona ja um einen relativ neuen Mythos handelt.
Was es dagegen gegeben hat, war ein gewisser Anstieg von Vergiftungen durch Gurgeln oder sogar Schlucken verschiedener Mittel nach dem Trenden auf Social Media sowie nach den Aussagen von Trump, übrigens auch hier in Deutschland. Das zeigt das eigentliche Problem ganz wundervoll: Wenn Personen, vor allem solche mit Autorität, mit einer gewissen Überzeugung etwas einfach in den Raum werfen, die dafür überhaupt nicht qualifiziert sind, ist das gefährlich, da manche Leute das dann mangels eigener Kompetenz unbesehen glauben müssen (oder wollen). Du bist leider mit deinen beiden Behauptungen ja gerade selber ein Beispiel dafür, dass einem das auch selbst passieren kann, weil man durch die endlose Informationsflut gar nicht mehr alles nachprüfen kann oder gar möchte.