1. Die Krim gehörte lange niemanden, sondern war ein Wanderpokal, der von einer Macht zur nächsten ging, von einem Volk zum andern.
Seit 1440 bis zum Ende des 18.Jahrhunderts gehörte die Krim den Krimtartaren, deren Staat sich Krim-Khanat nannte. Richtig ist natürlich, dass dieser Staat ziemlich bald zwischen Osmanischem Reich und Russland hin- und hergeschoben wurde - wenn man aber von irgendwelchen Besitzansprüchen reden will, hätten die wohl viel eher die Krimtartaren, als die russische Ethnie auf der Krim.
...die Ukraine bekam diesselbige erst 1954 von Chrustschow "geschenkt", da dieser wohl nie mit dem Zusammenbruch der UdSSR gerechnet hätte.
Kommt noch dazu, dass der gute Nikita selber seine Kindheit und Jugend in der Ukraine verbracht hat. Vielleicht gab's da also auch gewisse Sympathien.
2. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dort sind Russen, die Region ist schon seit langen autonom, es gelten mehrere Amtssprachen; vorwiegend russisch,aber auch tatarisch, ukrainisch etc.
Tut mir leid, aber dieses Argument finde ich einfach hanebüchen. Folgt man dieser Argumentation könnte praktisch jeder Vielvölkerstaat zerschlagen werden und komischerweise, bedient sich in jüngerer Zeit auch nur Russland dieser Rechtfertigung. Ungeachtet dessen, dass man in Tschetschenien gewütet hat, wie die Berserker, als die Tschetschenen keinen Bock auf Russland hatten.
Nachdem in der Ukraine nun auch rechte bis rechtsextreme, faschistische Kräfte in die Regierung gekommen sind, welche sogleich die Autonomie aufheben, russisch als Amtssprache abschaffen wollen...
Das es wohl eher eine schlechte Idee war, praktisch als erste Amtshandlung das Russische als Amtssprache abzuschaffen, davon sind vermutl. mittlerweile auch alle Leute auf dem Maidan überzeugt (vielleicht mit Ausnahme der Nationalisten).
...und Parolen wie "Die Ukraine den Ukrainern. Russen raus. Nieder mit der moskaufreundlichen jüdischen Verschwörung" skandieren, würde ich mich als Russe auch dementsprechend angepinkelt bzw. sogar bedroht fühlen.
Ich erinnere mich noch sehr, sehr gut - das ist so lange auch nicht her - da wurden in Russland, Minderheiten aus dem eigenen Land von Rechtsradikalen durch die Stadt gejagt und auf's Übelste vermöbelt. Ganz zu schweigen davon, das der Staat auch noch mit seiner Gesetzgebung die Hatz auf Homosexuelle fördert. Rechtsradikale, die homosexuelle Männer unter Vorwand irgendwohin locken, um diese dann zu demütigen, zu foltern und das ganze dann auch noch per Video ins Internet zu stellen.
So betrachtet ist die Ukraine also der ursprüngliche Agressor, so wie es auch in Georgien lief (auch Südossetien und Abchasien hatten Autonomierechte, welche der georgische "Übervater" Sakaschwilii einzukassieren versuchte.).
Südossetien und Abchasien hatten, meines Wissens, nie auch nur einen ähnlichen völkerrechtlichen Status, wie es die Krim hat. Es gibt keine Zweifel, dass sie deshalb zu Georgien gehörten und eigentlich auch immer noch gehören. Zu dem Teil mit der Ukraine als Aggressor sage ich mal nichts, außer vielleicht: es stehen keine ukrainischen Marineinfanteristen auf russischem Staatsgebiet.
3. Es ist Fakt, dass die USA und deren getreue Vasallen und Speichellecker in Form von Nato und EU schon jahrelang versuchen, Russland immer mehr einzukreisen, und deren Interessenssphäre und Einfluss zu beschneiden.
Wenn du mich fragst: vollkommen zurecht. Ein Staat der die rudimentärsten Rechte nur achtet, wenn es seinem Despoten gerade in die Tüte passt und der sich die Verfassung immer wieder so zurecht schreibt, dass betreffender Despot auch an der Macht bleiben darf,
darf keinen Einfluss haben.
Würdet ihr zulassen, dass ein Bündnis, das schon seit Ewigkeiten euch als das Reich des Bösen, den Erzfeind usw. bezeichnet und stets durch Rechtsbrüche wie zb. Raketen vor eurer Haustür (Türkei, Deutschland etc.) euch bedroht hat, während euch diesselben Rechte (Raketen in Kuba zb.) stets mit Gewalt- und Kriegsandrohungen verweigert wurden, und euch stets schlecht gesonnen war, nun noch ein Stück mehr vor eurem Land ausbreitet ???
Wirklich jetzt? Und was ist z.B mit dem Berlin-Ultimatum? Oder, dem Prager Frühling? Oder dem 17.Juni 1953? Das waren natürlich alles Taten aus dem Reich des Guten. Von Gulags nicht zu sprechen und bis heute erkennt Russland den Holodomor nicht als Völkermord an (Deutschland ironischerweise auch nicht).
Noch dazu die schlecht verschleierten agressiven Akte wie zb. die Raketenabwehr in Polen, Tschechien etc., die nur dazu da sind um ungestraft Erstschläge ausführen zu können im Kriegsfalle, ohne die Vergeltung abbekommen zu können.
Natürlich.
Da kann Kltischko ja mit ihm um die Krim boxen
Ich setze mein Geld auf Putin, den alten Judoka.
Für die Menschen dort sicherlich voll in Ordnung - generell wird es aber immer um (geo)politische und eigene Interessen gehen - Hier wird das Geld wohl nicht aus Wohltat gegeben.. Je mehr Geld man in Länder pumpt, umso mehr Einfluss verschafft man sich auch dort.
Das ist doch aber auch nichts Neues, vor allem, weil Russland sich darauf selbst sogar noch am besten versteht. Stichwort: Gas. Und gerade bei Tschernobyl dürfte das Interesse an irgendwelchem Einfluss noch am geringsten sein; ich denke, dass ist schlichtweg die Angst, was passieren könnte, wenn man nicht dafür sorgt, dass der
Sarkophag dicht bleibt.
Die Ukraine ist hier in diesem Fall nur ein Spielball größerer Mächte.
Die Illuminaten?
Ferner hat die Nato durch ihren Einsatz im Kosovokrieg (Unterstützung von Paramilitär durch massivste Luftschläge) OHNE UN-Mandat einen Präzendenzfall geschaffen - jetzt hat Russland eine ähnliche Situation (Nur ohne Krieg und Toten) und wird dafür von aller Welt geschasst

. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.
Mit dem kleinen, aber feinen Unterschied, dass im Kosovo, Menschenrechtsverletzungen allererster Güteklasse begangen wurden. Wieso man hierbei ständig von einem Präzedenzfall spricht, ist mir wirklich schleierhaft.
