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Man sollte bei sowas immer vorsichtig mit Verschwörungstheorien sein. Allerdings ist es auch bemerkenswert einen Tag nach dem Putsch eine Liste mit 2745 zu entlassenden Richtern in der Tasche zu haben.
Ich bin sehr gespannt, wie die amerikanische Regierung auf das Auslieferungsgesuch von Erdogan reagieren wird und wie sich die Beziehungen in dieser Richtung weiter entwickeln werden.
Die westlichen Länder können nicht ewig zuschauen, wie Erdogan immer weiter die Demokratie so umformt, wie es ihm gerade in den Plan passt. Das lässt sich auch mit den Werten, die die NATO vertritt, nicht vereinen. Man sollte bei einer Verschlimmerung der Situation ernsthaft darüber nachdenken, ob man die Türkei weiterhin als einen Partner haben möchte - Man kann nur aufgrund der Flüchtlingskrise nicht alle Werte wahllos über Bord werfen und Erdogan einfach gewähren lassen.
Letztendlich offenbart man damit aber selbst, dass die EU und die NATO überhaupt keinen Wert haben. Erdogan bewegt sich seit geraumer Zeit immer weiter auf diese rote Linie zu und man hat bisher keine Anstalten gemacht, Erdogan in die Schranken zu weisen. Auch die türkische Bevölkerung wird nicht ewig zusehen und ich denke, die Zustimmung für Erdogan wird schwinden, wenn die Demokratie weiter eingeschränkt wird und es die Bürger irgendwann schließlich auch persönlich zu spüren bekommen. Was soll passieren, wenn die Situation tatsächlich eskaliert und die Türkei auf einen Bürgerkrieg zusteuert? Es ist sehr weit gegriffen, aber was passiert, wenn die Türkei zu einem zweiten Syrien wird, in dem Erdogan sein eigenes Volk bekämpft? Erdogan muss klare Grenzen aufgezeigt bekommen - Was soll den passieren? Erdogan braucht die NATO genauso wie wir die Türkei brauchen. Eine Drohung mit einem Rauswurf aus der NATO würde vielleicht schon etwas bewegen und Erdogan klar machen, dass er keine freie Hand hat und machen kann was er will.Ich würde nicht viel darauf setzen, dass es da ein plötzliches Umdenken gibt. Innerhalb Europas hat man sich bereits früh für die türkische Regierung und gegen die Putschisten entschieden, und nur weil Erdogan das weiterführt, was er schon seit Jahren betreibt, werden die Maßnahmen der deutschen Politik (oder er europäischen, oder der nordamerikanischen) nicht über die weltweit gefürchteten dringenden Appelle hinausgehen. Wir paktieren mit den Saudis, den Chinesen, und wir werden uns mit Sicherheit irgendwann wieder Russland annähern. Die Türkei als wirtschaftlich wie geostrategisch extrem wichtiger Schlüsselstaat in der Region wird man sich ebenso warm halten, nicht zuletzt wegen des Bürgerkrieges in Syrien und der Tatsache, dass eine kollabierende Türkei im Vorgarten etwas ist, was niemand in Europa wirklich sehen möchte. Selbst Erdogan kann natürlich eine rote Linie nicht ohne Konsequenzen überschreiten, aber schaue dir einfach an, was "wir" sonst so dulden und wie lange es braucht, um harte Reaktionen zu erzeugen.
Die Forderung an die USA sind reine Profilierungsgebahren gegenüber der eigenen Bevölkerung. Die türkische Regierung weiß ganz genau, dass sie Gülen auf diesem Weg nicht kriegen.
Ich wüsste auch nicht, warum die Türkei die NATO zwingend braucht. Das ist m.E. der vollkommen falsche Druckpunkt.
Die würde ich alle zu ihrem Führer in die Türkei schicken.Also man muss schon sagen das die Erdogan Anhänger sehr friedliebende Gesellen sind...
http://www.derwesten.de/staedte/gel...-jugendtreff-in-gelsenkirchen-id12013510.html
Weil ihr das in der Region geopolitisches Gewicht gibt. Ohne die Nato würde sich die Türkei wohl unsicherer fühlen.
Also ob die Türkei auf die NATO-Mitgliedschaft verzichten könnte, nach allem, was in der Ost-Ukraine und der Krim abgelaufen ist. Man würde sich selbst auf dem Silbertablett präsentieren.
Russland könnte dann nämlich ganz plötzlich auf die Idee kommen, wieder alte Ansprüche auf nördliche Gebiete der Türkei zu erheben.
Die Türkei ist aber nicht die Ukraine und abgesehen von dem gänzlichen anderem Niveau an Verteidigungsfähigkeit wird Russland kein Interesse daran haben, sich einen weiteren Krisenherd aufzubürden.
Dieser Krisenherd ist doch schon längst da.
Russland hat provoziert und ohne Not türkischen Luftraum verletzt und die Türkei ist voll drauf eingestiegen und hat ohne Not diesen Luftraum verteidigt und ein russisches Kampfflugzeug abgeschossen.
Ohne NATO-Bündnis im Rücken der Türkei wäre diese Situation meiner Ansicht nach gänzlich anders ausgegangen.
@Aurelian
Es ist aber letztendlich der einzige Druckpunkt, den wir zurzeit haben. Ich stimme dir komplett zu, die NATO braucht die Türkei mehr denn je, umgekehrt ist es aber genauso:
Würde die Türkei plötzlich aus der NATO austreten, dann macht die EU unmittelbar die Tür dicht, was bedeutet, dass Erdogan auf die Russen angewiesen wäre. Das kann er auf keinen Fall riskieren, weil er dann sehr schnell Probleme bekommen wird, seine Grenzen zu verteidigen und auch der Zugang zum schwarzen Meer wird ihm in Windeseile verloren gehen.
Zudem ist Putin doch momentan der Einzige, der Erdogans Truppen den Marsch auf Damaskus verhindert. Russland wartet doch nur auf die Gelegenheit, die Türkei zu zertrampeln, das weiß auch Erdogan.
Von den Chinesen würden sich die Türken fernhalten, denn etwaige Waffenlieferungen Richtung Türkei würden die chinesischen Beziehungen zu Russland auf Trockeneis legen - Das werden die auf keinen Fall riskieren.
Ich denke also schon, dass die Türkei auf den Schutz der NATO und vor allem der USA angewiesen ist.
Ich wüsste auch nicht, warum die Türkei die NATO zwingend braucht. Das ist m.E. der vollkommen falsche Druckpunkt.
Abgesehen davon überschätzt du die Türkei ein wenig; tatsächlich ist sie ein Gigant auf tönernen Füßen. Der oft gepriesene wirtschaftliche Fortschritt ist auf Pomp und liegt immer noch weit hinter EU-Standards. In Kurdistan wird ein brutaler Krieg gegen die Zivilbevölkerung geführt, mit dem IS-Verbündeten scheint man es sich mittlerweile auch verscherzt zu haben. Innenpolitisch herrscht ein Klima von Repression, Angst und Denunziation. Bildung und Wissenschaft kaum mehr vorhanden, weil alles verfügbare Geld in Religionsbehörde und Taschen der AKPler wandert, die fleißig daran arbeiten, künftige Generationen gewalttätiger Moscheeproleten ohne jegliche Gesprächskultur aus der Taufe zu heben. Technologisches Know-how gab es dort sowieso noch nie und wurde immer vom verhassten Westen geliefert -- allen voran Deutschland und Israel.
Touché, allerdings bedeutet ein Rauswurf aus der NATO für sich betrachtet keine wirtschaftliche Isolation.