Durge1000
Senatsbesucher
Ein bisschen arg polemisch-zugespitzt, oder? Tönt ein bisschen wie der Vorwurf, dass Linke nur deshalb links sind, weil sie im Leben nie etwas zustande bringen und es deshalb anderen auch nicht gönnen. Eigene Leistungen/Errungenschaften und Patriotismus* schließen sich nicht aus
*Patriotismus hier definiert als Verbundenheit mit dem Land oder der Region, in dem man geboren wurde, in dem man lebt oder sich anderweitig identifiziert, dessen Werte man als seine Werte betrachtet und mit dessen Wohl und Wehe in politischen, sozialen und sonstigen Fragen man "mitfiebert".
Vielen Dank. So hätte ich es auch formuliert. Ich persönlich finde diesen linken Stammtischspruch "...weil man selbst nicht geleistet hat usw" ziemlich Banane. Nationalgefühl, Zugehörigkeitsgefühl und selbstverständliche Loyalität zum eigenen Volk ist das Normalste auf der Welt. Ich persönlich verwende nicht das Wort "Stolz" und widerspreche auch immer, wenn es Verwendung findet. Stattdessen meine ich "Vaterlandsliebe". Eitelkeit ist ein vielseitiges Übel, das es ohnehin schon in jede Ritze unserer Gesellschaft gedrungen ist, oft in Form von "Gesinnungsstolz" (schaut mich an, beglückwünscht mich, für meine 'gute Gesinnung') und dabei oft mit einer hübschen Portion penetrant obsessiven Moralismus daherkommt. Nichts liegt mir ferner. Es
Ich halte da eine Stelle aus den Ästhetischen Schriften des Dramatikers Heinrich von Kleist, den ich in der Schule kennenlernen dürfte, in guter Erinnerung:
"Von der Liebe zum Vaterland
Fr. Du liebst dein Vaterland, nicht wahr, mein Sohn?
Antw. Ja, mein Vater; das tu ich.
Fr. Warum liebst du es?
Antw. Weil es mein Vaterland ist.
Fr. Du meinst, weil Gott es gesegnet hat mit vielen Früchten, weil viele schönen Werke der Kunst es schmücken, weil Helden, Staatsmänner und Weise, deren Namen anzuführen kein Ende ist, es verherrlicht haben?
Antw. Nein, mein Vater; du verführst mich.
Fr. Ich verführte dich?
Antw. – Denn Rom und das ägyptische Delta sind, wie du mich gelehrt hast, mit Früchten und schönen Werken der Kunst, und allem, was groß und herrlich sein mag, weit mehr gesegnet, als Deutschland. Gleichwohl, wenn deines Sohnes Schicksal wollte, daß er darin leben sollte, würde er sich traurig fühlen, und es nimmermehr so liebhaben, wie jetzt Deutschland.
Fr. Warum also liebst du Deutschland?
Antw. Mein Vater, ich habe es dir schon gesagt!
Fr. Du hättest es mir schon gesagt?
Antw. Weil es mein Vaterland ist."