Tagespolitik allgemein

@Admiral X
Ich mache einen Unterschied zwischen einer sexistischen Aussage und einem Sexist. Vermutlich haben wir alle schon Kommentare von uns gegeben, die in irgendeiner Art nicht korrekt sind.
Es fängt, wie ich schon zu erklären versuchte, mit kleinen Dingen an. Ja, im Vergleich mag das harmlos erscheinen, vielleicht hätte er sich Altmaierchen gesagt.
Bloß ist die Sache die, dass Frauen Fräuleins waren, oder brave Frauchen am Herd, dass, Frauen oft nicht ernst genommen werden, weil hysterisch, weil wütend, weil untervögelt weil sie eben das schwächere Geschlecht seien, eben weil sie Frauen sind. Und unter genau dieser Berücksichtigung ist es einfach unglücklich, einen solchen Satz zu sagen. Traurig ist hierbei übrigens, dass ich tatsächlich erklären muss, mehr noch, dass ich mich dafür verteidigen muss, warum der Satz so und so bei mir ankommt.
@Ben hat das schon perfekt zusammen gefasst.
Und ehrlich: Vielleicht sollten gerade Männer einmal überlegen, warum gewisse Sätze einfach eine bestimmte Wirkung haben.
Und ja, dieser Satz kommt nun einmal mit dem Hintergrund an, dass ich eine Frau bin, die mit genug zu kämpfen hatte, weil ich Frau bin. Übrigens spielt es überhaupt gar keine Rolle, ob Frau Merkel das als sexistisch angesehen hat oder nicht. Wie gesagt, sexistische Kommentare oder Kommentare, die dahingehend interpretiert werden können, bedeuten nicht, dass die Person auch Sexist ist.
Ich überspitze jetzt aber mal. Anstatt sich aufzuregen, dass sich Leute aufregen, dass der Satz als sexistisch interpretiert werden kann, kann man vielleicht einfach mal akzeptieren, dass er auf manche so wirken kann?
Ich fand ihn sexistisch. Du nicht. Ist damit jetzt endlich mal gut? Oder willst du mir jetzt auch damit kommen, dass der Empfänger die Botschaft bestimmt?
Ich fühl mich nicht angegriffen von Bodo Ramelow. Ich sag, er sollte überdenken was er sagt. Fertig. Und jetzt gute Nacht.
 
Ich denke, dass ich zu Beginn der Diskussion recht deutlich gemacht habe (nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass es sich bei Sexismus um eine sensible Thematik handelt, die keineswegs bagatellisiert werden sollte), dass ich Sexismus in jeder Form ablehne. Gleichzeitig bin ich aber auch demgegenüber skeptisch, dass Äußerungen wie eben die Verniedlichung "-chen", an denen schlichtweg nichts Sexistisches auffindbar ist, weil sie sich nicht erkennbar auf das Geschlecht bzw. einen Unterschied der Geschlechter beziehen, übermäßig schnell als sexistisch eingestuft werden. Das war hier aus meiner Sicht der Fall, das habe ich hinterfragt. Nicht mehr und nicht weniger.

Selbst wenn es für dich kein Sexismus ist, so ist diese Verniedlichung immer noch abwertend zu verstehen im Kontext einer Diskussion. Wenn ich dich jetzt "Admiralchen" nenne, dann würde das zeigen das ich dich nicht ernstnehme, und ziehe deine Argumente damit ins lächerliche.
Und wenn, wie Ben schon sagte, wer diese Verniedlichung als Sexismus empfindet, dann ist das sein gutes Recht und man sollte ruhig mal drüber reden was dieser mensch dabei denkt und empfindet. Und auch warum er so denkt und empfindet, denn es gibt sicher einen Grund dafür: persönliche erfahrung oder was auch immer.
 
Es fängt, wie ich schon zu erklären versuchte, mit kleinen Dingen an. Ja, im Vergleich mag das harmlos erscheinen, vielleicht hätte er sich Altmaierchen gesagt.
Bloß ist die Sache die, dass Frauen Fräuleins waren, oder brave Frauchen am Herd, dass, Frauen oft nicht ernst genommen werden, weil hysterisch, weil wütend, weil untervögelt weil sie eben das schwächere Geschlecht seien, eben weil sie Frauen sind. Und unter genau dieser Berücksichtigung ist es einfach unglücklich, einen solchen Satz zu sagen.
All diese Begriffe sind mir bekannt und ich sehe sie als in vollem Umfang abzulehnen, weil es sich dabei eben um Abwertungen handelt, die indiskutabel sind. Immerhin verstehe ich dadurch ein bisschen besser, wie du persönlich zu deinem Standpunkt kamst. Ich bleibe dennoch dabei, dass ich die Herstellung der Verbindung zwischen diesen abwertenden "Verniedlichungen" und der Verniedlichung eines Namens doch für weit hergeholt halte.

Traurig ist hierbei übrigens, dass ich tatsächlich erklären muss, mehr noch, dass ich mich dafür verteidigen muss, warum der Satz so und so bei mir ankommt.
Ich kann nur für mich sprechen, aber mir gegenüber musst du dich weder erklären noch verteidigen. Es ist aber nun einmal Usus in einer Diskussion, dass Gegenwind kommt, und das weißt du, schließlich ist das hier längst nicht deine erste Diskussion (und auch nicht die erste zwischen uns beiden). Ich kann nicht erkennen, dass die Diskussion von mir ausgehend einen dir gegenüber unangemessen Lauf genommen hätte - nicht nötig, sich deswegen in die Opferrolle zu begeben.

Und ehrlich: Vielleicht sollten gerade Männer einmal überlegen, warum gewisse Sätze einfach eine bestimmte Wirkung haben.
Du kannst mir glauben, dass du damit bei mir Eulen nach Athen trägst. Wer mich kennt, weiß, dass ich als Mann gerne dort die Position eines Fürsprechers für Frauen einnehme, wo Sätze geäußert werden, die ihnen gegenüber unangemessen sind, während andere (teils sogar Frauen selbst) dies an der Stelle noch nicht so empfinden. Nur irgendwo ist auch der Punkt, an dem selbst ich sage, dass man auch aus einer Mücke einen Elefanten machen kann, und diesen Punkt hatte die These "Merkelchen = sexistische Aussage" bei mir eben erreicht.

Und ja, dieser Satz kommt nun einmal mit dem Hintergrund an, dass ich eine Frau bin, die mit genug zu kämpfen hatte, weil ich Frau bin.
Wenn du persönliche Erfahrungen in Richtung Sexismus gemacht hast, dann tut mir das ehrlich leid.


Ich überspitze jetzt aber mal. Anstatt sich aufzuregen, dass sich Leute aufregen, dass der Satz als sexistisch interpretiert werden kann, kann man vielleicht einfach mal akzeptieren, dass er auf manche so wirken kann?
Oh, oh, oh... klar, du hast geschrieben, dass du überspitzt. Aber glaub mir, "aufregen" ist, nicht einmal in überspitzter Form, das passende Wort. Ich rege mich tatsächlich nur sehr selten und über ganz wenige wirklich Dinge auf. Aber WENN ich mich aufrege, dann sieht das schon gänzlich anders aus. Ich sage überdies nicht, dass ich nicht akzeptieren kann, dass der Spruch so auf dich wirkt bzw. wirkte, aber wenn man selbst eine andere Sichtweise vertritt, wie es bei mir eben der Fall war, kommt nun einmal eine Diskussion und ein Austausch der Sichtweisen zustande (siehe meine Anmerkung ganz oben in diesem Post). Mein Eindruck war eher der, dass du nicht akzeptieren konntest, dass ich es anders als du sehe. Aber was bringt es jetzt auch, gegenseitig mit dem Finger aufeinander zu zeigen?

Ich fand ihn sexistisch. Du nicht. Ist damit jetzt endlich mal gut? Oder willst du mir jetzt auch damit kommen, dass der Empfänger die Botschaft bestimmt?
Es war von meiner Seite aus nie nicht gut, diese Aggression ist mir unbegreiflich.

Und jetzt gute Nacht.
Wünsche ich dir auch.

Selbst wenn es für dich kein Sexismus ist, so ist diese Verniedlichung immer noch abwertend zu verstehen im Kontext einer Diskussion. Wenn ich dich jetzt "Admiralchen" nenne, dann würde das zeigen das ich dich nicht ernstnehme, und ziehe deine Argumente damit ins lächerliche.
Und wenn, wie Ben schon sagte, wer diese Verniedlichung als Sexismus empfindet, dann ist das sein gutes Recht und man sollte ruhig mal drüber reden was dieser mensch dabei denkt und empfindet. Und auch warum er so denkt und empfindet, denn es gibt sicher einen Grund dafür: persönliche erfahrung oder was auch immer.
Dem stimme ich zu, besonders dem ersten Teil. Dass es abwertend im Kontext der Diskussion war bzw. ist habe ich nie bestritten. Auch bin ich ebenfalls der Meinung, dass ein Mensch, der von einem solchen Spruch betroffen ist, ihn mangels größerer Distanz als wir sie etwa nun haben, ihn basierend auf Erfahrungen ganz anders empfinden kann. Darum ging es mir ja aber auch nie, dies abzustreiten.
 
Aber WENN ich mich aufrege, dann sieht das schon gänzlich anders aus. Ich sage überdies nicht, dass ich nicht akzeptieren kann, dass der Spruch so auf dich wirkt bzw. wirkte, aber wenn man selbst eine andere Sichtweise vertritt, wie es bei mir eben der Fall war, kommt nun einmal eine Diskussion und ein Austausch der Sichtweisen zustande (siehe meine Anmerkung ganz oben in diesem Post). Mein Eindruck war eher der, dass du nicht akzeptieren konntest, dass ich es anders als du sehe. Aber was bringt es jetzt auch, gegenseitig mit dem Finger aufeinander zu zeigen?


Es war von meiner Seite aus nie nicht gut, diese Aggression ist mir unbegreiflich.
An der Stelle muss ich dann doch mal herzlich lachen. Wie kann es hier noch um einen Austausch gehen, wenn ich gar nicht erst versuche dir zu erklären, dass der Spruch sexistisch gewesen ist. Du versuchst mir zu erklären, warum er es nicht ist und zeitgleich scheinst du überhaupt nicht müde zu werden, auch dazu zu sagen, warum du es für übertrieben findest, dass ich so empfinde. Mücke und Elefant.
Mit Aggression hat das alles gar nichts zu tun. Aber ich darf ja wohl genervt sein, wenn du mir auf der einen Seite vorwirfst, dass ich nicht an einem Austausch interessiert sei, obwohl nicht ich die Personen bin, die das Empfinden einer anderen, seit Beginn der Diskussion klein redet.
Noch mal, du kannst den Satz bzw das Wort sehen, als was auch immer du es sehen willst. Unüberlegt, lustig, sexistisch. Ich will dich überhaupt gar nicht von meiner Meinung überzeugen. Ich will gar nicht, dass du das ähnlich sexistisch siehst wie ich. Ich kann ziemlich gut damit umgehen, wenn andere Leute andere Meinungen haben. Sogar dann, wenn mir die Meinung überhaupt nicht gefällt.
Aber was ich mir tatsächlich wünsche ist, dass du begreifst, dass andere das Wort durchaus auf Art X sehen können und das nicht bedeutet, dass andere besonders empfindlich sind oder sie übertreiben. Das ist einzig und allein der springende Punkt. Du siehst es als abwertend, wie ich lese. Das ist die erste Stelle, an der ein Austausch überhaupt wieder möglich ist. Denn jetzt müsste ich eigentlich fragen, was du an diesem Wort abwertend findest.
An der Stelle mach ich das aber nicht. Nicht, weils mich nicht interessiert, sondern weil es überhaupt nicht mehr passt.
Ich beschreibe, wie ich mich fühle, du redest sogar noch von Opferrolle. Retourkutsche, weil ich das Jedihammer vorgeworfen habe?
An der Stelle will ich auch deutlich werden, da du Opferrolle angebracht hast. Normal springst du für Frauen in die Bresche, manchmal sogar vor ihnen , wenn jemand etwas sexistisches sagst. Auch in Hinblick jetzt wieder als empfindlich dargestellt zu werden. Du erkennst Sexismus gegen Frauen manchmal noch vor Frauen. Geht es hier um Opfer und Held? Um den männlichen Retter? Oder ist das ein weiterer Satz mehr, um mir zu erklären, wie übertrieben es ist, wie ich den Satz von Ramelow gesehen habe? Eben, weil du Sexismus meist früher erkennst als andere?

Natürlich kann man auserdem 100 Vergleiche ziehen, dass ein so kleines Wort (mit oder ohne Kontext) wo so viele schlimme Dingen geschehen, total harmlos ist. Dann sind wir aber wunderbar beim Whataboutism angelangt. Und darum gehts auch nicht.

Politiker:innen wie Ramelow und co. sind rehtorisch geschult. Auch das macht für mich noch einmal einen Unterschied.
Ramelow hat was gesagt, was ich unmöglich finde. Ich habe nicht gesagt, er ist Sexist. Ich habe nicht gesagt, er ist ein schlechter Mensch. Und ich mache auch kein Drama draus. Er ist nicht der erste und nicht der letzte Mensch, der etwas sagen wird, dass vermutlich besser überdacht hätte werden müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ob ich das hätte.
Ich red die ganze Zeit von mir :rolleyes:

Damit komme ich doch schon eher klar, habe deine Aussage als allgemein geltend, endgültig und stellvertretend für alle Frauen empfunden.

Könnte auch an deiner etwas rigorosen Diskussionsart liegen dass ich da was falsch hinein interpretiert habe. :-D

Wenn ich da was falsch verstanden habe entschuldige ich mich bei dir und @Vaund kann natürlich nachvollziehen das Frauen es für sich als sexistisch empfinden können aber eben nicht alle und dass ist für mich der Punkt.
 
Und wann ist es Mode geworden, eigene subjektive Gefühle und Empfindungen als alleinige Wahrheit via Social Media in alle Welt zu kübeln?

Ungefähr in dem Moment in dem man angefangen hat den Leuten, ihre Gefühle abzusprechen, weil man sie selbst weder Teilt, noch versteht, noch sich bemüht den anderen verstehen zu wollen.

Was eigentlich recht witzig ist, gerade in Deutschland, wenn man bedenkt das es hier Menschen gibt die sich von Flüchtlingen bedroht FÜHLEN und deswegen ernstgenommen werden wollen, aber die Gefühle von anderen Menschen mit Füßen treten.
Oder das Gefühl das Corona eine Verschwörung wäre und man uns allen einen Chip spritzen möchte.
Und diese Gefühle als diese ultimative Wahrheit darstellen, die du gerade beschreibst, auf Social Media.

Ganz allgemein gesprochen, nicht auf einen hier bezogen.

Allein schon aus Gerechtigkeitsgründen hat dann wohl jemand der den Anlass dieser Diskussion als Sexismus empfindet, wohl auch das Recht ernstgenommen werden zu wollen.
Allein schon deswegen weil hinter diesem Gefühl wohl mehr Fakten und Wahrheit stecken als bei den oben genannten.
 
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An der Stelle muss ich dann doch mal herzlich lachen.
Genau diese Aussage ist symptomatisch für deine ganze gestrige Diskussionsführung. Weißt du, ich bin jemand, der sich immer auch selbst hinterfragt, was ich für notwendig erachte, um über sich hinauswachsen und mögliche eigene Fehltritte erkennen zu können. Ich vertrete oft Positionen, die man als kontrovers empfinden kann, es ist mir aber ein Anliegen, dabei immer fair zu bleiben. Nachdem unsere Diskussion gestern geendet hatte, hat sich mir in der Tat die Frage gestellt, ob ich nicht irgendwo über das Ziel hinausgeschossen bin und ob sich die Diskussion vielleicht deshalb die Bahnen nahm, in denen sie sich dann bewegte. Ich ging dann nochmal zum Anfang zurück, um mir nochmal genau anzusehen, wie alles anfing. Was ich vorfand, hat mich, das sage ich frei heraus, bestärkt. Ich habe dir zunächst in deiner Sichtweise widersprochen, dich aber nicht persönlich angegriffen oder ähnliches. Nicht einmal mein Kommentar zu deinem Kommentar Modal Nodes gegenüber war persönlich gegen dich gerichtet, sondern brachte nicht mehr als das zum Ausdruck, dass ich deine Äußerung unangemessen fand.

Deine erste Reaktion auf mich war in etwa "Ach, ist manchmal schon lustig, wie du Kommentare liest." Während ich also fair und unpersönlich geblieben bin, fühltest du dich, aus welchen Gründen auch immer, dazu berufen, mit einem argumentum ad hominem zu reagieren. Das zog sich durch den weiteren Diskussionsverlauf und ich glaube, dass ich das so direkt sagen kann ohne unverschämt zu wirken, es ist schließlich für alle einsehbar. Und jetzt "An der Stelle muss ich dann doch mal herzlich lachen"... ich bin immer gerne offen für sachliche Diskussionen, aber diese polemischen, völlig inhaltloslosen Spitzen sind dem wohl kaum zuträglich. Ich erinnere mich daran, dass sich eine Diskussion zwischen uns beiden vor einiger Zeit in eine ganz ähnliche Richtung entwickelt hat. Bezeichnend ist im Übrigen auch, und auch das ist nicht das erste Mal, wie du dir eine einzige kurze Aussage aus meinem Gesamtbeitrag herausgreifst und ellenlang darauf herumreitest. Möglicherweise stehen sich bei dir und mir nicht nur teils unterschiedliche Anschauungen, sondern auch gänzlich verschiedene Diskussionsmentalitäten gegenüber, sodass spätestens hier auch der Punkt erreicht ist, an dem ich finde, dass eine weitere Debatte zu dem Thema, das wir gestern erörtert haben, für uns beide eigentlich nichts anderes mehr als müßig sein kann. Der sachlich-rationale Austausch von Argumenten - falls er je stattgefunden hat - hat sich längst überlebt.

Dennoch, auf ein paar Punkte deines Kommentars möchte ich nochmal eingehen:


Mit Aggression hat das alles gar nichts zu tun. Aber ich darf ja wohl genervt sein, wenn du mir auf der einen Seite vorwirfst, dass ich nicht an einem Austausch interessiert sei, obwohl nicht ich die Personen bin, die das Empfinden einer anderen, seit Beginn der Diskussion klein redet.
Das mit der Aggression bezog sich nicht auf deine gesamten Aussagen, sondern auf die, die ich hierzu zitiert hatte. "Kommst du mir jetzt noch hiermit?" "Erklärst du mir jetzt noch dieses und jenes?" Zugegeben, Aggression war vielleicht auch das falsche Wort. Polemik trifft es wohl besser, das hatten wir ja gerade schon.


Ich beschreibe, wie ich mich fühle, du redest sogar noch von Opferrolle. Retourkutsche, weil ich das Jedihammer vorgeworfen habe?
Nein, um ehrlich zu sein, habe ich daran überhaupt nicht gedacht, als ich das schrieb. Auch hier ging es mir nicht um deine allgemeine Diskussionsführung, sondern nur um die Aussage, auf die ich mich durch das Zitat direkt bezogen hatte, nämlich, dass du dich hier verteidigen müsstest. Wie schon gesagt, es ist nun einmal grundlegender Bestandteil einer Diskussion, dass unterschiedliche Sichtweisen aufeinander treffen und die eigene Position Widerspruch erhält. Wenn in so einer Lage jeder das Gefühl hat, er müsse sich verteidigen, rechtfertigen oder wie auch immer, dann könnte und dürfte im Grunde gar nicht mehr diskutiert werden.

Normal springst du für Frauen in die Bresche, manchmal sogar vor ihnen , wenn jemand etwas sexistisches sagst. Auch in Hinblick jetzt wieder als empfindlich dargestellt zu werden. Du erkennst Sexismus gegen Frauen manchmal noch vor Frauen. Geht es hier um Opfer und Held? Um den männlichen Retter?
Auch hier möchte und kann ich dir guten Gewissens versichern, dass dies in derartigen Fällen nicht mein Antrieb ist und dass dies ganz bestimmt nicht die gedanklichen und ideologischen Bahnen sind, innerhalb derer ich mich bewege. Die Denk- und Sichtweise des "männlichen Helden" oder "männlichen Retters" ist sogar etwas, das ich zutiefst ablehne.


wie Ramelow und co. sind rehtorisch geschult. Auch das macht für mich noch einmal einen Unterschied.
Nun, theoretisch sollte das in der Tat einen Unterschied machen. Das führt jetzt vielleicht weit von der eigentlichen Thematik weg (die aber, da dürften wir uns einig sein, ohnehin nichts mehr hergibt), aber bei manchen Politikern fragt man sich aber in der Tat zu Recht, ob sie dieser rhetorischen Schulung tatsächlich unterzogen wurden. Oder ob sie während der Schulung zu oft auf das Handy gestarrt haben ;) Was ich damit sagen will ist, dass diese rhetorische Schulung von Politikern leider kein Garant dafür ist, dass verbale Entgleisungen und unangebrachte Aussagen auch unterlassen werden. Ich stimme dir aber insofern zu, als sie es besser wissen und können müssten.
 
@Ashaar Khorda
An keiner Stelle in meinen Beiträgen habe ich gesagt, dass ich stellvertretend für alle Frauen spreche oder das meine Meinung Allgemeingültigkeit hat. Ich habe die ganze Zeit davon gesprochen, wie das Wort auf mich gewirkt hat.

@Admiral X
Dann sehen wir scheinbar genau das gleiche. Beim jeweils anderen Spitzen und Polemik.
Ich hab meinen Senf dazu gegeben. Da unsere Diskussion scheinbar stets ins Leere laufen lassen wir sie am besten.
 
Wenn ich da was falsch verstanden habe entschuldige ich mich bei dir und @Va...

Bin das ich? :D
Dann danke für deine Entschuldigung, das ist sehr lieb. :)
Eigentlich aber gar nicht nötig, weil ich mich zu keinem Zeitpunkt davon angegriffen gefühlt habe, dass du eine andere Sichtweise zu dem Thema hast.
Und ich kann zwar Darth Keebos Gefühle voll und ganz nachvollziehen und finde es auch toll, dass sie von diesen – trotz Gegenwind – nicht abweicht, mein eigener Kritikpunkt an Ramelow war ursprünglich aber ein anderer.
Ich finde es ebenfalls sexistisch, dass er sein Verhalten damit rechtfertigt, ein Mann zu sein (siehe „männliche Ignoranz“), der verbale Ausrutscher ärgerte mich aber vor allem deshalb, weil es wirklich nicht das erste Mal war, dass er seine Vorbildunktion nicht ernstgenommen hat und seine nachgereichte Enschuldigung zudem ein deutliches Geschmäckle aufweist, mit dem er es meines Erachtens nur noch schlimmer gemacht hat.
Das alles bedeutet aber nicht, dass ich private Aussagen in jedem Fall auch so bewerten würde, weshalb ich diesen Unterschied auch so stark betont habe.
Ich bin niemand, der im Privatleben auf übertrieben pc-konforme Sprache achten würde. Da achte ich eher darauf, wie ein Mensch lebt, wofür er sich einsetzt, was er für richtig hält und bilde mir dann auf Grundlage dessen eine Meinung. Gelegentliche Späße, oder unbedachte Äußerungen sind nichts, was mein usprünglich positives Bild von einem Menschen sofort trüben würde. Schon gar nicht, wenn es auf Kosten eines lockeren Umgangs zwischen den Geschlechtern geht, ohne den das Leben ja doch recht langweilig wäre.

Im öffentlichen Raum gelten aber eigene Regeln und von einem Politker will ich erwarten können, dass er diesen Unterschied nicht nur kennt, sondern auch beherzigt.
Abends im Bett kann er sich ja gerne einen Spaß daraus machen, Frau Merkel irgenwelche Kosenamen zu geben. Und da ist mir auch ziemlich egal, ob er währendessen auf seinem Handy rumspielt oder auf was anderem...nein, eigentlich will ich es gar nicht wissen. :kaw:
Genau darum geht’s aber: was jemand privat tut und lustig findet, tangiert mich nicht, wenn ich keinen engeren Kontakt zu dem Menschen pflege. Bei einem Politiker betrifft es mich aber unweigerlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und wann ist es Mode geworden, eigene subjektive Gefühle und Empfindungen als alleinige Wahrheit via Social Media in alle Welt zu kübeln?

Keine Ahnung ob das Mode ist, aber wenn eine Person sagt, sie findet Ramelows Aussage ziemlich sexistisch oder daneben und dann kommt jemand von der Seite an und meint "Nö, das ist gar nicht so" ist das problematisch. Auch mal nicht nur auf das PSW bezogen, sondern so ganz allgemein. :)
 
Ich bleibe dennoch dabei, dass ich die Herstellung der Verbindung zwischen diesen abwertenden "Verniedlichungen" und der Verniedlichung eines Namens doch für weit hergeholt halte.

Und es ist völlig egal, was du für weithergeholt hältst. Das ist der springende Punkt. Wenn eine Frau sagt, sie empfindet etwas als sexistisch, dann ist es nicht an dir als Mann, ihr zu erklären, warum das nicht so ist. Frauen erleben das Tag für Tag. In der Schule, an der Universität, im Berufsleben, in der Familie, auf der Straße. Und im Internet. Nicht mal in einem Diskussionsforum kann 'ne Frau einfach sagen, dass sie den Ausspruch eines Ministerpräsidenten für sexistisch hält, ohne das min. ein Mann sich dazu berufen fühlt, ihr das jetzt mal zu erklären. Das ganze Problem an der Diskussion, die du mit @Darth Keebo geführt hast, ist, dass du sie überhaupt geführt hast.
 
Wow, ich hab selten eine coolere Ansprache gelesen als das...kann bitte jeder Mann so denken wie du?
Ob du willst, oder nicht, du bist jetzt mein Held :inlove:
 
Also ehrlich,für MICH ist das langsam der Streit um des Kaisers Bart.
Natürlich will ich niemand seine Ansicht nehmen. DAS bedeutet nicht dass ich sie verstehen muß.
Also was hier von weiblicher Seite als Sexismus gewertet wird,das verstehe ich zuweilen nicht ganz.Und ich will hier NIEMANDEN zu nahe treten.
Aber ich frage mich gerade ob es auch nicht einen positiven Sexismus gibt. Ein gutes Beispiel wären die "Pflichten" eines Kavalliers.
Also ich helfe meiner Zarin noch heute im Resturant aus der Jacke und bring diese zur Garderobe zuvor rücke ich ihr noch den Stuhl zurecht. Ich frage heute noch eine Frau mit Kinderwagen,egal ob in der Bahn,auf der Rolltreppe oder bei mir im Bezirk bei einer Treppe ob ich ihr helfen könne. Und das tue ich nur weil es eine Frau ist. Wenn wir eingeladen sind warte ich vor dem Essen bis sich die Dame des Hauses setzt bevor ich mich setze. Es sei denn man sagt mir vorher "setz Dich". Wenn wir Besuch zum essen haben warte ich bis die Zarin und die Besucherin sich bedient haben. Dann bediente ich mich.
Auch vor dem Mann der Besucherin. Und auch vor dem Zareiwitsch.Wenn DAS Sexismus ist bin ich gerne Sexist.
Ich bestreite nicht die Existenz des Sexismus. Im Gegenteil.Ich lehne ihn ab.Aber ich sehe ihn nicht gleich wegen eines Witzes über eine Frau gleich überall.
Und es gibt auch einen weiblichen Sexismus. Ich hatte in meinem Bezirk mal eine "Kampf-Femme"(habe ich hier irgendwo schon mal erwähnt). Wenn die mich gesehen hat und ich ihre die Post brachte hat sie mich nicht einmal gegrüßt. NUR weil ich ein Mann bin. Da habe ich gegrinst und meinen Job weiter gemacht.

Was @Modal Nodes angeht, will ich erwähnen das ich diesen Mann persönlich kenne. Und der ist weit,weit davon entfernt irgendwelche radikalen Positionen zu vertreten. Im Gegenteil, er ist ein sehr lieberaler Mann.Politisch,Moralisch,Sozial.Er war ( oder ist noch) Lehrer für Ehtig(damit verrate ich kein Geheimnis das hat er selber früher hier erwähnt) Aber wenn es ihm i.s.A. zu extrem wird meldet er sich. Und Radikalität läßt er sich sehr ungern unterstellen. Der hat selbst mir schon ob meiner zuweilen sehr extremen anti-demokratischen und millitärischen Ansichten gehörg "den Kopf gewaschen".
In der Hitze des Gefechts fallen hier und da mal Worte die wir eigendlich nicht sagen wollen(niemand weiß das besser als ich), aber wir sollten jetzt einmal darüber nachdenken den Druck aus dem Kessel zu nehmen. Sonst raßt @Ben mit seinem Hammer auf und nieder. Und das wollen wir doch vermeiden.
 
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