Wie schwerwiegend ist der Verlust des Flaggschiffs für Moskau? Also für die Flotte, als auch in Rubbel?
Russland hat aus finanziellen Gründen seit dem Ende des Kalten Krieges keine Kreuzer mehr entwickeln und bauen können. Grundsätzlich ließe sich das Schiff durch z.B. Zerstörer ersetzen, aber wie schon beschrieben: Die Türkei hat den Zugang zum Schwarzen Meer geschlossen, die russische Marine muss also innerhalb der Flotte die
Moskva ersetzen. Die 104 Boden-Luft-Raketen (64 Langstrecke, 40 Kurzstrecke) sind zur Sperrung des Luftraumes ziemlich wichtige Güter und wenn ich das richtig recherchiert habe, wird die Marine das ohne Verlegungen nicht mal eben ausgleichen können.
Da die Moskva vor 46 Jahren auf Kiel gelegt wurde und die Kreuzer nicht mehr gebaut werden, ist die monetäre Einordnung des Schades eher daran zu bemessen, was ein Ersatz der Fähigkeiten und Kapazitäten durch ein oder mehrere Schiffe anderen Typs kosten würde. Ich halte je nach Ausstattung 1,5 - 2 Mrd. $ für realistisch, basierend auf den aktuellen, bekannten bzw. geschätzten Preisen von z.B. einer
Arleigh-Burke (1,8 Mrd. $) oder den britischen
Darings (1,08 Mrd $ und deutlich weniger Flugkörper). Hinzu kommen Entwicklungs- und Bauzeiten, die bei Schiffen mindestens einige Jahre in Anspruch nehmen. Dass Russland ohne fremde Hilfe technologisch dahin kommt, wo sich die USA/GB gerade befinden, sehe ich mittelfristig nicht.

Eine Raketenabwehr, die sich durch eine einzelne Bayraktar-billig-Drohne (wenn du "Pearl Harbour" bei Wish bestellt hast) davon ablenken lässt, ihren Job zu machen, ist übrigens einfach Schrott.
Ich werde mir wohl mal eine dieser neuen ukrainischen Briefmarken besorgen.
Die
Moskva ist mit Technologie aus den 80ern ausgestattet und da Modernisierungsmaßnahmen verschoben/gestrichen wurden, wundert es mich nicht, dass moderne AShM wie
Neptune die Abwehr (SAM, CIWS) überwinden. Nach dem, was ich so lese, sei sie alleine im Einsatz gewesen, zumindest ohne zusätzliche Einheiten in unmittelbarer Umgebung, welche bei der Abwehr hätten helfen können. Ich kann mir nur vorstellen, dass die Admiralität relativ sorglos operiert hat, da bisher keine solchen Angriffe erfolgt sind und sie sich in der Sicherheit wähnten, dass die Ukraine über keine entsprechenden Waffen mehr verfügt bzw. diese nicht mehr entwickeln/produzieren kann.