Tagespolitik allgemein

FAFO halt. Die zweite Phase davon in den USA nimmt so langsam Fahrt auf. So haben diverse Firmen in Aussicht auf die Importzölle bereits das Weihnachtsgeld gestrichen, um die essentiellen Importgüter auf Vorrat zu bestellen. Und wenn erst die verhassten Migranten deportiert wurden, werden die Menschen dann auch feststellen, dass sich das wachsende Zeug auf den Feldern nicht von alleine erntet. Am Ende steigen dann auch da die Preise.
Viele kriegt man an Ende wenn's ums finanzielle geht.
Ich schätze, wenn Leute erst merken dass ihr neues iPhone oder Android Phone oder ihr neues Auto plötzlich deutlich teurer ist oder der wöchentliche Lebensmitteleinkauf nicht weniger, sondern deutlich mehr kostet, wird manchen ein Licht aufgehen. Aber wie immer trifft das dann halt vor allem die finanziell benachteiligten am härtesten. Muss es für viele wohl am Ende noch ein Nebenjob mehr richten.
 
Das ist dann der Zirkelschluss zu Gen Y bis Gen Alpha: Durch Krieg werden diese verweichlichten Hanseln endlich mal erzogen! :klugs
Oh ja mit diesen Sprüchen schmeißen die Facebook Philosophen auch immer um sich.

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@Jedihammer
Also wenn die Balkan Kriege gemeint sind: Das war in den Köpfen vieler Menschen in Deutschland doch weit weg. Ich würde schon die 90er als als ziemlich friedlich bezeichnen. Das erste richtige Bewusstsein dass die heile Welt doch nur Illusion ist hatte ich damals erst ab dem 11.09.2001.
 
Ja, aber eine Brandrohdung wie ab '39 gab es nicht wirklich, was alles andere natürlich nicht unbedeutend erscheinen lassen soll.

Erinnert mich an einen Arbeitskollegen meines Vaters. Der hat Anfang der 90er jeden Monat hunderte, wenn nicht tausende Mark in Werkzeugen, Möbeln und Baumaterialien in seine kroatische Heimatstadt geschickt.

Die Stadt war Vukovar.
 
@Jedihammer
Also wenn die Balkan Kriege gemeint sind: Das war in den Köpfen vieler Menschen in Deutschland doch weit weg. Ich würde schon die 90er als als ziemlich friedlich bezeichnen. Das erste richtige Bewusstsein dass die heile Welt doch nur Illusion ist hatte ich damals erst ab dem 11.09.2001.


Die Balkankriege, insbesondere der Bosnienkrieg (1992–1995) und der Kroatienkrieg (1991–1995), gehören zu den brutalsten Konflikten in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kriege waren von schweren Menschenrechtsverletzungen, ethnischer Gewalt und Kriegsverbrechen geprägt. Wer als Erwachsener damals die Nachrichten verfolgt hat, wird die Bilder nicht vergessen. Ein paar Gräueltaten, die damals für große Erschütterungen gesorgt haben:

Das Srebrenica-Massaker (1995): In einem der schlimmsten Kriegsverbrechen der Balkankriege wurden über 8.000 bosnische Muslime von bosnisch-serbischen Truppen ermordet. Männer und Jungen wurden systematisch in Lagern gefangen gehalten und dann in Massen hinrichtet. Diese Tat wurde später als Völkermord anerkannt.

Das Massaker in Vukovar (1991): Während der Belagerung von Vukovar wurden kroatische Zivilisten und Kriegsgefangene brutal behandelt und viele ermordet, nachdem die Stadt von serbischen Kräften erobert wurde.

Belagerung von Sarajevo: Über 1.400 Tage lang war die Stadt von serbischen Kräften eingeschlossen, wobei täglich Zivilisten durch Granatenangriffe und Scharfschützenfeuer getötet wurden. Die Belagerung forderte Tausende von Opfern, darunter viele Frauen und Kinder.

Vergewaltigungen: Vergewaltigung wurde systematisch als Teil der Kriegsführung eingesetzt, insbesondere während des Bosnienkrieges. Frauen wurden entführt, vergewaltigt und oft brutal ermordet. Schätzungen zufolge wurden während des Konflikts tausende Frauen Opfer sexueller Gewalt. Eine ganze ethnische Gruppen sollte gedemütigt und zerstört werden.

Insgesamt waren die Balkankriege von grausamer Gewalt geprägt, die zumindest für damals junge Erwachsene für Europa vorher nicht vorstellbar gewesen ist.

In meiner Schule wird jede Klasse in der Regel von ein paar albanisch-stämmigen Schülerinnen und Schülern besucht. Konflikte zwischen albanischen und serbischen Schülerinnen und Schülern in deutschen Schulen haben oft ihre Wurzeln in den politischen und ethnischen Spannungen, die während und nach den Balkankriegen (insbesondere dem Kosovo-Konflikt) entstanden sind. Diese Spannungen äußern sich im Schulalltag immer wieder in Form von Gewalt, Mobbing oder verbalen Auseinandersetzungen, die sich auf die historische Feindschaft und den Nationalismus zwischen den beiden Gruppen stützen.

Die Balkankriege sind noch sehr präsent.
 
Die Balkankriege, insbesondere der Bosnienkrieg (1992–1995) und der Kroatienkrieg (1991–1995), gehören zu den brutalsten Konflikten in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Kriege waren von schweren Menschenrechtsverletzungen, ethnischer Gewalt und Kriegsverbrechen geprägt. Wer als Erwachsener damals die Nachrichten verfolgt hat, wird die Bilder nicht vergessen. Ein paar Gräueltaten, die damals für große Erschütterungen gesorgt haben:

Das Srebrenica-Massaker (1995): In einem der schlimmsten Kriegsverbrechen der Balkankriege wurden über 8.000 bosnische Muslime von bosnisch-serbischen Truppen ermordet. Männer und Jungen wurden systematisch in Lagern gefangen gehalten und dann in Massen hinrichtet. Diese Tat wurde später als Völkermord anerkannt.

Das Massaker in Vukovar (1991): Während der Belagerung von Vukovar wurden kroatische Zivilisten und Kriegsgefangene brutal behandelt und viele ermordet, nachdem die Stadt von serbischen Kräften erobert wurde.

Belagerung von Sarajevo: Über 1.400 Tage lang war die Stadt von serbischen Kräften eingeschlossen, wobei täglich Zivilisten durch Granatenangriffe und Scharfschützenfeuer getötet wurden. Die Belagerung forderte Tausende von Opfern, darunter viele Frauen und Kinder.

Vergewaltigungen: Vergewaltigung wurde systematisch als Teil der Kriegsführung eingesetzt, insbesondere während des Bosnienkrieges. Frauen wurden entführt, vergewaltigt und oft brutal ermordet. Schätzungen zufolge wurden während des Konflikts tausende Frauen Opfer sexueller Gewalt. Eine ganze ethnische Gruppen sollte gedemütigt und zerstört werden.

Insgesamt waren die Balkankriege von grausamer Gewalt geprägt, die zumindest für damals junge Erwachsene für Europa vorher nicht vorstellbar gewesen ist.

In meiner Schule wird jede Klasse in der Regel von ein paar albanisch-stämmigen Schülerinnen und Schülern besucht. Konflikte zwischen albanischen und serbischen Schülerinnen und Schülern in deutschen Schulen haben oft ihre Wurzeln in den politischen und ethnischen Spannungen, die während und nach den Balkankriegen (insbesondere dem Kosovo-Konflikt) entstanden sind. Diese Spannungen äußern sich im Schulalltag immer wieder in Form von Gewalt, Mobbing oder verbalen Auseinandersetzungen, die sich auf die historische Feindschaft und den Nationalismus zwischen den beiden Gruppen stützen.

Die Balkankriege sind noch sehr präsent.
Wir haben damals eine Schülerin aus Kroatien aufgenommen, die dann rasch eine sehr gute Freundin würde.
Die Familie hat sich super schnell und mustergültig integriert. Trotzdem sitzen die Feindschaften sehr tief und die Wunden sind noch lange nicht verheilt.
 
Je nach dem wo man die Grenze zieht könnte man auch den Georgien Krieg dazuzählen. Obwohl der Ukrainekrieg doch in einer anderen Gewichtsklasse spielt. Auch der Krieg um Bergkarabach könnte noch dazugezählt werden.

Unterdessen rücken die Russen so schnell vor wie schon lange nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Jedihammer
Also wenn die Balkan Kriege gemeint sind: Das war in den Köpfen vieler Menschen in Deutschland doch weit weg. Ich würde schon die 90er als als ziemlich friedlich bezeichnen. Das erste richtige Bewusstsein dass die heile Welt doch nur Illusion ist hatte ich damals erst ab dem 11.09.2001.
Die 90er waren bestimmt vieles aber ganz gewiss nicht friedlich. Weder innerhalb noch außerhalb Europas.
 
Die 90er waren bestimmt vieles aber ganz gewiss nicht friedlich. Weder innerhalb noch außerhalb Europas.

Kein Jahrzehnt seit dem 2. Weltkrieg war wirklich friedlich. In Deutschland konnte man das halt immer sehr gut ausblenden, weil viele Konflikte weit weg waren, oder sich zumindest so anfühlten. In den frühen 90ern überlagerten zudem noch das Ende des kalten Krieges und die friedliche Wiedervereinigung die Tatsache, dass woanders der "Wind of Change" um einiges rauer wehte.
Für die westliche Welt ging die Party, die in den 80ern begonnen hatte, in den 90ern im Grunde nahtlos weiter. War es in den 80ern noch die Einstellung, dass die Welt sowieso in einem Atomkrieg enden wird, und man vorher noch mal richtig auf die Kacke hauen will, war es in den 90ern eher die Tatsache, dass man sich als Sieger des kalten Krieges fühlte, und das natürlich gebührend feiern wollte. Kriege und Konflikte auf anderen Kontinenten oder an der Peripherie Europas waren da eher nur ein leichtes Hintergrundrauschen.

C.
 
Ich würde schon die 90er als als ziemlich friedlich bezeichnen. Das erste richtige Bewusstsein dass die heile Welt doch nur Illusion ist hatte ich damals erst ab dem 11.09.2001.

Ich fühle das. Allerdings weiß ich auch, dass es faktisch nicht so war. Eventuell ist man da als Kind der 90er auch ein wenig biased.

Als der Kosovokrieg begann, war ich vier Jahre alt. 9/11 war dann auch für mein Gefühl(!), das erste weltverändernde und schreckliche Großereignis, dass in die kindliche Welt irgendwo eingerückt ist.
 
Als der Kosovokrieg begann, war ich vier Jahre alt. 9/11 war dann auch für mein Gefühl(!), das erste weltverändernde und schreckliche Großereignis, dass in die kindliche Welt irgendwo eingerückt ist.

Als ich vier Jahre alt war, ist Block 4 vom AKW Tschernobyl explodiert. In der Grundschulzeit wurden Teile der Schulgebäude für Asylbewerber aus Jugoslawien umgewidmet. Wir hatten in unserer Familie einen Austauschschüler aus Belfast. Und in diesen groben Zeitraum fielen dann auch die Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen und der Brandanschlag in Solingen. Ich denke, wer nochmal zehn Jahre älter ist, wird sich an die Morde der RAF erinnern, wer 20 Jahre älter ist, an die Entführung der Landshut.

All das hatte seinen Ursprung stets in den jeweiligen extremistischen Weltbildern. Lügen, Fremdenhass und Nationalstolz sind schon immer die Gründe gewesen, warum Frieden ist ein ziemlicher Luxus ist.
 
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