Tatooine (Tatoo-System)

Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Sarid war gespannt wie die Reise nun weiterging. Diese Rattataki hatte wieder den Mandalorianer im Schlepptau und tat sich sichtlich schwer, sich von ihm zu verabschieden. Um sie nicht weiter zu stören ging die ehemalige Jedi sogleich an Bord des Nabooschiffes, wie man unschwer an seinem Äußeren erkennen konnte. Dieses silber schimmernde Design der Raumschiffe von Naboo war Sarid schon länger bekannt und sah immer wieder eindrucksvoll aus, auch wenn das Schiff an sich nicht sonderlich groß war. Aber für den Zweck würde es sicher mehr als ausreichen. Zusammen mit Xulian und Brianna folgte sie einem Droiden, während Kadajj wohl bald nachkam. Der Droide wies ihnen auch Kabinen für den Flug zu und trollte sich dann. Die ehemalige Jedi wurde von Brianna gefragt, ob sie Kopilotin sein wollte, aber sie lehnte dankend ab. Die Echani kannte das Schiff und Kadajj besser als sie.

Die Kabine war klein und wie bei Raumschiffen üblich relativ spartanisch eingerichtet, aber Sarid war zufrieden. Es würde seinen Zweck erfüllen. Sie stellte daher ihre schwarze Reisetasche auf das Bett und setzte sich daneben. Als sie nach einiges Minuten nach dem Start schließlich problemlos in den Hyperraum gesprungen waren, stand sie auf und machte sich auf die Suche nach jemand anderem. Die ganze Zeit allein in der Kabine zu sitzen war ihr zu langweilig. Kadajj und Brianna vermutete sie im Cockpit, also war sie im Grunde auf der Suche nach der Falleen. Deshalb trat sie zur Nachbarkabine, in die der Droide die grünhäutige Frau einquartiert hatte. Nach kurzem Zögern klopfte sie.


Xulian? Bist du da?

Die ehemalige Jedi hatte keine Lust, die ganze Zeit rumzusitzen zu spekulieren, ob es wirklich die richtige Entscheidung gewesen war mitzukommen. Bisher bereute sie es ja noch nicht und so sollte es auch bleiben. Auch wenn ihr Ando bestimmt irgendwo fehlen würde, das wusste sie jetzt schon. Dafür hatte sie schon zu lange ununterbrochen auf dem Planeten gelebt.

Die ganze Zeit allein in der Kabine zu sitzen ist mir zu langweilig.

Fügte Sarid hinzu als noch keine Reaktion erfolgt war. Die Corellianerin war auch gespannt wie gut - oder sollte sie besser wie schlecht sagen - die Falleen mit der Rattataki auskam. Diese Kadajj hatte schließlich nicht gerade so ausgesehen und benommen als ob sie wehrlos war, im Gegensatz zu Xulian, die soweit Sarid wusste bisher keinerlei Talente in diese Richtung besaß. Sie arbeitete lieber mit ihren Pheromonen. Das sollte sie zukünftig in Anwesenheit der Rattataki aber besser unterlassen wie sie im Agamarianer gesehen hatten. Mal abwarten, ob sie sich mit eisigem Schweigen oder schlimmer begegneten, dachte sie sich.

Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn atmete tief durch und lächelte.

"Es ist nicht so, dass ich ungeduldig bin. Ich hätte ehrlich gesagt niemals damit gerechnet, dass ich das Bedürfniss hätte, hier schnell weg zu kommen. "

Sie grinste und warf ein paar dickere Shirts in ihre Tasche. Dann wühlte sie nach ein paar strapazierfähigen Hosen, während sie Semmak's Beschreibung seiner Heimat lauscht.

"Es muss sehr schön sein, in deiner Heimat. Wer weiss, vieleicht kommst du irgentwann mal dazu, sie mir zu zeigen. Aber geb mir rechtzeitig bescheid, damit ich noch Schwimmen lerne bis dahin."

Shanyn musste sich eingestehen, dass sie das so oder so noch lernen musste. Auf Tatooine gab es leider keine Gewässer, die tiefer waren als der Wasserkrug auf dem Tisch. Das war sicher ein Nachteil für die Bewohner des Planeten.

"Ich bin wahnsinnig Neugierig, wie es auf anderen Planeten so aussieht. Das hätte ich nie gedacht. "

Nach ein paar Augenblicken sie dann plötzlich eine Idee. Warum nicht Semmak auch etwas nettes von ihrem Planeten zeigen?

"Hey. Wenn deine Freunde noch nicht gleich auf der Matte stehen, wollen wir denn heut Abend was trinken gehen? Ich glaub nicht, dass die Spinner von heut Morgen wiederkommen. Die haben wahrscheinlich die Nase voll."

Die Tasche war dann doch noch recht schnell gepackt. Shanyns einziges Problem war immernoch die warme Kleidung. Auch wenn die Nächte auf Tatooine kalt werden konnten, so waren sie immernoch warm genug um kurzärmlig draussen zu sein. Sie würde sich wohl noch mit warmer Kleidung eindecken müssen. Bis dahin würde ihr Mantel reichen. Ihr Blick fiel auf einen kleinen, liegenden Bantha, der eine Kette mit einem Ring um den Hals trug. Der Bantha war nicht ganz so lang wie Shanyns Unterarm. Sie lächelte.

"Das Kuscheltier hab ich meiner Tochter kurz nach ihrer Geburt als Glücksbringer geschenkt. Es war damals noch grösser als sie."

Shanyn legte das Plüschtier ganz oben auf die Kleidung in ihrer Tasche. Ausser diesem würde sie nur noch ein Familien-Foto und ein paar Samen mitnehmen. Das würde sie aber erledigen, wenn sie im Garten war. Sie hob die Tasche probeweise an, nur um erleichtert festzustellen, dass sich das Gewicht noch in Grenzen hielt. Im Gegensatz zu dem, was sie sonst schleppen musste, würde das Gewicht der Tasche auf ihrem Rücken garnicht weiter auffallen.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
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Rilanja hatte seit dem Gespräch von Taila und dieser Brianna mehr oder weniger auf Autopilot geschaltet. Sie glaubte genickt zu haben, als die Mechanikerin ihr das Ziel dieser Reise genannt hatte. In ihrem Kopf spukten Begriffe herum wie Jedi und Padawan, und irgendwie fühlte sie sich damit immer mehr überfordert, zumindest wenn es darum ging selber irgendetwas bei zu steuern.
Gleichzeitig wurde ihr ihre Freundin etwas unheimlich. Nicht etwa, weil sie Angst vor Taila hatte oder ihr das Verschweigen ihrer wahren Identität zum Vorwurf machte, sondern weil sie nicht mehr wusste, wie sie sich gegenüber einer Jedi-Rätin benehmen sollte. Eine Mechanikerin war dann doch etwas anderes.
Aber sie brauchte diese Mitfluggelegenheit - zumindest war es eine bequeme Möglichkeit, den Planeten zu verlassen, und mit dem Weequay auf der einen und dem ohnehin bevorstehenden Abflug ihrer neuen besten Freundin auf der anderen Seite wollte sich die Falleen nicht nach einer anderen Möglichkeit umsehen. Die Feindseeligkeit dieser kahlköpfigen Pinscherin (Kadajj) würden sich hoffentlich in Anwesenheit von Jedi nicht zu sehr auswirken, und im Zweifel war ihr die noch lieber als der Weequay.
Sie traf sich wie abgemacht mit Tail..., nein, das musste jetzt wohl Horn heißen. Sie traf sich jedenfalls mit der Menschin, und folgte ihr schweigend an Bord. Solange sich ihr niemand in den Weg stellte hatte wohl auch niemand etwas dagegen, dass sie sich der Gruppe anschloss.
Das Quartier, das ihr der Droide schließlich zuwies, war nicht besonders groß, nicht besonders klein, und genau genommen eigentlich nichts besonderes. Er war allerdings frei von Pinschern und Weequays, und Rilanja probierte zuerst die Matratze aus.
Kaum das sie sich hingelegt hatte klopfte es an der Tür. Für einen Moment wunderte sich die grünhäutige Frau, wieso jemand an die Tür klopfen sollte ohne den Summer daneben zu benutzen, doch dann fiel ihr Blick auf das kleine Chrono an der Wand, und ihr wurde bewusst, dass sie wohl geschlafen hatte. Vielleicht hatte sie den Summer einfach nicht gehört.


Ja, ich bin da,

Verkündete sie hastig während sie aufstand, und öffnete die Tür für ihre Freundin. Etwas zurückhaltend ging sie zurück zu der Matratze und setzte sich wieder.

Ich wollte gerade meine Bikinis anprobieren,

meinte sie mit einem etwas albernen Grinsen, und hoffte, dass sich die Mechanikerin an das Gespräch über die passende Kleidung für weibliche Wesen auf den Planeten der Hutts erinnern konnte.
Zehn von Zehn möglichen Punkten für Small Talk, dachte sie sich, und eine Million von zehn möglichen für hüftsteifes Ungeschick... Wie sollte sie die Jedi sonst ansprechen?


Also... Horn, nicht wahr? Soll ich dich ab jetzt so nennen? Ich meine, du bist eine Jedi... Ich meine, Danke, das du mich mitgenommen hast. Ich...

...sollte nicht vor meinen Problemen weglaufen, suflierte eine innere Stimme, und erst gar keine durch meine eigene Dummheit und Feigheit verursachen. Dieser Gedanke war ihr nicht fremd, aber sie war sich sicher, dass er nie die Region ihres Mundwerks zu Gesicht bekommen würde.
Die Falleen atmete tief durch und sah ihre Freundin einen Moment lang an. Irrte sie sich, oder wirkte sie mittlerweile nicht mehr wie eine Mechanikerin, die nur ihren Weg im Universum gehen wollte, sondern wie eine... Jedi, vor der Übeltäter und Verbrecher flohen, sobald sie ihren Namen nannte?
Du schaust zu viele Holofilme, Rilanja, meldete sich diese nervige innere Stimme wieder, und die Händlerin griff zu dem einzigen Mittel, das sie kannte, um sie zum Schweigen zu bringen - ihre andere Stimme benutzen.


Es ist irgendwie komisch... Ich meine, ich weiß nicht viel über die Jedi, zumindest nicht viel, das auch stimmt. Könnt ihr wirklich Raumschiffe abstürzen lassen und Blitze verschießen?

Helfenhaft. Einfach heldenhaft. Manchmal glaubte Rilanja Unmengen an Credits machen zu können, wenn sie Karten für ihre Versuche eine einfache Konversation zu beginnen verkaufen würde. Wahrscheinlich war es kein Wunder, dass sie sich so gerne auf ihre Pheromone verließ...


Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, Rilanja (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Semmak lächelte als Shanyn mehr zu sich selbst meinte, dass sie nie gedacht hätte, dass sie es irgendwann eilig haben würde Tatooine zu verlassen, während sie immer mehr Kleidung in ihre Tasche warf.

Du hast viel Neues vor dir. Wer würde da keine Vorfreude empfinden? Mir erging es damals ja ähnlich, vor acht Jahren. Ich war aufgeregt, neugierig, irgendwo auch ein bisschen schüchtern und verängstigt. Gerade wenn man zuvor ein ziemlich geregeltes Leben gehabt hat ist es schon eine gewaltige Umstellung Jedi zu werden. Das war für mich als Quarren auch nicht anders. In einer Dorfgemeinschaft hat jeder seine Pflichten, um die Gemeinschaft und die Stadt mit allem zu versorgen, was sie braucht.

Vor seinem geistigen Auge sah er dabei die ganze Pracht Mon Calamaris und seiner Heimatstadt, über und unter Wasser.

Und ja, wenn du mal die Gelegenheit hast, dann besuche Mon Calamari. Es ist eine wunderschöne Welt und das komplette Gegenteil von Tatooine. Wo Tatooine Dünenmeere hat besitzt mein Heimatplanet wirkliche Meere voller Leben.

Mit etwas Anstrengung riss er sich gedanklich los von seiner Heimat. Das Heimweh hatte er schon vor Jahren besiegt, aber er konnte nicht leugnen, dass er gerne mal wieder dorthin zurück wollte, wenn auch nur für ein paar Tage. Seine Pflichten als Jedi waren ihm zu wichtig, um sie länger als ein paar Tage bei Seite schieben zu können. Während Semmak noch in Gedanken war machte Shanyn ihm einen Vorschlag.

Hm, am Abend ist es kühler draußen nehme ich an. Solange der Weg nicht zu weit ist und du mich nicht unbedingt zur Basis eines der örtlichen Verbrecherbosse führst bin ich gerne für Vorschläge in Bezug auf tatooinische Sehenswürdigkeiten offen.

Neugierig beobachtete er die Menschenfrau für den Fall, dass sie ihm schon mitteilen wollte, was ihr vorschwebte.

Außerdem denke ich, dass sich meine Jedifreunde bei mir melden werden, sobald sie im Anflug sind. Dann können wir immer noch umkehren. Außerdem müssen wir uns irgendwie ja die Zeit bis zum Abflug etwas verkürzen, so ungeduldig wie du schon geworden bist.

Fügte er so breit grinsend hinzu, dass seine Kopftentakel wackelten. Die Veränderungen an ihr waren wirklich nicht mehr zu übersehen für ihn. Shanyn verpackte nach der Kleidung noch ein paar Erinnerungsstück, darunter ein Stofftier ihrer Tochter. Er lächelte als sie ihn quasi darüber aufklärte, dass Menschen auch mal so klein waren, wenn sie geboren wurden.

Nimm das Stofftier ruhig mit, wenn es dir hilft. Aber so oder so, die schönsten Erinnerungen an ein geliebtes Wesen trägt man im eigenen Herzen und das kann einem niemand nehmen, Shanyn. Aber ich kann es verstehen. Ich habe selbst in meinem Quartier auf Lianna eine kleine Korallenschnitzerei von meinem Großvater, der vor zwei Jahren auf ewig ins Meer übergegangen ist.

Ein bisschen traurig dachte der Jedi zurück an seine Kindheit mit seinem Großvater. Sie hatten viel Zeit miteinander verbracht und Semmak hatte es immer genossen bei ihm zu sein. Aber das war eben der Lauf der Dinge. Sannor war schon sehr alt gewesen und hatte ruhig einschlafen können. Eine schöne Art zu sterben. Semmak lächelte wehmütig. Er wäre gerne dabei gewesen, um ihn auf seinem letzten Weg zu begleiten, aber war leider zu der Zeit auf einer Mission gewesen.

Wir haben alle so unsere Untiefen, die wir durchschwimmen müssen.

Fügte er hinzu als die Tatooinerin das Gewicht ihrer Tasche prüfte.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak


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Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, Rilanja (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Die Falleen brauchte etwas bis sie reagierte. Sie musste wohl gerade geschlafen oder geträumt haben entschied Sarid für sich. Deren Bemerkung, dass sie gerade Bikinis anprobiert hätte ließ Sarid grinsen.

Ah, darum hast du also so lange gebraucht, um zur Tür zu kommen, hm? Warm ist es hier ja wirklich nicht so besonders.

Scherzte die ehemalige Jedi. Als Xulian fragte, wie sie Sarid jetzt überhaupt nennen sollte zögerte die Corellianerin kurz. Eigentlich hatte sie bei den Jedi nie darauf bestanden mit ihrem Rang angesprochen zu werden. Sie war für alle nur Sarid gewesen, von grünen Padawan bis zum Ratsmitglied. Und da die Falleen jetzt ohnehin ein paar mehr Jedi kennenlernen würde, warum groß Unterschiede machen?

Ach, nenn mich Sarid. Du kennst meinen wirklichen Namen ja mittlerweile eh schon, von daher einfach nur Sarid.

Zwischenzeitlich kam auch Brianna vorbei, um sich zu vergewissern, dass bei ihnen alles in Ordnung war und teilte ihnen mit, wann sie auf Tatooine ankommen würden. Sarid nickte nur kurz bestätigend. Es gab keinen Grund zur Beschwerde und die Echani schien ihre Gedanken in dem Moment im Grunde ohnehin gerade woanders zu haben. Es gab einfach nicht mehr zu sagen und da Sarid sich nach wie vor die Macht noch nicht wieder benutzte bekam sie auch nicht mit, wie sehr Kadajj unter der Trennung von dem Mandalorianer litt.

Aber nichts zu danken.

Sagte sie wieder zu der Falleen und lehnte sich an den Türrahmen der Kabine, was etwas bequemer war als die ganze Zeit zu stehen.

Du hast mir schließlich auch geholfen mir die Zeit zu vertreiben beim Reparieren und auch mit deiner Erlaubnis deine Lagerhalle für das Treffen zu benutzen. Das war mir eine große Hilfe, Xulian.

Dabei bemerkte die Mechanikerin allerdings auch, dass die grünhäutige Frau im Moment nicht so recht wusste wie sie damit umgehen sollte, dass Sarid früher einmal eine mächtige Jedi gewesen war. Sie schien zurückhaltender als vorher, irgendwie scheu. Sonst hatte Xulian doch auch immer geredet wie ein Wasserfall. Daher musste sie über ihre holprige Bemerkung breit grinsend.

Im Vergleich zur Anzahl aller intelligenten Lebewesen in dieser Galaxis ist die Zahl der ausgebildeten Machtbenutzer verdammt klein. Es sind grob geschätzt insgesamt 400 oder 500, verteilt auf beide Seiten. Insofern ist es kein großes Wunder, dass die normale Bevölkerung nicht viel über sie weiß außer ein paar Klischees. Wenn es dich beruhigt, Raumschiffe können auch Jedi oder Sith nur in Ausnahmefällen zum Abstürzen bringen. Der Theorie nach geht es, aber es ist sehr sehr anstrengend, außer natürlich auf konventionellem Wege. Von daher sind die Chancen für dich auf diese Art und Weise zu sterben verschwindend gering, das kann ich dir versichern. Blitze mit der Macht zu verschießen, also ausgehend von den Fingerspitzen kann dir theoretisch öfters begegnen. Erfahrene Jedi oder Sith können dies lernen mit etwas Ausdauer und sehr wahrscheinlich mit vermutlich einigen Verbrennungen am eigenen Körper dank diverser Fehlversuche.

Sie zuckte mit den Schultern.

Mir war das immer zu klischeebesetzt, eher ein Mittel, dass Sith verwenden, um andere Kreaturen zu verletzen oder zu töten. Das ist nicht der Weg der Jedi.

Dabei fiel Sarid auf, wie schnell sie bereits wieder in ihrem alten "Vortragsmodus" geschaltet hatte. Es fiel ihr immer noch leicht über Machttechniken oder ihre Erfahrungen zu sprechen. Das hatte sie schließlich über Jahrzehnte hinweg getan, das vergaß man nicht so leicht.

Und wie du siehst habe ich quasi auch einen Wasserfallmodus, was die Macht und Machttechniken betrifft.

Fügte die ehemalige Jedi selbstkritisch hinzu. Daran hatte sich auch nach einem Jahr Abwesenheit von den Jedi nichts geändert. Wie hieß es immer so schön, Menschen waren einfach Gewohnheitstiere.

Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, Rilanja (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
[Hyperraum nach Tatooine – Curessento] KadajjBrianna (Cockpit), Sarid, Rilanja (Kabinen), LVN-5 (NPC) irgendwo an Bord

Kadajj starrte wie hypnotisiert auf die blauen Schlieren des Hyperraums, die am Cockpitfenster vorbeizogen, als sie wieder auf dem Pilotensitz Platz nahm. Jeder Atemzug brachte sie weiter von Ando weg, diesem elenden Planeten mit einem end- und grundlosen Meer und feuchter, nach Fisch stinkender Luft. Und doch würde sie nichts lieber tun als sofort dorthin zurückzukehren. Briannas Stimme schreckte sie aus ihren trüben Betrachtungen auf, doch ihre tröstende Berührung, wie auch ihre Worte, taten der Rattataki gut.

Auf eine ähnliche Weise würde auch Noola zu ihr sprechen. Die Echani meinte, es wäre nicht so als ob Jos’ika Schluss gemacht hätte oder gestorben wäre und dass sie an die schöne Zeit mit ihm denken sollte. Besonders gefiel Kadajj der Teil, als ihre Freundin sagte, dass man nichts verlieren könnte, was man nicht hätte und sie stattdessen einen wundervollen Freund gewonnen hatte.

Es war erstaunlich, wie sich Briannas Ansicht über die rostige Blechbüchse gewandelt hatte, was sie natürlich freute, aber andererseits nur noch das sehnsüchtige Gefühl nach dem Geliebten verstärkte. Sie biss sich so hart auf die Lippen, bis sie Blut schmeckte, um nicht gleich wieder zu weinen, als Brianna damit fortfuhr, dass er sie bestimmt nicht vergessen und sie sich wohl bald wieder sehen würden.

Dann ermutigte sie die Rattataki doch ein bisschen zu lächeln, damit sie nicht glauben müsste, dass Jos’ika doch gestorben wäre. Also zwang sie sich ihre Mundwinkel hochzureißen, was ihr leider nur sehr zittrig und für ein paar Sekunden gelang. Ihr war elend wie noch selten zuvor, was auch davon herrührte, dass sie nicht alleine war und sich zusammen reißen musste. Ansonsten hätte sie den nächsten Asteroidenhaufen angesteuert, um sich mit den Lasergeschützen an ein paar Felsbrocken abzureagieren und ein paar Gegenstände im Schiff herum zu werfen.

Schließlich wurde die Silberhaarige ein wenig ernster und sprach davon, dass sie als Jedi keine Angst vor dem Verlust haben dürfte – wenn sie klammerte und festhielte, würde sie erst recht alles verlieren. Stattdessen sollte sie an das Positive denken, dass sie sich in jemanden verliebt hatte, der ihre Gefühle erwiderte, dass sie ihn wieder sehen könnte. Und Jos’ika würde schließlich nicht wollen, dass sie seinetwegen unglücklich wäre, fügte Brianna mit einem freundschaftlichen Stoß in ihre Rippen hinzu.

Diese Geste erheiterte Kadajj ungemein und sie boxte ihre Freundin auf den Oberarm zurück.
„Du bist doch eine Jedi, so weise wie du sprichst, junge Padawan. Fast könnte man denken, dass du der alte Mann bist. “
entgegnete sie mit einem diesmal von Herzen kommenden Lächeln.
„ Weißt du, wie wir uns verabschiedet haben? Er begann mit mhi solus tome und ich erwiderte mhi solus dar’tome, was ungefähr bedeutet: wir sind eins ob wir zusammen sind oder nicht. Dies ist die erste Hälfte des mandalorianischen Eheschwurs...die zweite geht ums Teilen und ums Kinderkriegen, aber soweit wollte ich dann doch nicht gehen,“
sagte Kadajj, wobei sie ihr stolz den Ring zeigte, der einst Joseas Mutter gehört hatte.
„Ich bin so froh, dass wir das alles zusammen durch gestanden haben, Brianna. Jetzt müssten nur noch meine Geschwister hier sein, aber ich glaube, von Blechbüchsen hast du erst einmal genug, oder?“


***​
Nachdem die Erbauerin wieder in den Pilotensitz zurückgekehrt war und ein emotionales Gespräch mit Miss Brianna sich anbahnte, erledigte Levon seine anderen Aufträge, worunter auch die Herrichtung der Kabine für einen weitern Gast fiel, der zum Volk der Quarren gehörte. Diese benötigten für gewöhnlich eine Umgebung mit hoher Luftfeuchtigkeit, weshalb der Droide es sonderbar fand, dass sich dieser auf Tatooine befand.
Aber es würde eine weitere bereichernde Erfahrung werden, mit einem Angehörigen dieser Art in Kontakt zu treten, die in seiner Datenbank unter Spezies 4711 abgelegt war.
Der Umgang mit Miss Brianna hatte sich als ebenfalls als interessant erwiesen und er fügte ihr Bild sowie ein Charakterprofil der Datenbank für Spezies 4815 , Echani, hinzu.
Menschen, Spezies 1623 , war der Droide zu Hunderten begegnet, so dass Madam Sarid keine besondere Ausnahme gewesen wäre, wenn es nicht die Assoziation Jedi mit ihr gegeben hätte. Ein weiterer faszinierender Aspekt war, dass sie eine Cousine 23. oder 24. Grades des auf den Kernwelten bekannten Entertainers Gildor Horn sein musste. Durch die Besatzung durch das Imperium waren die Datenbanken nicht mehr vollständig abrufbar gewesen und er beschloss die Corellianerin danach zu fragen, ob seine Berechnungen korrekt waren.

Ihre Begleiterin, Miss Rilanja, gehörte zur Spezies der Falleen, so dass sich für ihn die Gelegenheit bot, ein lebendes Exemplar dieser Gattung, in der Datenbank unter Spezies 8472 angelegt, zu studieren, da Miss Kadajj ihn angewiesen hatte, sie mit besonderer Freundlichkeit genau zu beobachten.
Für diesen Auftrag legte er sich ein Stimm- und Verhaltensprofil an, das von den meisten Humanoiden als angenehm und zuvorkommend empfunden wurde.
Das Quartier für den Quarrengast war nun fertig gestellt. Levons empfindliche Audiosensoren nahmen wahr, dass sich Madam Sarid bei Miss Rilanja in der Kabine befand. Er postierte sich vor die Tür um auf die beiden organischen Wesen zu warten.
LVN-5 brauchte Input...und wollte helfen.

[Hyperraum nach Tatooine – Curessento] Kadajj – Brianna (Cockpit), Sarid, Rilanja (Kabinen), LVN-5 (NPC)
 
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Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Es war sehr einfach, nachzuempfinden, wie Kadajj sich nach dem Abschied von Josea fühlen musste, aber schwierig, genau festzustellen, wie ihr Zustand gerade jetzt war, welchen Effekt Briannas Worte genau hatten, ob sie die Lage zum Positiven oder zum Negativen veränderten, oder einfach überhaupt nichts bewirkten. Das Licht war auch für die Echani zu schlecht, um in dem Weiß auf Weiß von Kadajjs Augen etwas ausmachen zu können, und dies machte die Interpretation von Gefühlen schwieriger als man vielleicht zuerst erwarten mochte. Es war nicht einfach wie die Mimik einer Echani ohne die Augen, es war komplizierter, fremder als das, trotz vieler Gemeinsamkeiten.

Übliche Reaktionen der Rattataki konnte sie inzwischen problemlos deuten, aber dafür hatte sie sie zu selten in einer derartigen Stimmungslage erlebt. Einzig als sie von Gozu erzählte, war es ähnlich gewesen. Wenn sie jetzt mit jemandem kämpfte, daraus würde sie eine Menge lesen können... und einen Kampf mit Rilanja zu provozieren, konnte so schwer nicht sein. Andererseits, das konnte sie der Falleen nicht antun.

Aber ganz allgemein hatte sie ein gutes Gefühl bei der Sache. Kadajj reagierte auf ihre Aufforderung zu lächeln, beispielsweise. So schwer wie es ihr allerdings fiel, musste sie sich noch ziemlich mies fühlen, daher tat sie Brianna leid. So schön es war, dies waren ganz klar die Schattenseiten des Verliebtseins.

Entsprechend unsicher war sie sich, als sie ihre Freundin mit den Verhaltensregeln, wie sie sie aus dem Jedi-Kodex interpretierte, konfrontierte. Oder um genau zu sein, aus ihrem Verständnis des Kodex heraus, das sich durch die Lektüre diverser Abhandlungen zu dem Thema herausgebildet hatte. Damals, als sie eine frischgebackene Padawan und noch äußerst euphorisch war, was die ganze Jedi-Angelegenheit anging, hatte sie viel dazu gelesen. Als sie der Rattataki jedoch abschließend in die Rippen stieß, wurde diese spürbar lockerer, sie boxte sogar freundschaftlich zurück, und lächelte dieses Mal richtig. Sie nannte Brianna eine Jedi, da ihre Sprache so weise sei. Man könnte fast glauben, sie sei Wes. Die junge Frau kicherte bei der Vorstellung. Zwischen dem alten Mann und ihr gab es, so fand sie, nun wirklich überhaupt keine Ähnlichkeit.

"Findest du? Ich glaube, dass mich mein Leben lang noch niemand weise genannt hat."

Erwiderte Brianna strahlend.

"Aber ich hoffe doch sehr, dass ich mich nicht nach ihm anhöre. Das ist im großen und ganzen eine Auslegung des Jedi-Kodex. Ich mag vielleicht ein dummes, ungebildetes Straßenkind sein, aber immerhin bin ich schon über drei Jahre Padawan und habe auch schon das eine oder andere darüber gelesen. Dadurch bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass der Kodex eher Richtlinien beinhaltet denn feste Regeln, wie ein Leitfaden, dazu gedacht, einem zu helfen, wenn du vestehst, was ich meine. Der alte Mann wird dagegen wohl darauf pochen, der Kodex sei Gesetz, oder sowas. Ich weiß nicht... ob ich mich mit so einem Vergleich geschmeichelt fühlen soll."

Nach diesem letzten Satz verschränkte die Echani die Arme, reckte ihren Hals scherzhaft-theatralisch und betrachtete die Decke. Nach einer kurzen Weile, fragte Kadajj rhetorisch, ob die Weißhaarige wüsste, wie sie und Josea sich verabschiedet hätten. Brianna schüttelte den Kopf und beugte sich nach vorne, um zuzuhören. Ihre kalkweiße Freundin sagte ihr die Worte, und erklärte deren Bedeutung. Verwundert zog sie die weißen Augenbrauen hoch. War das nicht ein wenig sehr schnell, nach gerade einmal zwei Tagen? Nicht, dass sie das Gefühl hatte, sie passten nicht zusammen, oder dass der Mandalorianer sich morgen eine andere suchen würde, doch das war schon eine verdammt kurze Zeit.

Sie erklärte weiter, dass dies nur der erste Teil war, und sie noch nicht bis zum Kinderkriegen gehen wollte, und zeigte ihr voller Stolz einen Ring, der wertvoll aussah, oder zumindest kunstvoll gearbeitet war. Brianna war einen Moment lang sprachlos.

"Zwischen euch beiden scheint es ja wirklich todernst zu sein, wie? Ohne euch zu nahe treten zu wollen, aber geht das nicht ein wenig sehr schnell?"

Fragte sie verwundert nach.

"Oder ist das nicht so wie bei den galaktischen Standardehen, bis dass der Tod uns scheidet und so weiter? Weißt du, zwischen Echani ist es üblich, dass derjenige, der den Antrag macht, innerhalb von mehreren Wochen dreimal rituell gegen seine Angebetete kämpft und sie dabei gewinnen lässt, sich unterwirft, als Zeichen, dass er ihr gehört sozusagen - wobei die Rollen der Geschlechter auch andersrum sein können, aber für gewöhnlich ist es so. Bei den Mandalorianerin ist man da wohl, hmm, effizienter?"

Fügte sie noch hinzu.

"Ich will gar nicht sagen, dass es eine schlechte Entscheidung wäre, und ich gratuliere dir auch ganz herzlich, aber ich finde es wirklich ungewöhnlich schnell."

Trotzdem lächelte sie wieder und schüttelte Kadajj die Hand.

"Der Vogel auf dem Ring, hat der eine besondere Bedeutung? Wie ein Wappen oder sowas?"

Die Rattataki nannte sich froh, das alles überstanden zu haben, und wünschte sich ihre Geschwister hierher, vermutete jedoch, dass Brianna fürs erste genug von Mandos hätte. Die Angesprochene verzog den Mund, ohne dabei aufzuhören, zu lächeln.

"Kommt ganz darauf an. Obwohl Josea ein ganz netter Kerl zu sein scheint, wirkt er mir von seinen Sprüchen her doch ziemlich - verzeih mir den Ausdruck - herablassend. Wenn er mich hochwohldurchlauchtigste Silberprinzessin nannte und wie auch immer. Es ist ein bisschen das Gefühl, froh sein zu müssen, akzeptiert zu sein, obwohl man eine Echani ist. Die ganze Zeit könnte ich das nicht haben, auch wenn ich weiß, dass er es nicht so meint."

Meinte sie nachdenklich. Sie war nicht verärgert, mochte es aber einfach nicht. Der Mandalorianer war jemand, mit dem sie zurecht kam, auf dessen Gesellschaft sie jedoch auch keinen gesteigerten Wert legte - zumindest, solange er sie nicht bei ihrem Namen nannte und sie stattdessen immer mit ihrer Rasse aufzog.

Einige Zeit später meldeten die Systeme der Curessento eine Annäherung. Brianna sah faul von ihrem Copiloten Stuhl auf Richtung Display.

"Das muss dann wohl bald Tatooine sein."

Stellte sie nüchtern fest.

Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
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Irgendwie hatte Sarids neue Art etwas an sich, was die Nervosität in der Falleen schneller verdampfen ließ als ihre Pheromone die Friedfertigkeit dieser Kahlköpfigen. Angenehmer war der Prozess wahrscheinlich auch, zumal die Menschin irgendwie den Eindruck einer erfahrenen Lehrerin machte.
Als Brianna die beiden besuchte hielt sich Rilanja zurück und überließ der anderen Jedi das Reden. Natürlich war mittlerweile klar, dass die beiden mehr oder weniger bleichen Frauen keine Kopfgeldjäger waren, zumindest vertraute die Falleen dabei auf die Instinkte ihrer Freundin, aber sie fühlte sich dennoch noch nicht so weit, sich auch mit ihnen anzufreunden. Speziell bei der Kahlköpfigen (Kadajj) verunsicherte sie die Wirkung, die ihre Pheromone auf sie gehabt hatten. Ein so extremer Fall war ihr noch nicht untergekommen... Doch die Echani ging bald wieder, so dass die Händlerin ihre Gedanken für den Moment kreisen lassen konnte.
Der neue Name, den sie sich für Taila angewöhnen musste, ging ihr etwas zögerlich über die Lippen, aber das lag wohl nicht daran, dass er neu war, sondern, dass es der Vorname einer lang gedienten jedi war und nicht der Nachname einer Mechanikerin.


Dann werde ich ab jetzt... Sarid zu dir sagen, wie du es angeboten hast. Ich bin dann aber Rilanja, was ich ja auch schon immer gewesen bin. Ich meine, du warst schon die ganze Zeit Jedi-Rätin, und ich habe eigentlich schon immer Kunden übervorteilt mit meinen Pheromonen, wie du es dir wahrscheinlich schon gedacht hast, also sind wir alle Falleen, äh, Menschen, ich meine... Wesen, die von einem gewissen Standpunkt aus die Unwahrheit gesagt haben. Also...

Soviel zum Auflösen der Nervosität. Es war sicherlich einfach, sich in Sarids Anwesenheit wohl zu fühlen - sie machte einen mütterlichen Eindruck, auch wenn sie gar nicht so alt aussah. Wahrscheinlich lag es daran, dass es der grünhäutigen Frau immer schwer viel, das Alter anderer Rassen zu deuten.
Und was das sinnlos Daherplappern anging konnte die Jedi sicherlich nicht mit der Händlerin mithalten. Wenn man natürlich sinnhaftes Reden als Maßstab anlegte sah es für Rilanja gleich wieder ganz anders aus. Sie fühlte sich etwas kindisch, so auf die Klischees gängiger Holokunst aufgesprungen zu sein, und wahrscheinlich fühlte sich Sarid dadurch nicht viel besser - immerhin hatte sie doch das Exil gesucht, und musste jetzt wieder etwas sein, was sie hinter sich lassen wollte, nicht wahr? Aber ihr Plappern wie ein Gizka nach einem Joint Tibanna-Gras würde die seelischen Wunden der Frau nicht wett machen - im Gegenteil.


Wie du siehst musst du noch sehr viel lernen um mit dem Wasserfall von Profis mithalten zu können,

meinte Rilanja schließlich, und zwinkerte ihrer Freundin dabei zu. Dieses Mal fühlte sie sich sicher genug, um einen Witz zu machen, er diente nicht dazu, ihre Unsicherheit zu überspielen. Vielleicht wirkte die Ausstrahlung der Menschin doch auch auf sie.

Weißt du... Es tut mir Leid, dass ich dich mit Fragen gelöchert habe. Und ich habe auch keine Angst, das ein Jedi ein Schiff abstürzen lässt, auf dem ich mich befinde. Vielmehr ist es wohl der Gedanke, wie es wäre sowas selbst zu können. Damit verkaufen sich solche Filme ja erst... Wenn es dir... Ich meine...

Rilanja kicherte, und bereute die Geste gleich wieder. Meine Güte, dachte sie, du bist doch kein Kind mehr. Zumindest äußerlich. Und deine Freunde müssen ja auch nicht gleich wissen, wie es hier oben drin ausschaut. Mehtr als einmal hatte die grünhäutige Frau überlegt wegen dieser selbstkritischen Stimmen in ihrem Kopf zum Arzt zu gehen, aber irgendwie machten sie wohl mehr Sinn als ihr Kichern.

Was ich sagen will, hast du eigentlich ein Lichtschwert?

Einen Moment lang zögerte und horchte sie. Wahrscheinlich war es nicht schlecht, im Notfall ablenken zu können, wenn Sarid ihre Frage in den falschen Hals bekommen hätte, aber sie war sich tatsächlich sicher, Schritte gehört zu haben.

Ich glaube ich habe da vor der Tür etwas gehört. Klang als wäre jemand davor stehen geblieben. Vielleicht ist der Summer ja kaputt, und ich habe dich deswegen nicht gehört, nicht weil ich Bikinis probiert habe.

meinte sie lächelnd. Sie sah davon ab hinzuzufügen, dass vielleicht jemand vor der Tür stand, der glaubte das die beiden Frauen im Moment Bikinis anprobierten, aber solche infantilen Bemerkungen waren vielleicht in Verhandlungen mit männlichen Kunden gute Eisbrecher, aber hier eher ungeeignet.


Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, Rilanja (in den Kabinen) - LVN-5 (davor) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
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[Hyperraum nach Tatooine – Curessento] Kadajj Brianna (Cockpit), Sarid, Rilanja (Kabinen), LVN-5 (NPC) vor Rilanjas Kabine

Dass Kadajj Brianna für weise hielt, ließ die Echani strahlen – aber den Vergleich mit Meister Janson wies sie dann doch von sich, da sie den Kodex eher als Leitfaden des Jedi-Ordens sah und er aber die Regeln wie Gesetze auffasste. Sie tat gespielt beleidigt, was sehr spaßig aussah und die Rattataki zum ersten Mal seit dem Abschied von Josea richtig lachen ließ.
„Du kannst doch richtig lustig sein!“,
rief sie amüsiert aus.

Von Joseas Abschiedsworten war Brianna verwundert und fragte Kadajj, ob das doch nicht ein wenig schnell gegangen war, da die Werberituale der Echani sich doch ziemlich langwierig gestalteten. Das Verhalten der Mandalorianer hielt sie zumindest für effizient.

„Diejenigen von ihnen, die ein sesshafteres Leben gewählt haben – und das sind mehr als man denkt – lassen sich auch ein wenig mehr Zeit sich zu binden.Aber die verde, die noch den alten Traditionen folgen, leben für den Augenblick. Sie könnten schon im nächsten Augenblick tot sein, und wieso sollten sie nicht in dem Wissen sterben, dass sie im Herzen mit einer geliebten Person verbunden sind. Er wollte mir dies mit diesem Schwur deutlich machen und von mir wissen, ob mir es mit ihm genauso geht. Ob wir wirklich irgendwann soweit sein sollten, wirklich unser Leben zu teilen und Kinder zu haben, wird die Zeit bringen,“
entgegnete Kadajj in einer Mischung aus Melancholie und Stolz. Der Vertrauensbeweis, den er ihr damit gegeben hatte, freute sie und machte sie dennoch traurig. Im Gegensatz zu Gozu, bei dem es keine Hoffnung gab, solange sie nicht nach Rattatak zurückkehrte und ihr altes Leben wieder aufnahm, bestand immerhin die Aussicht, dass sie eine gemeinsame Zukunft haben könnten. Wie sich aber das mit ihrem neuen Leben als Jedi vertragen sollte, war ihr noch unklar, was sie stark verunsicherte.

„Es ist ein Falke und stellt das Wappentier seines Clans dar. Der Ring gehörte seiner Mutter und wenn sie eine Tochter gehabt hätte, wäre er wohl an diese gegangen. So habe ich den Ring bekommen, damit ich Jos’ika nicht vergesse,“
erklärte sie der Silberhaarigen, als diese nach einer Gratulation nach dem Schmuckstück fragte. Vergessen wollte sie keinen der zwei glücklichen Tage auf Ando und ihn schon gar nicht.
„Ihm war wichtig, dass ich etwas von ihm bei mir habe. Und er hat die Zeichen meiner Stirntätowierung auf seinen Brustpanzer gebrannt…eigentlich hätte mir der Schwur schon ausgereicht – denn alle mando' ade, den ich kenne, stehen immer zu ihrem Wort. Meine Geschwister haben sich dieses Zeichen über ihr Herz tätowieren lassen, so wie ich ihres dort trage.“

Es war ein für Außenstehende schwer zu beschreibendes Gemeinschaftsgefühl, das die gemeinsame Kindheit und die erlebten Gefahren zwischen der Rattataki und ihren Geschwistern hatte entstehen lassen. Zwischen ihr undJosea war dieses Gefühl wie von selbst innerhalb kurzer Zeit gewachsen, wie es zwischen Zwei, die sich liebten sein sollte.
„Vielleicht verstehst du es besser, wenn wir mehr zusammen erlebt haben – wir sind doch durch die gemeinsamen Erlebnisse Freundinnen geworden."

Die Aussicht auf noch mehr Mandalorianer gefiel Brianna doch nicht so ganz. Sie hielt Jos’ikas Sprüche für herablassend und würde das die ganze Zeit nicht haben können, selbst wenn er es nicht so meinte.

„Dann glaube ich, dass fünf auf einen Streich doch erst mal zuviel sind. Wenn du meinst, dass Jos’ika schon dumme Sprüche macht, solltest du erstmal das Mundwerk meiner Schwester Noola erleben. Ihr Name ist Programm könnte man sagen, denn er bedeutet ‚lustig’ oder ‚amüsant’ – na ja was eben mando’ade für lustig halten. Ich gebe zu, dass es für aruetiise, für Außenstehende, schwer ist, diesen Humor zu verstehen. Wenn meine Geschwister Kalkkopf zu mir sagen, nenne ich sie eben Läusefallen mit Deckel,“
versuchte Kadajj der Freundin zu erklären, aus deren Gesichtsausdruck sie aber schloss, dass diese die harten (aber herzlichen) Sitten nicht so recht nachvollziehen konnte.

„Ja, wir sind so gut wie da. Wo genau müssen wir den Quarren abholen?“
fragte sie Brianna, als diese beim Näherungsalarm feststellte, dass sie bald Tatooine erreichten.
„Es wäre mir ja am liebsten, wenn er sich irgendwo in einer der größeren Städte befände, wo es richtige Landebuchten gibt. Zum Glück will er sich ja finden lassen.“

Kadajj ließ die Curessento in den Normalraum fallen und fuhr die Deflektorschilde hoch.
„Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Kurz bevor ich von hier aus nach Naboo geflogen bin, hat es im Orbit mehrere Gefechte gegeben. Vermutlich irgendwelche Piraten, die hinter Eisfrachtern her waren. Man sollte hier keine unnötigen Risiken eingehen.“
Von der Wasserwelt, wo die Einheimischen zwar eher unsympathisch waren, aber doch einen Sinn für Recht und Ordnung besaßen, standen sie kurz davor einen Wüstenplaneten zu betreten, wo es zwar auch unfreundliche Einwohner gab, aber niemand etwas von Moral oder Gesetzen hielt.


***​

Das Gespräch in der Gästekabine dauerte bereits zehneinhalb Minuten und siebzehn Sekunden, als die Curessento den Hyperraum verließ. Nach einem picosekundenkurzen Dialog mit dem Schiff hatte Levon erfahren, dass sie im Anflug auf Tatooine waren, aber es noch keine Landekoordinaten gab.

Zuvorkommendes Verhalten beinhaltete, dass ein Dienst oder eine notwendige Information erbracht wurde, ohne dass danach gefragt wurde. Madam Sarid und Miss Rilanja benötigten die Information über die Ankunft auf diesem Planeten mit einem Extremklima um sich in der Wahl ihrer Ausrüstung und Kleidung darauf einstellen zu können.

Er war darauf programmiert, intelligentes organisches Leben zu beschützen, sofern dieses nicht dem Wohl der Erbauerin oder seinem schadete. Also rief er die Schutzmaßnahmen vor hoher UV-Strahlung und Hitze ab, die für die jeweiligen Spezies der beiden Gäste von Bedeutung waren und betätigte den Summer der Kabine.

„Guten Morgen, Madam Sarid und Miss Rilanja, wir befinden uns im Anflug auf Tatooine,“
sagte er mit einer beruhigenden Stimme, als die Tür sich öffnete. Er gab seinen rotglühenden Augen einen zusätzlichen Gelbschimmer, eine Farbe, die von organischen Lebenwesen als warm empfunden wurden.
„Ich möchte Euch helfen und habe nützliche Informationen zu einem sicheren Besuch auf diesem Planeten zusammengestellt.“
Die Höflichkeit, die er dabei zeigte, hätte jeden Oberkellner eines Coruscanter Luxusrestaurants in Verlegenheit gebracht. Wie angewiesen, richtete er seine Aufmerksamkeit besonders auf die Falleen und studierte jede ihrer Bewegungen.

[Im Orbit von Tatooine – Curessento] KadajjBrianna (Cockpit),
Sarid, Rilanja, LVN-5 (NPC) in Rilanjas Kabine
 
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Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Als Kadajj feststellte, dass Brianna richtig lustig sein konnte, konnte diese gar nicht anders als ebenfalls loszuprusten und lauthals mitzulachen. Sie fand, dass sie beide einfach wunderbar zusammenpassten - sie hätte kaum eine bessere Freundin finden können, selbst wenn sie gezielt danach gesucht hätte. Mit Kestrel war es ähnlich. Sarid war ziemlich anders, aber doch nicht unsympathisch. Irgendwie schienen die Jedi diese Art Leute anzuziehen, was den Ausstieg immer schwieriger und unattraktiver machte. Leider änderte dies nichts daran, dass sie auch innerhalb des Ordens keine Perspektive hatte, abgesehen davon, dass die Mehrheit ihrer wenigen Freunde auch Jedi waren, und so schob sie die Entscheidung vor sich her, wie sie es schon seit Beginn der Flucht von Korriban getan hatte.

Ihre Rattataki-Freundin erklärte ihr, dass es auch sesshafte Mandalorianer gab, die sich mit dem Bund fürs Leben mehr Zeit ließen, doch die traditionell eingestellten lebten eher für den Augenblick, weil sie nicht wussten, ob es ein danach gab. Es war sozusagen ein Zeichen der Verbundenheit; ob es mehr würde, würde die Zeit zeigen.

"Oh. Von dieser Seite her hab ich das gar nicht betrachtet."

Gab die Echani zu. Trotz ihrer Zeit auf Nar Shaddaa und Gamorr hatte sie den allergrößten Teil ihres Lebens nicht damit verbracht, jederzeit mit ihrem Tode zu rechnen.

"So gesehen gibt das natürlich Sinn. Josea ist demnach ein Traditionalist, der nirgendwo dauerhaft lebt - und du auch?"

Fragte Brianna ihr Gegenüber.

"Hast du das eigentlich vor, Kinder kriegen und all das? Ich weiß zwar nicht, was die Jedi dazu sagen würden, aber ich für meinen Teil schon - falls sich der richtige findet."

Kadajj erklärte, dass der Ring das Wappen von Joseas Clan zeigte und seiner Mutter gehört hatte. Er wollte, dass sie immer etwas von ihm bei ihm trug, und hatte sich seinerseits ihre Stirntätowierung auf den Panzer gebrannt. Ihre "Geschwister" hatten sich selbige über dem Herzen stechen lassen, während sie deren Zeichen dort trug.

"Finde ich schön von ihm. Das Zeichen auf seinem Brustpanzer ist mir aufgefallen, aber vorhin passte es nicht, einen von euch darauf anzusprechen. Handelt es sich demzufolge um dein Wappen bzw. das deiner Familie?"

Erwiderte Brianna, die diese ganze Idee sehr romantisch fand, obwohl sie sich selbst niemals etwas in die makellose alabasterfarbene Haut tätowieren lassen würde, und Kadajj vermutete, dass sie es besser verstehen würde, wenn sie mehr miteinander erlebt hätten.

"Du und die Fives - ihr seit zusammen aufgewachsen und seit auf Rattatak durch dick und dünn gegangen. So etwas ist kaum aufzuholen, aber ich werde mich bemühen."

Meinte sie nachdenklich und lächelte am Ende. Wie zur Bekräftigung des Versprechens klopfte sie der Rattataki auf die Schulter. Die Frau mit der kalkweißen Haut vermutete anhand von Briannas Problemen mit Josea, dass ihr alle fünf auf einem Schlage zuviel wären, da der Humor speziell von Noola wohl noch heftiger und für Außenstehende schwer zu verstehen wäre. Die Beispiele, die sie brachte, führten es der Echani recht deutlich vor Augen.

"Ich wohl wirklich noch nicht bereit für diese Art von Humor. Das heißt nicht, dass wir ihnen jetzt aktiv aus dem Weg gehen müssen, aber ich würde es vorziehen, mit einem Treffen zu warten, bis ich und vor allem mein Nervenkostüm erholter ist."

Die Weißhaarige versuchte, es diplomatisch auszudrücken.

"Abgesehen davon lege ich keinen gesteigerten Wert darauf, dass mich alle Leute so wie jetzt kennen lernen. Ich sehe wirklich furchtbar aus, so abgemagert wie ich zur Zeit bin, den Sith sei dank."

Grummelte sie und betrachtete sich kritisch.

Kadajj bestätigte, dass die Meldung des Annäherungssensors bedeutete, dass sie bald da wären, und fragte, wo sie Semmak finden würden. Sie wünschte sich, dass er sich in einer der großen Städte befände und war froh, dass sich dieser Jedi ja finden lassen wollte.

"Ich weiß es nicht, in der Nachricht stand keine Ortsangabe. Vermutlich wird es aber tatsächlich einfacher als auf Ando, und ich hoffe doch sehr, dass er sich in der Nähe eines Raumhafens aufhält. Falls er irgendwelche Überlandabenteuer in dieser Wüstenei gesucht hat, ist er inzwischen wahrscheinlich tatsächlich getrocknete Fischflocken."

Vermutete die Padawan und griff den Scherz ihrer Freundin von vor zwei Tagen wieder auf.

"Wenn ich ein Quarren wär, würde ich mich jedenfalls schon bemühen, in einer Stadt zu bleiben, weil ich dort wohl noch am ehesten eine geeignete Unterkunft fände. Und eine solche braucht er ja wohl."

Stellte sie trocken fest. Kurz darauf fielen sie tatsächlich in den Normalraum zurück, und die sandige Staubkugel lag vor ihnen. Brianna wollte Ausschau nach den Zwillingssonnen halten, die es laut den Informationen im Holonet geben sollte, sah dann aber mit leichter Sorge, wie Kadajj sofort die Schilde hochfuhr. Sie erklärte, dass es eine reine Vorsichtsmaßnahme handelte, da sie auf dem Flug von hier nach Naboo Gefechte, vermutlich mit Piraten, beobachtet hatte.

"Hast du schon viele Gefechte im All erlebt? Vor sowas hätte ich Angst, da wüsste ich überhaupt nicht, was ich tun sollte Vermutlich wäre ein Piratenangriff mein Ende, wenn ich auf meinem eigenen Schiff wäre."

Fragte sie, und erinnerte sich an die Geschichten, die sie und Josea sich auf Ando erzählt hatten.

Nur wenig später und völlig ungestört landeten sie im Raumhafen eines Orts namens Mos Eisley, wo sie die Landebucht Nummer 94 zugewiesen bekamen. Nachdem sie aufgesetzt hatten, wandte sie sich an die Pilotin.

"Ich versuche mal, unseren Jedi per Kom zu erreichen, in Ordnung?"

=== Kom-Nachricht von Brianna Kae an Jedi-Ritter Semmak ===

Meister Semmak,

ich bin Padawan Brianna Kae und wurde beauftragt, Euch hier auf Tatooine abzuholen. Wir befinden uns gegenwärtig in Mos Eisley und benötigen Ihren genauen Aufenthaltsort oder einen Treffpunkt, um Euch abzuholen.

Ich bitte Euch, die Verzögerung zu entschuldigen und hoffe, Euer Aufenthalt auf dem Wüstenplaneten war nicht zu unangenehm.

Kae Ende

=== Kom-Nachricht Ende ===
"So."

Meinte sie zu sich, nachdem sie die Sprachnachricht abgeschickt hatte, und sah dann Kadajj an.

"Du bist diejenige, die sich hier auskennt. Was können oder sollten wir unternehmen, bis dieser Jedi - oder falls er überhaupt - antwortet?"

Fragte sie die Ortskundige unter ihnen.

Tatooine, Mos Eisley - Raumhafen, Landebucht 94, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 
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Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn lächelte Semmak mitfühlend an.

"So ist es. Jeder hat so sein Päckchen. Aber darüber zu sprechen macht es etwas leichter, hab ich jetzt festgestellt."

Sie überlegte noch einmal ob sie alles hatte und zog dann die Tasche zu. Sie würde im Garten noch ein paar Samen sammeln, doch die würde sie anders Lagern.

"Möchtest du noch einen Tee oder sowas. Sonst kannst du dir gern alles in der Küche holen, worauf du Lust hast. Ich werd mal Blumenfee spielen jetzt. "

Die junge Frau grinste vergnügt, obwohl dies wohl der unangenehmste Teil des Abschieds war. In einer Komode im Hauptraum fand sie eine kleine Dose, in die sie die Samen einsortieren konnte. Dann nahm sie noch ihr Data-Pad und eine Speicherkarte und verabschiedete sich dann vorrübergehend von Semmak. Als sich die Tür zischend hinter ihr Schloss, fühlte sie sich als ob jemand ihr einen Bantha auf die Schultern geschnallt hatte. Auf dem Boden lag noch das Bett von Semmak und Shanyn rollte es erst schnell zusammen und stellte es neben die Tür. Jetzt schien ihre Welt wieder etwas wilder, freier. Sie schloss kurz ihre Augen und versuchte mal nicht an Semmak zu denken, der jetzt allein in der Wohnung. war. Das hier war für sie allein und überaus wichtig. Als sie die Augen wieder aufschlug begann sie langsam ihre Runde. Von jeder Pflanze sammelte sie ein paar Samen ein. Ob sie sie jemals aussehen würde, wusste sie nicht. Aber man wusste ja nie, was in Zukunft kommen würde. Die Samen waren für sie sowas wie eine Versicherung der Zukunft und Sinnbild für Sterben und Wiedergeburt. Schliesslich stand sie vor den beiden Gräbern ihrer Familie. Lange sah sie sie an, ehe sie davor auf die Knie sank. Sie wusste, dass sie jetzt alle Kraft brauchte und gleichzeitig wusste sie, wie sinnlos das eigentlich war. Ihr Mann und ihre Tochter waren nicht mehr hier. Sie waren jetzt überall. In jedem Windhauch, jedem Sonnenstrahl, der ihre Wange streichelte. Sie seufzte.

"Ich hätte nicht gedacht, das es für uns einen zweiten Abschied geben wird. Ich hätte gedacht, das ich irgentwann neben euch ruhen würde.."

Sie schwieg und bemerkte kaum,wie ihr eine Träne über die Wange lief.

"Aber ich bin gekommen, um mich zu verabschieden. Von den negativen Erinnerungen, vom Schmerz. Ich lasse ihn hier, als den Teil von mir. Ich möchte nur die schönen Momente mit in mein neues Leben nehmen. Ihr werdet immer bei mir sein. Mit jedem neuen Tag werde ich es wissen. Und ich weiss, dass ihr mir Kraft geben werdet, wenn ich am Ende bin. Ich bitte euch darum, mich auf meinem Weg zu unterstützen, bis wir wieder vereint sind, so wie ihr es bis jetzt auch getan habt. Wir vergessen einander nicht. "

Ihre Stimme war immer leiser geworden und beim letzten Satz war sie sich im nachhinein nichtmal sicher, ob sie ihn wirklich gesprochen hatte. Sie holte ein paar Samen hatte sie nicht in die Schachtel einsortiert und zog nun vor den Steinen eine kleine Grube, in die sie die kleinen Kerne reinfallen lies. Nicht lange und die Steine würden hinter einem grünen Dickicht verschwinden, wenn Nihal ihr Wort hielt. Als sie die Grube wieder schloss blieb ihre Hand auf dem Boden liegen und sie sah die Pflanzen rund um sich herum an.

"Und ihr gebt euch weiterhin mühe. Ich zähle auf euch. Auch wenn ich weg bin, will ich keine Klagen hören. "

Erst jetzt bemerkte sie, das die Tränen ihren Blick verschleierten und sie wischte sich die Augen. Dann nahm sie das Datapad vor und schob die Speicherkarte in den Schlitz. Während sie versuchte wieder zur Ruhe zu kommen, schrieb sie Anjin alle Mängel auf, die ihr Haus noch hatte. Er war talentiert genug, um sie zu beheben. Mit Sicherheit. Dazu kamen noch die Baupläne für die Wassergewinnungsanlage und das Pumpsystem, das die Planzen nährte. Schliesslich hatte sie soweit alles aufgeschrieben und erhob sich. An der Tür blieb sie stehen und entschied sich dann doch noch für einen letzten Blick auf ihren Garten. Wenn sich die Tür wieder hinter ihr schloss, würde sie sie nicht mehr öffnen. Wie als wenn sie ihn das erste mal sehen würde, stachen ihr alle Schönheiten des Gartens ins Auge.

"Ich werde dich vermissen."

flüsterte sie und betrat wieder die Wohnung. Sie hoffte, dass ihre Augen nicht zu rot waren. Die Samen und das Datapad landeten auf der Tasche und die Speicherkarte auf dem Tisch für die neuen Besitzer.

"So. Ich bin durch."

rief sie, sogut es ihre heisere Stimme vermochte. Sie verschränkte die Arme ineinander, um sie vom Zittern abzuhalten. Wo war nur ihre kämpferische Seite abgeblieben? Sie fühlte sich mit einem Male schutzlos und ausgeliefert. Hoffentlich würde sich das bald wieder legen.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Die Menschenfrau verschloss ihre Tasche und hatte ihr Packen damit wohl vergrößtenteils abgeschlossen wie der Quarren vermutete. Sie bot Semmak noch etwas zu trinken an.

Nein, danke. Ich kann mich ja selbst beim Wasser bedienen. Also verabschiede dich nur von deinem Garten, Shanyn. Ich warte hier solange.

Sie verabschiedete sich für einen kurzen Moment und ging dann mit einer Dose in ihr Gärtchen. Semmak setzte sich in der Zwischenzeit an den Tisch und wollte schon mit einer Meditation beginnen als sein Komm anfing zu piepen. Erfreut und überrascht zog er es aus der Tasche und warf einen Blick darauf. Sein "Taxi" war angekommen und sie waren praktischerweise bereits in Mos Eisley. Da Semmak sonst auch nichts weiter dringendes zu tun hatte antwortete er umgehend.

--- Kommnachricht von Semmak an Brianna Kae ---

Padawan Brianna,

ich befinde mich ebenfalls in Mos Eisley. Ihr müsst mir nur mitteilen in welcher Landebucht sich Ihr Schiff befindet, dann werde ich umgehend zu Ihnen stoßen.

Ich habe allerdings einen weiteren Passagier, für die hoffentlich noch Platz ist. Es ist eine machtsensitive Tatooinerin, die sich den Jedi anschließend möchte.

Semmak Ende.

--- Ende der Kommnachricht ---

Lächelnd hängte er sein Komm wieder an den Gürtel. Jetzt musste er nur noch warten bis die Antwort kam und Shanyn sich von ihrem Garten und ihren Lieben dort verabschiedet hatte. Als sie nach einiger Zeit wieder kam erschien sie ziemlich mitgenommen. Der Abschied war ihr wohl nicht leicht gefallen, was Semmak auch nicht wunderte. Sie hing ja sehr an diesem Ort. Dafür ging es nun endlich los.

Shanyn, Kopf hoch, unser Taxi ist hier. Nimm deine Tasche und dann lass uns losgehen, wenn es ok ist für dich. Die Antwort auf meine Rückfrage bezüglich der Nummer ihrer Landebucht kommt bestimmt, wenn wir unterwegs sind.

Beruhigend trat er auf sie zu und legte ihr die Hand auf die Schulter.

Nun geht es endlich los.

Der Jedi-Ritter grinste.

Wie du es dir gewünscht hast.

Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak



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Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, Rilanja (in den Kabinen) - LVN-5 (davor) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Sarid fand es irgendwie goldig, dass Xulian, nein Rilanja so ins Schwimmen kam aufgrund der Tatsache, dass Sarid einmal Jedi gewesen war. Aber so furchteinflößend war sie doch nicht wirklich, oder? Vermutlich war die grünhäutige Frau von der Wendung der Dinge einfach immer noch etwas überfahren, entschied sie. Eine einfache Mechanikerin und eine Jedi-Rätin, das war schon ein gewaltiger Unterschied.

Ja, mir war bewusst, dass du die Besonderheit deiner Spezies für deinen Vorteil verwendest. Wenn ich raten müsste, dann ist das wohl auch der Grund, warum du so scharf darauf warst Ando zumindest vorübergehend zu verlassen.

Dabei lächelte sie die Falleen wissend an.

Aber ich mache dir deswegen keine Vorwürfe. Du musst mit deinem Gewissen leben können, nicht ich. Aber das was sinnlos schwätzen betrifft, da bist du mir wahrscheinlich überlegen. Ich hab da andere Spezialgebiete über die ich lange, sehr lange reden kann, wie du mittlerweile ja weißt.

Sarid schüttelte kurz den Kopf und strich sich eine dunkelblonde Haarsträhne aus dem Gesicht. Irgendwie kam ihr die ganze Situation unwirklich vor. Sie war wieder auf dem Weg zu den Jedi, auch wenn für sie noch nicht feststand, ob sie wirklich bei ihnen blieb. Sarid hatte noch nie einen Hilferuf ablehnen können. An sich war das auch eine Eigenart, die sie von den Jedi übernommen oder besser gesagt nie abgelegt hatte. Dort war ihr ja eingebläut worden, dass man Hilferufe nicht ablehnte und die Corellianerin brachte es nicht übers Herz ihrer alten Padawan Hilfe zu verweigern. Dafür mochte sie Kestrel einfach zu sehr. Und dass sie die Falleen von Ando mitgeschleppt hatte, machte das Ganze schon fast ulkig. Langweilig wurde ihr so bestimmt nicht, schlimmstenfalls dadurch, dass sie Kadajj und Rilanja auseinander halten musste.

Keine Panik, ich habe kein Problem mit solchen Fragen. Ich meine woher solltest du es denn auch wissen was genau Machtbenutzer wirklich so alles können und was erstunken und erlogen ist. Und ja, ich habe ein Lichtschwert bzw. eigentlich zwei. Eines davon ist allerdings sein mittlerweile drei Jahren defekt, da ich mir nie die Zeit genommen habe es zu reparieren. Ich weiß, das klingt sehr passend für jemand, der auf Ando ein Jahr lang als Mechanikerin gearbeitet hat. Aber wenn man andererseits den Jedi den Rücken kehrt bringt es ja auch so gesehen nichts. Und vorher war mir die Zeit auch zu knapp. Die Innereien von Lichtschwertern sind nämlich auch so eine Sache, das erfordert viel Präzision, Geduld, das entsprechende Wissen und die passenden Teile. Das andere hat vermutlich keine Energie mehr. Von daher solltest du, wenn du wirklich mal ein Lichtschwert aus der Nähe sehen willst wohl eher Brianna fragen. Sie als Echani hat bestimmt eines so wie ich sie einschätze. Aber gut, fast alle Jedi tragen Lichtschwerter, insofern...

Dann meinte die Falleen, dass sie Schritte gehört hatte. Sarid wollte ihr schon zustimmen, denn sie glaubte auch was gehört zu haben. Aber dies erübrigte sich als der Droide eintrat, der ihnen ihre Kabinen zugewiesen hatte. Sie waren wohl schon in Anflug auf Tatooine.

So schnell schon? Jedenfalls danke.

Die ehemalige Jedi hatte zwar nicht vor das Schiff zu verlassen, war aber trotzdem bereit die Infos entgegen zu nehmen. Wenn sie hier einen gestrandeten Jedi abholten, dann würde die Rattataki die Nubian bestimmt in seine Nähe parken und der würde dann sehr wahrscheinlich zeitig an Bord gehen, schätzte sie.

Das ist sehr zuvorkommend von dir.

Fügte sie trocken hinzu. Sarid war zuvor noch nie auf Tatooine gewesen, aber sie hatte einige Geschichten gehört. Grinsend fuhr sie fort, wieder an die Falleen gerichtet.

Hier könntest du aber deine Bikinis tragen, Rilanja. Warm genug ist es da draußen jedenfalls.

Tatooine, Mos Eisley - Raumhafen, Landebucht 94, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)
 

[Hyperraum nach Tatooine – Curessento] KadajjBrianna (Cockpit)

Das Gespräch, das sie kurz vor der Landung führten, war nach den Querelen auf Ando eine wahre Wohltat und zeigte Kadajj, welch gute Freundin sie doch gefunden hatte. Brianna zeigte sich trotz der Animositäten mit Josea daran interessiert, wie bei mando’ade Beziehungen gehandhabt wurden und fragte, ob auch sie es auch eher mit den alten Traditionen hielte und nirgendwo dauernd leben wollte.
„ So lange ich weiß, dass meine Geschwister und er im Herzen bei mir sind, brauche ich keinen festen Ort zum Leben. Damit trage ich meine Heimat bei mir, so dass es fast gleich ist, wie weit sie weg sind oder wann ich sie wieder sehe. Eigentlich lebe ich nicht bewusst nach den Traditionen, aber sie bestimmen doch die Art wie ich vieles sehe.“

Auf die Frage der Echani nach Kindern musste Kadajj erst nachdenken.
„Darüber habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht. Auf Rattatak hätte ich es mir wohl zweimal überlegt, ob ich dort Kinder in die Welt setze, die ich mit einem Blaster in der Hand erziehen müsste, damit sie mich nicht abstechen,“
unkte sie.

„Nein so schlimm ist es nicht – Rattataki-Kinder sind ganz schön hyperaktiv und werden ermutigt mit allem zu spielen, was sonstwo für sie verboten wäre. Aber vielleicht wäre es schön mit Jos'ika Kinder zu haben. Sie bekämen dann Werte mit, hinter denen wir beide stehen und vielleicht wären sie sogar etwas friedlicher.“


Schließlich fand ihre Freundin seine Geste sehr schön, sich Kadajjs Tätowierungen auf den Brustpanzer zu verewigen und fragte nach der Bedeutung.
„Es sind tatsächlich Zeichen, die Wappentiere meiner Familie symbolisieren – geflügelte Schlangen oder Drachen, die ihren Feinden große Furcht einjagen und sie vernichten, die übliche Geschichte eben. Jeder Rattataki kann sich auf den Kopf stechen lassen, was er oder sie möchte, nur muss es zeigen, wie gefährlich man ist, um es kurz zu fassen. Ich habe übrigens noch mehr, aber wenn ich mich mal zum Schwimmen gehen überwinden sollte, kannst du sie ja sehen.“

Brianna versprach sich zu bemühen, auch auf dasselbe Vertrauensverhältnis hinzuarbeiten, dass die Rattataki mit ihren Geschwistern hätte, obwohl es gewiss nicht leicht aufzuholen wäre. Außerdem wäre sie gar nicht aus Prinzip dagegen, diese kennen zu lernen, nur bräuchte sie dazu ein erholteres Nervenkostüm hätte und wenn sie mit mehr Gewicht besser aussähe.
„Ach, bei unserem Talent uns in irgendwelchen Schlamassel hineinzureiten, wird das wohl kein Problem sein und solange du genug Leute um dich hast, die nur darauf brennen dich zu aufzupäppeln, wirst du sicher bald wie früher aussehen.“

Was den Aufenthaltsort des Quarren anging, wusste Brianna auch nur, dass er irgendwo auf Tatooine war und sandte eine Com-Nachricht an ihn. Sie hoffte ebenfalls, dass er eine größere Stadt aufgesucht und nicht mitten in der Wüste schon zu Fischflocken vertrocknet war, wie sie auf Kadajjs makabren Witz vor zwei Tagen anspielte.

Mit leichter Beunruhigung nahm sie Kadajjs Äußerung bezüglich der Piraten zur Kenntnis und fragte sie, ob sie schon viele Gefechte im All miterlebt hatte. Dabei gab sie zu, dass Angst davor hätte und nicht wirklich wüsste was sie tun sollte.
„Ein paar Mal – aber die bestanden meistens daraus, sich den Weg freizuschießen. Gegen richtige Jägerstaffeln würde ich alleine auch nicht antreten wollen. Es ist schon beängstigend, wenn du weißt, dass nur ein bisschen Metall und Energie dich davor bewahren sollen im nächsten Augenblick atomisiert im All herumzutreiben. Motiviert aber auch, alles zu tun, damit das nicht geschieht,“
sagte die Rattataki und drückte beim Gedanken an den Adrenalinschub begeistert imaginäre Feuerknöpfe.

Nach einiger Überlegung suchte Kadajj Mos Eisley als erstbeste Station aus um sich auf die Suche nach dem Quarren zu begeben, der sich Semmak nannte. Die Stadt hatte einen annehmbaren Raumhafen, der ein gefragter Anlaufpunkt für die vielen Außenweltler auf dem Wüstenplaneten war. Wenn die Fives schon zurückgekehrt wären, hätte sie Mos Espa gewählt, aber nach einem kurzen Gespräch mit deren Auftraggeber, dem Hutten Rulla, waren sie erst von Kamino aufgebrochen und sollten unterwegs noch ein paar Dinge für ihn erledigen.

Die staubige Landebucht mit der Nummer 94 war gerade groß genug um die Curessento aufzunehmen, aber auch einigermaßen gut vor gierigen fremden Blicken abgeschirmt und die beiläufige Erwähnung beim sogenannten Wachpersonal, dass sie mit Rulla bekannt war, stellte eine Zusatzversicherung dar.

„Zunächst sollten wir uns passend anziehen,“
erwiderte sie auf Briannas Frage, was sie nun unternehmen sollten.
Statt ihres neuen blaugrauen Umhangs legte sie sich ihren alten Mantel an, setzte ihre verspiegelte Schutzbrille auf und zog sich die Kapuze tief ins Gesicht. Um Mund und Nase band sie sich ein dünnes Tuch und zog Handschuhe an.
„Normale Sonneneinstrahlung wie auf Naboo oder Ando halte ich ganz gut aus, aber eine Doppelsonne ist dann doch zuviel für einen Kalkeimer wie mich. Falls dir dein Porzellanteint lieb ist, zieh dir lieber einen Mantel über – ich kann dir auch einen leihen, wenn du keinen hast.“
Dann griff sie sich das Blastergewehr, das sie mit gesenktem Lauf auf dem linken Arm behielt.
„Wir sollten ein bisschen wehrhaft aussehen – nicht dass du noch als Masseuse für gestresste Podrennfahrer endest,“
grinste sie, als sie an Casanundas Frage nach dem Preis für die Silberhaarige dachte. Sie würde ihr die Geschichte aber bei einer besseren Gelegenheit erzählen.

Beim Verlassen des Schiffs traf sie die Hitze wie eine Wand, aber zumindest Kadajj war die heiße Luft lieber, die alles austrocknete bevor es noch ansatzweise faulig riechen konnte, als das feuchte Klima Andos. LVN-5 war noch damit beschäftigt die beiden Gäste zu unterhalten – falls diese das auch so sahen.
„Wir könnten in die nächste Cantina und darauf warten bis die nächste Schlägerei anfängt. Oder den Huttenpalast in der Nähe besichtigen, Lodda wird sich bestimmt freuen. Aber lass uns einfach zum Marktplatz gehen, um das hiesige Lokalkolorit zu genießen – Schlägereien und Kriminelle inklusive. Das müsste dich doch ein wenig an Nar Shaddaa erinnern, nur mit mehr Sand.“

Von der unübersehbaren Tatsache abgesehen, dass Mos Eisley neben Mos Espa eines der größten Auffangbecken für den kriminellen Abschaum des Outer Rim war, fand Kadajj die pittoreske Atmosphäre der hellen Lehmgebäude im Wüstensand und das Zusammenleben der verschiedenen Völker sehr reizvoll.

Auf der Straße, die sie Richtung Markt entlang liefen herrschte trotz der Hitze reges Treiben. Neben dem Gleiterverkehr, der keinerlei Ordnung, sondern nur dem Recht des Stärkeren folgte, waren viele Einwohner auf einheimischen Reit- und Lasttieren unterwegs, so dass die Klangkulisse aus viel Geschrei, Flüchen, Gebrüll, wildem Gehupe und dem ein oder anderen Blasterschuss bestand. Das Gewehr erwies sich als besonders praktisch, aufdringliche Jawas wegzuschubsen, die ihnen ständig Schrott als hochwertige Ersatzteile anbieten wollten.
"E chuta, pushee, goo, pushee!"
herrschte Kadajj die schnatternden kleinen Wesen an.
"Die erinnern mich an jemanden," meinte sie zu Brianna, "zum Glück riechen Jawas so schlecht, dass man merkt, welchen Abfall die verkaufen wollen."
Ihre Laune besserte sich jedoch und Jos'ika würde es hier garantiert auch gefallen.

[Tatooine - Mos Eisley – Straße Richtung Markt] Kadajj, Brianna

***​

Madam Sarid bedankte sich sehr anständig bei Levon für die Information und meinte, dass dies sehr zuvorkommend von ihm wäre. Sie schien sich über etwas zu amüsieren, während sie Miss Rilanja vorschlug, dass sie ihre Bikinis tragen könnte, da es draußen warm genug wäre.
„Ich halte das für sehr gefährlich, Miss Rilanja, ihr könntet Euch einen Hitzeschock und einen schweren Sonnenbrand holen. Die Temperaturen und UV-Strahlenwerte liegen überhalb der sicheren Parameter für Eure Spezies. Wenn Ihr aber möchtet, kann ich auch die Innentemperatur des Schiffes erhöhen.“
Es bestand die 82,3prozentige Wahrscheinlichkeit, dass es sich um eine humorvolle Äußerung der Corellianerin gehandelt haben konnte. Allerdings war Humor ein Konzept, dass noch der genaueren Untersuchung bedurfte und wenn die Falleen dieses Vorhaben zu 17,7 Prozent in die Tat umsetzen wollte, musste er sie auf die Gefahren hinweisen.
„Madam Sarid, es sind während der Nachforschungen nach Eurem Verbleib mehrere Indizien zu Tage getreten, dass Ihr eine Verwandte des Sängers und Entertainers Gildor Horn sein müsst, siebtplatzierter des CoreWorld Grand Prix vor zwölf Jahren. Nach meinen Auswertungen müsste er Euer Cousin mindestens 24. Grades sein, doch es fehlen mir Daten zur vollständigen Verifizierung. Könnt Ihr mir Informationen geben?“

[Tatooine – Mos Eisley – an Bord der Curessento] Sarid, Rilanja und Levon (NPC)
 
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Tatooine, Mos Eisley - Raumhafen, Landebucht 94, an Bord der Curessento - Rilanja, Sarid (in den Kabinen) - Kadajj, Brianna (im Cockpit)

Kadajj meinte, dass sie tatsächlich keinen festen Wohnsitz brauchte, solange sie die Fives und Josea im Herzen trug. Sie lebte zwar nicht direkt nach den Traditionen, aber sie beeinflussten doch ihr Leben. Eigentlich, fand Brianna, passte diese Einstellung gut zu den Jedi. Nach allem, was sie wusste, führten Jedi auch mehr oder weniger ein Vagabundenleben, und scheuten feste Bindungen, die sie behinderten. Die Art der Rattataki, mit diesen Beziehungen umzugehen, müsste sich gut damit vereinbaren lassen. Es war auf der einen Seite lose genug, um die Freiheit zu Handeln nicht zu sehr einzuschränken, doch andererseits gab es immer noch das Zusammengehörigkeitsgefühl, die Hingabe, alles was sie in ihrem Herzen trug. Aber sie war in der Lage, ihr eigenes Leben zu leben, zu tun was getan werden musste. Die Echani fragte sich, ob sie sich von ihren Eltern hätte trennen können, um eine Jedi zu werden, unterstellt, sie wären noch am Leben. Sie bedeuteten ihr so viel, und sie hätte alles getan, um sie zurückzubekommen, wenn es nur möglich gewesen wäre, die Ereignisse ungeschehen zu machen. Ihr Blick schweifte voll Melancholie in die Ferne, in die Nebel des Hyperraums vor ihr. Andererseits, dachte sie nach einer Weile, hätten sich die Dinge normal entwickelt, hätte sie ihre Pubertät und das erwachsen werden normal durchlebt, wäre auch ihre Beziehung vielleicht auch eine ganz andere geworden. Doch hier und jetzt war sie auch ungebunden, denn alles, was ihr von den Echani, die ihr in der Galaxis am meisten bedeuteten, geblieben war, trug sie ebenfalls in ihrem Herzen.

Über Kinder hatte sich die Rattataki noch keine Gedanken gemacht, aber gut, sie war noch ziemlich jung, da musste man das auch noch nicht unbedingt. Sie unkte, dass man Rattataki-Kinder mit einem Blaster in der Hand zur Verteidigung großziehen musste, und Brianna musste lachen. Aber so schlimm sei es nicht, schränkte Kadajj sogleich ein und stellte fest, dass es mit Josea schön sein könnte, und die dadurch vielleicht auch friedlicher würden. Die Weißhaarige lachte kurz auf, als sie das vernahm. Es musste doch recht heftig sein, wenn die Gene eines Mandalorianers geeignet waren, die Kinder ruhiger zu machen...

Was die Tätowierungen auf dem kahlen Kopf ihrer Freundin anging, hatte sie richtig getippt, es waren die Wappentiere der Riyoss, geflügelte Schlangen oder Drachen. Brianna betrachtete die Zeichnungen nochmals genau. Auf Anhieb hatte es sich ihr nicht entschlossen, aber wenn man es wusste, dann ja. Demnach bedeutete es, dass die Trägerin aus Sicht der Rattataki so gefährlich war wie eine Schlange oder ein Drache, und soweit sie sich inzwischen kannten, konnte die Echani das bestätigen. Sie hoffte, Kadajj zum Schwimmen überreden zu können, da sie jetzt noch einen Grund mehr dafür hatte. Im Grunde konnte sie es ja, wie sie gesagt hatte, sie musste sie nur davon überzeugen, dass sie ein Auge auf sie hätte und notfalls spielend retten könnte. Die Athletin hatte nicht den geringsten Zweifel, dass dem so war.

Die Pilotin meinte, es wäre kein Problem bei ihrer beider Talent, in Schlamassel zu geraten, den Rückstand aufzuholen, und solange genug Leute um sie seien, die sie aufpäppelten, würde sie sicher bald wie früher aussehen. Brianna lächelte breit.

"Du hast recht - und du erinnerst mich an was. Es sind ja noch welche von Kamees leckeren Sachen da."

Meinte sie und verschwand Richtung Vorratskammer. Sie hatte in Gedanken einen Plan entwickelt, wie sie trotz ihrer Vorliebe für gesunde Lebensmittel, Obst und Gemüse, zulegen konnte. Er umfasste sieben kleinere bis mittelgroße Mahlzeiten täglich, Frühstück, zweites Frühstück, Elf-Uhr-Imbiss, Mittagessen, Fünf-Uhr-Tee, Abendessen und Nachtmahl. Sie hoffte, das in ihren geschäftigen Tagesablauf integrieren zu können, aber mit weniger Essen auf einmal würde sie danach auch leichter wieder Sport treiben können.

Einige Zeit nach ihrer Rückkehr löste der Annäherungssensor aus, sie fielen in den Normalraum zurück und aktivierten die Schilde. Kadajj erwähnte die Eispiraten, wenn man sie so nennen konnte. Die Echani hielt es für verrückt, was man in der Gegend um Tatooine für Wasser so alles machte. Ihre Freundin erzählte, dass sie schon ein paar Gefechte erlebt hatte, es aber auch beängstigend war, wie wenig einem doch von einem Tod im Weltall trennte. Andererseits schien es, als hätte die Rattataki schon ein Faible für Raumkämpfe, so begeistert wie sie mit den Händen rumfuhrwerkte, als säße sie am Steuer irgendeines Geschützturms.

"Genau das macht mir eben Angst. Meinst du, es besteht irgendeine Chance, dass du mir vernünftig fliegen beibringst, falls ich jemals mein Schiff wiedersehe?"

Fragte sie vorsichtig an.

Nach ihrer Ankunft am Raumhafen lugte Brianna vorsichtig zur Einstiegsrampe der Curessento hinaus in die Landebucht 94, und trotz des Schattens kam ihr sofort ein Schwall heißer, trockener, staubiger Luft entgegen. Es würde tatsächlich so schrecklich wie befürchtet werden, erkannte sie, und beschloss bereits jetzt, dass ihr Ando besser gefiel. Sofort zog sie ihren Kopf zurück und begab sich zu Kadajj die ihren eben gemachten Vorschlag, sich erst einmal passend anzuziehen, bereits in die Tat umsetzte. Diese meinte, dass ihr die Zwillingssonnen auch zuviel wären und bot Brianna einen Mantel an, falls ihr ihr Teint lieb sei.

"Das ist er, und da ich leider keinen Mantel mehr besitze, komme ich gerne darauf zurück. Ich habe erst einen schweren Sonnenbrand überstanden und lege keinen gesteigerten Wert auf einen weiteren."

Antwortete sie, zog sich das angebotene Kleidungsstück an und improvisierte einen Mundschutz nach Vorbild ihrer Freundin. Diese empfahl, wehrhaft auszusehen, falls sie nicht als Masseuse eines Podrennfahrers enden wollte.

"Wie kommst du jetzt darauf?"

Fragte Brianna verwundert.

"Ich bin einmal als Tänzerin bei einem Hutten gelandet, als ich bereits eine Padawan war. Bobba der Hutt, in seiner Abwesenheit nannten ihn alle den Fetten. Mein Meister hatte Schulden hinterlassen, die er aufgrund seines vorzeitigen Ablebens nicht mehr hatte bezahlen können, eine Lieferung Söldner, die im Voraus bezahlt war. Pech, wenn die einen persönlich kennen, er hat mich auf Nar Shaddaa gefunden und kassiert.

Er ist einer von jenen, die auf humanoide Tänzerinnen steht, und als Echani war ich natürlich etwas besonderes. Du hättest ihm bestimmt auch gefallen. Ich musste einen Bikini tragen, der nicht richtig passte, weil ihn vorher eine viel üppigere Twi'lek getragen hatte, und elend hohe Absätze. In hohen Absätzen sehe ich lächerlich aus. Ich wäre zwar gern eins achtzig oder fünfundachtzig groß, aber nicht, wenn das der Preis dafür ist. Außerdem wusste ich nicht, was ich ihm hätte vortanzen sollen, sowas wie eine Tanzausbildung fehlt mir leider. Schließlich habe ich was aus meiner Kampfkunst improvisiert, bevor ich von meinem damaligen Meister befreit wurde."

Erzählte sie.

"Generell ist mein Erfolgsrezept allerdings eher, gefährlicher zu sein als ich aussehe. Wobei - Erfolg hab ich ja keinen."

Fügte sie ironisch hinzu. Brianna fragte sich, ob Sarid und Rilanja mitkommen würden, aber wie es aussah, wurden sie noch von Hausmütterchen Levon in Beschlag genommen. Kadajj machte unterdessen Vorschläge, was sie sich alles ansehen konnten, bis sie den Jedi gefunden hätten.

"Hört sich alles gut an für mich, wie du dir denken kannst, habe ich nichts gegen eine ordentliche Schlägerei. Auch nichts gegen Huttenpaläste, solange ich dort nicht als Tänzerin ende. Oder Sarlaccgruben, solange mich keiner hineinwirft. Meinst du, wir können uns so eine ansehen? Vorausgesetzt es gibt welche, die hier in der Nähe sind."

Die Echani wusste immer noch nicht, was Sarlaccs waren, außer dass es sich nach unangenehmen kleinen Viechern anhörte. Zuerst allerdings machten sie sich auf dem Weg zum Marktplatz, und es dauerte nicht lange, bis die hellhäutige junge Frau unter dem geliehenen Mantel zu schwitzen begann.

"Es ist wirklich unerträglich heiß hier, und es erinnert mich an Korriban, als die Sith mich einen Tag lang gefesselt in der Wüstensonne haben braten lassen. Ich hatte einen schweren Hitzschlag danach, und es hätte leicht mein Ende sein können. Nichts, was ich gerne wiederholen möchte."

Erklärte sie und fröstelte trotz der Hitze, als sie daran dachte, während sie von Schatten zu Schatten huschte, solange und soweit welche zu finden waren zumindest.

Zum Sehen war die Stadt ganz interessant, ziemlich fremd und anders als alles, was sie bisher gekannt hatte. Wo es auf Korriban seelenlose Durabetonbauten gegeben hatte, gab es hier... war das Lehm? Je weiter sie in die Innenstadt, falls man das überhaupt so nennen konnte, vordrangen, desto bunter und lebhafter wurde es auf den Straßen. Brianna hätte nicht gedacht, dass es auf einer vermeintlich leblosen Sandkugel so viel Leben geben würde. Was wollten die eigentlich alle hier? Im Laufe der Zeit wurden sie immer mehr von kleinen Kreaturen in weiten Mänteln umlagert, unter deren tiefen Kapuzen zwei glühende Augen hervorscheinten. Sie versuchten ihnen, allen möglichen Schrott zu verhökern, und Kadajj war recht unsanft und unfreundlich zu ihnen, als sie versuchte, sie loszuwerden.

"Es hat wirklich was von Nar Shaddaa, aber das Klima ist unangenehmer und alles ist viel weniger städtisch. Ist Huttese hier auch sowas wie eine Amtsprache, oder zweite Amtssprache? Ich verstehe die Sprache zwar halbwegs, aber mehr auch nicht."

Sie hatten gerade den Marktplatz erreicht, als die Antwort von Semmak eintraf.

"Unser Fischjedi hat es wirklich eilig, von hier wegzukommen, er ist ausgerechnet hier auf Mos Eisley und fragt gleich nach unserer Landebucht. Außerdem bringt er eine weitere Passagierin mit, geht das klar? Sechs Personen hast du gesagt, wenn wir deine kleine Krankenstation ausräumen."

Die Silberhaarige tippte eine kurze Antwort, wo ihr Schiff stand und dass sie sich gerade auf dem Marktplatz befanden. Sie steckte just ihr Kom weg, lediglich einige Meter von der Rattataki entfernt, die schon ein wenig weitergeschlendert war, als sie eine Art von Berührung spürte, die ihr nicht gänzlich unvertraut vorkam. Ihr rechter Arm schnellte wie ein Blitz nach hinten und zog eine Hand aus der Tasche, in die sie ihr Komgerät gesteckt hatte. Sie fühlte sich hart an, und als sie sich umdrehte, sah sie ihren ersten Verdacht bestätigt: der Taschendieb war ein Gand. Obwohl sie ihn früher als Kollegen hätte bezeichnen können, funkelte sie ihn böse an.

"Na sowas! Du versuchst mich zu beklauen! Da bist du aber an die falsche geraten."

Gand waren eine kleinwüchsige insektoide Spezies, Gasatmer, die auf Planeten mit normaler Atmosphäre Atemmasken trugen, so auch dieser. Sie kannte die berüchtigten Gand-Bars auf Nar Shaddaa, so ziemlich die schlimmsten der Stadt. Ein einzelner Gand konnte überaus friedlich und bescheiden sein, doch in diese Bars einzutreten war selbst mit einer Schutzmaske gegen das tödliche Gasgemisch, das dort herrschte, nicht ratsam. Brianna hatte Gerüchte gehört, dass andere Obdachlose, die das Pech hatten, in der Nähe einer solchen Bar zu übernachten, an einem Gasleck gestorben zu sein, sie wusste aber nicht, ob das sein konnte, ob das Gas tatsächlich giftig war oder nicht einfach nur der Sauerstoff fehlte. Jedoch, alles in allem waren es fiese kleine Kreaturen.

Die Kreatur vor ihr versuchte sich loszureißen, doch sein einziger Erfolg war, dass sich Briannas Griff so weit verstärkte, dass sein Exoskelett bedenkliche Geräusche von sich gab. Die muskulöse Echani hatte gute Lust, ihm eine kleine Abreibung zu verpassen. Es hieß, dass manche Echani-Meisterinnen mandalorianisches Eisen mit bloßen Fäusten (oder Füßen) durchdringen konnten, allerdings war sie nicht sicher, ob das überhaupt sein konnte. Wenn, dann brauchte es auf jeden Fall wiederholte Schläge auf genau dieselbe Stelle, und selbst dann... sie hatte aber auch noch keine Chance gehabt, sich daran zu versuchen. Das Exoskelett eines Gand brauchte sie allerdings sicherlich nicht zu fürchten.

Das ahnte dieser wohl auch, und als ihm klar wurde, dass er so nicht entkommen konnte, versuchte er, seinen Blaster zu ziehen. Die Silberhaarige ahnte die Bewegung voraus, und ein heftiger Ruck an seinem Arm in Verbindung mit einer schnellen Fußfegetechnik ließ ihn unversehens auf dem Boden landen. Der Blaster fiel ihm aus der Hand, Brianna trat ihn in die Luft und fing ihn, damit er keinen Schaden mehr damit anrichten konnte, während er die Beine in die Hand nahm und so schnell er konnte davonrannte. Sollte er doch! Die Kampfsportlerin zuckte mit den Achseln. Seine Lektion hatte er vermutlich gelernt... oder so dachte sie zumindest.

Sie wollte sich gerade aufmachen, um Kadajj zu folgen, als sie zwei schwer bewaffnete Leute ausmachen konnte, die sich durch die Menge auf sie zu schoben, ein Rodianer und ein Mensch. Das lästige Insekt war in der Nähe der blaugrünhäutigen Nichtmenschen.

"Na großartig - der Kleine hat seine Mami gefunden..."

Kommentierte sie, während sie überlegte, wie sie die beiden am besten loswürde. Falls es tatsächlich nur zwei waren, und nicht noch mehr, vorausgesetzt. Ein Feuergefecht inmitten dieser Menge würde mit Sicherheit Tote geben, und sie war immer noch genug Padawan um das auf keinen Fall zu wollen, selbst wenn sie es je hätte.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Kadajj (etwas entfernt), NPCs, Brianna
 
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Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, LVN-5, Rilanja (in den Kabinen)

Einerseits war Rilanja durchaus neugierig was Lichtschwerter anging, andererseits war ihr sehr wohl bewusst, dass es dabei eigentlich nur darum ging, die Spezialeffekte verschiedener Filme mit der Realität zu vergleichen. Eins in der Hand zu halten oder gar zu benutzen stand natürlich völlig außer Frage.
Diese Überlegungen wurden jedoch schnell durch den Droiden der Kahlköpfigen unterbrochen, an dessen Namen sich die Falleen nicht mehr erinnern konnte.


Ich denke mit den Bikinis gibt es ein anderes Problem,

meinte die Händlerin, halb an die Adresse des Droiden, halb an ihre Freundin gerichtet, auch wenn sie nicht wirklich glaubte, dass der Blechkamerad damit etwas anfangen konnte.

Ich trage meine Bikinis nur, wenn sie jemand zu schätzen weiß, und den Eindruck hatte ich bei dir bisher nicht. Es sei denn du hast auch ein schönes Modell, damit wir zusammen um die Gassen ziehen können,

fügte sie zwinkernd hinzu. Als der Droide Sarid über ihre Verwandtschaftsverhältnisse aufklärte hatte die Falleen spontan Mitleid mit ihrer Freundin. Sie hoffte nur, die Menschin könnte diese üblen Verleumdungen im Keim ersticken.


Hyperraum, auf dem Weg nach Tatooine - An Bord der Curessento - Sarid, LVN-5, Rilanja (in den Kabinen)
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung-
Semmak und Shanyn


Shanyn war schon etwas überrascht, wie schnell die anderen Jedi da waren. Sie mussten moderne, schnelle Schiffe haben. Die junge Frau lächelte den Quarren an und zog die kleine Datenkarte aus dem Pad.

"Ich hab noch ein paar Infos für Anjin aufgelistet. "

Sie legte die Karte und die Schlüsselkarte ihrer Wohnung auf den Tisch und packte noch ein paar Früchte und etwas Brot aus dem Kühlschrank ein.

"Wenn der Proviant in den Schiffen wirklich so schlecht schmeckt wie du behauptest, will ich erstmal von meinen Lebensmittel essen."

Sie grinste und legte die Früchte in ihre Tasche. Sie warf noch einmal einen Blick auf ihre Wohnung und schulterte dann ihr Gepäck.

"Ok. Lass uns gehen. "

Shanyn verlies zuerst ihre Wohnung und trat hinaus in das letzte Licht des Tages. Es war bereits kühler geworden, doch noch immer flirrte die Luft. Ein paar Jawas eilten die Strasse runter. Wahrscheinlich hatte es irgentwo einen Unfall gegeben und sie wollten schauen, ob sie dort nicht etwas Brauchbares fanden.Alles erschien Shanyn jetzt näher. Sie nahm alles deutlicher wahr. Doch das lag wohl einfach an dem Wissen, dass sie es jetzt eine ganze Weile nicht wiedersehen würde. Während sie Richtung Raumhafen gingen, versuchte sie ihre Gefühle zu ordnen. Jetzt war es endlich soweit und sie würde auch einmal andere Welten sehen. Grüne Welten. Seen und Meere. Das alles war noch schwer vorstellbar für Shanyn.

" Ich komm mir grad wieder vor wie ein kleines Mädchen."

Sie grinse wieder und schüttelte den Kopf. Was eine kleine Sache, jemandem eine Übernachtungsmöglichkeit zu geben, doch für eine grosse Wirkung haben konnte. Die Welt war schon irgentwie verrückt.

Tatooine - Mos Eisley - Strassen
Semmak und Shanyn
 
Tatooine - Mos Eisley - Shanyns Wohnung - Shanyn und Semmak

Semmak war froh, dass er nun bald von dieser öden, heißen Staubkugel weg kam. Dass sein Taxi da war und er bald im Raumschiff seiner Mitjedi sein würde hob seine Stimmung beträchtlich. Der Quarren überprüfe nochmal kurz, ob er auch ja nichts vergessen hatte, was aber nicht der Fall war. Er trank noch ein Glas Wasser und zog dann wieder seinen langen grauen Mantel zum Schutz gegen die Sonne an. Ihm war klar, dass der ihm nicht viel helfen würde, denn es war immer heiß auf Tatooine und die paar Grad Unterschied tagsüber machten da auch nichts aus, da die Luft deswegen auch gefühlt kein Deut feuchter war. Seiner empfindlichen orangefarbenen Haut würde das alles so oder so andere als gut tun, aber es war ja nicht für lange.

Also, los gehts.

Ermutigte er die Tatooinerin lächelnd und wartete, bis sie alles geholt und sich fertig gemacht hatte. Er fand es drollig, dass die Menschenfrau noch etwas von ihrem Essen mitnahm, für alle Fälle quasi, falls das Essen ihr nicht schmeckte. Aber er konnte es verstehen. Der Jedi hatte ja für gewöhnlich auch oft besonderes Essen dabei, das er zum Überleben benötigte. Nur sein Vorrat war leider in Flammen aufgegangen als sein Raumschiff abgestürzt war.

Danach verließen sie sehr wahrscheinlich zum letzten Mal diese Wohnung. Semmaks wacher Blick suchte sofort seine Umgebung ab nach dem Rodianer und dem Menschen, die ihnen zuvor schon Schwierigkeiten gemacht hatten. Allerdings waren nicht viele in Sicht auf der vergleichsweise leeren Seitenstraße außer ein paar Jawas. Während er mit Shanyn die Straße entlang zum Marktplatz mit flotten Schritten eilte piepte nochmals sein Komm. Ein kurzer Blick darauf verriet ihm, was er wissen wollte.


Ok, ich weiß jetzt die Nummer der Landebucht, aber wir treffen uns mit den Jedi bereits am Marktplatz. Halte die Augen offen, dort vorne müssten sie schon irgendwo sein.

Mutmaßte der Quarren und streckte kurz seine Sinne in der Macht aus. Auf diese Distanz müsste er andere Jedi normalerweise gut spüren können. Und tatsächlich, er nahm dort zwei Präsenzen war. Allerdings war der Marktplatz, dem sie sich näherten doch um einiges dichter bevölkert, so dass sie die Jedi trotzdem noch suchen mussten. Deshalb deutete er für die Menschenfrau kurz in die Richtung, in der er die Jedi gespürt hatte.

In der Richtung müssten sie sein. Es kann nicht lange dauern bis wir sie gefunden haben. Und glaub mir, du wirst erst staunen, wenn du andere Planeten gesehen hast. Das erste Mal ist dies schon sehr überwältigend, die andere Schwerkraft, der andere Geruch, die fremdartigen Wesen und Pflanzen, es gibt immer soviel zu sehen.

Als sie dann mal Rande des Marktplatzes waren bemerkte der Quarren, dass vielleicht 15 m von ihnen entfernt eine kleine Rauferei stattfand. Ein paar Schaulustige beobachteten bereits eine in einen Mantel gehüllte Gestalt, die gerade einen Gand vermöbelte, welcher dann umgehend das Weite suchte. Seinem Gefühl nach war dies eine der Jedi, die sie abholte, so dass er Shanyn ein Zeichen gab zu warten und sah sich in der Umgebung um, ob sich noch weitere Schwierigkeiten für sie anbahnten. Vorsicht war immer besser als Nachsicht.

Halt die Augen offen, aber verhalte dich unauffällig. Ich weiß noch nicht, ob hier noch jemand Stunk machen will, oder ob damit der Kampf schon vorbei ist.

Zischte Semmak der Tatooinerin leise zu.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Kadajj (etwas entfernt), NPCs, Brianna, Shanyn und Semmak (etwas weiter entfernt)



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Tatooine - Mos Eisley - Landebucht 94 - An Bord der Curessento - Sarid, LVN-5, Rilanja (in den Kabinen)

Mit gespielt entsetztem Blick riss Sarid die Augen weit auf, als Rilanja vorschlug, dass sie beide in Bikinis durch die Straßen Tatooines schlendern könnten.

Ähm, nein danke. Sowas ist viel zu auffällig. In meinem Alter macht man so etwas nicht mehr. Außerdem würde ich mir so bestimmt auch einen Sonnenbrand holen und darauf bin ich nicht scharf.

Die ehemalige Jedi zwinkerte ihrer Freundin zu als diese von dem Droiden belehrt wurde, dass es für Falleen gefährlich wäre auf Tatooine so freizügig rumzulaufen.

Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, Droide. Wir sind schon vorsichtig.

Beschwichtige Sarid den überfürsorglichen Droiden. Auf Dauer wäre dieser für Sarids Geschmack etwas zu aufdringlich, aber diese eine Reise würde sie schon aushalten. Außerdem war sie ja geduldig, auch eine Angewohnheit, die sie bei den Jedi gelernt hatte. Als der Droide dann aber anfing, dass sie doch mit einem nach Sarids Meinung für furchtbare Katzenmusik bekannten Entertainer namens Gildor Horn verwandt sein könnte wurde es ihr langsam doch zu viel. Einen Moment war sie schon versucht den Ausschalter an dem Droiden zu suchen. Sie entschied sich aber dann doch dagegen, denn sie wusste nicht, ob Kadajj damit einverstanden war - es war schließlich ihr Schiff wie sie mittlerweile wusste - oder ob diese den Droiden an Bord für irgendetwas brauchte.

Nein, Droide. Meines Wissens bin ich mit diesem Versager weder verwandt oder verschwägert.

Das wäre ja auch noch schöner fügte sie im Geiste hinzu. Da die Corellianerin keine Lust hatte sich weiter von dem Droiden ausfragen zu lassen ergriff sie kurzentschlossen Rilanjas Arm und zog diese sanft, aber bestimmt aus ihrer Kabine.

Wenn du uns entschuldigst, Droide. Wir wollen uns nur kurz draußen die Füße vertreten. Wir wollen dich auch nicht aufhalten, du hast an Bord bestimmt noch einiges zu tun.

"Schmierte" Sarid dem Droiden noch etwas Honig ums Maul und ging zusammen mit der Falleen schnell zur Rampe der Nubian. Durch einen kurzen Druck auf den Schalter öffnete sich diese und sofort kam ihnen die heiße, trockene Luft Tatooines entgegen.

Oh, da war es auf Ando aber angenehmer.

Kommentierte Sarid trocken. Mit ihrem grauen Overall würde sie aber nicht auffallen, genauso wenig wie Rilanja, die dasselbe trug.

Komm, lass uns etwas die Landschaft genießen, wenn es dir nichts ausmacht. Hier dürften wir nicht groß auffallen.

Langsam schlenderten die zwei Frauen deshalb durch den Raumhafen in Richtung Zentrum der Stadt.

Lass uns mal lieber ein Auge auf Brianna und Kadajj haben. Tatooine ist schließlich auch nicht gerade für seine Friedfertigkeit bekannt. Außerdem sind Verbrecherkönige meist doch etwas nachtragend und ich will nicht, dass die beiden hier in Schwierigkeiten kommen und am Ende noch unser Taxi konfisziert wird.

Die Corellianerin kniff die Augen kurz zusammen.

Da vorne ist ein Marktplatz wie es aussieht. Schauen wir uns mal um, hm? Vielleicht findet sich ja dort ein kleines Mitbringsel für dich von Tatooine, ein Paar Wüstenrennschaben oder einen flotten Bikini.

Meinte sie grinsend.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Kadajj (etwas entfernt), NPCs, Brianna, Shanyn und Semmak (etwas weiter entfernt), Rilanja und Sarid (noch weiter weg)
 
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[Tatooine – Mos Eisley -Curessento] Kadajj, Brianna

Die Art, wie Brianna etwas schüchtern fragte, ob sie ihr beibringen, könnte, wie man vernünftig fliegt, ließ Kadajj lächeln. Es zeigte ihr, wie verschieden die Talente eines Lebewesens angelegt sein konnten – die athletische Echani, die mühelos Nasen und andere Körperteile selbst sehr starker Gegner brechen konnte, kam mit technischen Dingen weniger gut zurecht. Dafür plagte die Rattataki die panische Angst vor offenem, tiefem Wasser und vor dem Ertrinken – ganz im Gegensatz zu ihrer Todesverachtung gegenüber schwerbewaffneten Angreifern oder eben Raumgefechten.

„Klar – es ist gar nicht mal so schwer. Aber wir probieren es erst einmal an Asteroiden aus, die können ja nicht zurückschießen.“
Das Angebot sich einen Mantel zu leihen nahm die Freundin gerne an, da sie gerade erst einen schweren Sonnenbrand hinter sich hatte und fragte nach, was Kadajj denn meinte, als diese auf Casanunda anspielte.

Also schilderte ihr sie doch die Begebenheit im „Tentacle Twister“.
„Eigentlich schade, dass Jos’ika dazwischen gegangen ist. Ich hätte gern erfahren, wie viel der Dug für dich gezahlt hätte.“Daraufhin erzählte die Silberhaarige von ihrer kurzen Karriere als Tänzerin für einen Hutten auf Nar Shaddaa.

„Immerhin scheint es dafür gereicht zu haben, dass er dich nicht gleich verfüttert hat. Früher im Heim gab es mal eine Betreuerin, die uns beibringen wollte unsere Namen zu tanzen – weiß nicht ob das gut angekommen wäre, aber ich glaube, Hutten ist es ziemlich egal wie jemand tanzt, Hauptsache, die Tänzerin hat so wenig wie möglich an. Die Betreuerin hat übrigens ihr Vorhaben schnell wieder aufgegeben, als ich mein Missfallen darüber bekundete.“

Gegen ihre Besichtigungsvorschläge hatte Brianna nichts einzuwenden und sie meinte, dass sie doch gerne mal eine Sarlaccgrube sehen würde. Kadajj hatte den Eindruck, dass die Echani nicht einmal genau wusste, was ein Sarlacc genau war.

„Das können wir gerne machen, ein paar Kilometer von hier gibt es eine. Auf dem Marktplatz kaufen wir am besten eine große Portion fettes vergammeltes Büchsenfleisch und schauen, dass wir ein Skiff finden, damit wir ganz nah über die Grube kommen. Das wird bestimmt spaßig,“freute sie sich.

Auf dem Weg von der Landebucht zum Marktplatz beklagte sich Brianna über die große Hitze, die sie an ihre Folter auf Korriban erinnerte. Die Sith hatten sie einen Tag in der prallen Sonne ausgesetzt, wodurch sie einen lebensgefährlichen Hitzschlag erlitten hatte.

„Ich kann dir gut nachfühlen, dass du sowas nicht mehr erleben möchtest. Mir könnte es drohen blind zu werden – wenn nicht sogar der sichere Tod. Dennoch, mir liegt ein Klima besser, das trocken ist, ob es nun eiskalt oder so heiß wie hier sein mag.“

Nachdem Kadajj zum wiederholten Mal die aufdringlichen Jawas mit den übelsten huttischen Schimpfwörtern bedacht hatte, fragte ihre Freundin, ob Huttisch hier auch so etwas wie ein zweite Amtssprache war. Sie fand, dass es hier schon ein paar Ähnlichkeiten mit Nar Shaddaa gab, nur dass Klima unangehmer und weniger städtisch.

„Es geht doch nichts über das einfache Leben auf dem Lande,“
merkte Kadajj an.
„Da die Hutten hier den größten Einfluss haben, liegt es nahe, dass hier fast jeder ihre Sprache spricht oder versteht. Aber mit Basic kommst du eigentlich auch ganz gut durch, nur lässt es sich mit Huttisch so schön fluchen,“
erklärte sie, und bedachte den nächsten Pulk aufdringlicher Jawas mit einem freundlichen:
„Fierfek, pushee kung, pushee wermo“

Als sie gerade auf dem Marktplatz angekommen waren und die Rattataki schon nach einem Stand mit Gammelfleisch in Büchsen Ausschau hielt, traf eine Com-Nachricht des Quarren ein, der sich ebenfalls in Mos Eisley befand und so schnell wie möglich von hier weg wollte. Und er würde noch jemanden mitnehmen wollen.

„Was für ein Zufall,“
sagte Kadajj ironisch,
„dass er gerade hier ist. Anscheinend will die Macht nicht, dass du endlich mal einen Sarlacc kennenlernst. Aber gut, ich kann verstehen, dass der Quarren hier nicht weiter vor sich herdörren und als gihaal enden will. Das ist kein Problem, jemanden in dieser Kabine unterzubringen. Sie kann mitkommen, sofern sie keine Falleen ist oder irgendein anderer Pheromon-SuperGAU.“

Beim Gedanken an das gihaal musste sie unwillkürlich schnalzen. Für empfindliche Personen – naja fast alle aruetiise, wenn sie ehrlich war - war das Pulver eine Geruchs- und Geschmacksbelästigung, aber für sie schmeckte es wunderbar und war äußerst nahrhaft. Allerdings glaubte sie nicht, dass ihre Echani-Freundin gerne damit ihre Gewichtsprobleme lösen wollte.

Brianna war etwas zurückgeblieben um dem Quarren die Antwort zu schicken, während die Rattataki den Markt sondierte. Hier war fast jeder ein wandelndes Sicherheitsrisiko, von Trickbetrügern, Deathstick-Dealern, Taschendieben bis zu Leuten, die einfach nur jemanden verprügeln oder umbringen wollten, weil sie gerade dazu Lust hatten.

Gerade als sie die Echani darauf aufmerksam machen wollte, sah sie, wie diese hinter ihr eine kleine insektoide Gestalt an der Hand festhielt und beschimpfte. Von weitem sah es aus, als ob eine erboste Mutter ihrem missratenen Zögling eine Standpauke hielt. Der Gand hatte wohl versucht sie zu beklauen, aber hatte nicht mit ihrer Reaktionsschnelligkeit und ihrer eigenen Erfahrung in der Branche gerechnet. Die Szene sah von ihrer Warte aus recht amüsant aus, bis der Taschendieb seinen Blaster ziehen wollte.

Ohne einen Gedanken zu verschwenden riss sie die DC hoch, aber Brianna hatte schon den Gand mit einem geschickten und ziemlich cool aussehenden Trick entwaffnet. Dieser suchte so schnell er konnte das Weite und lief auf zwei Gestalten zu, die sich als ein Rodianer und ein Mensch entpuppten, beide bis an die Zähne bewaffnet.

Schnell rechnete sie ihre Chancen für zwei gut platzierte Kopfschüsse aus – die beiden Typen würden für Ärger sorgen, schneller als sie Sith sagen konnte. Das Problem bei der Sache war, dass zum einen viel zu viele Leute die Schusslinie kreuzten und zum anderen eine solche Präventionsmaßnahme für Stirnrunzeln über ihre Eignung als Jedi sorgen könnte. Warum musste es in eindeutigen Fällen unbedingt schlecht sein, wenn man zuerst schoss?

Kadajjs Puls beschleunigte sich, je näher die beiden mit ihrem insektoiden Kumpanen kamen. Allein die Aussicht auf ein Feuergefecht wirkte unheimlich stimulierend auf ihren Adrenalinspiegel. Diesmal erhöhte er sich aber langsamer und vor allem natürlicher als von Pheromonen hochgepusht – das bedeutete, sie konnte immer noch klar denken. Gewiss konnte sich Brianna auch ohne Feuerwaffen gegen mehrere Angreifer ausgezeichnet verteidigen, doch das waren keine feigen Kleinkriminellen wie die Kidnapper in Theed. Darüber hinaus konnte es noch weitere Spießgesellen geben, die sie unterstützten.

Es sah nicht gut aus und Kadajj musste eine Entscheidung treffen, die sowohl ihres und Briannas Leben schützte als auch ihrem neuen Leben gerecht wurde. Früher hatte sie ohne Rücksicht auf Kollateralschäden geschossen, zumal es sonst auch gar nicht möglich gewesen wäre zu überleben. Doch hier hatte sie eine Wahl.

Kaum einen Wimpernschlag dauerte es, dass sie sich Schutzbrille, Mundschutz und Kapuze herunter gerissen hatte. Während sie wieder die DC in Anschlag nahm, konnte sie die harte Strahlung der Zwillingssonnen auf ihre Haut förmlich prasseln hören und das gleißende Sonnenlicht um sie herum stach in ihre Augen.

Umstehende zur Seite boxend sprang sie an Briannas Seite und drückte ihr die Gewehrmündung an den Kopf. Hoffentlich begriff sie, was Kadajj vorhatte.
„Hab ich dich endlich, cyar’ika. Monta Na wird sich freuen, sein Tanzmäuschen wieder zurückzuhaben. Siehst zwar ganz ungewohnt mit soviel Bekleidung aus, aber hab dich ja trotzdem erwischt und das wird sich ganz schnell ändern, sobald du zurück in seinem Palast bist,“
fuhr sie Brianna laut genug an, damit auch jeder der Gaffer verstand, was die Rattataki sagte.

Sie hielt das Gewehr nur noch der Linken an Briannas Kopf gedrückt – es war schwer, aber sie ließ sich nicht anmerken, dass die Silberhaarige das Gewicht quasi mittrug. Mit der Rechten zog sie die Blasterpistole und richtete sie auf die beiden Verbrecher.
„Bleib ja ruhig, sonst brenne ich dir noch ein hässliches Loch in den Schädel, dein schleimiges Herrchen würde das gar nicht gern sehen und mir die Prämie versauen,“ drohte sie ihrem angeblichen Opfer, das hoffentlich den Hinweis heraushörte.

„Und ihr di’kutla chakaare, seht zu, dass ihr eure shebse so schnell wie möglich hier wegbringt. Oder möchtet ihr gerne in appetitlichen Stücken nach Nal Hutta gebracht werden?“,
bellte sie den Rodianer und seinen menschlichen Kumpanen an. Der Gand hatte sich wie ein kleines Kind hinter dem Bein des Menschen verzogen. Die Ganoven sahen sich unschlüssig an, während um sie herum atemlose Stille herrschte.

Die staubtrockene Luft sorgte dafür, dass ihre Stimme noch rauher und härter klang. Oh, wenn jetzt bloß Jos'ika hier wäre… Es war einfach zu blöd, dass in entscheidenden Augenblicken im Leben keine Kamera dabei war. Sie musste verdammt kandosii‘la aussehen, während die Luft vor Spannung flirrte.

[Tatooine – Mos Eisley - Markplatz] Kadajj, mit Brianna, NPCs, , Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn, etwas weiter weg

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Tatooine - Mos Eisley, Landebucht 94 - Curessento - Sarid, LVN-5, Rilanja (in den Kabinen)

Madam Sarid entgegnete, dass er sich keine Sorgen zu machten braucht und dass sie schon vorsichtig wäre. Sie nannte ihn Droide, obwohl er ihnen gesagt hatte, dass sie ihn auch Levon nennen könnten. Entweder sah ihn als reinen Gebrauchsgegenstand oder sie hatte den Hinweis vergessen. Die Corellianerin war immerhin 41 Jahre alt und in diesem Alter bestand bei Menschen die Möglichkeit, dass neue Informationen nicht mehr ins Langzeitgedächtnis übertragen wurden.

Seiner Frage nach Informationen über Gildor Horn begegnete sie mit Abwehr. Sie sagte, dass sie keine hätte und ihres Wissens mit diesem „Versager“ weder verwandt noch verschwägert wäre.

Oft neigten organische Lebenwesen zur Verdrängung unangenehmer Tatsachen. Er kannte die wissenschaftlichen Erklärungen, die er sich über dieses Thema angeeignet hatte, aber logisch war dieses Verhalten nicht. Ebenso, dass sie ihren möglichen Verwandten als „Versager“ titulierte.
Am CoreWorld Grand Prix nahmen 112 Welten teil und einen Platz unter den ersten Zehn zu erreichen, wurde unter Insidern als großartige Leistung angesehen. Zudem hatte der Sänger zur Popularität eines süßen Nussgebäcks in Dreiecksform beigetragen, die er in seinen Videos und sonstigen Gelegenheiten verzehrte. Auch dieses Verhalten war alles als logisch.

Wie auch, dass Madam Sarid Miss Rilanja am Arm zur Kabinen hinauszog. Sie entschuldigte sich bei ihm und erklärte, dass sie sich draußen die Füße vertreten und ihn in nicht von seinen Aufgaben abhalten wollten.

„Ihr haltet mich nicht von meinen Aufgaben auf. Genauer gesagt ist es meine Aufgabe Euch zu helfen. Aber wenn Ihr unbedingt wünscht, nach draußen zu gehen, werde ich Euch nicht davon abhalten,“
erwiderte er freundlich. Ihre Absicht ihn loszuwerden war eindeutig, aber viele Spezies verwendeten dazu Phrasen, die gegenteiliges ausdrückten, um sich auf diese Weise das Zusammenleben zu erleichtern.

„Ich wünsche Euch einen angenehmen Spaziergang,“
sagte er zum Abschied und rechnete die Wahrscheinlichkeiten aus, mit der die beiden Frauen mit Kreislaufstörungen und Sonnenbrand zurückkehren würden.

[Tatooine – Mos Eisley, Landebucht 94 - Curessento] Levon (NPC) allein
 
Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Kadajj (etwas entfernt), NPCs, Brianna

Die Rattataki hatte ihr noch auf dem Schiff auf Nachfrage die Geschichte von dem Dug, der ihr Brianna hatte abkaufen wollen, erzählt. Die Weißhaarige reagierte nicht etwa pikiert darauf, obwohl sie Grund dazu gehabt hätte, sie wäre selbst neugierig gewesen und witterte schon eine Geschäftsidee. Kadajj brauchte keineswegs glauben, dass sie nicht verschlagen genug für so etwas sei.

"Wenn der Preis stimmt, wäre das einen Versuch wert. Du verscherbelst mich an einen Dummkopf, und bis der merkt, was er sich da eingefangen hat, sind wir über alle Berge und teilen das Geld."

Meinte sie, und überlegte ein wenig.

"Für 10.000 Credits zusammen würd' ich es machen. Hmm... wahrscheinlich ist der Preis illusorisch. Wirklich ein Jammer, dass Josea ihn unterbrochen hat."

Sie ließ die Schultern ein wenig hängen. Ihre Freundin fand, es hätte schlimmer sein sein können, und am Ende war das Problem auch nicht der Hutte. Sie erzählte ein Histörchen aus ihrer Waisenhauszeit, dass ihre Erzieherin ihnen eine Art dummen Tanz beibringen wollte, und Brianna lachte und schüttelte den Kopf ob der Vorstellung. Unter den Frauen, die sie kannte, war die Rattataki diejenige, die sie sich am wenigsten bei dieser Art von Tanz vorstellen konnte - oder für einen Hutten. Mit einem Mann ja, aber das war auch etwas komplett anderes.

Mit dem Vorschlag, eine Sarlaccgrube zu besuchen, konnte sich Kadajj gut anfreunden. Aus ihrem Vorschlag, die Sarlaccs mit Fleisch zu füttern, entstand in Briannas Kopf ein Bild, das an die Fütterung bestimmter Arten von Raubfischschwärmen erinnerte. Ob das Spektakel wirklich "spaßig" zu nennen sei, war eine ganz andere Frage, aber ansehen wollte sie es sich auf jeden Fall. Die Echani war immer neugierig auf Dinge, die sie noch nicht kannte.

Außerdem konnte die Rattataki ihr gut nachfühlen, was das Klima und die Folter in der Wüste anging, ihre Spezies konnte von sowas sogar blind werden - oder auch sterben, aber an letzterem war Brianna auch näher dran gewesen, als ihr lieb war. Trotzdem bevorzugte ihre Freundin das trockene Klima.

"Da unterscheiden sich wohl unsere Vorlieben, denn das Seeklima von Ando gefällt mir um Längen besser, und auf Gamorr mit all den Sümpfen hättest du's bestimmt auch nicht lange ausgehalten. Dafür friere ich lieber, als über längere Zeit diese Hitze hier zu ertragen. Am schönsten finde ich allerdings wirklich Naboo."

Stellte sie fest. Auf dem Marktplatz angekommen war die Weißhaarige einen Moment lang enttäuscht, dass aus dem Sarlaccsehen nun nichts wurde, aber schon bald hatte sie keine Zeit mehr, der verpassten Chance nachzutrauern...

Im Moment hatte sie noch genügend Deckung durch die Menschenmenge, die sich zwischen ihr und den beiden, auf jeden Fall mit Repetierblastern und wahrscheinlich noch mit diversen anderen Unglücksbringern ausgerüsteten Söldnern - oder Drückern? - befand. Sie begannen, sich auf zwei Seiten auf sie zuzubewegen, was doppelt ungünstig war, zusätzlich zur hohen Schussfrequenz der Schnellfeuergewehre, die sie trugen. Sie bereitete sich gedanklich bereits auf die Flucht in die dritte Dimension vor - einer ihrer Trümpfe in brenzlichen Situationen und ein Grund, warum es sich lohnte, Beine wie ihre zu haben. Niemand rechnete wirklich damit, dass sie in der Lage wäre, praktisch ohne Anlauf auf das Dach von jedem der umliegenden Marktstände springen zu können, und bis die beiden die Überraschung verdaut und sich auf die geänderte Situation eingestellt hätten, würde sie die Distanz zwischen ihnen bereits überbrückt haben (was ein weiterer Grund war). Sie musste nur herausbekommen, welche Stände stabil genug waren, sie zu tragen, und wo sie die beste Deckung hätte - doch dazu kam es nicht mehr.

Die Echani erschrak, als man ihr plötzlich eine Gewehrmündung gegen den Schädel drückte, entspannte sich jedoch wieder, als sie Kadajjs vertraute Stimme vernahm. Sie tat so, als sei die Silberhaarige die Tänzerin eines Hutten, und sie hätte sie gerade wieder eingefangen, in offensichtlicher Anlehnung an die Geschichte, die sie ihr vorhin erzählt hatte. Eine Kriegslist, die ihr vielleicht die Alabasterhaut retten würde! Sie drohte damit, sie zu erschießen, während sie ihre Waffe in Wirklichkeit mehr oder weniger auf Briannas Kopf ablegte und die Angreifer mit ihrem Handblaster bedrohte.

"Ap-xmasi keepuna!"

Rief sie mit starkem Akzent aus, hob die Arme und verwendete gleichzeitig einen beträchtlichen Teil ihres aktiven Wortschatzes in der Sprache. Ihre Freundin wandte sich dagegen an den Menschen und den Rodianer und bedrohte sie, dass sie verschwinden sollten. Von ihrem Auftreten her wirkte sie so souverän, dass die beiden Männer tatsächlich in ihrer Bewegung inne hielten und nach einer kurzen Pause sogar einige Schritte zurückwichen.

Leider hielt der Effekt nicht an. Nach einer Weile bemerkte Brianna, dass sich Personen von allen Seiten auf sie zubewegten. Im selben Moment riss der Rodianer das Maul auf.

"Dann erklär uns doch mal, was uns daran hindert, dich zu erschießen und die Belohnung für das Silberlöckchen selbst zu kassieren, Murishani!"

Brianna wusste ja, woher der plötzliche Mut kam, sie hatten Verstärkung bekommen. Wenn diese ähnlich schwere Waffen gehabt hätten, hätte es die Echani gesehen, und da dies nicht der Fall war, handelte es sich vermutlich um weiteres Fußvolk wie den Gand. Allerdings entdeckte sie auf die schnelle mindestens sechs von ihnen, und im Kreuzfeuer würden sie kaum lange durchhalten, selbst wenn es sich nur um die Schüsse aus gewöhnlichen Blasterpistolen handelte. Einerseits freute sie sich, dass sie sich zu zweit trotz der schwereren Waffen gegen Kadajj auf Verstärkung angewiesen waren, andererseits ärgerte sie sich darüber, dass eine Rattataki in ihren Augen gefährlich und eine Echani lediglich ein Silberlöckchen war.

"Hast du die anderen gesehen? Ich schlage einen taktischen Rückzug vor."

Raunte sie ihrer Freundin zu, mit Blick auf den Rand des Marktes, wo weniger Leute waren und sie leicht in einer engen Seitengasse verschwinden konnten, wo sie Deckung hätten und vor allem nicht umzingelt werden konnten. Dies führte dazu, dass die beiden Frauen sich im selben Tempo rückwärts bewegten, wie die anderen auf sie zu. Kadajj behielt sie im Auge während Brianna ihren Rücken beobachtete. Sie hatten schon fast die Hälfte des Weges zurückgelegt, als die Padawan zwei weitere Schwerbewaffnete, einen Gran und noch einen Menschen entdeckte. Sie trugen die gleichen Waffen und waren ähnlich gekleidet, so dass sie sich so gut wie sicher war, dass sie zusammengehörten. Außerdem bemerkte sie einen Stand mit Gammelfleischbüchsen rechts von ihr, der gute Deckung in Richtung des Marktes, und somit dem Großteil der Angreifer geben würde.

"Hinter dir, noch zwei von denen!"

Flüsterte sie.

"Dreh' dich nicht um, ich werde schon mit ihnen fertig. Auf mein Zeichen schlagen wir zu!"

Fügte sie an, und wartete den richtigen Moment ab, nur um zu erkennen, dass sie nicht mehr darauf warten konnte. Der vordere von beiden, der Mensch, stand bereits an einem Häusereck und war drauf und dran, die schwere Waffe zu heben, um damit auf die kahlköpfige vermeintliche Kopfgeldjägerin zu zielen. Entweder beachteten sie Brianna nicht oder vermuteten, dass die junge Frau nicht diejenige warnen würde, die nach wie vor ein Blastergewehr gegen ihren Schädel hielt.

"Jetzt!"

Zischte die athletische Padawan, und in einer einzigen fließenden Bewegung tauchte sie nach unten weg, zog einen ihrer winzigen Echani-Dolche unter ihrem Mantel aus der Tasche am linken Oberschenkel hervor, schleuderte ihn auf den Mann und entledigte sich des geliehenen Kleidungsstücks, das sie von nun an allenfalls behindern würde. Sie jagte der Klinge mit Höchstgeschwindigkeit hinterher, die den Mann wie vorgesehen an dem Unterarm traf, mit dem er den Repetierblaster hielt, und bereits jetzt war der Gran ebenfalls angekommen und postierte sich am anderen Häusereck am Gassenausgang.

Für Brianna war der Kampf ebenso wie für ihre Freundin eine absolute emotionale Ausnahmesituation. Während Kadajj zumindest von außen den Eindruck erweckte, sich unter starkem Adrenalineinfluss in eine nahezu unaufhaltbare Kampfmaschine zu verwandeln, wurde sie meist vor allem nüchterner und emotionsloser (auch wenn es Sonderfälle gab, in denen tiefer persönlicher Hass überwiegten). Ihre Sinne wurden geschärft, und ihr Gehirn begann eine Flut von Wahrnehmungen zu verarbeiten und Chancen zu berechnen, die ihr nur zu einem kleinen Teil tatsächlich bewusst waren. Es wusste, dass der Mann im Augenblick keine Bedrohung darstellte, da er das Gewehr gerade fallen ließ und unter dem akuten Schock der blutenden Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, mit dem Rücken gegen die Wand taumelte und keinerlei Anstalten machen würde, mit der anderen Hand die Blasterpistole, die an seinem Gürtel steckte, zu ziehen. Zur selben Zeit erkannte es, dass der Gran sich auf die geänderte Situation eingestellt hatte und nun die Echani als Ziel ausgewählt hatte. Anhand des Winkels des Laufes und der Blickrichtung seiner Pupillen berechnete es, worauf genau er zielte (auf ihren Kopf, um diese Information nicht zu unterschlagen), und aufgrund winziger Veränderungen in seiner ihr ansonsten weitgehend fremden Mimik sowie der Krümmung des Abzugsfingers sagte es voraus, wann er schießen würde. Brianna wusste einfach, dass sie dem Schuss mit einer Rolle vorwärts und zur Seite unterlaufen musste (weil ihre grauen Zellen ermittelt hatten, dass ihre Erfolgschancen auf diese Weise maximiert wurden). Sie sah eine Salve aus rotem Feuer über ihrem Kopf hinwegzischen und hörte einen Aufschrei einer fremden Person, die offenbar getroffen worden war. Ihrem Kopf genügte es zu wissen, dass es sich nicht um Kadajj handelte, während ihr Mitgefühl zumindest im Augenblick vom Adrenalin im Zaum gehalten wurde. Ohne nennenswert an Geschwindigkeit zu verlieren rannte sie aus der Rolle heraus einen Haken schlagend weiter auf ihn zu. Der Gran ließ das Blastergewehr im letzten Moment zugunsten eines Vibroschwerts fallen, das ihm im Nahkampf mehr nützen würde und das er der Silberhaarigen entgegen hielt, in der Hoffnung, sie würde in vollem Tempo hineinlaufen, doch Brianna fegte es mit einer Handrückenabwehr gegen die flache Seite aus dem Weg. All das passierte innerhalb weniger Augenblicke.

Er versuchte, nach ihr zu treten, doch die Echani erkannte die Bewegung bereits im Ansatz und wehrte den Tritt mit einem äußerst schmerzhaften Schlag gegen den Knöchel ab. Sie schob sich zum Gegenangriff nach vorne, musste jedoch seiner Klinge ausweichen, umkreiste ihn daher und stand plötzlich in seinem Rücken. Über die Schulter erkannte sie, dass der Mensch dabei war, seine Blasterpistole zu ziehen, woraufhin sie dem Gran einen gewaltigen Fersentritt nach hinten in die Seite verpasste, als sich dieser gerade umdrehen wollte, der ihn einige Meter zurückwarf. Ihn als Deckung benutzend, setzte sie nach, um die Distanz zum Menschen zu verkürzen und beide innerhalb ihrer Nahkampfreichweite zu haben.

Der Gran rappelte sich schnell und versuchte, die Weißhaarige mit einem Schwertstoß aufzuspießen, doch sie wich mit einer Vierteldrehung gegen den Chronometerzeigersinn aus, packte eines seiner Handgelenke mit der Linken um daran zu ziehen und rammte ihm gleichzeitig den rechten Ellenbogen so hart gegen den Solarplexus, dass Knochen knackten. Außerstande, die Folgen einer akuten Unterbrechung der Kreislauffunktionen zu ignorieren, ging er zu Boden, während Brianna sich in die gleiche Richtung weiter drehend an seinen schlaffen Körper vorbei ihren rechten Fußspann gegen die Schläfe des Blasterschützen krachen ließ.

Sie zog den wertvollen Dolch aus dem Unterarm des nunmehr Bewusstlosen und wischte das Blut an seiner Kleidung ab, und schaute sich um, ob Kadajj ihre Hilfe brauchte.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid (weit entfernt) - Shanyn, Semmak (nicht ganz so weit entfernt) - Kadajj (etwas entfernt) - Brianna
 
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[Tatooine – Mos Eisley - Markplatz] Kadajj, mit Brianna, NPCs, , Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn, etwas weiter weg

Die Männer waren unsicher, was eine kleine Atempause für Kadajj bedeutete – nichts desto weniger blieb sie bereit auch beim kleinsten Anzeichen auf die beiden zu feuern. Dies hing auch damit zusammen, dass ihr Sehvermögen immer mehr vom hellen Sonnenlicht beeinträchtigt wurde. Doch sie hatte keine Hand frei, um sich die Schutzbrille wieder aufzuziehen und sie konnte schlecht Brianna in dieser Situation bitten, ihr mit der Brille zu helfen, die nutzlos an ihrem Hals baumelte.

Doch den Effekt schien es wert gewesen zu sein - auch die Echani spielte das Opfer überzeugend und hatte sie verängstigt gebeten nicht zu schießen. In Kadajj schlich ein ganz mieses Gefühl hoch, als der Rodianer plötzlich den dicken Dex markierte.
"Dann erklär uns doch mal, was uns daran hindert, dich zu erschießen und die Belohnung für das Silberlöckchen selbst zu kassieren, Murishani!"

Okay, er nahm ihr die Kopfgeldjägerin ab und dass er ihre angebliche Gefangene Silberlöckchen titulierte, zeigte ihr, dass er die Echani für harmlos hielt. Ob diese das auch so witzig fand, wagte Kadajj zu bezweifeln.
Bevor sie ihm etwas entgegnen konnte, flüsterte Brianna ihr zu, dass sich andere nähern würden und schlug einen Rückzug vor.
„Ich bekomme langsam Schwierigkeiten mit meinen Augen – ich brauche meine Schutzbrille,“ zischte Kadajj zurück, in der gerade Hitze aufstieg, die nicht von dem Wüstenklima Tatooines herrührte. Ihre Haut spannte bereits unangenehm, dass es nicht mehr lange bis zu einem Sonnenbrand dauern würde.
„Wenn hier keine Zivilisten wären, würde ich einfach alles hier niederschießen, würde so oder so die Richtigen treffen.“

Dennoch blieb ihnen nichts weiteres übrig, als sich rückwärts zum Rand des Marktplatzes zu bewegen, wo sie Deckung in den Seitengassen finden konnten. Mit äußerster Konzentration konnte Kadajj die Gangster im Auge behalten, die ihnen folgten. Kurz danach bekam sie von Brianna die Information, dass hinter ihr noch zwei weitere Komplizen aufgetaucht waren, aber ihre Freundin meinte, dass sie schon mit ihnen fertig werden und sie ihr ein Signal geben würde.

„Verstanden,“
entgegngete die Rattataki knapp und behielt den Rodianer und den Menschen im Auge so gut sie konnte. Hier, wo die Häuser etwas Schatten spendeten, fiel es ihr auch wieder leichter, die Verfolger zu erkennen. Die schmerzende Haut und die brennenden Augen stachelten den Adrenalinspiegel an, weiter in die Höhe zu steigen, bis sie die Beeinträchtigungen fast gar nicht mehr spürte. Auch das Gewicht der DC spielte keine Rolle mehr, als ihre Silberhaarige mit dem Signalruf plötzlich wegtauchte und es keinen zusätzlichen Halt mehr gab.

Der Rodianer stürzte als Erster mit gezogenem Blaster auf sie zu und ihr ein hämisches
„Bon nai kachu“ zurief.
Er wollte sie davon ablenken, dass sein menschlicher Komplize in einem Bogen auf sie zu gerannt kam, ebenfalls mit gezogenem Blaster.
„Das glaubst aber auch nur du, hu’tuunla be’som
rief sie ihm rau entgegen und sprang auf die Auslagefläche eines fast schon leeren Gemüsestandes. Dem toydarianischen Besitzer verpasste sie einen groben Tritt in die Brust, als dieser zu ihr hoch flatterte und empört dagegen protestieren wollte.
„Glaub mir, Flattermann, das ist besser für dich als erschossen zu werden.“

Kaum dass sie das gesagt hatte zischte ihr auch schon die erste Salve um die Ohren, verfehlte sie aber und erwischte eine Menschenfrau, die neben dem Stand die Auseinandersetzung verfolgt hatte. Sie fiel mit einem Schrei in sich zusammen, aber Kadajj war schon nicht mehr in der Lage sich darum zu kümmern. Der Rodianer bewegte sich immer noch auf sie zu, war aber wegen der aufgeregten Menge der Zuschauer nicht in der Lage richtig zu zielen und warf suchende Blicke zu seinem Komplizen, der ebenfalls Probleme hatte zu schießen, obwohl ihr Ziel fast frei war.

„Na kommt und holt mich doch, Jungs,“
höhnte Kadajj und kickte kohlartiges Gemüse in Richtung des Menschen und des Rodianers.
„Oh, nein, meine schönen Kohlköpfe,“
jammerte der Toydarianer, der zusammengekauert in einer Ecke lag, aber es nicht wagte noch einmal hochzufliegen.

Die Menge der verschiedenartigen Marktbesucher verzog sich nach dem ersten Opfer schlagartig, so dass die Kontrahenten freie Schusslinie hatte. Mit zwei Handblastern wäre es einfacher gewesen, sich um die beiden Gegner gleichzeitig zu kümmern, doch jetzt noch die Waffen zu wechseln kostete wertvolle Sekunden.
Und es fühlte sich großartig an mit der DC in der Linken und dem Handblaster in der Rechten dazustehen. Noch besser wären zwei DCs gewesen. Verdammt, wo waren Kameras, wenn man sie brauchte?

Jetzt, da keine mehr oder weniger Unschuldige im Weg waren, brauchte Kadajj sich nicht darum zu kümmern, ob sie genau traf und fing an zu feuern. Solche Situationen hatte sie in den endlosen Kämpfen auf Rattatak immer wieder erlebt, wo ihr bewusstes Denken einfach aussetzte und sie quasi auf Autopilot handelte. Der gegnerische Beschuss spielte in diesem Zustand keine Rolle für sie, obwohl sie es durchaus wahrnahm.

Irgendwann später, als niemand mehr zurückschoss, kehrte ihr Bewusstsein zurück. Vor ihr auf dem staubigen Boden lagen der Rodianer und der Mensch, um die sich wieder ein Traube von Schaulustigen gebildet hatten.
„Pushee wumpa,“
scheuchte die keuchende Rattataki die Gaffer zur Seite, um nachzusehen, wie es den Angreifern ergangen war.
Der Rodianer war tot – er hatte ein großes klaffendes Loch in der Brust, zu groß, als dass es nur eine schwere Verwundung hätte sein können und die Art, wie er da lag, hatte sie schon zu oft gesehen, als dass sie sich irgendwelchen Illusionen hätte hingeben können.
"Ich denke, meine Erklärung war ausreichend, di'kut,"antwortete sie ihm.

Der Mensch hingegen hatte mit einer zerschossenen Schulter und einigen Durchschüssen im Bein überlebt, der Gandkomplize war nirgends zu sehen. Kadajjs Mitleid hielt sich in Grenzen – zwar freute sie sich über den Toten nicht, aber er war derjenige gewesen, der den Angriff begonnen hatte. Er musste damit rechnen dabei draufzugehen und sie hatte sich nur verteidigt. Selbst die Jedi mussten das gelten lassen.

Einige der Beistehenden bedankten sich bei ihr (auf Basic), dass sie sie von einer großen Plage befreit hätten und meinten, dass sogar Lodda Schwierigkeiten mit ihm gehabt hatte.
„Nichts zu danken – tut mir Leid für die Unordnung und schafft den Abfall weg. Vorhin wurde eine Frau getroffen, neben dem Gemüsestand, was ist mit ihr?“
Der Toydarianer kam herbei geflogen und teilte der Rattataki mit, dass die Frau bis auf einen Streifschuss wohlauf wäre.
„Immerhin etwas,“
erwiderte Kadajj und sah sich nach Brianna um. Der Rausch war am Abklingen, so dass ihr beinahe kalt wurde und Übelkeit kroch in ihr hoch. Gerade rechtzeitig konnte sie sich in eine Ecke retten, wo sie ihre Waffen fallen ließ und sich nicht mehr gegen das Würgen wehrte.

Sowas war ihr noch nie passiert. Selbst nachdem sie zum ersten Mal getötet hatte, war ihr nicht schlecht geworden Entweder hatte sie sich den Magen verdorben, oder einen schlimmen Hitzschlag oder...
Wenn sie hätte noch bleicher werden können, hätte dieser Gedanke dazu ausgereicht. Und sie hatte noch vor kurzem mit Brianna darüber gesprochen. Das konnte nicht sein. So sehr sie Jos'ika liebte, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt dafür.

Sie raffte sich auf und zog die Kapuze über ihren schmerzenden Schädel. Ihre Gesichtshaut brannte, als sie die Brille wiederaufsetzte, aber die Wohltat für die Augen ließ sie das Brennen ertragen. Dann sammelte sie die Blaster auf, die auf einmal zehnmal so schwer zu wiegen schienen.
"Hallo Brianna, mir ist total übel,"
krächzte sie benommen, als sie ihre Freundin vor dem Gammelfleisch-Stand traf.

[Tatooine – Mos Eisley - Markplatz] Kadajj, Brianna , NPCs , Sarid, Rilanja, Semmak, Shanyn, etwas weiter weg
 
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Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid (weit entfernt) - Shanyn, Semmak (nicht ganz so weit entfernt) - Kadajj (etwas entfernt) - Brianna

Semmaks leise Hoffnung, dass der Kampf schnell vorbei war bestätigte sich nicht. Das insektoide Wesen, dessen Spezies der Quarren auf Gand tippte, aber nicht genau wusste hatte wohl doch Freunde in der Nähe, denn wenig später erschienen ein Mensch und ein Rodianer. Oh Wunder, es waren genau jene, mit denen Shanyn und der Quarrenjedi ohnehin schon Probleme gehabt hatten. Diese schienen schon öfters Probleme hier gemacht zu haben, denn einige Umstehende suchten bereits das Weite als sie die beiden erblickten. Er hörte Worte wie "die wilde Horde greift wieder an" und von "rette sich wer kann" war die Rede. Was dies hieß war klar. Es würde wohl bald eine Schießerei geben und seine Jedifreunde waren mitten drin. Leise sprach er deshalb zu Shanyn.

Geh besser in Deckung. Hier wird es bestimmt bald eine Schießerei geben und ich muss meinen Kollegen helfen.

Widerwillig streifte sich der Quarren seine Kapuze vom Kopf. Er war sich sicher, dass er binnen weniger Minuten ganz ausgetrocknet sein würde. Aber mit der Kapuze über dem Kopf konnte er nicht kämpfen und er brauchte freie Sicht. Semmak schloss für zwei Sekunden die Augen und ließ die Macht durch sich fließen. Als er die Augen wieder öffnete spürte bereits, dass Gefahr sich näherte und er machte sich kampfbereit. Allerdings galt sie nicht ihm, sondern vermutlich den beiden blassen Frauen, von denen auf alle Fälle eine Jedi war, wenn nicht beide. Deshalb galt es für ihn sie zu schützen. Er griff nach seinem Lichtschwert und aktivierte es mit einem lauten Zischen. Für Geheimniskrämerei war jetzt ohnehin keine Zeit mehr. Sie brauchten jetzt seine Hilfe. Durch seine blaue Klinge wurden weitere wie er vermutete Bandenmitglieder des Menschen und des Rodianers auf ihn aufmerksam.

Ich warne euch, ein Lichtschwert kann man nicht auf betäuben stellen. Sucht lieber gleich das Weite.

Rief er dem Menschen und dem Weequay zu. Die brüllten ihm allerdings nur etwas sehr sehr unhöflich und für Semmak unverständliches zu, wahrscheinlich wieder was huttisches, aber die Bedeutung war klar. Sie ließen sich nicht von seiner Warnung beeindrucken und griffen ohne zu zögern an. Beide hatten normale Blaster in der Hand und mindestens ein Vibromesser noch am Gürtel stecken. Mit wilder und entschlossener Miene richteten sie ihre Blaster nun auf ihn. Waren vorher kaum noch Leute in Semmaks Nähe, so flohen jetzt auch noch die letzten drei Gestalten, so dass der Quarren angenehmerweise genug Platz zum Manövrieren hatte. Und den brauchte er auch. Er ließ die Macht durch sich fließen und konzentrierte sich darauf ihr Blasterfeuer abzulenken. Dankbarerweise waren die beiden nicht gerade die besten Schützen, so dass Semmaks Fertigkeiten dafür ausreichten. Er wagte es dennoch nicht zu versuchen die Schüsse zu ihnen zurück zu werfen, sondern lenkte sie zum Himmel. Der Jedi-Ritter beherrschte es einfach noch nicht gut genug, um sicher sein zu können, dass er die beiden Schurken traf und nicht unbeteiligte Bewohner Mos Eisleys. Nach und nach machte er kleine Schritte auf die beiden zu bis er in Reichweite des Weequays war und mit einer schnellen Bewegung dessen Blaster in rauchenden Schutt verwandeln konnte. Dieser brüllte wütend laut auf und griff zum Vibromesser. Allerdings verschaffte ihm sein menschlicher Angreifer durch sein ungezieltes hektisches Feuer kaum Luft. Das blaue Lichtschwert zischte laut als es die Vibroklinge ebenfalls durchschnitt und der Weequay es entsetzt zu Boden fallen ließ. Da er nun entwaffnet war verließ ihn der Mut. Er wurde offensichtlich nicht gut genug bezahlt, um dafür sein Leben zu riskieren, so dass er sich wortlos umdrehte und das Weite suchte.

Semmak hatte allerdings keine Zeit sich darüber zu freuen, denn der Mensch ließ sich von der Flucht seines Kumpanen nicht abschrecken. Allerdings war das Magazin seines Blasters bald leer und fing an zu piepen. Unwillig fing der Mensch an den Blaster zu schütteln, als ob er ihm dadurch noch einen Schuss entlocken könnte. Diesen Moment nützend trat der Quarren schnell zwei Schritte auf ihn zu und durchschnitt Blaster und Finger des Menschen. Laut aufheulend in Semmaks Ohren ließ er die Überreste des Blasters fallen und zog seine verletzte und verstümmelte Hand an den Körper. Wimmernd sank er auf die Knie, bevor er sich doch noch aufraffte und seinem Kollegen letztendlich doch folgte und das Weite suchte. Der Jedi atmete tief durch. Als der Rausch des Adrenalins bzw. des quarrischen Äquivalents nachließ spürte er bereits das Brennen seiner Haut. Er wusste, dass er in Kürze aussehen würde wie eine agamarianische Knödelorange, also mit aufgequollener und mit dunklen Adern durchzogener dunkelorangenen Haut. Aber nicht mehr lange, denn der Marktplatz hatte sich mittlerweile ziemlich geleert und die Anzahl des Blasterfutters der Bande nahm rapide ab.


Puh...

Seufzte der Quarren hörbar und riskierte einen Blick. Die beiden bleichen Frauen kämpften wirklich beeindruckend. Ihre Bewegungen waren sehr präzise und sie schienen beide zu wissen, was sie taten. Im Nahkampf brauchten sie keine Hilfe. Allerdings wurden sie noch immer beschossen. Deshalb trat er zu dem verbleibenden Menschen, der sie beschoss. Er sprang behände über zwei zermatschte Krautköpfe und zerschnitt mit einem schnellen Schlag dessen Blaster. Überrascht und mit panischem Gesichtsausdruck wandte dieser sich seinem neuen Ziel zu. Es war offensichtlich, dass er nicht mit dem Quarren gerechnet hatte. Er ließ den kaputten Blaster fallen und griff an den Gürtel, an dem ein Vibroschwert hing. Mit einer flüssigen Bewegung zog er dieses und richtete es auf den Jedi. Allerdings war ihm bewusst, dass sein Vibroschwert dem Lichtschwert nicht widerstehen konnte, und sein wagemutiger Angriff war bald zu Ende. Feige wie seine beiden Kollegen vor ihm wich er zurück, fiel dabei noch über eine Kiste, die wohl jemand fallen gelassen hatte und wälzte sich noch auf dem Boden liegen weg von dem Quarren. Semmak machte allerdings keine Anstalten ihn zu verfolgen. Abschaum wie diesen gab es auf Tatooine vermutlich zu Tausenden. Was brachte es ihm, darauf zu bestehen diesen einen ins Jenseits zu schicken? Wenn möglich verschonten Jedi das Leben anderer, also ließ er ihn fliehen. Außerdem würde Semmak ohnehin bald nicht mehr auf Tatooine sein und seine Haut schmerzte ohnehin schon pochend. Als der Mensch das Ende des Marktplatzes erreicht hatte und mit unverminderter Geschwindigkeit weiter rannte gestattete sich der Jedi einen Blick über den Marktplatz. Die Angreifer waren besiegt und der Kampf war offensichtlich vorbei.

Sofort zog er die Kapuze wieder über den Kopf. Bereits der Stoff tat seiner Haut weh, allerdings wurde so wenigstens etwas der intensiven Strahlung von Tatoo I und Tatoo II abgemindert. Langsam und mit konzentrierten Schritten ging der Jedi den bleichen Frauen am Rande des Marktplatzes. Der Quarren ließ sich seine Schmerzen nicht anmerken. Eine der Frauen, die ohne Haare, sank gerade an einer Wand zu Boden und machte in der Macht keinen gesunden Eindruck. Semmak konnte gut nachempfinden, wie sie sich fühlte, denn Quarren waren auch nicht gerade für dieses heiße Klima gemacht. Mit keuchender Stimme sprach er sie an und hängte dabei sein Lichtschwert wieder an den Gürtel.


Ihr seid die Jedi, die gekommen sind, um mich abzuholen, richtig? Ich bin Semmak und ich wäre dankbar, wenn wir Tatooine bald hinter uns lassen können. Ich bin nicht für dieses Klima geschaffen.

Fügte er angestrengt hinzu und sah sich danach um, wo Shanyn geblieben war.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid (weit entfernt) - Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna


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Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid (weit entfernt) - Shanyn, Semmak (nicht ganz so weit entfernt) - Kadajj (etwas entfernt) - Brianna

Sarids Grinsen verschwand schnell als sie Lärm und Geschrei von Marktplatz kommend hörte. Sie ahnte bereits, dass Brianna und Kadajj darin verwickelt waren. Die beiden zogen Ärger an wie Hutts Nalabaum-Frösche. Automatisch griff Sarid dorthin, wo bis vor einem Jahr noch immer ein Lichtschwert gehangen hatte, nur um festzustellen, dass sie ins Leere griff. Im selben Moment wurde der ehemaligen Jedi klar, dass sie erstens unbewaffnet war und zweitens selbst im Raumschiff kein funktionierendes Lichtschwert hatte - eines war schon seit längerem defekt und das andere brauchte eine neue Energiezelle. Sie seufzte hörbar. Sarid war keine Nahkampfexpertin wie die Echani oder die Rattataki. Sie hatte immer mit der Macht gekämpft, mit zwei Lichtschwertern in der Hand. Im Moment hatte sie nichts davon, weder Lichtschwerter noch benutzte sie die Macht außer um ihre Machtpräsenz zu verstecken, damit sie nicht durch die Macht erspürt werden konnte.

Los, Xu... äh Rilanja. Was wetten wir, dass unsere bleichen Freundinnen in den Kampf verwickelt sind?

Ohne die Antwort der Falleen abzuwarten beschleunigte Sarid ihre Schritte bis sie schon fast zum Marktplatz lief. Es war wie sie gedacht hatte, Brianna und Kadajj kämpften bereits gegen wie Sarid vermutete irgendeine örtliche Verbrecherbande. Im Hintergrund hörte sie ein Lichtschwert summen und erblickte eine Sekunde später ein blaues Blitzen. Das war vermutlich der Jedi, den sie hier abholen sollten. Sarid schloss für einen Moment die Augen. Die Anzahl der Angreifer auf die zwei bleichen Frauen wurde nicht weniger, eher mehr. Sarid zählte mindestens vier weitere Wesen, die mit Blaster in den Händen in deren Richtung liefen. Dabei waren die beiden ausgeschickt worden, um die Corellianerin abzuholen. Konnte sie einfach hier stehen bleiben und hoffen, dass sie alleine zurecht kamen? Noch dazu, wo sie doch wusste, dass sie beide "nur" Padawane waren und eine Übermacht gegen sich hatten? Es ärgerte sie, dass sie im Grunde keine Wahl hatte, dabei hatte sie sich noch nicht entschieden, ob sie zu den Jedi zurückkehrte. Die ehemalige Jedi-Rätin öffnete sich zum ersten Mal seit einem Jahr wieder völlig der Macht und ließ ihre Maskerade in der Macht fallen.

Es war berauschend. Wie früher durchströmte Sarid die Macht. Wie vertraut alles war und doch fremd. Sie nahm alles gleichzeitig war, aber ein Jahr ohne Macht hatte doch Spuren hinterlassen, denn sie war sich nicht sicher, ob sie immer noch über dieselbe Kontrolle verfügte wie früher. Aber Sarid musste es versuchen, denn sie wusste genau, dass sie sich Vorwürfe machen würde, wenn Brianna oder Kadajj ihretwegen etwas zustoßen würde. Die Zeit um sie herum verlangsamte sich. Die Einwohner liefen in Zeitlupe teils schreiend um sie herum weg vom Zentrum des Kampfes.


Rilanja, geh in Deckung. Es könnte hier sehr bald sehr rau zugehen.

Raunte sie ihrer Freundin noch zu und schritt dann entschlossen nach vorne. Mit einem Blick erfasste sie die Angreifer und zusätzlich noch einen Gand, der hinter einem Stand für modische Banthalederjacken kauerte. Er nestelte an seinem Gürtel herum, wohl unschlüssig was er machen sollte, bis er schließlich einen kleinen Taschenblaster der Marke zirpende Wüstengrille aus seiner Tasche zog. Er war offensichtlich nur ein kleines Licht, so feige wie er war und dieser offene Kampf überforderte ihn total. Da Sarid ohnehin keine Waffen bei sich trug ging sie einfach neben ihm in die Knie. Er wollte schon auf sie schießen, aber Sarid war schneller.

Du willst nicht auf mich schießen.

Suggerierte sie ihm durch die Macht mit einer beifälligen Bewegung.

Ich will nicht auf dich schießen.

Wiederholte der Gand mit einem schweren Akzent in Basic, aber doch verständlich über den Lärm des Kampfes hinweg.

Du möchtest heimgehen und dein Leben überdenken.

Ich möchte heimgehen und mein Leben überdenken.

Echote er ein zweites Mal und sprang danach wie von einer Wüstenrennschabe gestochen auf und rannte nach Hause oder was Gands so als zuhause betrachteten. Ein kleines Lächeln umspielte die Lippen der ehemaligen Jedi. Es war immer wieder verblüffend welch großen Einfluss die Macht auf geistig Schwache hatte. Das Zischen eines ganz in ihrer Nähe eintreffenden Blasterschusses riss aus ihren Gedanken. Wie gut, dass sie hinter dem Stand Deckung hatte. Aber nun nicht mehr, denn ein Rodianer hatte offensichtlich den Gand wegrennen sehen und sah nun nach, was der Grund dafür war. Doch dieses Mal war Sarid nicht schnell genug. Dem ersten Schuss konnte sie noch ausweichen durch einen Hechtsprung hinter eine Kiste, in der noch mehr Lederjacken gelagert waren. Zum Glück hatte der Verkäufer schon das Weite gesucht, sonst wäre dieser unweigerlich ebenfalls getroffen worden. Aber der zweite Schuss des Rodianers war direkt auf ihren Kopf gerichtet. Einmal mehr wünschte sie sich, sie hätte ein Lichtschwert dabei und streckte im selben Moment die linke Hand nach vorne. Sie spürte bereits die Hitze des Blasterschusses auf ihrer Haut, aber sie vermochte noch die meiste Energie mit Hilfe der Macht zu reflektieren. Diese flog schräg noch oben und traf den Marktstand. Über den Geruch verschmorten Leders hinweg spürte Sarid bereits das schmerzhafte Pochen ihrer versengten Hand. Aber die nächste Abwehr war besser und der Schuss flog direkt zum Schützen zurück. Der Rodianer gab ein unverständliches Heulen von sich und griff sich an die rechte Schulter. Einen Augenblick später fiel er um sie ein nasser Sack. Der Schock war wohl zuviel gewesen für ihn, aber er müsste es überleben können, schätzte Sarid. Ohne weiter zu zögern stand sie auf und griff nach einem weichen Stück Leder, vermutlich zu Präsentationszwecken oder so. Die Corellianerin wickelte es sich um die linke Hand und verknotete es eilig.

Als sie damit fertig war sagte ihr ein Blick über die Auslageware hinweg, dass der Kampf ziemlich dem Ende zuging. Der Marktplatz war mittlerweile fast leer und die Schreie hatten nachgelassen. Die ersten Schaulustigen kehrten bereits wieder neugierig zurück. Narren, dachte Sarid kopfschüttelnd. Ungefähr zehn Meter entfernt von ihr kämpfte der Quarrenjedi gerade mit einen Menschen und brauchte offensichtlich keine Hilfe. Brianna und Kadajj waren jeweils in Nahkämpfe verstrickt und wurden kaum noch beschossen. Der Quarren hatte seine Sache wohl auch nicht schlecht gemacht. Nur ein Gran feuerte noch. Ohne weiter nachzudenken ergriff Sarid die Kiste mit Lederjacken und schleuderte sie mit Machtunterstützung auf den vielleicht vier Meter entfernten Gegner. Dieser riss noch die Arme hoch, aber die Kiste trat ihn ziemlich genau im Kopfbereich, so dass er nach hinten stolpernd bewusstlos zusammenbrach. Zufrieden atmete die ehemalige Jedi tief durch. Für ihren ersten Kampf noch so langer Zeit war das doch gar nicht schlecht. Allerdings lief ihr mittlerweile auch der Schweiß an der Stirn entlang. Sie war doch ziemlich außer Übung und die Hitze Tatooine tat ihr übrigens. Allerdings fühlte sie sich lange nicht so schlecht wie der Quarren, der auch halb taumelte und Kadajj, die an einer Wand nahe Brianna in sich zusammensank.


Immerhin, sie leben noch.

Murmelte Sarid mehr zu sich selbst und trat dann zielsicher über zwei ramponierte Kohlköpfe hinweg zu den anderen Jedi.

Ist irgendwer verletzt?

Mit Blick auf den Quarrenjedi und die Rattataki fügte sie schnell hinzu.

Ihr beide solltet schleunigst an Bord des Raumschiffes gehen. Wenn jemand möchte kann sich auch wer bei mir einharken, damit wir umgehend zurück zum Schiff kommen.

Sie sah dabei fragend erst den Quarren an, der verneinte und meinte, dass er es allein schaffte und dann Kadajj.

Tatooine - Mos Eisley - Marktplatz - Rilanja, Sarid, Shanyn, Semmak, Kadajj, Brianna
 
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