Tatooine (Tatoo-System)

[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce

Ramis Augen färbten sich einen Augenblick gelb, als ihm der Droide, eine in seinen Augen überflüssige BB-Einheit, einen leichten Stromschlag verpasste. Zornig betrachtete er den Droiden mit einer gefährlichen Ruhe, während seine Hand auf dem unter seinem Umhang verborgenen Lichtschwert lag. Er hasste diesen Planeten, aus tiefster Seele und dennoch zwang er sich zu einem scheinbar freundlichen Lächeln. Je früher er seinen Auftrag beendete, desto schneller konnte er diese dreckige Einöde verlassen und in die Zivilisation zurückkehren. „Einen sehr…interessanten Freund hast du da.“, sagte der Twi’lek süffisant. „Ein wenig vorlaut, möchte man meinen. Ich bin überrascht, dass er hier so lange überleben konnte, ohne verschrottet zu werden. Hast du ihn beschützt?“ Er ließ seinen Blick durch die Cantina schweifen und bugsierte die junge Frau dann freundlich, aber bestimmt in eine Ecke zu einem leerstehenden Tisch. Er orderte zwei Getränke und schob wie beiläufig den Droiden mit seinem Fuß zur Seite. „Ich rede von außergewöhnlichen Talenten.“, sagte er dann und senkte verschwörerisch seine Stimme. „Talente, die über das Maß der Fähigkeiten, die deine Rasse normalerweise besitzt, hinausgehen. Sag mir, ist dir schon mal etwas passiert, bei dem du dich selbst überrascht hast, bei dem du gemerkt hast, dass du…sagen wir mal, anders bist?“ Mit diesen Worten nutzte er die Macht und ließ den Becher, der nur Zentimeter von seiner Hand entfernt war, in eben jene gleiten. Eine unauffällige, subtile Geste, die die junge Frau aber mit Sicherheit wahrgenommen hatte.

[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce
 
[Tatooine/Mos Eisley/Cantina] Jayce/BB-5 (Droide)/Rami (NPC)

Der Twi'lek war von dem Droiden offenbar genervt, worauf Jayce reagierte und ihn mit dem rechten Fuß in ihre Richtung schob. "Ja, BB-5 ist mein Freund. Niedlichkeit und Dämlichkeit zeichnen ihn aus, er ist aber auch eins: treudoof. Das ist die grobe Natur von Astromech-Droiden." Als das Mädchen dann anfing zu grinsen, war der Droide ein wenig beleidigt und rollte unter einen der Tische, die in der Nähe von Jayce und ihrem Gesprächspartner waren. "Ey, nicht abhauen", sprach sie zu BB-5, der dann unter dem Tisch blieb und seiner Besitzerin und dem Twi'lek zuhörte. "Wenn BB-5 nicht so wäre wie er ist, wäre er nicht mein Freund und ich würde ihn wahrscheinlich nicht beschützen. Er kann sehr gut Technikkram reparieren und sich in Computersysteme reinhacken. Doch kommen wir mal zu dem um was es eigentlich geht: seltsame Talente. Meine Eltern ist schon früh aufgefallen, dass ich...anders als...andere bin. Damit meine ich, in vielen Dingen viel schneller zu sein, Dinge viel schneller zu verstehen. Wo mein Vater für extrem komplizierte Reperaturen länger brauchte, war ich viel schneller als er fertig. Ich bin ziemlich technik-affin. Aber sag mir doch mal, auf was genau du hinaus willst? Ist es etwas Besonderes, schneller als andere zu reagieren oder Dinge schneller zu verstehen? Genau wie Dinge einfach so gleiten zu lassen?" Jayce sah Rami fragend an, während BB-5 immer wieder zwischen ihnen hin und her sah, als der Becher vor in die Hand des Twi'lek geglitten war. Von der lebendigen Macht hatte sie vermutlich noch nie zuvor gehört, während sie ihren vollen Becher vor sich leerte. Wenn man es sich bildlich vorstellte, würde man ein riesiges Fragezeichen über Jayce Kopf sehen. "Was genau war...das?"

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[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce

Rami spürte die Neugier des jungen Mädchens und gönnte sich ein inneres, süffisantes Grinsen, das sein Gesicht aber nicht erreichte. Er nahm einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Der Astromech-Droide war ein Plagegeist, doch er hatte das Gefühl, dass zumindest das Mädchen zu der Gruppe gehören konnte, die sein Meister gemeint hat. Rami selbst hasste Droiden. Er empfand sie als lästig, umständlich, was aber auch daran liegen konnte, dass er nie einen Bezug zur Technik entwickelt hat.

„Hmm…“, antwortete er gedehnt. „Genau solche Talente sind es, die ich meine. Weißt du, ich bin selten auf Welten wie dieser. Ich ziehe…zivilisierte Gegenden deutlich vor. Die Galaxis bietet so viel mehr als Dreck, Tod und Verderben. Sie bietet vor allem eines: eine Chance. Sag mir, hast du jemals von den Sith gehört? Oder dem Imperium? Und sei es Vorurteile, Klischees, Gerüchte…spielen diese Dinge hier überhaupt eine Rolle?“ Er nahm erneut einen Schluck und versuchte, das kratzige Gefühl auf seiner Haut, das der Sand verursachte, zu ignorieren. „Ich gehöre zu den Sith und ich kann dir einen Ausweg bieten. Eine Gelegenheit, diesen Planeten zu verlassen. Für einen kleinen Gefallen natürlich…“


[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce
 
[Tatooine/Mos Eisley/Cantina] Jayce/BB-5 (Droide)/Rami (NPC)

"Tatooine ist dafür bekannt, arm zu sein. Wer hier nach Luxus sucht, sucht an der falschen Stelle. Hier regieren die Hutts, eine Verbrecher-Organisation.", fügte Jayce hinzu, wenn es um solche Gegenden wie Tatooine ging. Doch offenbar war der Twi'lek von dem Droiden genervt, der immer noch zwischen dem Unbekannten und dem Mädchen hin und her sah. Als dieser das Imperium oder die Sith erwähnte, wurde sie neugierig. "Von einem Imperium schon, aber von...Sith...bisher noch nicht. Was sind die...Sith? Ein Zauberkult?", fragte sie, da sie sich unter den Sith nichts vorstellen konnte. Zum Imperium sagte sie nichts weiter, da sie bisher neutral gesinnt war. "Was können die...Sith...mir bieten?" Bevor Jayce auf einen Handel oder Ähnliches würde eingehen wollen, würde Rami ihr näher erklären müssen, worauf genau er nun hinaus will. Erst danach würde sie abwägen, ob sie mit ihm würde mitgehen wollen, wobei sie gerne, zusammen mit BB-5, durch die Galaxis würde reisen wollen.

[Tatooine/Mos Eisley/Cantina] Jayce/BB-5 (Droide)/Rami (NPC)
 
[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce

„Arm scheint mir noch eine Untertreibung zu sein.“, merkte Rami an. Er selbst würde lieber sterben, als hier sein Leben verbringen zu müssen. Doch offensichtlich hatten sich viele Existenzen ihrem erbärmlichen und armseligen Schicksal gefügt und sich selbst und all die Hoffnungen und Ideale, die sie vielleicht nie gehabt haben, aufgegeben. „Und die Hutten sind kaum mehr als ein Haufen dicker, schleimiger Schnecken. Wie man vor denen kriechen kann, ist mir ein Rätsel.“ Ramis Fassade begann langsam zu bröckeln und seine Arroganz als pure Essenz seiner selbst kam zum Vorschein. „Sollte ein Leben, egal wo, nicht besser sein als hier? Warum also verhandeln? Je länger du bleibst, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass du am Ende selbst als Sklavin dienen wirst.“ Er verschwieg, dass ihr ein solches Schicksal ebenso gut bei den Sith drohte. „Wir Sith sind keine Zauberer. Wir sind ein Orden, der sich der Macht verschrieben hat, der nach Stärke strebt, nach Einfluss und Reichtum. Bei uns gibt es nur zwei Möglichkeiten: man steigt auf oder man fällt. Aber zumindest hat man eine Chance.“ Das letzte Wort betonte er deutlich. „Ich habe bereits eine kleine Gruppe um mich versammelt, die bereit ist, mir nach Bastion, ins Herz des Imperiums, zu folgen. Du kannst dich uns gerne anschließen. Oder hier weiter in der Sonne braten und an nichts weiter als deiner Bräune arbeiten.“ Er lachte sarkastisch. „Diese Chance bietet sich nur einmal im Leben. Lass sie nicht ungenutzt verstreichen!“ Rami spürte, wie sich seine Geduld dem Ende neigte. Er verstand nicht, wie dieses Mädchen zaudern konnte und ignorierte die Tatsache, dass es wohl zu gut klang, wenn ein Fremder jemandem die Chance auf ein besseres Leben bot. Es konnte nur eine Falle sein, doch das war ihm nicht bewusst.

[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce
 
[Tatooine/Mos Eisley/Cantina] Jayce/BB-5 (Droide)/Rami (NPC)

Jayce hörte sich an, was der Twi'lek ihr als Vorschlag unterbreitete. Was er ihr da so erzählte, schien sie neugierig zu machen. Während sie so darüber nach dachte, beachtete sie ihren Droiden gar nicht, der weiterhin nur zwischen ihr und ihrem Gesprächspartner hin und her sah. Wörter wie Stärke, Einfluss oder sogar Reichtum lösten bei ihr eine extreme Neugier aus, jedoch sah sie dies auch als eine Chance, von diesem Planeten weg zu kommen. Sie wollte nicht den Rest ihres Lebens auf Tatooine verbringen. "Hört sich nach was an", sprach sie Rami dann an. "Wenn die Sith mir eine Möglichkeit bieten, zu lernen mit meinen für andere vielleicht seltsamen Talenten umzugehen, vor allem jedoch, von diesem Planeten und aus diesem Sternensystem verschwinden zu können, komme ich mit. Meinen Eltern kann ich immer noch eine Nachricht zukommen lassen, dass ich weg bin. Sie haben sich für mich immer ein anderes als ein Farmerleben gewünscht und dass ich durch die Galaxis komme, dass ich etwas schaffe, was ihnen nicht gelungen ist. Achja", sie machte eine kurze Pause und zeigte auf BB-5 unter dem Tisch, "mein Droide kommt mit. Der hört auf das, was man ihm sagt." Daraufhin kam BB-5 unter dem Tisch hervor gerollt und versicherte piepsend das, was Jayce gerade gesagt hat. "Außerdem kann er sehr gut technisches Zeug reparieren und wird niemanden einfach so schocken. BB-5 weiß, dass er das nicht machen soll." Daraufhin folgte wieder piepsend eine Entschuldigung an Rami. Natürlich können Jayce oder BB-5 nicht wissen, ob er versteht, was der Droide da von sich gibt.

[Tatooine/Mos Eisley/Cantina] Jayce/BB-5 (Droide)/Rami (NPC)
 
[Tatooine | Mos Eisley | Kantina] Rami (NPC), Jayce

„Ein Farmerleben…“, wiederholte Rami gedehnt und man konnte ihm ansehen, dass er bei dem Gedanken an ein solches wahre Furcht empfand. „Wie grausam es sein muss, seinem Kind sowas zu wünschen.“, fügte er in Gedanken hinzu und sah wohlweißlich davon ab, es laut auszusprechen. „Oh, wir werden deine Talente zu fördern wissen.“, sagte er stattdessen und lächelte, wobei sein Lächeln jedoch weder Freundlichkeit noch Heiterkeit ausstrahlte. Er wusste, dass sich die meisten Jünger das Leben im Tempel anders vorstellten. Sie waren Diener und so lange wertlos, bis sie das Gegenteil bewiesen haben. Er hob sein Glas, um auf ihre Vereinbarung anzustoßen und trank es dann in einem Zug leer. Ein letztes Mal verzog er ob des widerlichen Gebräus sein Gesicht, während in ihm die Hoffnung keimte, alsbald selbst nach Bastion zurückkehren zu können. „Aber du scheinst nicht sonderlich eng mit deinen Eltern zu sein, wenn du dich nicht einmal persönlich verabschieden möchtest.“, stellte er mit einem fragenden Unterton fest. Jünger ohne familiäre Bindungen waren am besten formbar. In der Regel dürstete es sie nach einem Elternersatz, nach Bestätigung und Anerkennung, was die perfekte Grundlage für die Indoktrinierung war. „Aber wie dem auch sei: pack deine Sachen und triff mich in drei Stunden am Raumhafen. Landebucht C-16a. Nimm den Droiden mit, wenn es sein muss. Ansonsten reisen wir mit leichtem Gepäck. Wirf keinen Blick zurück. Du wirst diesen Felsen für eine lange Zeit nicht mehr wiedersehen.“ Ramis Grinsen wurde noch einmal breiter. Etwas unheimliches lag darin.

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// Tatooine // Mos Eisley // Außenbezirk // Dawn Chaser // Dany //

Die Dawn Chaser setzte mit einem dumpfen Ruckeln auf einem staubigen Landeplatz des Außenbezirks von Mos Eisley auf. Die Triebwerke zischten erschöpft, als sie herunterfuhren, während der Sand in der Luft wirbelte. Es war eine Landung, die Dany nach der turbulenten Anreise wie ein kleines Wunder vorkam. Der Flug hatte ihr fürs erste genug Kopfschmerzen beschert: Der Hyperraumantrieb hatte nämlich nicht nur die Treibstoffpumpe zum Stolpern gebracht, sondern auch die Ionenantriebsblöcke hatten während des Anflugs auf Tatooine unheilvoll geknistert und die Navigationssysteme waren zweimal ausgefallen, was sie gezwungen hatte, manuell zu steuern, während sie gegen die Schwerkraft eines nahen Asteroidenfeldes ankämpfte. In einem Wort: Elektronikstau, der wohl von den verrücktspielenden Steuergeräten um den Hyperraumantrieb herum wie eine Krankheit auf den Rest der Schiffselektronik ausstrahlte. Die Mandalorianerin hatte die Dawn Chaser mehr als einmal verflucht und ihre Geduld war spätestens jetzt bis zum Äußersten strapaziert, doch sie hatte es trotzdem irgendwie geschafft, das Schiff in einem Stück herunterzubringen. Nur das zählte in diesem Moment. Auch wenn es bedeutete, dass sie bis auf weiteres auf Tatooine festsaß, bis sie den Frachter entweder loswurde, eintauschte und für besseren Ersatz sorgte, oder Profis ranließ, um eine überfällige Generalüberholung durchzuführen. Der Wüstenplanet war wenigstens nicht berühmt dafür, in der Zwischenzeit wenig Arbeit für Kopfgeldjäger zu bieten und Dany mochte den einzigartigen Wüstenplaneten mit seinen wunderschönen Monden und Sonnen. Er erinnerte sie nicht nur an ihre Jugend auf Shinbone, sondern passte zu ihren klimatischen Präferenzen, die anderen Lebewesen vermutlich ungewöhnlich anmuteten - die trockene Hitze, der endlose Sand und die klare, unbarmherzige Weite der Wüste waren schließlich beileibe nicht jedermanns Sache. Zufrieden also, es in einem Stück hierher geschafft zu haben und ausgerechnet auf Tatooine gelandet zu sein, erhob sich Dany schwungvoll aus dem Cockpit.

Stück für Stück zog sie sich ihre Rüstung über, ein vertrautes Ritual, das sie mit effizienten Bewegungen ausführte. Zuerst befestigte den ledernen Gürtel mit dem Holster um ihre Hüfte. Dann kamen die leichten blaugrauen Durastahl-Platten: Sie legte die Brustplatte an, die mit Dellen und Schrammen übersät war, und zog die Riemen fest, bevor sie die Schulter- und Unterarmplatten an ihren Platz schnallte, jede mit einem leisen Klicken, das ihre Bereitschaft signalisierte. Die Beinplatten folgten, festgezurrt über ihren Stiefeln, die sie mit einem letzten Stampfen fixierte. Zum Schluss griff sie nach ihrem abgenutzten Helm, das Visier glänzte schwach, als sie ihn über ihren Kopf zog, ihre blonde Mähne darunter verborgen.


Die Kopfgeldjägerin verlor auch danach keine Zeit. Sie schnappte sich einen abgenutzten Rucksack aus dem Frachtraum der Dawn Chaser, stopfte das Wichtigste an Proviant hinein – ein paar Rationspacks, drei Wasserflaschen und ein kleines Medikit mit Bacta-Pflastern, falls die Jagd auf Rolo hässlich werden sollte. Ihre Monlitzer S-195 steckte sicher in ihrem Holster, das DLT-19X war über ihre Schulter geschlungen und der Vibrodolch ruhte an ihrem Gürtel. Ein letztes Mal straffte sie ihre Schultern, ehe sie von der Rampe auf den sandigen Boden trat.

Sie hatte bewusst einen kleineren Hafen am Rand der Stadt als Landeplatz gewählt, weit entfernt von den belebten Docks im Zentrum, wo neugierige Augen und zwielichtige Gestalten wie konkurrierende Kopfgeldjäger oder Spitzel sie hätten bemerken können. Sie wusste, dass Jax Rolo, der verschlagene Weequay, möglicherweise Kontakte in Mos Eisley hatte, die ihn vor ihrer Ankunft warnen konnten – und sie wollte kein Risiko eingehen, ihre Ankunft lautstark anzukündigen. Mit diesem Gesellen würde sie so klammheimlich und überraschend wie möglich verfahren müssen, um sich und den Kontrakt nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Der Außenbezirk war viel ruhiger, bevölkert von ein paar Feuchtfarmern, die ihre Droiden reparierten, und einem mürrischen Dockarbeiter, der sie mit einem knappen Nicken und einer Gebühr von 40 Credits, zuzüglich einer "Provision" von 15 Credits, abfertigte, ohne weitere unnötige Fragen zu stellen.

Ohne Umschweife steuerte Dany auf einen kleinen Verleihstand in der Nähe des Landeplatzes zu, wo ein mürrischer Toydarianer Speeder-Bikes vermietete. Alleine der Anblick des Angehörigen dieser verschlagenen Spezies jagte der Mandalorianerin selbst in der Hitze des Wüstenplaneten einen kalten Schauer über den Rücken, aber sie riss sich zusammen. Nach einem kurzen, aber zähen Feilschen – Dany war keine Meisterin der Verhandlung, aber dafür recht durchsetzungsfähig, tough und akut gereizt durch ihre jüngsten Erfahrungen mit toydarischen Händlern – sicherte sie sich ein verstaubtes Speeder-Bike für 50 Credits pro Tag. Sie schwang sich elegant auf das Bike, der Motor heulte auf, und mit einem letzten verfluchenden Blick auf die Dawn Chaser brauste sie unter den untergehenden Zwillingssonnen in Richtung der orangen glühenden Jundland-Wüste, wo die Dead Bantha Gulch auf sie wartete.


// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Dead Bantha Gulch // Dany //
 
// Tatooine // Jundland Wüste, 50 Kilometer entfernt der Dead Bantha Gulch // Dany //

Nach den verdammten Sümpfen von Gamorr war Tatooine die zweite Jagd, bei der Dany ihre Fähigkeiten als Tracker kaum einsetzen musste – ein Umstand, der eine Kopfgeldjagd sonst um Tage verlängern konnte. Ähnlich wie bei Vira Taan hatte ein Kontaktmann Jax Rolo bereits aufgespürt: Er hatte sich in der Dead Bantha Gulch, wo das Versteck des gefährlichen Weequay lag, als Abnehmer für Rolos gestohlene Schmuggelware ausgegeben und die genaue Position anschließend über das ShadowRelay-Netzwerk weitergegeben. Durch das HUD ihres T-Visiers konnte die Mandalorianerin nun präzise erkennen, wo sich die letzte bekannte Zielposition befand und wie viele Kilometer sie noch von ihrem Ziel trennten, während sie durch die Wüste raste, die untergehenden Sonnen Tatooines im Rücken.

Dany trieb den Speeder ans Limit, der Antrieb heulte unerbittlich, während sie durch die sandige Landschaft der Jundland-Wüste jagte, eine tobende Schneise aus Staub und Sand hinter sich herziehend. Jede Minute zählte – Rolo könnte sich absetzen, oder, schlimmer noch, die Sandleute könnten auf sie aufmerksam werden, ihre Kriegsschreie aus dem Verborgenen der Dünen heraus ein Albtraum, den sie nicht noch einmal erleben wollte. Den Lenker fest im Griff, lehnte sie sich weit nach vorn, während sie geschickt Hindernissen auswich: einem rostigen Wrack hier, einer scharfkantigen Düne dort. Sie passierte eine zerklüftete Felsformation, deren Schatten kurz über sie glitt, bevor die beißende Hitze der Zwillingssonnen zurückkehrte. Ihr HUD zeigte 50 Klicks Entfernung zur Zielposition an – vielleicht noch zehn, fünfzehn Minuten, wenn sie das Tempo hielt und keine weiteren Überraschungen auf sie warteten.

Die Hitze auf der gebräunten Haut ihrer Arme brannte aus Sicht der Kopfgeldjägerin zwar angenehm, ließ aber mit jeder Minute nach, während die Zwillingssonnen Tatooines langsam untergingen und die Wüstenlandschaft in eine Dunkelheit tauchten, die nur noch vom schwachen, rötlichen Restschimmer am Horizont erhellt wurde. Die blonde Mandalorianerin nahm die Hand vom Gas und bremste spürbar ab, als sie sich dem ersten von zahlreichen Canyons näherte, der zur Dead Bantha Gulch gehörte – einem berüchtigten Labyrinth aus ausgetrockneten Flussbetten, engen Canyons und scharfkantigen Felsformationen, die sich wie ein natürliches Versteck durch die Jundland-Wüste zogen. Jax Rollo hatte hier irgendwo in der Verborgenheit sein Lager bezogen. Es dauerte nicht lange, bis die erste Ansammlung der namensgebenden Bantha-Skelette vor ihr auftauchte: gebleichte Knochen, halb vom Sand begraben, ragten aus dem Boden, ein für sich sprechender Beweis für die Härte dieses Ortes, während Dany ihren Speeder vorsichtig weiter lenkte, ihre Sinne geschärft und auf jede Bewegung in der Dunkelheit achtend.

Eine Abzweigung führte auf einen schmalen Pfad, der steil nach oben verlief und von wo aus Dany den Canyon der Dead Bantha Gulch aus erhöhter Perspektive überblicken konnte. Nur noch fünf Klicks trennten sie von der Zielposition, die auf ihrem HUD pulsierte. Sie bremste noch einmal merklich ab, fuhr ein kleines Stück weiter und ließ das Speeder-Bike schließlich hinter einem zerklüfteten Felsen verborgen stehen, um ihre Ankunft nicht zu verraten. Geschickt glitt die Mandalorianerin zu Boden, ihre Bewegungen lautlos, und robbte sich an den Rand der Schlucht, unter der das Versteck des gesuchten Spacers liegen musste. Doch die Position war verlassen. Eine erloschene Feuerstelle qualmte noch schwach, wie sie sehen konnte. Ein Zeichen, dass Rolo erst vor Kurzem noch genau hier gewesen sein musste.


"Shab"

Fluchte Dany raunend in ihrem Helm, ihre Stimme zwar gedämpft, aber voller Anspannung. Mit ein paar geschickten Sprüngen bewegte sie sich die Felsformation hinunter, ihre Stiefel fanden dabei Halt auf den scharfkantigen Vorsprüngen, bis sie das verlassene Lager erreichte. Sofort kniete sie sich nieder, untersuchte den Boden nach Spuren, doch der sandige Untergrund gab hier nichts preis. Vorsichtig und leise durchsuchte sie das Lager, legte die Plane beiseite, unter der einst mit Schmuggelware gefüllte Fässer verborgen waren - nun leer. Leere Flaschen und Essensreste lagen verstreut, ein Zeichen von Rolos hastigem Aufbruch. Ihre gezückte Monlitzer locker, aber sicher in der Hand haltend, folgte Dany den sich im Kreis drehenden Fußspuren - ein Indiz für Hektik und einen überstürzten Aufbruch - im Lager, die hinter einem trockenen Busch endeten. Erst dort erkannte die Mandalorianerin die deutlich sichtbare Schneise im sandig-steinernen Boden – augenscheinlich Spuren eines Speeder-Bikes, die in die Dunkelheit des Canyons führten. Sie fluchte erneut flüsternd, ehe ihre blauen Augen hinter dem Visier mit einem Mal vor Entschlossenheit funkelten und sie sich sofort umdrehte und zurück in Richtung ihres Speeder-Bikes sprintete.

Mit athletischen, kraftvollen, aber auch riskanten Bewegungen überquerte sie die Felsvorsprünge, die den Weg nach oben säumten, ihre Hände griffen nach scharfen Kanten, während sie sich hochzog. Bei der letzten Stufe rutschte sie beinahe ab, ein scharfer Stein schnitt ihr den Arm auf, ein stechender Schmerz durchzuckte sie, doch sie presste die Zähne zusammen und ignorierte das Blut, das über ihre Haut lief und schaffte es schließlich die gut zehn Meter nach oben. Schnell rannte sie zu ihrem Speeder, riss ein Stück Stoff aus ihrem Rucksack und verband den blutenden Arm hastig, bevor sie sich auf das Bike schwang. Der Motor heulte auf, als sie ihn mit nahezu voller Beschleunigung startete und auf die Schlucht zusteuerte.

Das Speeder-Bike schoss die steile Kante der Schlucht hinunter, Dany lenkte mit zusammengebissenen Zähnen, riss das wendige Gefährt herum, um nicht gegen die gegenüberliegende Felswand zu krachen. Millimeterscharf schleifte das Bike an der rauen Wand entlang, Funken sprühten, bevor die Kopfgeldjägerin mit rasanter Geschwindigkeit durch den Canyon in Richtung Ausgang jagte – dorthin, wo Rolo sich wohl nur Minuten zuvor bewegt hatte. Sie konnte und würde den Mistkerl einholen.

// Tatooine // Jundland Wüste // Dead Bantha Gulch // Dany //





 
// Tatooine // Jundland Wüste // Dead Bantha Gulch // Dany //

Der Ausgang des Canyons führte steil aufwärts, und hinter der Steigung war nur der gerötete Himmel des Horizonts zu erkennen. Dany konnte nicht sehen, worauf sie zuraste oder was jenseits der Kante lag – doch entschlossen und mit kalter Präzision beschleunigte sie noch weiter, ihr Puls raste, während sie sich mit jeder Faser ihr Seins auf die Jagd fokussierte. Das Speeder-Bike schoss unter maximaler Beschleunigung die Böschung hinauf, die Mandalorianerin presste sich fest über die Lenker. Für einen unendlich lang erscheinenden Augenblick sah sie nur die Sterne, die sich zwischen Tatooines drei Monden am Himmel auftaten. Mehrere Meter hoch katapultierte ihr Bike in die Luft, bevor es der ballistischen Kurve folgte und sich rasant, im äußersten Winkel, wieder senkte. Dany riss die mit aller Kraft Lenker hoch, kam hart aber präzise auf dem Boden auf und lenkte das schnelle Gefährt mit einem geschickten Manöver zwischen zwei Felsen hindurch und landete danach endlich auf freier Strecke, der Sand spritzte hinter ihr unter den Triebwerken auf.

Am Horizont, etwa einen Klick vor ihr, erkannte sie eine gewaltige Staubwolke – und dahinter, kaum sichtbar, die kaum sichtbare Silhouette von etwas. Dieses Etwas war Jax Rolo, der auf der Flucht war. Seine Hektik verriet ihn, während er versuchte, der Kopfgeldjägerin zu entkommen. Dany biss die Zähne zusammen, ihre blauen Augen hinter dem T-Visier funkelten vor Entschlossenheit, als sie das Gas voll aufdrehte, entschlossen, die Distanz zu schließen und den Weequay einzuholen, bevor er sie in der Weite der Wüste abschütteln konnte.

Die blonde Mandalorianerin trieb ihr Speeder-Bike ans absolute Limit, holte das Maximum aus der Maschine heraus, während der Antrieb unter ihr energisch aufheulte. Wie im Tunnelblick schrumpfte ihre Welt auf die dunkle Silhouette von Jax Rolo zusammen, die sich hinter dem aufgewirbelten Sand abzeichnete. Im Rausch der Geschwindigkeit und der Jagd wich Dany instinktiv den Hindernissen aus, die sich auftaten, – weitere Skelette von verendetem Großwild, unzählige Felsen, ein Mast – ihre Reflexe schärfer denn je, während sie den Weequay hetzte. Und tatsächlich: Sie machte wertvolle Meter gut. Rolo schien sich schwerer zu tun, warf immer wieder den Blick über die Schulter, was ihn kostbare Sekunden kostete, und sein Körper – schwerer als Danys athletische Gestalt – bremste sein Bike noch um ein Jota aus. Ein Faktor, der in einem Rennen zwischen zwei nahezu identischen Vehikeln nicht zu unterschätzen war. Dany biss die Zähne zusammen, ihre Miene hinter dem Visier hart und eisern, während die Distanz weiter schrumpfte. Sie war fest entschlossen, Rolo einzuholen, bevor er einen weiteren Trick aus dem Ärmel ziehen konnte.

Die Jagd verlief in einem derart rasantem Tempo, dass am Horizont schnell die Lichter Mos Eisleys aufflackerten. Das war also sein Plan; in die Stadt gelangen, die urbanen Gegebenheiten ausnutzen und sich dann verdeckt durchs Getümmel absetzen. Die Kopfgeldjägerin knurrte und schwor sich, es nicht darauf ankommen zu lassen. Nach einer weiteren Felsgruppe, durch die sie wie besessen preschte, hang sie schließlich am Heck des Speeder Bikes ihrer Zielperson. Die rechte Hand der Jägerin wanderte in voller Fahrt zu ihrem Holster, wo sie nach der Monlitzer griff. Sie löste die Waffe und legte an. Irgendwie musste sie den Weequay entweder vom Bike bekommen, oder dieses außer Gefecht setzen, ohne ihn dabei zu töten. Ihr Verstand grübelte fieberhaft, während sie anlegte, zielte und gleichzeitig abwägte. Sie musste nur noch den Abzug drücken.

Dann aber geschah es. Jax Rolo, der anders als Dany keine Rücksicht auf Verluste nehmen musste, riss seinen Blaster hervor und feuerte blindlings drei Salven in die entgegengesetzte Richtung seiner Fahrt. Eine der glühenden Energiebolzen zischte gefährlich nah an Danys Handgelenk vorbei – nur in letzter Sekunde riss sie den Arm zur Seite, doch der Schuss traf ihre Blasterpistole, die sich aus ihrem Griff löste und mit einem dumpfen und für sie gar nicht mehr hörbaren Aufprall irgendwo hinter ihr im Sand landete. "NEIN!", schoss es ihr durch den Kopf, während sie das Speeder-Bike knapp an den Salven vorbeilenken konnte. Ihr Herz hämmerte vor Adrenalin und Panik. Sie hatte keine Waffe mehr – ihr DLT-19X Blastergewehr war in dieser wilden Verfolgungsjagd unnütz, der Vibrodolch an ihrem Gürtel in dieser Situation lachhaft unbrauchbar. "NEIN, NEIN, NEIN!", hallte es in ihrem Kopf wider, die Erinnerung an ihre letzte fehlgeschlagene Jagd – Torm Vex’ Flucht – in ihr hochsteigend. Tränen der Wut und Verzweiflung brannten in ihren leidenschaftlich funkelnden Augen. Nach all den Strapazen, die sie auf sich genommen hatte, um hierherzukommen, also ein erneutes Scheitern?

Es war Wahnsinn, an Rolo geheftet zu bleiben. Er schoss unentwegt auf sie, die glühenden Salven zischten durch die Nacht, und Dany wusste, dass sie sich nicht wehren konnte. Eine einzige Salve würde sie treffen, sie von ihrem Bike katapultieren und womöglich umbringen – oder sie zumindest schwer verletzt in der Wüste zurücklassen, wo die Sandleute oder noch üblere Kreaturen der Wüste sie finden würden. Ihr Verstand schrie ihr zu, dass sie Halt machen musste. Dass sie Rolo entkommen lassen sollte, um ihr eigenes Leben zu retten. Doch ihr Herz, getrieben von der unbändigen Entschlossenheit, die sie immer weitermachen ließ, weigerte sich, aufzugeben – nicht jetzt, nicht nach allem, was sie durchgemacht hatte.

Und sieh da, etwas tat sich. Jax Rolo hatte Blut geleckt – überzeugt, die Oberhand zu haben, bremste er deutlich ab, seine hinter der Schutzbrille verborgenen Augen funkelten in der Nacht aufleuchtend vor mörderischer Absicht, als er nun seinen Oberkörper in Danys Richtung drehte, den Blaster fest im Griff, verloren in dem Gedanken, sie kalt zu machen. Er hätte fliehen und sie abschütteln können, doch er war fest entschlossen, sich ihrer endgültig zu entledigen.

Dany nutzte den Moment. Sie schloss die letzten Meter auf und erhob sich über den Sitz ihres Bikes, die Muskeln gespannt wie eine Feder. Mit einem kraftvollen Sprung katapultierte sie sich in die Luft, ihre mandalorianische Rüstung glänzte im Licht der Monde, während sie auf Rolo zuschoss, bereit, ihn mit bloßer Wucht von seinem Bike zu reißen und diesen Kampf auf ihre Weise zu beenden.


Während ihr Speeder-Bike Wimpernschläge später in einer gewaltigen Sandwolke irgendwo in der Dunkelheit einschlug, schaffte Dany es tatsächlich. Ihre Arme schlangen sich um Rolos Schultern, die in eine abgenutzte braune Lederjacke gehüllt waren, und mit einem harten Ruck riss sie ihn von seinem Bike. Gemeinsam krachten sie auf den sandigen Grund – zum Glück war er weich und dämpfte den Aufprall, auch wenn der Sand unter ihnen aufwirbelte und Dany für einen Moment die Orientierung verlor. Rolos Blaster flog aus seiner Hand, landete ein paar Meter entfernt, während die beiden im Sand rollten, ein Knäuel aus Gliedmaßen und Wut, bereit für den finalen Kampf, der über Erfolg oder Misserfolg dieser Jagd entscheiden würde.

// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Mos Eisley // Dany, Jax Rolo //
 
// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Mos Eisley // Dany, Jax Rolo //

Dany rollte ineinander verkeilt mit dem wild fluchenden und sie derbe beleidigenden Weequay durch den Sand, ein chaotischer Anblick in der stillen Wüstennacht, während dessen fahrerloser Gleiter nach einer halben Ewigkeit vor ihnen im Sand einschlug. Ihr Helm hatte sich beim Aufprall gelöst, rollte ein Stück davon, und sie spürte, wie der feine Sand ihre Augen reizte und sich in Nase, Ohren und Mund drängte, während sie um Kontrolle kämpfte. Doch die Mandalorianerin ließ nicht nach – mit einer geschickten Bewegung gelang es ihr, die Oberhand zu gewinnen, indem sie sich hinter den Weequay manövrierte. Als sie nach einigen Metern zum Stillstand kamen, hatte sie ihn in eine vielversprechende Position gebracht: Dany lag mit dem Rücken im Sand, Rolo mit dem Rücken auf ihr, seine schwere Gestalt drückte sie nieder, doch sie nutzte den Moment. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, ihre Beine um seine Hüften und sie drückte zu, während sie darauf achtete, ihn nicht zu ersticken. Die blonde Mandalorianerin wollte ihn in dieser Position nur außer Gefecht setzen, ihre Entschlossenheit ungebrochen, ihn lebend zu fassen, so wie es der Kontrakt verlangte.
Für einige Augenblicke schien es, als würde Dany ihn überrumpeln. Röchelnd und noch benommen vom harten Aufprall strampelte der gesuchte Pirat mit Beinen und Armen, seine Bewegungen verzweifelt, während er hilflos versuchte, den unnachgiebigen Griff um seinen Hals abzuschütteln. Die blauen Augen der Kopfgeldjägerin verengten sich zu einem entschlossenen Schlitz – sie war fest davon überzeugt, ihn gleich zu haben, spürte, wie seine Gegenwehr erlahmte. Doch Jax Rolo erlangte plötzlich wieder die volle Kontrolle über seine Sinne und Motorik, sein wohl schon oft geprüfter Überlebensinstinkt setzte ein. Mit einer Serie harter Ellenbogenschläge rückwärts traktierte er ihre Rippen – nicht die von Gamorr angeschlagene Seite, doch die Schmerzen stachen dennoch brennend durch ihren Körper. Weitere gezielte Schläge folgten, jeder ein dumpfer, stechender Schmerz, bis Rolo sich schließlich aus ihrem Griff wand und auf den Knien eine kurze Distanz zwischen sich und die angestrengt aufstöhnende Mandalorianerin brachte, die sich im Sand krümmte, ihre Hand reflexartig an die schmerzende Seite gepresst, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
In der Bauchlage drehte sich die Kopfgeldjägerin und erkannte verschwommen, wie Rolo versuchte, in Richtung seines Blasters zu kriechen, der im Sand lag – nur noch ein kurzes Stück trennte ihn davon, die Waffe zu erreichen und diese Konfrontation vermutlich auf die Art und Weise zu beenden, die man von einem kriminellen Weequay-Spacer zu erwarten hatte.


"Shabuir"

Presste Dany zwischen ihren sandverklebten Lippen hervor, ihre Stimme ein raues Knurren, während sie sich mit einem Ruck aufrichtete. Benommen vom Aufprall, knickte sie beinahe im weichen Sand um, doch sie fing sich und hastete mit schnellen Schritten auf ihn zu, ihre Entschlossenheit sie vorantreibend. Ihre Hand schoss nach vorne, packte ihn von hinten an seinen Weequay-typischen Zöpfen und riss ihn mit einem harten Ruck auf die Knie. Ohne zu zögern rammte sie ihm ihr Knie donnernd gegen die Schläfe, ein gezielter Schlag, der Rolo stöhnend zu Boden schickte, sein Körper sackte in den Sand. Doch der Dickkopf war noch nicht besiegt – mit einem letzten Aufbäumen trat er nach ihren Beinen, erwischte sie an den Knöcheln und brachte sie zu Fall. Sekunden später rangen die beiden erneut über dem sandigen Boden, ein erbitterter Kampf, bei dem jeder Schlag, jeder Griff ums Überleben und/oder Erfolg oder Misserfolg entschied.
Jax gelang es diesmal, die bessere Position zu erkämpfen – er kniete schwer über ihrem Bauch und ihrer Brust, sein Gewicht drückte sie in den Sand, während er mit geballten Fäusten zuschlug. Die wendige Mandalorianerin wand sich am Boden, wich den wuchtigen Hieben des Piraten haarscharf aus, spürte den Luftzug der Schläge an ihrem Gesicht. Ellenbogenschläge folgten, denen sie ebenfalls nur knapp entging, ihr Atem ging stoßweise, während sie verzweifelt nach einer Öffnung suchte. Dann gelang es Dany, ihre Knie anzulegen – mit einem wuchtigen Tritt traf sie den Weequay hart über der Brust, ein dumpfer Schlag, der ihn zurückwarf und ihn mit dem Rücken auf den Boden knallen ließ. Der Sand wirbelte erneut auf. Doch Rolo war noch immer nicht besiegt – und zu allem Überfluss lag er nun in direkter Greifnähe zu seinem Blaster - seine Finger zuckten bereits in Richtung der Waffe.

Gedankenschnell rollte sich Dany auf die Beine, ihre Bewegungen fließend trotz der Erschöpfung, und stürzte sich auf ihn. Sie stieg mit einem entschlossenen Schritt auf den Blaster, genau in dem Moment, als Jax seine Hand darum schloss, fixierte die Waffe unter ihrem Stiefel, bevor sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf ihn warf. Fäuste und Ellenbogen regneten energisch auf ihn nieder. Ihre Schläge waren vielleicht schwächer als seine, aber präzise und unerbittlich, gezielt auf seine ungeschützten Stellen. Rolo versuchte gar nicht, auszuweichen, sondern zog die Arme hoch, um sich irgendwie zu decken, doch Dany ließ nicht nach – mit der einen Hand riss sie seine Deckung auseinander, mit der anderen prügelte sie weiter auf ihn ein, ihre blauen Augen glühten vor Entschlossenheit. In einem letzten verzweifelten Aufbäumen schaffte der Weequay es, seine Finger um ihren Hals zu legen und zuzudrücken, seine ledrigen Hände drückten ihr die Luft ab. Doch die Mandalorianerin reagierte blitzschnell – sie brachte ihre Arme zwischen die seinen, trennte sie mit einer kraftvollen, entschlossenen Bewegung und ließ einen finalen Schlag auf ihn niederkrachen, in den sie die letzten Reserven ihrer schwindenden Kraft legte. Der Hieb traf ihn mit voller Wucht, und Rolo sackte regungslos und benommen in den Sand, endlich besiegt, während Dany schwer atmend über ihm kniete, ihre Hände vor Anstrengung zitternd. Mit diesen zittrigen Händen fixierte sie ihn mit den Energiefesseln an Armen und Beinen, wobei sie diese besonders straff zog.

Benommen richtete sich Dany auf, ihr Körper schwer vor Erschöpfung, und trottete auf wackeligen Beinen zu Rolos Blaster, der im Sand lag. Sie hob die Waffe auf, überprüfte sie kurz und klemmte sie sicher in ihren Gürtel, bevor sie sich in die Richtung wandte, in die ihr Speeder-Bike eingeschlagen war. Ihre Hände griffen nach den Lenkern, und mit letzter Anstrengung zog sie das Gefährt aus dem Sand, wo es halb verschüttet lag, der Motor noch leise knisternd. Ihr Rucksack lag daneben, halb offen im Sand vergraben. Sie griff zuerst nach der Wasserflasche, öffnete sie zittrig und hektisch und leerte sie in eiligen, gierigen Schlucken, die kühle Flüssigkeit eine Wohltat für ihre trockene Kehle. Dann ging sie mit schweren Schritten weiter und holte ihren Helm, der ein Stück entfernt lag. Sie hob ihn auf, schüttelte ihn kräftig und Unmengen an Sand rieselten heraus, die in der inzwischen abgekühlten Wüstennacht davonwirbelten. Sie klemmte den Helm unter ihren Arm und trottete weiter, den Boden nach ihrer Monlitzer absuchend. Fast hundert Meter entfernt von der Stelle, an der sie mit Rolo gekämpft hatte, schimmerte das graue Metall der Blasterpistole schwach zwischen dem Sand hervor, kaum sichtbar im Mondlicht. Dany fiel entkräftet auf die Knie, ihre Beine nachgebend, und griff nach der Waffe. Ihre Finger schlossen sich erleichtert um den vertrauten Griff, bevor sie sie in ihr Holster steckte. Außer Atem und den Staub aus ihrer Kehle hustend, richtete sie sich mühsam wieder auf. Zuletzt widmete sie sich dem Speeder-Bike des Piraten, das rauchend und mit verbogenem Rahmen im Sand steckte, die Triebwerke ausgebrannt. Es war nicht mehr betriebsbereit, doch Dany überprüfte die Seitenkoffer, ihre Hände zitterten, als sie die Schnallen öffnete. Mit eiligen Bewegungen durchwühlte sie diese und zog schließlich die kleinen an einer Halterung zusammengehaltenen Ampullen hervor, in denen das Spice rötlich glänzte - vermutlich der Grund seines Kopfgeldes. Mit einem angestrengten Lächeln auf den Lippen nahm sie die Ware und verstaute sie in der Seitentasche ihres Bikes. Vielleicht ein wertvoller Bonus.

Schließlich bewegte sich Dany mit wieder deutlich sichereren Schritten zurück zu Rolo, der sich noch immer bewusstlos im Sand regte, sein Atem flach, aber gleichmäßig. Die Mandalorianerin kniete sich hinter ihn und richtete ihn mühsam auf, indem sie ihre Arme unter seine Achseln schob. Ihre Finger verschränkten sich unterhalb seiner Brust, und mit einem angestrengten Ächzen zog sie seinen bewusstlosen Körper die vielen Meter zu ihrem Speeder-Bike, ihre Stiefel und sein Körper dabei tiefe Spuren im Sand hinterlassend. Mit letzter Kraft hievte sie ihn auf das Gefährt, positionierte ihn quer über dem Sitz, seine Arme und Beine baumelten leblos herab, während sie ihn so gut es ging sicherte. Mit einem letzten Blick über die Schulter auf die Szenerie – die verstreuten Überreste ihres Kampfes, der rauchende Speeder Rolos, der noch immer leicht aufgewirbelte Wüstensand unter den Monden Tatooines – stieg Dany auf das Bike, aktivierte den protestierenden Antrieb, der mit einem mürrischen Knurren ansprang und steuerte zurück in Richtung Mos Eisley. Die kühle Nachtluft Tatooines hatte sich für sie noch nie besser angefühlt, während sie sich angestrengt am Lenker festkrallte...


// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Mos Eisley // Dany, Jax Rolo (bewusstlos) //
 
// Tatooine // Mos Eisley // Außenbezirk // Dany, Jax Rolo (bewusstlos) //

Nach ihrer Rückkehr nach Mos Eisley, das längst unter dem sternenklaren Nachthimmel lag, lenkte Dany ihr Speeder-Bike zurück zu dem kleinen Landeplatz, wo die Dawn Chaser ruhte. Den mittlerweile erwachten Jax Rolo, dessen schweigsame Ader eine willkommene Abwechslung darstellte, hatte sie unsanft in den Frachtraum gezerrt und mit einem energischen Ruck in der Käfigzelle fixiert, bevor sie den Auftraggeber kontaktierte. In vier Stunden würde er eintreffen, um den Weequay abzuholen – ein Triumph, der Dany ein grimmiges Lächeln abrang. Vollkommen entkräftet begann die blonde Mandalorianerin, ihre Rüstung abzulegen, Stück für Stück: Die Durastahl-Platten fielen mit einem leisen Klirren zu Boden, enthüllten ihre schweißgebadete Haut, bevor sie ihre blonden Haare schüttelte. Sie genehmigte sich eine Dusche in der beengten Nasszelle an Bord, der schwache Strahl des Wassers spülte den verkrusteten Sand von ihrer gebräunten Haut und den Haaren, so gut es die marode Wasseraufbereitung zuließ, und ließ sie für einen Moment die Anstrengungen des Tages vergessen. Anschließend brachte sie einen frischen Verband an der Schnittwunde an ihrem Arm an, bevor sie sich in ihre Koje fallen ließ, um die wenigen Stunden bis zur Übergabe zu nutzen, um ihre Kräfte zu sammeln.

Als der Alarm ihres Comlinks viel zu schnell wieder piepte, richtete Dany ihren erschöpften Körper mühsam auf, jeder Muskel pulsierend nach der anstrengenden Jagd. Stück für Stück begann sie ihre Rüstung zu säubern: Zuerst wischte sie den Sand von den Durastahl-Platten, bis sie wieder schwach im Licht glänzten, dann polierte sie den Helm und entledigte sich der sandigen Reste in dessen Inneren, ehe sie schließlich den Staub von ihren Stiefeln bürstete. Daraufhin folgten die Waffen, beide voller Sand, den sie sorgfältig entfernte. Während Dany ihre Rüstung anlegte, inspizierte sie die Wunde an ihrem Arm – die Blutung hatte längst aufgehört, und der Verband saß fest. Sie streckte sich ein letztes Mal, ein leises Knacken in ihrem Rücken, bevor sie die Rampe hinabschritt und sich so lässig wie möglich gegen die Hydraulik lehnte, die verhüllten Augen wachsam, während sie auf den Kontakt wartete.

Nahezu pünktlich traf dieser ein. Ein rot lackierter Sandgleiter kam vor dem rostigen Frachter zum Stehen, die Triebwerke wirbelten Sand auf, als drei vermummte Gestalten heraustraten. Zwei von ihnen waren Mirialaner, ihre grüne Haut mit geometrischen Tätowierungen überzogen, der dritte ein dunkelhäutiger, muskulöser Mensch, dessen silberne Kette über einem Tanktop glänzte, das seine tätowierten Arme entblößte. Dany, die ihre Rüstung und ihren Körper so gründlich gereinigt hatte, dass ihr die Strapazen der Jagd nicht mehr anzusehen waren, schwang sich mit einer eleganten Bewegung von ihrem Schiff und trat der Gruppe entgegen, ihre Haltung selbstbewusst, auch wenn sie innerlich erschöpft war.

"Wo ist er?“

Grummelte der Dunkelhäutige, verschränkte die Arme und musterte sie mit einem harten Blick.

"Drinnen. Folgt mir“

Antwortete Dany kühl, ihre Stimme durch den Helm gedämpft, aber bestimmt. Sie führte die drei Gestalten in den aufgeräumten Frachtraum der Dawn Chaser, wo Jax Rolo in der Käfigvorrichtung saß, seine Augen vor Wut funkelnd. Der tätowierte Mensch musterte ihn, überprüfte etwas auf seinem Datapad und nickte schließlich seinen Begleitern zu. Dany öffnete die Tür der Zelle, entfernte die Energiehandschellen mit einem schnellen Handgriff, bevor die beiden Mirialaner den Weequay unsanft auf die Beine rissen und hinausschleiften. Gerade als der Dunkelhäutige ihnen folgen wollte, ertönte Danys gedämpfte Stimme hinter ihm vom anderen Ende des Raumes.

"Hey!“

Rief sie, ihre Stimme ruhig, aber durchdringend. Er drehte sich um, musterte sie fragend, eine Augenbraue erhoben. Die blonde Kopfgeldjägerin trat an eine der Kisten, öffnete die Tasche des Speeder-Bikes, die darauf lag, und holte die Spice-Ampullen hervor, die sie in Rolos Lager gefunden hatte. Sie hielt sie ihrem Gegenüber vor die Augen, ihre blauen Augen hinter dem Visier funkelten wachsam, während er die Hand ausstreckte und die gestohlene Ware mit einem anerkennenden Nicken entgegennahm, ein Hauch von Respekt in seinem Blick. Sein Blick wanderte zwischen der Ware in seinen Händen und Dany hin und her, als versuchte er, die Mandalorianerin zu entschlüsseln, die mysteriöse Kopfgeldjägerin zu ergründen. Dann hob er erneut sein Datapad, tippte kurz darauf herum und sah sie an.


"800 für Rolo, wie vereinbart. Die gleiche Summe für die Ware. Deal?“

Fragte er, seine Stimme rau, aber geschäftsmäßig, während er ihr die Hand entgegenstreckte, seine Miene eiserner Ernst. Dany zögerte nur einen Moment, bevor sie einschlug, ihre behandschuhte Hand fest in seiner. Ein Hauch eines Lächelns zuckte über sein stoisches Gesicht, ein wohl seltenes Zeichen von Anerkennung, das die Spannung zwischen ihnen löste. Sie schüttelten sich die Hände, bevor er die Überweisung mit einem letzten Tippen auf seinem Datapad bestätigte. Ohne ein weiteres Wort drehte er sich um, stieg mit den beiden Mirialanern und ihrer Beute in den rot lackierten Sandgleiter und verschwand in der Nacht.

Dany blickte dem abziehenden Speeder-Bike noch kurz nach, bevor sie sich mit einem tiefen Seufzer auf die Rampe der Dawn Chaser setzte. Ihre Rüstung klirrte leise, als sie sich zurücklehnte, den Helm abnahm, die Arme auf den Knien abstützte, und die kühle Nachtluft Tatooines einatmete. Mit 1600 Credits mehr auf ihrem Konto und der erfolgreichen Jagd hinter sich konnte sie zufrieden sein. Morgen früh würde sie sich umhören, was sie die Reparatur des Schiffes kosten würde. Bis die Arbeiten abgeschlossen waren, würde sie auf Tatooine bleiben und sich mit kleineren Aufträgen über Wasser halten müssen, die der Wüstenplanet für Kopfgeldjäger wie sie immerzu bereithielt.

// Tatooine // Mos Eisley // Außenbezirk // Landeplatz // Dawn Chaser // Dany //
 
// Tatooine // Mos Eisley // Außenbezirk // Landeplatz // Dawn Chaser // Dany //

Als Dany am nächsten Morgen erwachte, kündigte sich der Sonnenaufgang über Tatooine an. Durch die schmutzverschmierten Scheiben ihres Cockpits drangen die ersten Lichtstrahlen der Zwillingssonnen ins Innere der Dawn Chaser, glitten über die Konsole und reflektierten schließlich in ihrem Gesicht, was sie sanft aus dem Schlaf riss. Dany fuhr sich mit einer müden Geste durch die zerzauste blonde Mähne und richtete sich auf, ihr Körper noch immer malträtiert von den gestrigen und auch vorherigen Strapazen. Ein leises Ächzen entkam ihr, als sie sich streckte – sie wusste, dass sie schonender mit ihrem Körper umgehen musste, egal wohin ihre nächsten Aufträge sie führen würden. Er war ihre wertvollste Ressource, und das würde er für die nächsten zwanzig, dreißig Jahre bleiben. Es würde ihr wenig nützen, wenn sie mit 35 Jahren ein Krüppel wäre, unfähig, die Jagd auf ein noch so leichtes Ziel aufzunehmen. Nachdem sie in ihre abgenutzten Sachen geschlüpft war und schließlich ihre Rüstung Stück für Stück angelegt hatte, trat sie über die zischend öffnende Rampe nach draußen, wo die kühle Morgenluft der Wüste sie empfing.

Das Speeder-Bike stand noch vor der Dawn Chaser, der verbogene Rahmen und die Schrammen von der wilden Verfolgungsjagd mit Jax Rolo waren im Licht der aufgehenden Sonnen unübersehbar. Sie würde es am Abend kurz vor Ablauf der Tagesfrist zurückbringen und hoffen, dass der Schaden dem toydarischen Händler nicht allzu sehr auffallen würde – und dass er ihr nicht noch mehr Credits abknöpfte. Mit entschlossenem Gang schritt sie daran vorbei und steuerte auf einen Stand zu, dessen verblichenes Schild in der Wüstenbrise leicht schaukelte: "Krev's Junkshop". Der heruntergekommene Laden, vollgestopft mit Schrott, Ersatzteilen und allerlei mechanischem Gerümpel, war eine der wenigen Werkstätten in Mos Eisley, die sowohl Reparaturen durchführten als auch gebrauchte Teile verkauften. Die herumwuselnden Reparaturdroiden des Händlers auf dem Landeplatz waren ihr schon gestern bei der Ankunft ins Auge gestochen.

Ihr blondes Haar fiel ihr offen über die Schultern, als sie durch die offene Tür trat und den Sullustaner erblickte, der hinter einem mit Ersatzteilen übersäten Tresen saß, vertieft in die Arbeit an einem Droidenkopf, den er mit einem Schraubenzieher bearbeitete. Die blonde Mandalorianerin setzte ein leichtes, beinahe schon schüchtern anmutendes Lächeln auf und klopfte leicht gegen den Türrahmen, ein leises, aber bestimmtes Geräusch, das Krev sofort aufschrecken ließ. Seine großen, dunklen Augen zuckten hoch, doch als er die Mandalorianerin erkannte, entspannte sich seine Haltung sichtlich. Offenbar beruhigt, dass es nur sie es war, lehnte er sich leicht über den Tresen und musterte sie mit einem prüfenden Blick, der sowohl Neugier als auch Geschäftssinn ausstrahlte.


„Kann ich dir helfen, Kleine?“

Ertönte seine überraschend helle Stimme, während er sich erhob, den Schraubenzieher achtlos auf den Tresen warf und sich mit einem ölverschmierten Tuch die Hände abwischte. Angesichts der Bezeichnung - sie nahm sie wörtlich und hatte keine Ahnung, dass er auf ihr junges Erscheinungsbild anspielte - hob Dany nahezu unmerklich eine Braue, ein Hauch von Belustigung zuckte über ihre Lippen, als sie auf den etwa einen Meter großen Nichtmenschen herabsah, dessen mausartige Knopfaugen sie unverhohlen musterten.


"Dir gehört der Schrotthaufen auf Platz X-04, stimmt’s? Den stotternden Antrieb habe ich gestern aus der Luft schon zwei Minuten vor deiner Landung gehört“

Bohrte Krev nach, seine helle Stimme hatte einen spöttischen Unterton, während er die Hände in die Hüften stemmte und Dany mit einem wissenden Blick musterte. Dany nickte leise seufzend, trat auf den Tresen zu und lehnte sich dagegen, die Rüstung leise klirrend, als sie die Arme verschränkte.

"Hyperraumantrieb, Ionenantriebsblöcke, Elektronikstau – sie braucht eine Generalüberholung“

Erklärte sie und ihre blauen Augen fixierten den Sullustaner, während sie auf seine Einschätzung wartete, wohl wissend, dass die Reparatur ihren ohnehin knappen Finanzen zusetzen würde. Der kleine Nichtmensch ließ ein langgezogenes „Hmmmmm“ hören, während er einen Finger nachdenklich unter sein Kinn legte. Seine großen, dunklen Augen funkelten mit einer Mischung aus Geschäftssinn und Humor.


"Ich habe dich gestern Abend gesehen, wie du diesen Kerl hierher gebracht hast – gut gemacht, das hat mir gefallen“

Sagte er anerkennend, bevor er fortfuhr:

"Weil du es bist: 2500 Credits für Teile und Reparatur. Wenn ich und meine Jungs mit ihr fertig sind, ist sie wie neu. Du wirst sehen: die alte Kiste wird wieder schnurren wie ein Sandpanther-Junges.“

Dany schluckte schwer, doch überspielte die Anspannung mit einem gezwungenen Lächeln. Hatte er eben "zweitausend"-fünfhundert Credits gesagt? Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie sich innerlich damit abfand – die Teile, die aufwendigen Arbeiten, die weit über ihr provisorisches Flicken hinausgingen, rechtfertigten die Summe. Doch sie würde ihre ohnehin knappen Ressourcen nahezu komplett auffressen und sie in eine prekäre Lage bringen. Es ging nicht.

"Das ist zu viel, auch wenn ich dein Angebot zu schätzen weiß. Und wenn du dich nur um den Hyperraumantrieb kümmerst?"

Für einen Moment schwieg Krev, seine großen, schwarzen Augen musterten sie eingehend – ihr hübsches, charismatisches Gesicht, dessen Anziehungskraft sie selbst nicht im Geringsten begriff, dann die mit Kampfspuren und Dellen übersäte Rüstung, und schließlich ihre Monlitzer Blasterpistole, die sicher in ihrem Holster ruhte. Mit einer entschlossenen Geste winkte er ab und er schüttelte vehement den Kopf.

"Um dich abheben zu lassen und wissend dabei zuzusehen, wie du ein paar Stunden später in dieser Todesfalle draufgehst? Nein, Kleine. Ich mache dir einen anderen Vorschlag. Es gibt da zwei, drei Angelegenheiten, bei denen du mir behilflich sein kannst."

Die Augen der Mandalorianerin, die gerade aufgebracht aufblitzen wollten, als er sie erneut tadelnd wie ein Kind behandelte, hielten inne. Sie riss sich zusammen und ihre blauen Augen fixierten überrascht die schwarzen des Sullustaners. Er respektierte sie offenbar genug, um ihr Arbeit anzubieten – Arbeit, die, wie sie es einschätzte, vermutlich Muskel- und Feuerkraft erforderte? Fragend und mit einem herausforderndem Gesichtsausdruck neigte sie den Kopf. Er musste sofort wissen, dass sie angebissen hatte.

"Wenn du mir dabei hilfst, gehe ich auf 2000 runter. Zusätzlich wirst du für deine Dienste entlohnt."

Schlug er vor, während er Dany über dem Tresen hinweg ansah. Die Mandalorianerin nickte entschlossen. Das klang nicht schlecht. Eine Reduktion der Kosten und zusätzlich ein paar kleinere Aufträge als Überbrückung ihrer Zeit auf Tatooine? Dennoch fragte sie, ihre Stimme ruhig, aber wachsam:

"Was für Dienste meinst du?"

Krev lachte, erhob sich von seinem wackeligen Stuhl und schenkte sich eine Tasse dampfenden Kaf aus einer verbeulten silbernen Kanne ein. Mit einer einladenden Geste bot er auch Dany eine Tasse an, die sie nach kurzem Zögern annahm. Ihre Hände griffen nach dem schwarzen Gefäß und vorsichtig nippte sie an dem kochend warmen Getränk, das seltsam bitter schmeckte, mit einem Hauch von Gewürzen, die sie nicht kannte. Es schmeckte jedenfalls nach Outer Rim und somit mehr nach Treibstoff als Genuss.

"Ein schmieriger, kleiner Rodianer namens Trix Volg hat wertvolle Droidenkomponenten aus meinem Laden gestohlen. Ich habe es auf Holocam. Wenn du mir die Teile zurückbringst und ihm zusätzlich eine... kleine Lektion erteilst, wäre uns beiden geholfen. Dann sehen wir weiter. Klingt das nach einem Deal, ...?"

Er ließ die Frage in der Luft hängen, seine Stimme hatte einen erwartungsvollen Ton, während er ihr seine kleine, ölverschmierte Hand entgegenstreckte. Ohne Umschweife schlug die Kopfgeldjägerin ein, ihre behandschuhte Hand umschloss die seine und sie schüttelte sie kräftig.

"Dany. Deal!"

Wieder lachte der Sullustaner mit einem gurgelnden Geräusch, während er den Händedruck mit einer für seine Gestalt beeindruckenden Stärke erwiderte.

"Ich bin Krev, aber das weißt du wahrscheinlich schon - das Schild über der Tür und so... Trix hängt die meiste Zeit über in einem Lagerhaus namens Droidenarena am Rand der Stadt herum. Der Nichtsnutz sollte gegen Mittag aus dem Bett fallen, wenn er nicht wieder die ganze Nacht gewettet hat."

Dany nahm einen letzten Schluck von dem bitteren Kaf und nickte entschlossen.

"Betrachte es als erledigt"

// Tatooine // Mos Eisley // Außenbezirk // Landeplatz // Krev's Junkshop // Dany, Krev //
 
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