// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Mos Eisley // Dany, Jax Rolo //
Dany rollte ineinander verkeilt mit dem wild fluchenden und sie derbe beleidigenden Weequay durch den Sand, ein chaotischer Anblick in der stillen Wüstennacht, während dessen fahrerloser Gleiter nach einer halben Ewigkeit vor ihnen im Sand einschlug. Ihr Helm hatte sich beim Aufprall gelöst, rollte ein Stück davon, und sie spürte, wie der feine Sand ihre Augen reizte und sich in Nase, Ohren und Mund drängte, während sie um Kontrolle kämpfte. Doch die Mandalorianerin ließ nicht nach – mit einer geschickten Bewegung gelang es ihr, die Oberhand zu gewinnen, indem sie sich hinter den Weequay manövrierte. Als sie nach einigen Metern zum Stillstand kamen, hatte sie ihn in eine vielversprechende Position gebracht: Dany lag mit dem Rücken im Sand, Rolo mit dem Rücken auf ihr, seine schwere Gestalt drückte sie nieder, doch sie nutzte den Moment. Ihre Arme schlangen sich um seinen Hals, ihre Beine um seine Hüften und sie drückte zu, während sie darauf achtete, ihn nicht zu ersticken. Die blonde Mandalorianerin wollte ihn in dieser Position nur außer Gefecht setzen, ihre Entschlossenheit ungebrochen, ihn lebend zu fassen, so wie es der Kontrakt verlangte.
Für einige Augenblicke schien es, als würde Dany ihn überrumpeln. Röchelnd und noch benommen vom harten Aufprall strampelte der gesuchte Pirat mit Beinen und Armen, seine Bewegungen verzweifelt, während er hilflos versuchte, den unnachgiebigen Griff um seinen Hals abzuschütteln. Die blauen Augen der Kopfgeldjägerin verengten sich zu einem entschlossenen Schlitz – sie war fest davon überzeugt, ihn gleich zu haben, spürte, wie seine Gegenwehr erlahmte. Doch Jax Rolo erlangte plötzlich wieder die volle Kontrolle über seine Sinne und Motorik, sein wohl schon oft geprüfter Überlebensinstinkt setzte ein. Mit einer Serie harter Ellenbogenschläge rückwärts traktierte er ihre Rippen – nicht die von Gamorr angeschlagene Seite, doch die Schmerzen stachen dennoch brennend durch ihren Körper. Weitere gezielte Schläge folgten, jeder ein dumpfer, stechender Schmerz, bis Rolo sich schließlich aus ihrem Griff wand und auf den Knien eine kurze Distanz zwischen sich und die angestrengt aufstöhnende Mandalorianerin brachte, die sich im Sand krümmte, ihre Hand reflexartig an die schmerzende Seite gepresst, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen.
In der Bauchlage drehte sich die Kopfgeldjägerin und erkannte verschwommen, wie Rolo versuchte, in Richtung seines Blasters zu kriechen, der im Sand lag – nur noch ein kurzes Stück trennte ihn davon, die Waffe zu erreichen und diese Konfrontation vermutlich auf die Art und Weise zu beenden, die man von einem kriminellen Weequay-Spacer zu erwarten hatte.
"Shabuir"
Presste Dany zwischen ihren sandverklebten Lippen hervor, ihre Stimme ein raues Knurren, während sie sich mit einem Ruck aufrichtete. Benommen vom Aufprall, knickte sie beinahe im weichen Sand um, doch sie fing sich und hastete mit schnellen Schritten auf ihn zu, ihre Entschlossenheit sie vorantreibend. Ihre Hand schoss nach vorne, packte ihn von hinten an seinen Weequay-typischen Zöpfen und riss ihn mit einem harten Ruck auf die Knie. Ohne zu zögern rammte sie ihm ihr Knie donnernd gegen die Schläfe, ein gezielter Schlag, der Rolo stöhnend zu Boden schickte, sein Körper sackte in den Sand. Doch der Dickkopf war noch nicht besiegt – mit einem letzten Aufbäumen trat er nach ihren Beinen, erwischte sie an den Knöcheln und brachte sie zu Fall. Sekunden später rangen die beiden erneut über dem sandigen Boden, ein erbitterter Kampf, bei dem jeder Schlag, jeder Griff ums Überleben und/oder Erfolg oder Misserfolg entschied.
Jax gelang es diesmal, die bessere Position zu erkämpfen – er kniete schwer über ihrem Bauch und ihrer Brust, sein Gewicht drückte sie in den Sand, während er mit geballten Fäusten zuschlug. Die wendige Mandalorianerin wand sich am Boden, wich den wuchtigen Hieben des Piraten haarscharf aus, spürte den Luftzug der Schläge an ihrem Gesicht. Ellenbogenschläge folgten, denen sie ebenfalls nur knapp entging, ihr Atem ging stoßweise, während sie verzweifelt nach einer Öffnung suchte. Dann gelang es Dany, ihre Knie anzulegen – mit einem wuchtigen Tritt traf sie den Weequay hart über der Brust, ein dumpfer Schlag, der ihn zurückwarf und ihn mit dem Rücken auf den Boden knallen ließ. Der Sand wirbelte erneut auf. Doch Rolo war noch immer nicht besiegt – und zu allem Überfluss lag er nun in direkter Greifnähe zu seinem Blaster - seine Finger zuckten bereits in Richtung der Waffe.
Gedankenschnell rollte sich Dany auf die Beine, ihre Bewegungen fließend trotz der Erschöpfung, und stürzte sich auf ihn. Sie stieg mit einem entschlossenen Schritt auf den Blaster, genau in dem Moment, als Jax seine Hand darum schloss, fixierte die Waffe unter ihrem Stiefel, bevor sie sich mit ihrem ganzen Gewicht auf ihn warf. Fäuste und Ellenbogen regneten energisch auf ihn nieder. Ihre Schläge waren vielleicht schwächer als seine, aber präzise und unerbittlich, gezielt auf seine ungeschützten Stellen. Rolo versuchte gar nicht, auszuweichen, sondern zog die Arme hoch, um sich irgendwie zu decken, doch Dany ließ nicht nach – mit der einen Hand riss sie seine Deckung auseinander, mit der anderen prügelte sie weiter auf ihn ein, ihre blauen Augen glühten vor Entschlossenheit. In einem letzten verzweifelten Aufbäumen schaffte der Weequay es, seine Finger um ihren Hals zu legen und zuzudrücken, seine ledrigen Hände drückten ihr die Luft ab. Doch die Mandalorianerin reagierte blitzschnell – sie brachte ihre Arme zwischen die seinen, trennte sie mit einer kraftvollen, entschlossenen Bewegung und ließ einen finalen Schlag auf ihn niederkrachen, in den sie die letzten Reserven ihrer schwindenden Kraft legte. Der Hieb traf ihn mit voller Wucht, und Rolo sackte regungslos und benommen in den Sand, endlich besiegt, während Dany schwer atmend über ihm kniete, ihre Hände vor Anstrengung zitternd. Mit diesen zittrigen Händen fixierte sie ihn mit den Energiefesseln an Armen und Beinen, wobei sie diese besonders straff zog.
Benommen richtete sich Dany auf, ihr Körper schwer vor Erschöpfung, und trottete auf wackeligen Beinen zu Rolos Blaster, der im Sand lag. Sie hob die Waffe auf, überprüfte sie kurz und klemmte sie sicher in ihren Gürtel, bevor sie sich in die Richtung wandte, in die ihr Speeder-Bike eingeschlagen war. Ihre Hände griffen nach den Lenkern, und mit letzter Anstrengung zog sie das Gefährt aus dem Sand, wo es halb verschüttet lag, der Motor noch leise knisternd. Ihr Rucksack lag daneben, halb offen im Sand vergraben. Sie griff zuerst nach der Wasserflasche, öffnete sie zittrig und hektisch und leerte sie in eiligen, gierigen Schlucken, die kühle Flüssigkeit eine Wohltat für ihre trockene Kehle. Dann ging sie mit schweren Schritten weiter und holte ihren Helm, der ein Stück entfernt lag. Sie hob ihn auf, schüttelte ihn kräftig und Unmengen an Sand rieselten heraus, die in der inzwischen abgekühlten Wüstennacht davonwirbelten. Sie klemmte den Helm unter ihren Arm und trottete weiter, den Boden nach ihrer Monlitzer absuchend. Fast hundert Meter entfernt von der Stelle, an der sie mit Rolo gekämpft hatte, schimmerte das graue Metall der Blasterpistole schwach zwischen dem Sand hervor, kaum sichtbar im Mondlicht. Dany fiel entkräftet auf die Knie, ihre Beine nachgebend, und griff nach der Waffe. Ihre Finger schlossen sich erleichtert um den vertrauten Griff, bevor sie sie in ihr Holster steckte. Außer Atem und den Staub aus ihrer Kehle hustend, richtete sie sich mühsam wieder auf. Zuletzt widmete sie sich dem Speeder-Bike des Piraten, das rauchend und mit verbogenem Rahmen im Sand steckte, die Triebwerke ausgebrannt. Es war nicht mehr betriebsbereit, doch Dany überprüfte die Seitenkoffer, ihre Hände zitterten, als sie die Schnallen öffnete. Mit eiligen Bewegungen durchwühlte sie diese und zog schließlich die kleinen an einer Halterung zusammengehaltenen Ampullen hervor, in denen das Spice rötlich glänzte - vermutlich der Grund seines Kopfgeldes. Mit einem angestrengten Lächeln auf den Lippen nahm sie die Ware und verstaute sie in der Seitentasche ihres Bikes. Vielleicht ein wertvoller Bonus.
Schließlich bewegte sich Dany mit wieder deutlich sichereren Schritten zurück zu Rolo, der sich noch immer bewusstlos im Sand regte, sein Atem flach, aber gleichmäßig. Die Mandalorianerin kniete sich hinter ihn und richtete ihn mühsam auf, indem sie ihre Arme unter seine Achseln schob. Ihre Finger verschränkten sich unterhalb seiner Brust, und mit einem angestrengten Ächzen zog sie seinen bewusstlosen Körper die vielen Meter zu ihrem Speeder-Bike, ihre Stiefel und sein Körper dabei tiefe Spuren im Sand hinterlassend. Mit letzter Kraft hievte sie ihn auf das Gefährt, positionierte ihn quer über dem Sitz, seine Arme und Beine baumelten leblos herab, während sie ihn so gut es ging sicherte. Mit einem letzten Blick über die Schulter auf die Szenerie – die verstreuten Überreste ihres Kampfes, der rauchende Speeder Rolos, der noch immer leicht aufgewirbelte Wüstensand unter den Monden Tatooines – stieg Dany auf das Bike, aktivierte den protestierenden Antrieb, der mit einem mürrischen Knurren ansprang und steuerte zurück in Richtung Mos Eisley. Die kühle Nachtluft Tatooines hatte sich für sie noch nie besser angefühlt, während sie sich angestrengt am Lenker festkrallte...
// Tatooine // Jundland Wüste in Richtung Mos Eisley // Dany, Jax Rolo (bewusstlos) //