Die Nachrichtenzusammenfassung zu Beginn der Folge hat mir wieder gut gefallen und sie geht dann schön in die Folge über.
Obi Wans Tonfall gegenüber Mace Windu paßt imo nicht so richtig, - das klingt zu lässig und zu selbstsicher.
Die zerstörte Ortschaft auf Ryloth war sehr gut gestaltet; - btw. wirkt es vor diesem Hintergrund schon etwas merkwürdig, wenn Obi Wan die Verwendung von Raketen etc. ablehnt; so wie es da aussah reiben sich die Baununternehmer Ryloths so oder so die Hände (sah aber lustig aus, wie Boil erstmal 2/3 seines Schwarzenegger-mäßigen Arsenals abgelegt hat
).
Unter anderen Umständen wäre mir die Umgebung etwas zu trist und farblos gewesen, aber hier paßt das recht gut zur Stimmung der Folge und es gibt ja auch immerhin ein paar Bäume.
Die niedergeschlagene Stimmung in der Grube, wo sich die Separatisten-Kräfte aufhalten kam auch gut rüber.
Der Kommando-Droide hat seinen bisher imo besten Auftritt. Herrlich, wie er immer alles genau berechnet und damit durchaus auch nicht unerfolgreich ist. Am besten hat mir seine Aussage gefallen, dass er ein Droide sei und damit immer recht hätte.
In der deutschen Version von "TCW" hört man das leider nicht immer so, weil die geniale Sprachausgabe des Kommando-Droiden immer wieder zumindest variiert wird, aber mich würde jetzt doch mal interessieren, ob es nur Zufall oder doch Absicht ist, dass dieses Droiden-Modell sich fast genauso anhört wie die Zylonen-Centurios aus "Kampfstern Galactica".
Ich werde auf jeden Fall ein immer größerer Fan des Kommando-Droiden, - gerade in dieser Folge kam er mit seiner kalten berechnenden Art einfach klasse rüber.
Diese mobile Kommandostellung von der aus der Kommando-Droide seine Operationen befehligt, hat mir btw. auch gefallen und natürlich gibt es auch von Obi Wan eine Akte.....das mit den schlauen Akten der Separatisten könnte fast ein Running Gag werden, ach und ja, ich möchte diese Akten nach wie vor zu gerne einmal selbst lesen können.
Die Szene, wo der Kommando-Droide später an den gefangenen Twi'leks vorbeigeht, war kurz aber eindrucksvoll. Die Musikuntermalung hat in dieser Szene perfekt gepaßt.
Wat Tambor scheint etwas die Hosen voll zu haben, seitdem seine Blockade durchbrochen wurde, - er hört sich während der Gespräche mit den Kommando-Droiden auf jeden Fall immer ziemlich besorgt an.
Die drei Acclamator im Landeanflug haben mir vor allem in Verbindung mit den Luftabwehr-Geschützen der Separatisten optisch sehr gut gefallen.
Zumindest bei einem Kreuzer sieht es ziemlich danach aus, als wäre er so schwer getroffen worden, dass er abstürzt (hört sich auch so an) und später sieht man dann ja auch nur noch zwei Schiffe am Ende der Folge.
Wäre natürlich ein ziemlicher Verlust mit dem Schiff, der ganzen Ausrüstung und der Klonbesatzung, aber irgendwie würde ich Anakin ja die Frage gönnen, was aus dem Rest von Meister Windus Flotte geworden ist.
Der Blick auf die kompakte Brücke (in „Republic Commando“ war sie v.a im Vergleich gewaltig) eines Acclamtor-Schiffes fällt kurz aus, aber was man gesehen hat, hat mir gut gefallen.
Der Angriff auf die „Stadtmauer“ war auch gut. Die Situation entspricht im Prinzip genau dem was ich mir früher (vor der PT) unter den Klonkriegen vorgestellt habe. Anders als in meiner Vorstellung werden hier zwar sehr moderne Mittel im Kampf eingesetzt, aber dennoch war die Überwindung einer solchen befestigten Stellung ein sehr lobenswerter Einfall.
Besonders hat mir gefallen, dass mal wieder die Droidenkracher zum Einsatz kamen, - einfach eine geniale Waffe im Kampf gegen die Droiden-Armeen.
Hat eigentlich jemand den guten Plan zur Ausschaltung der Geschütze ausfindig machen können, von dem Obi Wan behauptet, dass er ihn hätte?
„Mit allem reinzugehen, was man hat“ ist jetzt für mich nicht wirklich ein erwähnenswerter Plan und alles andere war doch später nur improvisiert; er konnte weder wissen, dass die Separatisten diese Tiere auf die Klontruppen hetzen würden noch, dass Numa ihm den Hintereingang zur Separatistenbasis zeigen würde.
Man muß die Bemerkung von Obi Wan also wohl als gute Außendarstellung verbuchen mit der er sich seinen guten Ruf als großer besonnener Planer erschleicht.
Generell hat Obi Wan ja das Problem, dass er als alleiniger Handlungsträger einfach ziemlich dazu neigt verdammt langweilig zu sein.
Er kommt dann immer nur als perfekter 0815 strahlender Ritter rüber, was mich doch zumeist ziemlich anödet.
Um die wahren Stärken des Charakters aufzuzeigen braucht es einfach Reizfiguren wie Qui Gon, wie Siri, wie Anakin, die regelmäßig aufdecken, dass Obi Wan eben nicht so toll und perfekt ist, wie er sich selbst gerne darstellt.
Trotz dieses Grundproblems der Figur, funktioniert Obi Wan im Verlauf der Folge aber doch ganz gut, was aber wohl daran liegt, dass man ihn gar nicht mal so häufig sehen muß, da der Schwerpunkt auf den Klonen Waxer und Boil liegt.
Waxer und Boil könnten unterschiedlicher nicht sein: Der eine ist (zunächst) ausschließlich auf seinen Auftrag bedacht und betrachtet alles was seine Aufgabe erschwert als ziemlich lästig und der andere ist viel mitfühlender und auffällig an seiner Umgebung interessiert.
Daher wirkt Waxer zunächst sicherlich sympathischer als Boil, aber man kann Boil seine Einstellung auch nicht verübeln. Was wäre z.B. wenn es in dieser zerstörten Stadt nicht nur eine Waise sondern ganz viele gebe? Wenn man sich um die alle kümmern würde, könnte man die eigentliche Mission wohl vergessen.
Insofern ist es also durchaus richtig, dass sich Boil auf seinen Auftrag konzentriert.
Die erste Begegnung der Klone mit Numa war einfach schön.
Ist ja klar, dass sie Angst hat und mißtrauisch ist und die Klone erstmal ihr Vertrauen gewinnen müssen. Btw. hätte ich mir ja von Sturmtruppen-Handschuhen etwas mehr Schutz versprochen, aber der Biss eines kleinen Mädchens scheint schon zuviel zu sein.
Schön, wie die Klone ihre Helme abnehmen und Numa sie mit großen Augen ansieht, dann auf sie zeigt und sie „Mera“ nennt, woraufhin Waxer sie verbessern will und ihr seinen Namen nennt.
Es war zwar schön gemacht, aber vielleicht hat Numa ihr Mißtrauen dann doch etwas zu schnell überwunden. Speziell, dass sie diesen Riegel annimmt und ihn sofort verspeist wirkt etwas zweifelhaft, wenn man sich nicht von der Darstellung der Szene gefangen nehmen läßt, sondern mal kurz darüber nachdenkt.
In den folgenden Szenen wird Numa zum heimlichen Star der Folge.
Das kleine Twi'lek – Mädchen ist einfach so niedlich und vor allem dank der grandiosen Mimik so gut in Szene gesetzt worden, dass man sie einfach ins Herz schließen muß.
So ergeht es natürlich auch den Klonen, insb. Waxer (Boil braucht da ja etwas länger), - einfach zu schön wie Waxer ihr über den Kopf streicht und sie seine Hand nimmt.
Dennoch war es eigentlich ziemlich leichtsinnig so einfach hinter ihr her zu laufen. Immerhin war es aus Sicht der Klone nicht auszuschließen, dass sie aus irgendwelchen Gründen mit den Separatisten zusammenarbeitet und sie in eine Falle lockt.
Als Soldat in einen Kriegsgebiet kann man so etwas imo nicht ausschließen.
Die Szene in Numas Heim gehört zum besten was "TCW" zu bieten hat, - ich hätte im Vorfeld der Serie und auch noch später nicht damit gerechnet so etwas rührendes präsentiert zu bekommen.
Es ist einfach nur grandios gemacht, wie Waxer dieses Kuscheltier findet und es Numa zeigt, was diese für einen kurzen Augenblick etwas aufzuheitern scheint, bevor sie dann anfängt herzzerreißend zu schluchzen und das Kuscheltier an sich drückt.
Wie sie dann beide Klone umarmt und sogar Boil auftaut, war wiederum sehr schön und emotional.
Leider schafft es die unglaubliche Stärke dieser Szene nicht in die deutsche Version der Folge.
Ich hatte schon vorher Angst, dass man es vermasseln würde und war dann natürlich wahnsinnig enttäuscht, als Numa in der deutschen Fassung anfängt zu schluchzen und fast nichts raus bekommt; dadurch verliert die Szene enorm an Emotionalität und die brillante Musik kann es auch nicht mehr retten.
Ehrlich gesagt verstehe ich es nicht: In der Folge sind nur Twi'leks zu sehen, die alle ausnahmslos ihre eigene Sprache sprechen, was gibt es da bitte in Deutschland zu synchronisieren? Wieso hat man es nicht einfach bei den Originalen belassen?
Meistens sind deutsche Synchros sehr gut gelungen und ich halte nichts davon die originalen englischen Fassungen bei jeder Gelegenheit zu glorifizieren, ganz gleich wie lustlos die Sprechleistungen der Schauspieler auch sein mögen, aber hier hat man es bei der Synchro einfach unnötig verbockt.
Was bei dieser Szene gilt, gilt dann leider auch für den Rest der Twi'lek – Szenen der Folge: Sie sind in der englischen Fassung eigentlich immer etwas besser.
Ansonsten hat mich noch die englische Aussprache des Wortes „Twi'lek“ etwas irritiert; - ich habe mich da immer für einen kurzen Sekundenbruchteil gefragt, über wen die da gerade reden.
Es geht dann damit weiter, dass der Kommando-Droide ziemlich gefährlich aussehende Viecher auf die Streitkräfte der Republik hetzt. Speziell die Kopfpartie dieser Kreaturen kam mir irgendwie bekannt vor, - kennt jemand einen Film wo schon mal ähnliche Wesen zu sehen waren?
Wie sich Boil und Waxer gegen die Kreaturen zu Wehr setzen war gut gemacht und wie dann eine Kreatur durch ein Loch in der Wand hereinkommt hatte sogar schon was horror-mäßiges.
Es ist dann die kleine Numa die, die Situation rettet: Einfach grandios wie sie die Falltür anhebt (tolle Musikunterstützung) durch die sie und die Klone dann entkommen können.
Auch Obi Wan und sein Trupp bekommen es mit den Kreaturen zu tun.
Gelöst wird dieser Konflikt durch Obi Wan, der die Kontrolle über die Kreaturen übernimmt und sie in eine Seitengasse lockt, wo sie dann eingeschlossen werden.
Obwohl es klasse aussah, wie die ganzen Kreaturen hinter Obi Wan herlaufen und der Kommentar von einen der Klone gut kam, finde ich die Aktion doch etwas übertrieben. Es ist für mich ein Unterschied ob man ein. zwei Wesen oder gar ein ganzes Rudel kontrolliert. Hier wird Obi Wan imo etwas zu mächtig dargestellt.
Der kurze Moment, wo Cody Obi Wan das Lichtschwert zurückgibt war nett und eine feine kleine Anspielung auf Episode III.
Herrlich, wie Obi Wan dann Numa anspricht nachdem sie mit Waxer und Boil zur Gruppe gestoßen ist und sie sich erstmal die Augen zuhält und sich versteckt.
Kurz darauf trägt er sie dann auf dem Arm, was mal wieder ziemlich niedlich aussieht.
Den Droide, der den Käfig putzen muß, fand ich sehr lustig; aber trotz seines Kommentars hat er es eigentlich ganz gut getroffen, da Obi Wan ihn ja nur einsperrt anstatt ihn wie sonst üblich zu zerstückeln.
Kurz darauf kommt es zum Kampf mit den Separatisten-Streitkräften und Obi Wan kann die gefangenen Twi'leks befreien.
Es ist wiederum extrem stark gemacht, wie ganzen dunklen Twi'lek-Gestalten die Treppe herunterkommen und Numa ganz erwartungsvoll Ausschau hält.
Normalerweise erachte ich es bei Filmen eigentlich eher als Feigheit, wenn bereits totgeglaubte Personen (insb. Eltern) am Ende wieder auftauchen und dann noch für ein Happy End sorgen (Paradebeispiel ist hier wohl "Die zwei Türme", wo die Mutter ihre Kinder aufs Pferd setzt damit diese den angreifenden Uruks entkommen können und man sich sicher ist, dass sie selber nicht entkommen kann, woraufhin es etwas später dann aber in Helms Klamm doch die in meinen Augen völlig unnötige Familienzusammenführung gibt.), aber hier wäre alles andere als die gewählte Lösung imo kaum zu ertragen gewesen. Ich fand es sehr schön wie der Vater von Numa (ich denke davon kann man ausgehen, auch wenn es nicht ausdrücklich gesagt wird) erscheint und sie auf den Arm nimmt.
Btw. sind die Twi'leks imo noch nie so sympathisch dargestellt worden wie in dieser Folge.
Die Aktion, wie Obi Wan die Geschütze zerstört war imo ziemlich gewagt, das hätte auch gut schief gehen können (z.B. wenn der letzte Droide den Schnellgang gefunden hätte.).
Ich finde es dann ja doch etwas schade, dass der Kommando-Droide Obi Wan nicht erwischt hat, aber es sah auf jeden Fall cool aus, wie das Kanonenrohr des Panzers direkt auf ihn gerichtet war und die Lache des Kommando-Droiden war einfach nur herrlich, - da hat man richtig schön gemerkt, dass es ihm Spaß macht böse zu sein.
Auch deswegen finde ich es gelungen, wie dann die Twi'leks den Panzer stürmen und sich auf ihn stürzen. War auch lustig, dass er mit der Situation überlastet zu sein schien. Ihm den Kopf abzureißen war aber vielleicht doch etwas sehr brutal (scheint auch irgendwie die Bestimmung dieses Modells zu sein.) und ich kann schon verstehen, dass Obi Wan der kleinen Numa da die Augen zuhalten wollte.
Die landenden Sternenzerstörer waren wie immer ein toller Anblick und wie dann die Truppen ausgeladen werden war auch gelungen.
Und der Abschied von Numa und den Klonen war dann wieder soo schön:
Toll, wie Numa den Klonen nachwinkt und diese von Obi Wan gesagt bekommen, dass „Mera“ Bruder heißt, - das ist schon sehr rührend.
Die in die Dämmerung davonmarschierenden Republik-Streitkräfte waren ein sehr gelungenes Endbild für die Folge.
Die Musik war die ganze Folge über sehr gelungen, besondere Erwähnung verdient hier natürlich das ruhige Stück, welches zumeist Numas Auftritte sehr schön unterlegt hat.
Fazit:
Die Folge steht und fällt mit Numa.
Wie die Folge ohne das kleine Twi’lek – Mädchen geworden wäre, möchte ich mir lieber gar nicht vorstellen. Die Klone hätten sich nicht entwickeln und glänzen können und Obi Wan hätte es wohl wie meistens bei seinen Solo-Auftritten schwer gehabt. Als einziger „Sympathieträger“ wäre dann der Kommando-Droide verblieben (in dieser Folge einfach ein großartiger Schurke).
Aber die Folge muß ja zum Glück nicht ohne Numa auskommen und praktisch alle Szenen mit ihr (insbesondere aber die Szene bei ihr zu Hause) verdienen für sich genommen die Höchstwertung.
Da die Folge aber so extrem abhängig von diesen einen Nebencharakter ist, möchte ich mich für die Folge insgesamt nicht zur Höchstwertung durchringen und vergebe
9 von 10 Punkten, wobei die deutsche Fassung in diesem Fall eindeutig als schwächer einzuschätzen ist, als die englische.