Der Kampf um Ryloth geht in die entscheidende Phase und nun ist es also an Mace Windu den letzten Schritt zu machen.
Der Anfangskampf an der Schlucht ist optisch ziemlich spektakulär und ich kann gut verstehen warum man das zeigen wollte, aber mal ehrlich: Wer außer Mace Windu kann noch so blöd sein sich in so eine Situation zu bringen?
Indem er seine langsamen Kampfläufer in diese Todesfalle geschickt hat ohne jede Möglichkeit sich zurückzuziehen, hat Mace riskiert seine ganze Streitmacht zu verlieren. Das ist eine Einladung an jeden Separatistischen Commander, die so gut ist, dass dieser sich die Augen reiben wird.
Es war doch sowas von klar, dass die Separatisten auf der anderen Seite der Schlucht Truppen in Stellung bringen und Mace Windus dahinkriechende Streitmacht unter Feuer nehmen würden.
Einer der oft für ihre Dummheit kritisierten Kampfdroiden leitet diesen Angriff und das ziemlich erfolgreich (Frage: Wenn Kampfdroiden dumm sind, wie dumm ist dann erst Mace Windu?).
Imo war das alles makellos und clever gemacht, wie der Kampfdroide jeweils den vorderen und hinteren Kampfläufer hat zusammenschießen lassen, so dass Windus Streitkräfte weder vor noch zurück konnten, aber leider macht Mace mit einer Aktion nach dem Motto „Was man nicht im Kopf hat, hat man eben in der Macht“ den verdienten Erfolg dann doch noch zunichte.
Schade, imo hätte es die Republik verdient gehabt hier richtig den Hintern versohlt zu bekommen.
Da die Folge während ihrer gesamten Dauer sehr erfolgreich verschweigt, dass sich im Arsenal der Republik-Armee eigentlich auch Lufttransporter befinden, die u.a Kampfläufer über Schluchten transportieren könnten und sollten, will ich darauf nicht weiter eingehen; die ganze Folge funktioniert eben nur unter der Annahme das man diese Schiffe nicht hat. Später würde schließlich auch die Plasmabrücke ihren Schrecken verlieren, wenn man seine Truppen einfach auf dem Luftweg übersetzt, - dass das relativ problemlos möglich ist, hat man schon an anderer Stelle gesehen. Es ist halt schade, wenn das Kriegsmaterial so umfassend ist, dass man solche reizvollen Szenarios wie eine durch eine „Zugbrücke“ geschützte Burg kaum noch durchziehen kann.
Aber auch wenn wir die Lufttransporter ignorieren, wäre es das mindeste gewesen mit schnellen Einheiten vorauszugehen und die andere Seite der Schlucht zu sichern, damit die schweren Kampfläufer nachrücken können, - aber das ist etwas worauf Mace Windu natürlich erst kommt als das Kind schon fast in den Brunnen gefallen ist.
Der Kampf ist ansonsten wie gesagt ziemlich spektakulär. Mir hat es sehr gut gefallen wie Mace und seine Klone aus den beschädigten Kampfläufer gesprungen sind und Mace auch den Piloten noch befreit hat indem er das Glas des Cockpits „gesprengt“ hat.
Der Einsatz der Sprinter fiel fast schon zu überzeugend aus. Klar, war es cool wie die losgewetzt sind, aber es wäre bestimmt auch nicht schlimm gewesen, wenn die Separatisten-Panzer wenigstens ein paar der Läufer erwischt hätten. So war mir der Gegenangriff der Republik eigentlich zu makellos.
Lustig fand ich aber wie die Kampfdroiden diskutiert haben, ob sie sich zurückziehen sollen und Mace mit seinen Kampfläufer schon vor ihnen steht und sie niedermacht.
Eine gewisse unfreiwillige Komik hatte auch die Aussage, dass Mace bei diesem Angriff 32 Klone verloren hätte. Ich glaube mal abgesehen vom Kinofilm und vielleicht noch „Hidden Enemy“ hat man in der Serie noch nie so viele Klone auf einen Haufen gesehen.....Mace dürfte also praktisch ohne Truppen dastehen.
Wahnsinnig viel neues sieht man nicht mehr vom Planeten Ryloth, aber diese steil aufragenden fast pilzförmigen Felsformationen sind schon sehr interessant und sind hier etwas stärker ins Blickfeld gerückt, als in der vorhergehenden Folge.
Die Hauptstadt von Ryloth gefällt mir sehr gut und erinnert (vermutlich nicht ganz zufällig) entfernt an Minas Tirith aus "HdR".
Leider fiel die Landschaftsgestaltung aber manchmal schon etwas sehr trist und detailarm aus, - ich denke da zum Beispiel an die den halben Bildschrim füllende matschige Fläche (Ebene) vor der Hauptstadt.
Richtig cool fand ich das kurze Bild, wo Mace Windus Kampfläufer langsam durch die Wüste laufen., - speziell die Klone, die auf den Läufern saßen haben mir gut gefallen.
Ebenso war auch die Besprechung im Inneren des Kämpfers gelungen, - es war gut mal wieder Palpatine zu sehen.
Die „Lehre“ dieser Folge erscheint mir zweifelhaft.
Klar ist es grundsätzlich richtig Kompromisse zu schließen, aber es ist in so manchen Fall dann doch noch die Frage mit wem.
Cham Syndulla hinterläßt bei mir ein sehr ungutes Gefühl.
Es mag in jeder Hinsicht ehrbare Freiheitskämpfer geben, aber die Möglichkeit, dass Syndulla in irgendeiner Weise ein gefährlicher Verbrecher sein könnte, hat mich die ganze Folge über nicht losgelassen.
Gerade wie er sagt, dass er bald die Klontruppen bekämpfen würde, wenn sie nach einen Sieg gegen die Separatisten bleiben würden, hat mich schlucken lassen.
Aktive fremde Truppen im eigenen Land sind sicherlich nicht der Idealzustand, aber manchmal einfach nötig und nicht automatisch als Besatzungsmacht zu qualifizieren, - im Übrigen ist schon das Merkmal der „Fremdheit“ im Falle der Klontruppen und Ryloth als Republik-Mitglied schwerlich erfüllt.
Dass Syndulla hier so starrsinnig reagiert, obwohl er ja selbst sagt, dass Ryloth überrannt wurde, weil es keine brauchbare Verteidigung gab, wirft kein gutes Licht auf ihn.
Was glaubt er denn was passiert, wenn die Klontruppen wieder abziehen? Vorausgesetzt es gibt auf dem Planeten noch etwas von Wert sind die Separatisten ein paar Wochen später doch wieder da und sacken die nicht verteidigte Welt dankbar erneut ein.
Syndullas Sorge um das Wohlergehen seiner Mit-Twi’leks ist einerseits etwas penetrant vorgetragen und anderseits letztlich kein Beweis, dass er nicht doch auch irgendwelche eigensüchtigen Ziele verfolgt und die Situation ausnutzt um seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen.
Mich würde es nicht großartig wundern, wenn in der zweiten oder dritten Staffel herauskommen würde, dass Ryloth inzwischen von Syndulla regiert wird und er sein eigenes Süppchen auf den Planeten kocht.
Auf jeden Fall dürfte er einiges zu tun bekommen, wenn erst das Imperium ausgerufen wird und es mit ziemlicher Sicherheit auch wirklich Besatzungstruppen geben wird, - vielleicht sieht man Syndulla dann ja sogar in der Realserie wieder.
Sehr gut fand ich die Unterredung zwischen Wat Tambor und Count Dooku.
Wie Dooku sagt, dass man die Niederlage in einen politischen Sieg verwandeln will indem man die Ortschaften von Ryloth bombardiert war sehr beeindruckend. Die gewählten sehr sachlich klingenden Worte um dieses üble Verbrechen zu beschreiben, zeigen mal wieder wie kalt und böse Dooku eigentlich ist.
Ansonsten betätigen sich die Separatisten noch als Plünderer und nehmen alles mit was wertvoll ist. War dann sehr lustig als man später gesehen hat, wie die Wertgegenstände im Hintergrund verladen werden: Wat Tambor hat doch tatsächlich die Bundeslade mitgehen lassen.
Wie Mace und seine Läufer-Truppen durch den „Friedhof“ marschieren, fand ich eine ziemlich grenzwertige Szene, - da hätte man lieber einen leicht anderen Weg einschlagen sollen.
Ganz lustig war kurz darauf, wie Mace darauf wartet, dass die Droiden-Patrouille von den Widerstandskämpfern niedergemacht wird, dann im vollen Tempo lossprintet und nichts mehr findet als die zerstörten Droiden, - da sah der große Jedi-Meister nicht gut aus.
Dennoch zeigt sich Syndulla dann und nimmt Mace mit in sein Lager. Der Tanz der Twi’leks hat mich etwas an "Matrix Reloaded" erinnert.
Zeitgleich beginnen die Separatisten mit ihren Bombardements (die modifizierten Vultures sahen sehr gut aus und haben mich an die TIE Bomber erinnert) und das führt mit der brennenden Stadt in der Nacht mal wieder zu einer optisch sehr beeindruckenden Szene.
Dies bringt Syndulla dann dazu mit Senator Orn Free Taa zu sprechen und durch die Vermittlung von Mace können sie sich einigen, so dass der Widerstand die Republik-Truppen bei der Einnahme der Hauptstadt unterstützt.
Es ist etwas schade, dass die Twi’leks später dann (zumindest im sichtbaren Teil) sehr wenig mit der Eroberung der Stadt zu tun haben, - das machen Mace und seine beiden Klone (btw. cooles Design) ja fast alleine.
Cool war aber wie einer der Twi’leks einen der Klone zu einen Rennen herausfordert, - hätte gerne den Ausgang gesehen, kann mir nicht vorstellen, dass ein Blurrg schneller ist als einer der kleinen Läufer.
Die Blurrgs haben mir in "Kampf um Endor" btw. bedeutend besser gefallen, hier waren sie imo zu „glatt“ und bunt gestaltet.
Die Aktion auf der Brücke war auf jeden Fall cool, - recht clever die Transporter auf der Brücke zu untersuchen, da man dann wie geschehen einfach nur die Brücke abschalten muß, wenn etwas sein sollte.
Sehr beeindruckend ist dabei die Tongestaltung der Szene, - da nichts mehr zu hören ist außer dieses Hintergrundgeräusch.
Mace ist zwar nicht ganz so lässig wie Anakin, als er auf dem Stap rumklettert, aber cool war es doch.
Mace Windu gibt esim "Star Wars"-Universum ja zweimal: Einmal den EU-Mace (hauptsächlich in den Romanen), der sich durch seinen Kampfstil Vaapad auszeichnet und dann gibt es noch den Film-Mace, der kein Vaapad beherrscht und aufgrund seiner Bewegungsabläufe auch sonst nicht gerade ein tolles Bild bei Kämpfen abgibt.
Bei "TCW" hatte man nun natürlich wieder die Wahl welchen Mace man zeigen will und jede Wahl hatte ihre Vor- und Nachteile: Natürlich wäre eine Animationsserie eine gute Chance gewesen Vapaad mal optisch in Bewegung zu zeigen, aber andererseits hat es natürlich auch etwas für sich das verfilmte "Star Wars" möglichst dicht beeinander zu halten.
Mit einen amüsierten Grinsen habe ich dann im Verlauf der Folge zu Kenntnis genommen, dass man sich für den Film-Mace entschieden hat und Jacksons peinliche Lichtschwert-Bewegungen tlw. überaus akkurat übernommen hat (besonders gut im Torhaus der Hauptstadt zu sehen).
Den Machtstoß von Mace im Torhaus fand ich zu heftig, - schließlich ist er nicht Yoda.
Die Kommando-Droiden aus „Rookies“ hatten eigentlich einen ganz coolen zweiten Auftritt und haben ihre Kampffähigkeiten erneut unter Beweis gestellt (genial, wie sie blitzschnell ausweichen), - nur leider war ihr Auftritt auch tendenziell überflüssig und viel zu kurz: Sie waren ja fast schon wieder weg, bevor man bemerkt hatte, dass sie da waren.
Der Taktik-Droide gehört auch in dieser Folge wieder zu meinen Helden: Einfach genial, wie er Wat Tambor direkt vor der Nase wegfliegt (Anspielung auf "TESB"?) --> Wat Tambor: „Mein Schiff!“
Wenn alles wie geplant gelaufen wäre, wäre Wat Tambor bei der Bombardierung der Hauptstadt getötet worden und das wirft für mich die Frage auf, wieso die Separatisten-Anführer um Gunray, San Hill und Co den Krieg eigentlich recht geschlossen überleben?
Das sind alles Leute die ihre jeweilige Organisation schon jahre- bis ein Leben lang führen; als solche sind sie ambitioniert, selbstsüchtig, schwer auszurechnen, unter Umständen verräterisch und alles im allem einfach schwierig.
Gut, man hat ja in Episode I gesehen wie einschüchternd Sidious für Gunray war, aber dennoch denke ich, dass es auch einen Sithlord das Leben erleichtert, wenn ein paar der Anführer von Bankenclan und Co während des Krieges den ein oder anderen grauenhaften Unfall erlitten hätten, so dass man sie durch leichter zu kontrollierende Marionetten hätte ersetzen können.
So gesehen war das hier auf jeden Fall eine gute Gelegenheit sich Wat Tambors zu entledigen, - genial ist dazu ja mal wieder Dookus Kommentar, dass es bedauerlich sei, dass Wat Tambor zurückgeblieben ist und man doch heraushören kann, dass es ihm am Hintern vorbeigeht.
Zum Glück retten Anakin und Ahsoka den Tag und können die Bomber noch abfangen.
Die kurzen Aufnahmen von den Luftkämpfen waren stimmungsvoll und konnten durchaus überzeugen und Ahsoka scheint zum Glück auch wieder gut drauf zu sein.
Bei seiner Festnahme hat mich Wat Tambor enttäuscht: Kein bißchen Gegenwehr und das obwohl er doch so ein großer Nahkampfexperte sein soll.
Es bleibt ihm also nichts anderes übrig, als bedingungslos zu kapitulieren und die Separatisten haben noch eine Person mehr, die es zu befreien gilt.
Die Parade am Ende der Folge ist glaub ich die größte Ansammlung von Personen, die "TCW" bisher gezeigt hat. Sah sehr gut aus mit den ganzen Twi’leks, den Klonen, den Läufern und den Reittieren.
Das winkende Twi’lek-Mädchen bietet den gelungenen Abschluß für diese Folge.
Die Macher scheinen zu wissen, was sie an diesen Modell haben, auch wenn dieses Mädchen aufgrund der Farbgestaltung freilich nicht mit Numa mithalten kann.
Btw. hätte ich es auch nicht verkehrt gefunden hier einfach nochmal Numa auftreten zu lassen obwohl sie eigentlich woanders wohnt, - zur Befreiung des Planeten kann man durchaus einen Ausflug zur Hauptstadt machen.
Die Musik war diesmal leider ziemlich zurückhaltend, - mir ist da kaum etwas erwähnenswertes in Erinnerung geblieben.
Fazit:
Ich drücke es positiv aus und sage, dass die Folge nicht so schwach war, wie ich im Vorfeld vermutet hatte.
Mace Windu gehört trotz des sehr guten „Shatterpoint“ nicht unbedingt zu meinen Favoriten als Handlungsträger und das hat sich für mich auch die ganze Folge über bemerkbar gemacht, - ich fand ihn einfach ein bißchen langweilig.
Ansonsten gibt es relativ viel (tlw. großartig in Szene gesetzte) Action und eine eher dünne Handlung, die zudem etwas träge vorangetrieben wurde, - manche Abschnitte haben sich doch gezogen.
Positiv will ich auf jeden Fall noch den Taktik-Droiden erwähnen, der Wat Tambor direkt vor der Nase weggeflogen ist.
Natürlich muß man hier auch bedenken, dass „Liberty“ das Finale einer Trilogie mit zuvor zwei ziemlich guten Folgen ist und da muß man sagen speziell als Finale ist das hier alles etwas wenig; der Abschwung im Vergleich zu den letzten Folgen ist deutlich spürbar.
Für mich insgesamt eine der schwächeren "TCW"-Folgen aber durchaus noch unterhaltsam; ich gebe darum
6 von 10 Punkten.