Die Einleitung auf Mandalore hat mir nicht so gefallen, - das hat alles zu sehr an Obi Wans Ankunft vor zwei Folgen erinnert.
Btw. Satine muß Humor haben um dieses grauenhafte Bild von sich im Thronsaal hängen zu lassen.
Die Kriegsvorbereitungen der Death Watch unter Einbeziehung von Dooku (der nun endlich auch mal zumindest zeitweise in Farbe und nicht nur als Hologram zu sehen ist), der Anweisungen verteilt, hat mir hingegen ganz gut gefallen.
Der Shot auf den Senatsbezirk von Coruscant ist mal wieder ein neues optisches Schmankerl. Sieht extrem cool aus wie der ganze Himmel mit dunklen, dicken Wolken verhangen ist, somit fast alles in Dunkelheit getaucht ist und nur ein paar dicke Sonnenstrahlen durchdringen.
Wirklich sehr schön, - großes Kompliment.
Die erste Sitzung des Senats hinterläßt einen gemischten Eindruck.
Zuerst kam das alles sehr kindlich und naiv rüber.
Mas Amedda „beschimpft“ Satine als Idealistin und als Antwort bestätigt sie diese Einschätzung mit einer etwas wohlklingenderen Formulierung.
Satines Haltung gegenüber dem stellvertretenden Minister („Er ist ein guter Freund“) ist so naiv, dass es weh tut und ihre Argumentation gegen die mitgeteilte Botschaft beißt sich leider selbst in den Schwanz (Wenn der Minister so ehrenwert ist, dass er keine Lügen verbreitet, wird es wohl auch keine Lüge sein).
Dass der Minister natürlich durch ein Bombenattentat ums Leben kam ist ein praktischer Zufall, aber leider so plump, dass man die politische Intrige eigentlich 10 Meilen gegen den Wind riechen müsste.
Am Ende kriegt man dann allerdings noch die Kurve: Die letzte Auseinandersetzung zwischen Palpatine und Satine war ebenso stark wie überzeugend.
Die Unterhaltung zwischen Obi Wan und Satine war ein wahrer Genuß, weil sie sehr schön gezeigt hat, dass Obi Wan weder Ahnung noch Gespür hat.
Besonders gefällt mir die Stelle, als Satine ihn schon darauf aufmerksam gemacht hat, dass er sich mal wieder ziemlich im Ton vergriffen hat, und man sieht wie Obi Wan angestrengt über die Formulierung seiner nächsten Worte nachdenkt, bevor er dann natürlich die nächste Beleidigung raushaut.
Da war der große Diplomat nicht besonders diplomatisch, was?
Obi Wan hat großes Glück, dass Satine vergleichsweise sanftmütig reagiert.
Wie sie Obi Wan dafür kritisiert ständig zur Gewalt zu greifen und ein tödliches Lichtschwert einzusetzen, hatte aber trotzdem was.
Die Wachen von Satine sind btw. doch die letzten Pfeifen. Wie sie Obi Wan demonstrativ ihre Stäbe ins Gesicht halten nachdem er Satine am Arm gepackt hat.....wenn Obi Wan wirklich eine Bedrohung gewesen wäre, hätte er Satine dreimal töten können, bevor die Pfeifen reagiert hätten.
Die Actionsequenz mit dem beschädigten Navigationssystem von Satines Gleiter war ziemlich gelungen. Der Pilot überzeugte als echter Held und die Wachen machten zur Abwechslung mal einen guten Job indem sie mit Satine abspringen, - wobei es dann schon wieder bezeichnend war, dass sie danach liegengeblieben sind während Satine die Explosion des Gleiters gesehen hat.
Dass es nach Palaptines Ausführungen keine Anzeige geben wird, weil es keine Beweise gebe (solche zu finden wäre ja wohl Sinn eines eingeleiteten Verfahrens) und alles angeblich nach einen Unfall aussehe, ist irgendwie erschreckend (auch weil der Eindruck entsteht, dass er darüber entscheiden würde). Dieser Vorfall sollte imo allemal eine Untersuchung wert sein, da hätte sich Satine nicht so abspeisen lassen dürfen.
Mas Ameddas Vorstoß fand ich klasse, sehr schön schleimig und hinterhältig, - insgesamt eine überaus gelungene Premiere für Mas Amedda.
Btw. da zwei Wachen von Satine so schön dekorativ im Hintergrund rumstehen, fällt sehr auf, dass ein entsprechendes Äquivalent für den Kanzler fehlte. Bei der Konstellation war das imo ein beträchtliches Sicherheitsrisiko.
Wie sich Satine nach der Unterredung über Palpatine und Amedda aufgeregt hat, fand ich klasse.
Ich stelle außerdem fest, dass Obi Wan ihr nach kurzen Gespräch schon wieder den Oberarm zerquetscht und diesmal reagieren die Wachen einfach gar nicht mehr.
Dafür findet Obi Wan zur Abwechslung mal gute Worte.
Grundsätzlich fand ich es eine schöne Idee den Senat über die Mandalore-Frage abstimmen zu lassen, während Satine sich in einen Gespräch mit Palaptine und Amedda befindet und somit von allem nichts mitbekommt, - die Sache stinkt allerdings schon wieder so heftig zum Himmel, dass man sich fragt warum eigentlich niemand etwas dazu sagt.
Auch ist es etwas seltsam, dass diese Abstimmung ohne Palpatine und Amedda abgelaufen ist....gut Amedda wird sicherlich irgendwelche Vertreter haben, aber es hätte doch etwas glaubwürdiger auf mich gewirkt, wenn er nicht bei der Besprechung dabei gewesen wäre und stattdessen die Sitzung des Senats geleitet hätte.
Die etwas tiefere Ebene von Coruscant wurde schön dargestellt und der Death Watch-Attentäter hat einen recht ordentlichen Job gemacht.
Die Darstellung der Polizeiarbeit auf Coruscant fand ich klasse. Besonders hat mir dieser kleine Terrordroide gefallen, der Satine sofort identifizierte und alle benachrichtigte. Klone, die Polizeiarbeit erledigen sind eigentlich ein netter Einfall, aber dann kommt einem auch wieder in den Sinn, dass es eigentlich viel zu wenige Klone gibt, weswegen sie dann wohl für wichtigere Aufgaben vorgesehen sein sollten. Die Idee mit den Schilden und den Schlagstöcken finde ich an und für sich auch nicht übel, nur leider wirkten sie in den gezeigten Situationen eher fehl am Platz.
Bei einem weiteren Auftritt von Dooku, sieht man auch mal wieder Sidious als Hologramm.
Optisch überzeugte die Szene mit Sidious (die Position der „Kamera“ war immer ziemlich gut), akustisch muß ich sagen, dass das zum Großteil mal wieder eine Szene ist für die man Friedhelm Ptok in den Hintern treten sollte....wenn er es wirklich nicht besser können würde, könnte man ja nichts ändern, aber so......
Btw. habe ich schonmal erwähnt, dass mir der Shot und die Musik gefällt, wenn die Kamera auf die Brückenaufbauten der Separatisten-Schiffe zufährt?
Mit dem Platz wo dieser Felsen/Bergipfel aus dem Boden ragt, wurde eine weitere tolle frühere Konzeptzeichnung umgesetzt.
Allerdings geht der Berggipfel etwas in der Szene unter, so dass wahrscheinlich viele den „Witz“ der Location verpassen, wenn sie das mit den von der Stadt begrabenen Bergen noch nicht wissen.
Satine mit ihrem Umhang gefällt mir ziemlich gut, aber in einigen Szenen sieht sie damit wirklich verdammt nach Ventress aus......so gesehen erscheint Obi Wans Bemerkung mit der „netten Verkleidung“ in einen ganz anderen Licht.
Zudem denke ich nicht, dass es sich um eine tolle Verkleidung handelt, so ein Umhang mit Kapuze riecht einfach zu stark nach jemanden der etwas zu verbergen hat und nicht erkannt werden will.
Witzigerweise hält sich zeitgleich mit Obi Wan und Satine noch eine dritte auffallend dunkle Kapuzengestalt auf dem Platz auf (geht hinter den Klonen am „Kiosk“ durchs Bild), - hat ein bißchen was von Sith die am „hellen Tag“ über die Straße gehen.
Der Blick durch das „Fernglas“ des Death Watch Attentäters war sehr gelungen, - ich mag diese Identifizierungstechnologie.
Der Wortwechsel mit Obi Wans Überzeugung, dass man ihn nicht durchsuchen würde weil er ein Jedi ist und Satines Erwiderung, dass die Zeiten sich ändern hat mir gut gefallen.
Dieser alles überdeckende Piepton nach der Thermaldetonator-Explosion war extrem gut gelungen, - da hat man sich richtig an den Ort des Geschehens versetzt gefühlt....ganz große Klasse!
Auch der unheilvoll näherkommende Attentäter hat gut gepaßt.
Die nachfolgende Action bot im wesentlichen alles was man von einer Jedi-Mandalorianer-Auseinandersetzung seit Episode II erwarten darf, - hat mir sehr gut gefallen.
Besonders gut war das Ende, wo man zunächst dachte dass der Mandalorianer einen typischen „Jedi Knight“-Tod würde sterben müssen, nachdem Obi Wan ihn mit der Macht in die Straßenschlucht geworfen hat, er dann aber seinen Raketenrucksack zündet und davonfliegt.
Den Eingangsbereich des Senats fand ich klasse, würde ich gerne mehr von sehen, - mir haben diese farbigen „Glas“türen (danach sieht es jedenfalls aus) total gut gefallen.
Die Lösung mit der zweiten Holoaufnahme überzeugt nur bedingt.
Es gibt keinen Grund, wieso dieses Holo glaubhafter sein sollte als das erste, es könnte sich genauso gut beim zweiten Holo um eine Fälschung handeln.
Und dann ist da natürlich auch noch die Person des Sprechers zu beachten: Das ist ein Minister, jemand der eine offizielle Position in Satines Regierung bekleidet.
Im Prinzip ist das, was man in der Folge sieht, in etwa so als wenn z.B. Steffen Seibert erklären würde, dass Angela Merkel schon alles richtig macht und daraufhin dann alle sagen
„Tja, wenn der Steffen das sagt, wird es wohl schon so sein“........irgendwie bizarr.....
Und selbst wenn man diese Problematik außer acht läßt, ist die Argumentation des Ministers alles andere als gut.
Da lohnt es sich doch, sich das mal wirklich im Detail anzusehen:
- "Die Entscheidungen unserer Regierung haben uns in eine Phase des Bürgerkriegs geführt“ --> Aha, die Fehlentscheidungen der Regierung, in die man nun sein Vertrauen setzen soll, haben also zu einen Bürgerkrieg geführt, sehr interessant.
- Es ist festzuhalten, dass Satine während der ersten Senatsssitzung schon bei dem Teil protestiert hat, der noch der Wahrheit entsprach. Im besagten Teil wurde zwar etwas hinzugefügt, aber diese Ergänzungen hatten keinen eigenen Erklärungswert sondern dienten nur der Verdeutlichung („daher verschweigen wir es unserem Volk“ ) und der Dramatik, da die logische Folge aus „Dies zuzugeben würde auf den Straßen Panik auslösen“ nunmal schon ist, dass man es genau aus diesen Grund verschwiegen hat. Genau das wurde von Satine aber geleugnet („Die Regierung verschweigt dem Volk nichts“), sie ist also dabei erwischt worden, wie sie vorm Senat gelogen hat.
- "Die Death Watch ist weit stärker als wir gedacht haben" --> Eine Fehleinschätzung, die das Vertrauen in die mandalorianische Regierung nicht gerade erhöht.
- „Statt dessen wird diese Regierung handeln und sie tut dies nicht aus Stolz....“ --> Die vorauseilende Versicherung, dass man nicht aus Stolz handeln würde, weist darauf hin, dass an diesen Vorwurf was wahres dran ist.
- „Ein Eingreifen der Republik würde die Opposition auf den Plan rufen“ --> Die Regierung fürchtet also den politischen Gegner.....
- „und aus diesem Grund verzichtet unsere Regierung auf die Hilfe der Jedi.“ -->....und genau aus diesem Grund lehnt man also die Hilfe der Republik auch ab.
Man könnte noch bei ein bis zwei weiteren Stellen einhaken, wenn man es mit der Brechstange machen wollte, aber ich denke, dass schon klar geworden ist, dass ein gerissener Politiker wie Palpatine den kurzen Vortrag so auseinandernehmen kann, dass man hinterher nicht mehr weiß wo oben und unten ist.
Also erscheint mir dieser Vortrag letztlich als nicht wirklich geeignet um den Senat zu einer anderen Entscheidung zu veranlassen.
Das größte Problem was ich aber mit der Folge im allgemeinen und der Auflösung im speziellen habe ist, dass es an der üblichen Doppelbödigkeit von Sidous‘ Plänen fehlt.
Sidious Vorgehen ist immer so aufgebaut, dass es völlig egal ist was passiert und er auf jeden Fall einen Vorteil aus den von ihn in Gang gesetzten Ereignissen zieht. Zumeist ist es sogar so, dass die Gegenaktion die Sache sogar noch beschleunigen.
Hier ist es nun leider so, dass Sidious einfach verliert, er erreicht sein Ziel nicht, er gewinnt nichts und kann gegenüber Satine am Ende nur den schleimigen Netten geben.
Wenn es ihm schon nicht gelingt Mandalore in den Krieg zu ziehen, so müsste er zumindest am Ende irgendwas aus der Situation gewonnen haben, aber leider ist da eben überhaupt nichts und das ist aufgrund der ansonsten völlig entgegengesetzten Darstellung von Sidious und seiner Vorgehensweise im Grunde eine Fehldarstellung der Folge und zwar eine die mich besonders stört, weil diese Thematik für mich besonders interessant ist.
Die ganze Problematik um die Auflösung wäre sehr einfach zu verhindern gewesen, wenn es nicht gelungen wäre den Senat umzustimmen.
Das muß man hier wirklich mal fragen: Was hätte man dadurch verloren?
Gut, man hätte es so drehen müssen, dass Satine am Ende zumindest nicht als Mörderin dasteht, aber eine Besetzung durch die Republik wäre doch außerordentlich interessant gewesen, daraus hätte man etwas später nochmal eine schöne Doppelfolge rund um den Krieg auf Mandalore machen können (zumal man dies wohl ohnehin noch vorhat).
Hier wurde ganz massiv Potential verschenkt.
Aber wie dem auch sei die Reaktion im Death Watch Lager auf die Senatsentscheidung war toll in Szene gesetzt und Dooku bügelt Vizla schön als Anfänger ab und macht deutlich, dass man es wieder versuchen wird.
Padme hatte in der Folge zwar keine wirkliche Hauptrolle, hat die Story aber mit ihren Auftritten hervorragend unterstützt, - es hat einfach richtig gut gepaßt.
Zum Schluß sieht man dann auch nochmal für einige Sekunden Anakin, - wirklich fehl am Platz war er zwar nicht, aber es war doch etwas merkwürdig, dass er auf einmal am Schluß auftaucht obwohl er mit den bisherigen Ereignissen absolut nichts zu tun hatte. Dabei hätte es gute Möglichkeiten gegeben ihn in die Story einzubauen, er hätte einen zweifelnden Obi Wan zum Beispiel davon überzeugen können sich mit Satine zu treffen und ihr zu helfen.
Btw. Mon Mothma hat man ja auch kurz gesehen,....war ihr erster Auftritt in TCW, oder?
Der Schluß mit Satine und Obi Wan war ganz nett, wobei mir Obi Wan für meinen Geschmack ein bißchen zu viel zu vermuten scheint.
Fazit:
Die Idee zu einer Folge mit politischen Intrigen war auf jeden Fall gut und lobenswert.
Doch eine Story besteht für mich aus der Idee und ihrer Ausführung und von daher wundert mich, dass die Folge häufig ein recht undifferenziertes Lob für die Story erhält, denn in der Ausführung gibt es doch deutliche Mängel.
Dinge wie das teilweise furchtbar naive Auftreten von Satine, die auf mehreren Ebenen mißlungene Auflösung und die falsche Darstellung von Sidious‘ Vorgehensweise sind Dinge, die meiner Meinung nach -auch brutale- Wertungsabzüge rechtfertigen würden. Ich habe nun eine Weile mit mir gerungen ob ich das wirklich tun soll, und habe mich schließlich dazu entschlossen, wenn auch in maßvoller Weise.
Zum Positiven: Sehr gut war, wie die erste Abstimmung des Senats grundsätzlich durchgezogen wurde und wie Palpatine und Mas Amedda dabei zusammengearbeitet haben. Das Zusammenspiel Obi Wan - Satine hat in dieser Folge vom Dreiteiler imo am besten funktioniert. Coruscant war einmal mehr toll dargestellt (die Bergspitze!) und die Action mit dem Mandalorianer (inkl. schrillen Piepton nach der Thermaldetonator-Explosion) war auch sehr gut.
Generell bin ich vom Madalorianer-Dreiteiler etwas enttäuscht, ich habe das Gefühl, dass erheblich mehr möglich gewesen wäre und ganz besonders stark ist dieses Gefühl bei dieser Folge, - sie hätte imo durchaus ein richtiges Highlight der Serie sein können.
Aufgrund der Idee, der Stärken der Folge und dem generellen Unterhaltungswert hätte ich gerne mehr gegeben, aber aufgrund der gravierenden Kritikpunkte bei der Storyumsetzung kann es leider nicht mehr als
7 von 10 Punkten geben.