Schon die kurze Nachrichteneinleitung hat mir gut gefallen.
Kleine Twilekmädchen ziehen einfach immer (ein echter Designglücksgriff) und man sieht wie die Invasion der Separatisten auf Ryloth beginnt (womit die Folge vor dem Ryloth-Dreiteiler in Staffel 1 spielt...später gibt es dann ja sogar noch ne kleine Überleitung zur ersten regulären Folge der Serie), wird in die Situation eingeführt und dem befehlshabenden Jedi - Meister Di vorgestellt, bevor die Nachrichten dann schließlich in den aktuellen Ereignissen münden.
Die Schlacht zu Beginn auf der Planetenoberfläche war ziemlich effektvoll und somit gelungen.
Der neu vorgestellte Flottenoffizier mit seiner 70er-Gedächtnisfrisur hat mir gut gefallen, aber wenn die Meldung „Die Schilde fallen aus“ sowie das Abreißen der „Funk“verbindung in guter alter „Star Trek“-Tradition verwendet wurden und Obi Wan kurz darauf auch wirklich meint, dass die Flotte komplett vernichtet wurde, ist leider zu befürchten, dass er die ersten 3 Minuten der Folge nicht überstanden hat, - schade eigentlich.
Die Problematik mit den Blockadebrechern die auf Toydaria „aufgetankt“ werden müssen um Ryloth erreichen zu können, mag etwas konstruiert sein, aber das stört mich nicht.
Wie Bail Organa in die Ereignisse verwickelt wird ist sehr gelungen.
Ich finde den Moment klasse, wie Obi Wan trocken feststellt, dass Bail mehr diplomatisches Geschick besitzen würde als der Abgesandte von Naboo, worauf man nach einem zwischenzeitlichen Lob von Bail für Padme erfährt, dass lediglich Jar Jar Binks auf Toydaria ist.
Da denkt man sich doch glatt, dass Bail sich bitte beeilen möge.
Der Blick auf eine separatistische Flotte ist immer wieder schön (ich liebe die Antriebsgeräusche) und Dooku hat einen tollen Auftritt als finsterer Drahtzieher indem er Lott Dodd „aktiviert“.
Btw. fand ich es auch interessant, dass sich Dookus „Meditationsmatte“ dreht (bin mir nicht sicher ob man das vorher schon gesehen hat), so gibt es doch eine gewisse Ähnlichkeit zu Vaders Meditationskammer (die freilich auch etwas thronartiges hatte).
Von Toydarias Oberfläche sieht man leider nicht soviel. Der Planet ist grün und es gibt ein großes turmartiges Gebäude, in dem sich König und Beraterstab befinden, außerdem die weit verbreiteten schwebenden Landeplattformen.
Bei den toydarianischen Wächtern fand ich es interessant, wie sie einerseits von Gastfreundschaft sprechen, da sie ja andererseits offenkundig ziemlich fremdenfeindlich sind.
Jar Jars erster Auftritt in der Folge fällt gelungen aus und Bail wendet sehr erfolgreich die Methode „Frechheit siegt“ an.
Direkt darauf bringt Jar Jar einen richtig guten Lacher als man den Thronsaal betritt.
Jar Jar: „Halloooooo, euse Majestäääääät!!!“
Einfach herrlich und so typisch für Jar Jar, ich hätte was für Bails Gedanken in diesen Moment gegeben, seine Reaktion fällt jedenfalls eindeutig aus --> „Überlaßt das Reden mir.“
Der Thronsaal bietet schon mehr als die Außenansichten vom Planeten. Die erhöhten Plattformen passen gut zu den Toydarianern und die Farbgebung fällt angenehm aus.
Allerdings erinnert mich die grundsätzliche Anordnung der Elemente leider unangenehm (wegen der großen Übereinstimmung) an die Ratskammer der Gungans. In der Mitte Thron mit König, links und rechts davon Berater-„Inseln“ und davor (eine bzw. auch zwei) Plattform(en) für „Bittsteller“, - alles wie bei den Gungans.
Dott trifft zum „richtigen“ Zeitpunkt ein um die Bemühungen von Bail und Jar Jar zu unterwandern.
Interessant ist dabei, dass Nute Gunray von Dott als Extremist und Abtrünniger dargestellt wird, der nicht für die Handelsföderation spricht und handelt.
Damit wird die Verwirrung, die durch „Senate Spy“ entstand schonmal etwas gelichtet und das auf sehr interessante Weise.
Dieses doppelte Spiel bei der die Handelsföderation offiziell nicht Teil der Separatisten ist, sehe ich als großen Pluspunkt an, der die Sache komplexer macht. Ich bin gespannt wie lange sich diese Teilung zwischen inoffiziellem und offizellem für die Handelsföderation durchhalten läßt und wohin sich die Sache entwickeln wird.
Die Verhandlungen fallen auch sehr interessant aus und Dott gelingt ein erster kleiner Sieg indem er die Blockade der Separatisten über Ryloth erwähnt, was die Sache für die Toydarianer deutlich verkompliziert.
Also muß Bail Überzeugungsarbeit leisten und legt sogar eine Holoaufzeichnung von Senator Orn Free Taa vor, was die Toydarianer nachdenklich macht, wobei es aber weiterhin unterschiedliche Meinungen gibt.
Doch auch Dott legt nach, schildert die Situation aus einer anderen Perspektive und „droht“ schließlich damit, dass die Handelsföderation den Handel mit Toydaria einstellt.
Nebenbei erwähnt er auch einen Separatisten-Senat, was ich als deutlichen Pluspunkt werte.
Unterm Strich fallen die Verhandlungen gelungen und durchaus glaubwürdig aus und weisen eine nicht selbstverständliche relative Komplexität auf.
Im Ergebnis lehnt Katunko das Hilfsersuchen Bails offiziell ab um die Neutralität seines Planeten zu wahren, inoffiziell erklärt er sich jedoch bereit Toydaria als Zwischenstation für die Blockadebrecher zur Verfügung zu stehen.
Auch in dieser Entscheidung kommt wieder das Bemühen der Macher zum Ausdruck sich die Sache nicht zu einfach machen und sie nicht zu platt zu gestalten, - sehr gelungen, ich kann nur sagen weiter so!
Der Speisesaal bietet ein weiteres gutes Beispiel für toydarianische Architektur. Gute Idee den Tisch über den Boden schweben zu lassen, allerdings wäre mir als flugunfähiger Gast da doch etwas komisch zumute (die Stühle bieten ja auch keinerlei Halt).
Jar Jar kommt es zu Dott und seinem Untergebenen von den startenden Transportern (natürlich ausgerechnet direkt vor den Fenstern des Speisesaals
) abzulenken.
Im Grunde paßt sein Auftritt nicht so richtig zu seinem Charakter. Jar Jar ist ein Tollpatsch und als Tollpatsch ist man eben normalerweise kein guter Jongleur, aber bemerkenswerterweise fällt das während der Folge eigentlich gar nicht auf, es scheint durchaus zu passen und es ist allemal sehr unterhaltsam.
Besonders gefällt mir wie Dott teilweise doch ziemlich mißtrauisch ist, aber sein Assistent noch begeistert applaudiert.
Meister Di hat mir sehr gut gefallen. Das Modell ist sehr gut gelungen und läßt den Charakter sehr durchsetzungsungsfähig wirken, die Stimme paßt auch und der Charakter an sich war auch sehr angenehm (sehr ehrenhaft und für einen Jedi unerwartet umgänglich und anständig).
Kurz, ich bin rundum zufrieden und finde es sehr bedauerlich, dass man sich noch in dieser Folge sofort wieder von Di verabschieden muß.
Gleiches gilt auch für seinen Klon-Captain, auch er macht einen sehr sympathischen Eindruck und sein Aussehen von Frisur über Bart bis hin zur Rüstung würde ich neben „The one and only“ – Captain Rex zu meinen absoluten Lieblingslooks zählen was Klonsoldaten betrifft.
Man begegnet auch Cham Syndulla wieder ,der hier imo noch sympathischer wirkt als in der Ryloth-Trilogie, bei dem man aber auch dabei zusehen kann wie er zumindest beginnt zu verbittern.
Ich hoffe, dass es auf jeden Fall noch Ryloth - Folgen geben wird, die nach der Trilogie aus Staffel 1 spielen, in denen sich Syndulla dann als der Verbrecher erweist, der er imo ist.
Die Zusammenarbeit mit Syndulla kann und sollte für die Republik imo kein gutes Ende nehmen.
Der Plan sich zu verschanzen hat mir gut gefallen, allerdings muß man hier mal wieder das Potential zur Bombardierung und Orbitalschlägen welches die SW-Waffentechnologie nunmal grundsätzlich bietet ausblenden (ohnehin wurde diese Problematik ja eigentlich nur in „Die Feuertaufe“ gelungen thematisiert).
Ich fand es herrlich wie die Droiden ankommen und das präparierte Kanonenboot durchsuchen.
Doride 1: „Vorsicht vielleicht sind da nen Haufen Klone drin“
Droide 2: „Keine Klone nur Sprengstoff.“
Die Explosion ist beeindruckend gestaltet und kann sich fast mit der Zerstörung der Droidenfabrik in Staffel 2 messen.
Der Endkampf auf Ryloth ist wirklich gelungen und hat was sehr episches und heroisches.
Meister Di’s Lichtschwertaction ist überaus cool (wobei ich nicht weiß ob ich es lustig oder ärgerlich finden soll, dass er ein paar typische Anakin-Moves drauf hat, die ich bei Anakin selbst in TCW noch nie gesehen habe
).
Sehr schön ist das kurze Innehalten wo es kaum einen Ton gibt und Meister Di sich trotz heftigen Kampfes der endlos erscheinenden ganzen nachrückenden Übermacht der Separatisten gegenübersieht, da einem hier wirklich bewußt wird, dass der Kampf aussichtslos ist und aller Heldenmut das unvermeidliche Ende nur hinauszögert.
Dennoch fand ich es cool wie sich der Klon-Captain nochmal kurz aufgerappelt hat und die beiden Seite an Seite kämpfen, bevor sie schließlich eingekreist und überwältigt werden.
Es ist schön, dass Meister Di vor seinem Tod noch erfahren hat, dass seine Bemühungen erfolgreich waren und die Ankunft der Blockadebrecher ist wirklich stark inszeniert. Man empfindet es wirklich als Befreiung, als die Blockadebrecher über das Schlachtfeld fliegen und gemeldet wird, dass sie durchgekommen sind und wie sie dann die Vorräte abwerfen.
Dass nichts darüber gesagt wird, wie sie durch die Blockade gekommen sind, finde ich nicht schlimm, es wird schon für irgendwas gut sein, dass diese Schiffe Blockadebrecher sind. Jede Erklärung und Erläuterung hätte imo der grandiosen Atmosphäre geschadet.
Auch das Ende auf Toydaria ist ein echtes Bonbon.
Herrlich wie Dott sich aufregt und von Bail an den Senat verwiesen wird worauf Dott natürlich erwidert, dass der Senat Jahre brauchen würde um etwas zu entscheiden. Einfach grandios wie ihm dieser Einwand diese wissend lächelnden „Ja Ja“-Gesichter einbringt und Jar Jar ihn auch noch so herrlich albern zuwinkt.
Ich finde es einfach schön, dass sich hier die langsamen Mühlen der Bürokratie zur Abwechslung mal gegen die Handelsföderation drehen.
Fazit:
Eine feine Folge, die beim Schreiben eines Reviews irgendwie gewichtiger wirkt als wenn man die Folge zum ersten Mal sieht. Die Verhandlungen über die Hilfe Toydarias für Ryloth waren doch von einer für TCW nicht selbstverständlichen Komplexität, außerdem wurden hier nun die ersten Schritte unternommen die Vereinfachung der Organisation der Separatisten rückgängig zu machen und die Sache nochmal richtig zu erklären.
Jar Jar hat sich gut eingefügt und der Folge einige unterhaltsame Szenen spendiert, besonders gefällt mir das Ende wo sich die langsame Arbeit des Senats gegen Dott wendet.
Die Szenen auf Ryloth bieten mit Meister Di einen sympathischen Jedi und bringen die nötige Action. Das Finale ist wirklich grandios und sehr heroisch inszeniert.
Alles im Allen sind da
8 von 10 Punkten absolut verdient.